2012, Folge 157–164

  • Folge 157
    Zuerst die Trauer: Am 4. Februar 2012 verunglückte Tierfilmer Mike deGruy mit seinem Freund, dem Tierfilmproduzenten und Piloten Andrew Wight, bei einem Helikopter-Crash in Australien tödlich. Mike deGruy war einer der ganz Großen in der Tier- und Naturfilmszene und lieferte stets kreative und atemberaubende Aufnahmen – hauptsächlich aus der Welt unter dem Meeresspiegel. Seine spektakulären Bilder sind in unzähligen BBC- und „National Geographic“-Dokumentationen, aber auch in Eigenproduktionen um die Welt gegangen und haben die Faszination dieser unbekannten und bedrohten Welt weit verbreitet.
    Aus Anlass von Mike deGruys tragischem Unfalltod zeigt „NETZ NATUR“ seinen Erstlingsfilm „Nautilus – 500 Millionen Jahre unter dem Meeresspiegel“ aus dem Jahre 1986. Er ist ein einfühlsames Porträt, des Nautilus, eines fremdartigen Meerestieres, von dessen Vorfahren sich Versteinerungen – die sogenannten Ammoniten – auch in der Schweiz finden. Der Film folgt den Weichtieren mit der harten Schale, die seit Jahrmillionen unglaublich gemütlich in große Tiefen tropischer Ozeane tauchen, und bringt ihre erstaunlichen Eigenschaften und Gewohnheiten buchstäblich ans Licht.
    Sie haben die unglaublichsten Katastrophen dieser Erde überstanden und könnten nicht unterschiedlicher sein: Tuatara, die uralte Echse, und Nautilus, das bizarre Meereslebewesen, das aussieht wie ein Alien. „NETZ NATUR“ widmet sich diesen lebenden Fossilien mit zwei Filmgeschichten, in denen sich Trauer und Hoffnung die Hand reichen. (Text: SRF 1)
    Original-TV-PremiereDo 22.03.2012SF 1
  • Folge 158 (50 Min.)
    Das grosse Fressen: Der Bär hält Ausschau nach den Lachsen: (Copyright SRF)
    Morgens um vier, wenn ein geheimnisvoller Nebel über der Landschaft liegt, wenn Schwärme von Silberreihern von ihren Schlafbäumen zu den Futterplätzen fliegen und man nichts hört außer unzähligen Singvögeln, tritt der seltene Zauber einer solchen Landschaft zutage. Auen, die Feuchtgebiete entlang von Flüssen, sind so voller Leben wie kaum eine andere Landschaft. Der Fluss gestaltet sie immer wieder neu, die Fluten schwemmen Bäume weg und schütten Kiesbänke auf. Hier brüten seltene Vögel.
    Doch es sind nicht nur die rohen Kräfte des Wassers, die eine vielfältige Auenlandschaft ausmachen. Die feineren Arbeiten übernimmt ein tierischer Landschaftsgärtner: der Biber. Er staut Bäche mit seinen Knüppeldämmen und lässt Teiche entstehen. Er fällt Bäume und sorgt so für offene Flächen. Von diesen Teichen und Wiesen profitiert dann wieder eine Vielzahl anderer Tiere und Pflanzen – der Fluss des Lebens nimmt seinen Lauf.
    Wasser bedeutet Leben: Es pulsierte einst in großer Vielfalt entlang von Flüssen. Natürliche Flusslandschaften sind jedoch heute weitgehend verschwunden – nur in ein paar wenigen Schutzgebieten hat die zauberhafte Welt von Tieren und Pflanzen bis heute überlebt. Eine Reportage von „NETZ NATUR“ bringt sie auf den Bildschirm. (Text: SRF 1)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.07.20123satOriginal-TV-PremiereDo 26.04.2012SF 1
  • Folge 159
    Big Brother bei den Bibern: Infrarotkameras geben Einblick in das spannende Nachtleben der Biber.
    Hans Conrad Escher von der Linth, ein gefeiertes und verehrtes Zürcher Multitalent des 19. Jahrhunderts, würde sich wohl im Grabe umdrehen: Was der Pionier als gefeierter Ingenieur geschafft hatte, die Eindämmung und Begradigung der Linth zwischen Walensee und Zürichsee, wird heute mit Baggern aufgebrochen und teilweise rückgängig gemacht. Gewinnen soll die Natur, die man einst so vehement bekämpft hatte.
