ARD-Unterhaltung: Weniger Samstagabendshows, mehr Innovatives für die Mediathek

Fünf Primetime-Shows weniger als noch 2023

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 07.07.2025, 19:14 Uhr

Barbara Schöneberger moderiert „Verstehen Sie Spaß?“ – Bild: SWR/Patricia Neligan
Barbara Schöneberger moderiert „Verstehen Sie Spaß?“

Die Öffentlich-Rechtlichen haben bekanntlich einen Sparkurs ausgerufen, dessen Auswirkungen auf das Programm immer mehr zu spüren sind. Unter anderem ist längst bekannt, dass von dem Samstagabendklassiker „Verstehen Sie Spaß?“ sowie den „Festen mit Florian Silbereisen“ ab diesem Jahr weniger Ausgaben als bisher produziert werden. Gar nicht mehr fortgesetzt wird „Die Hirschhausen-Show – Was kann der Mensch?“, da sich Eckart von Hirschhausen auf eigenen Wunsch aus der TV-Unterhaltung zurückgezogen hat. Einen Show-Ersatz für die freigewordenen Sendetermine gibt es nicht. Stattdessen soll das Geld gezielt in die Entwicklung und Produktion von non-linearen Inhalten für die ARD Mediathek fließen.

Gegenüber dem Dienst epd medien teilte eine Sprecherin der ARD-Programmdirektion mit, dass es in diesem Jahr voraussichtlich insgesamt 26 Samstagabendshows geben wird – fünf weniger als noch 2023, was als Reduzierung in geringem Umfang bezeichnet wird. Insgesamt sollen die Produktionsbudgets stabil bleiben – nur eben anders verteilt werden. Die ARD-Sprecherin spricht von einer strategischen Umschichtung, die notwendig sei, um unser Publikum auf allen Ausspielwegen zukunftsfähig zu erreichen und non-linear in der Unterhaltung neue Impulse zu setzen.

Auch wenn die Samstagabendshows im Ersten weiterhin ein starkes Aushängeschild bleiben, könne man dank der Umschichtung auch innovative Unterhaltungsformate umsetzen. Beispielhaft genannt wird die TV-Adaption des bekannten Gesellschaftsspiels „Die Werwölfe von Düsterwald“. Die Strategie-Reality-Gameshow „Werwölfe – Das Spiel von List und Täuschung“ sei speziell für die ARD Mediathek entwickelt worden, wovon im Herbst insgesamt zwölf Folgen veröffentlicht werden sollen (fernsehserien.de berichtete).

Zur Performance der Samstagabendshows in diesem Jahr äußert sich die ARD-Sprecherin gegenüber epd medien zufrieden. Demnach betrug die bisherige Reichweite der Shows durchschnittlich 4,7 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 21,1 Prozent, während der Durchschnittswert im Vorjahr bei 4,3 Millionen und 18,5 Prozent gelegen habe. Dieser Anstieg zeige die anhaltende Relevanz und Attraktivität dieses Genres im linearen Programm.

Von frischen Ideen für den Samstagabend ist hingegen keine Rede. Stattdessen werden die etablierten Shows weiter fortgesetzt, darunter „Klein gegen Groß“ sowie die XXL-Ausgaben von „Wer weiß denn sowas?“ und „Gefragt – Gejagt“. Der WDR steuert weiterhin zweimal pro Jahr „Die große Maus-Show“ bei. Ein Ersatz für die ebenfalls vom WDR produzierte „Hirschhausen-Show“ ist hingegen nicht geplant.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1976) am

    Am Ende werden wahrscheinlich noch mehr drittklassige Serienkrimis gezeigt. Ist ja mittlerweile das Einzige, das den deutschen Michel noch vor den Bildschirm zieht. Von Fußball mal abgesehen.
    • am via tvforen.de

      Danke Herr von Hirschhausen.

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