ABC zelebriert Sitcom-Klassiker „All In The Family“ und „Good Times“

Bekannte Schauspieler performen Serien-Episoden bei Live-Event

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 06.11.2019, 13:27 Uhr

„All In The Family“ gilt als einer der größten Sitcom-Klassiker der 1970er Jahre – Bild: Sony Pictures Television, NYT
„All In The Family“ gilt als einer der größten Sitcom-Klassiker der 1970er Jahre

Bereits seit geraumer Zeit haben US-Networks Live-Übertragungen für sich entdeckt, um dem anhaltenden Quotenschwund Event-Fernsehen entgegenzusetzen. So konnte ABC im vergangenen Mai mit einer besonderen Sitcom-Hommage einen Erfolg erzielen: der Live-Aufführung zweier Episoden von „All In The Family“ und „Die Jeffersons“ mit bekannten Schauspielern wie Woody Harrelson und Kerry Washington.

Das Special lief unter der Überschrift „Live in Front of a Studio Audience“ und wurde von Sitcom-Legende Norman Lear und Late-Night-Talker Jimmy Kimmel produziert. Ein weiteres Live-Event soll nun am 18. Dezember folgen. Dieses Mal wird eine weihnachtliche Episode von „All In The Family“ aufgeführt sowie eine Folge des afro-amerikanischen Sitcom-Klassikers „Good Times“.

Die Hauptdarsteller stehen noch nicht fest und so ist aktuell unklar, ob Harrelson bei der „All In The Family“-Adaption erneut in die Rolle des ewiggestrigen Patriarchen Archie Bunker schlüpfen wird. Im ersten Special spielte Marisa Tomei Archies Frau Edith. „Scandal“-Veteranin Kerry Washington, die Helen Willis aus „Die Jeffersons“ verkörperte, ist bei dem neuen Event zumindest als Executive Producerin mit dabei.

„All In The Family“ ist in Deutschland weitgehend unbekannt, gehört in den USA aber zu den größten Sitcom-Klassikern überhaupt. Die Serie war das Aushängeschild der progressiven Siebziger-Jahre-Sitcoms von Produzent Norman Lear, der auch Klassiker wie „Maude“, „One Day at a Time“ und eben „Die Jeffersons“ kreierte.

Die Serie, die von 1971 bis 1979 bei ABC zu Hause war, drehte sich um die Familie des engstirnigen Griesgrams Archie Bunker (Carroll O’Connor), der seine Liebsten mit seiner erzkonservativen und politisch vollkommen inkorrekten Weltanschauung terrorisierte. Vor allem mit seinem liberalen Hippie-Schwiegersohn Michael (Rob Reiner) kommt es immer wieder zu Reibereien.

Falls die Beschreibung an den deutschen Klassiker „Ein Herz und eine Seele“ erinnert, dann nicht ohne Grund: Die Serie mit Ekel Alfred basierte genau wie „All In The Family“ auf dem britischen Format „Till Death Us Do Part“, das es ab 1965 bei der BBC auf sieben Staffeln brachte.

Archie und Edith Bunker singen den Titelsong und lamentieren über alte Zeiten im Vorspann zu „All In The Family“:



„Good Times“ wurde dagegen nie hierzulande ausgestrahlt. Die Sitcom drehte sich um die Haushälterin Florida Evans (Esther Rolle), ihren Mann James (John Amos) und deren afro-amerikanische Familie. „Good Times“ war, wie andere Lear-Serien auch, für die Behandlung kontroverser Themen bekannt. So lebte Familie Evans in einer Hochhaus-Siedlung von Chicago und versuchte stets, ihre Armut zu überwinden. James hatte immer wieder zwei Jobs als Bauarbeiter oder Tellerwäscher oder kämpfte mit Arbeitslosigkeit.

Der Vorspann von „Good Times“ in der sechsten Staffel – mit einer jungen Janet Jackson als Nebendarstellerin:

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