    Seltene Pflanzen und Vogelarten, Reptilien, Amphibien und Fische kehren zurück. Und selbst Säugetiere wie Iltis und Biber werden wieder heimisch. All das ist Teil einer dramatischen Geschichte über das Wechselspiel zwischen Mensch und Natur im Laufe der Zeit: Dass die Flüsse der Linthebene den Menschen vor 250 Jahren plötzlich Ungemach bereitet hatten, war selbstverschuldet. Durch massives Abholzen der Wälder in den umliegenden Bergen schwollen die Wassermassen immer wieder derart an, dass die Wasserkraft den Flusskies, das Geschiebe, anhäufte. Dieses Geschiebe behinderte den Abfluss und setzte die Ebene zwischen Walensee und Zürichsee immer wieder unter Wasser. Landverlust und die Verbreitung von Krankheiten waren die Folge. Da erschien Escher von der Linth als grosser Retter, als er die Flüsse im sogenannten Linthwerk in seine Schranken wies und das Land rundum trockenlegte und nutzbar machte. (Text: SRF 1)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.07.20123satOriginal-TV-PremiereDo 24.05.2012SF 1
  • Folge 160
    Sie fürchten weder Tod noch Teufel und geben alles, wenn es um das Eine geht: Männchen, die ein Weibchen wollen, tanzen, singen oder zeigen ihre Schokoladenseite oder – wenn es sein muss – auch das farbige Hinterteil. Macht er es richtig, kommt er zum Zug – entweder für Sekunden, oder – je nach Tierart – für ein Leben lang.
    Von manch einem Act in Dating-Shows im Tierreich könnten wir etwas lernen. Denn wenn es zur Sache geht, sind Menschen in guter tierischer Gesellschaft. „NETZ NATUR“ geht dieser Frage nach und zeigt, wie Mann sich ins beste Licht rückt, um das andere Geschlecht zu beeindrucken. Was lassen sich Männchen alles einfallen, und wie rüstet sie die Natur dazu aus, um eine Angebetete für sich zu gewinnen?
    In der Dokumentation „Was Weibchen wollen und Männchen dafür tun“, wie die Produktion von Pangolin Pictures und Thirteen/​WNET New York im Original zutreffend heisst, zeigen Wissenschaftler und Tierfilmer auf der ganzen Welt, was sie Neues zum Thema herausgefunden haben. (Text: SRF 1)
    Original-TV-PremiereDo 21.06.2012SF 1
  • Folge 161
    Gärten sind kleine Welten für sich. Jeder ist anders, so wie ihre Besitzerinnen und Besitzer. Doch eins haben die meisten Gartenbesitzer gemeinsam: Die Abneigung gegen wilde Tiere und Pflanzen, die sich in Gärten einnisten, Säfte saugen, Blätter löchern und Wurzeln nagen. Und so werden diese Eindringlinge vehement bekämpft. Doch wer sind sie? Für den Beitrag der Reihe „NETZ NATUR“ taucht Jungfilmer Jonas Frei in den Mikrokosmos eines Gartens – eine Safari der besonderen Art. Für Jonas Frei sind alle Tiere im Garten spannend. Durch seine Kamera fasziniert selbst die Raupe des Buchsbaumzünslers oder der Dickmaulrüssler, der mit den Fühlern wackelt, während er ein Kirschlorbeerblatt anknabbert, und die jungen Weinbergschnecken, die aus ihren Eihüllen schlüpfen. Was Menschen als unliebsame Schädlinge bezeichnen, ist im Naturgarten selten ein Problem. Wo eine sensible Pflanze zerstört wird, wächst an ihrer Stelle bald eine neue, die besser angepasst ist. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.03.20133satOriginal-TV-PremiereDo 20.09.2012SF 1
  • Folge 162
    Wohl noch nie gab es so viele Wölfe in der Schweiz wie im Jahr 2012. Mindestens in einem Gebiet der Schweiz, im Calanda-Massiv bei Chur, haben sie auch nachweislich Nachwuchs. Damit ist eingetreten, was Wolfsgegner immer befürchtet und Wolfsfreunde gehofft hatten: Es sind mehrere Wölfe unterwegs, die eine soziale Gemeinschaft bilden und gemeinsam jagen. Was bedeutet dies für die Schafherden auf den Alpen? Und wie stellen sich Jäger darauf ein, dass nicht nur sie Anspruch auf das Wild geltend machen? Muss man sich bald vor Wolfsrudeln in Acht nehmen?
    Seit 17 Jahren gibt es Wölfe in der Schweiz. Zum ersten Mal ist diesen Sommer auch Nachwuchs eindeutig nachgewiesen worden. Doch ob die Schweizerinnen und Schweizer schliesslich zulassen, dass Wolf und Bär hier tatsächlich wieder heimisch werden, ist weiterhin ungewiss. „NETZ NATUR“ berichtet, wie man sich in der Schweiz auf die Rückkehr der wilden Fleischfresser einstellt, welche Diskussionen sie auslösen und wie sie den Schafen Gutes tun.
    Bereits scheint vorgesorgt: Noch bevor sich Wölfe und Bären nach ihrer Ausrottung vor mehr als hundert Jahren tatsächlich in der Schweiz wieder etabliert haben, hat die Politik bereits beschlossen, dass die sogenannten Grossraubtiere dann „reguliert“ werden können, wenn ein Kanton nach seiner Einschätzung zu hohe „Schäden“ an jagdbaren Wildtieren oder an Haustieren erleidet. Dazu müsste die Schweiz zwar aus dem europäischen Artenschutzabkommen, der sogenannten Berner Konvention, austreten, denn beide Fleischfresserarten sind europaweit streng geschützt. Doch das Parlament hat dies grundsätzlich beschlossen. (Text: SRF 1)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.10.20123satOriginal-TV-PremiereDo 18.10.2012SF 1
  • Folge 163
    Blattschneiderameisen, Treiberameisen, Waldmeisen: Bekannt von Besuchen im naturhistorischen Museum oder von Waldspaziergängen, wecken sie das sympathische Lächeln, das einem kleinen, fleissigen Völklein hierzulande geschenkt wird. Doch damit werden diese Insekten massiv unterschätzt. Verwandt mit Bienen, Hummeln und Wespen, haben sie ihr Staatenwesen in unheimlicher Art perfektioniert und stellen damit einige Grundfesten des heutigen Weltverständnisses in Frage: zum Beispiel diejenige, was ein Individuum ist.
    Denn manche Ameisenarten haben die Spezialisierung verschiedener Funktionsträger innerhalb ihrer Staatengemeinschaft so weit vorangetrieben, dass diese als Einzelindividuen nicht mehr alleine lebensfähig sind. Gemeinsam als Ganzes verkörpern sie in der Masse einen sogenannten Superorganismus – ein Gebilde, das einem Organismus gleicht und wie ein solcher funktioniert, das aber aus Millionen von Einzeltieren zusammengesetzt ist, die gemeinsam die Rolle von spezialisierten Organen übernehmen. (Text: SRF 1)
    Original-TV-PremiereDo 01.11.2012SF 1
  • Folge 164
    Auf Weihnachten hin widmet sich „NETZ NATUR“ einer besonderen Delikatesse – dem Pazifischen Lachs, der auch hierzulande als sogenannter Wildlachs auf zahlreichen festlichen Tafeln anzutreffen ist. Dabei weiss kaum jemand, dass hinter diesen edlen Fischen ein Beinahe-Zusammenbruch von Ökosystemen riesiger Flüsse in Amerika steckt.
    Jedes Jahr stiegen einst Millionen von Lachsen aus dem Pazifik in die Flüsse der amerikanischen Nordwestküste auf, um tausende Kilometer landeinwärts abzulaichen und dann zu sterben. Dieses grossartige Naturschauspiel, das für die gesamten Ökosysteme der Flüsse von zentraler Bedeutung ist, wurde durch die Gier der Menschen, durch Staudämme, Gewässerverschmutzung und Überfischung während der letzten 100 Jahre praktisch vollständig zerstört.
    Am Beispiel des über 2000 Kilometer langen Columbia-River-Flusssystems in Idaho zeigt Filmemacher Jim Norton den dramatischen Niedergang der Lachse und die jahrzehntelangen enormen Anstrengungen von Ökologen und Fischerei-Industrie, die Lachse zu retten und ihre Populationen wieder aufzubauen. Nach zahlreichen Rückschlägen mussten die Forscher lernen, dass das Züchten und Aussetzen von Fischen allein nicht genügt, um die Lachse zurückzubringen. Erst seit die Wissenschafter die Bedeutung der Lachse im gesamten Flusssystem zu verstehen lernten und weite Teile der Gewässerläufe wieder der Natur zurückgeben, zeigt sich bei den Lachsen ein Silberstreifen am Horizont: Vielleicht haben die Lachse in Zukunft wieder eine Chance, selbst in der Welt der Menschen ihren Fluss zurück zu erobern. (Text: SRF 1)
    Original-TV-PremiereDo 20.12.2012SRF 1

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