75 Jahre ist es her, da hat Deutschland kapituliert. Für die unmittelbare Zeit danach hat sich der Begriff „Stunde Null“ durchgesetzt, und viele Assoziationen kreisen dabei um völlig zerstörte Städte, Trümmerfrauen und den unbedingten Willen, Deutschland wieder aufzubauen. Doch wie genau muss man sich diese „Stunde Null“ überhaupt vorstellen? Darüber spricht Andreas Bönte in der „nachtlinie“ mit dem Historiker Prof. Dr. Dietmar Süß. Auf den 8. Mai 1945 wird das Ende des zweiten Weltkriegs datiert. Doch vielen Menschen erlebten je nach Alter, ihrem
Aufenthaltsort und politischem Standpunkt das Kriegsende sehr unterschiedlich, erklärt der Historiker Prof. Dr. Dietmar Süß. Kriegsheimkehrer, entlassene KZ-Häftlinge, NS-Funktionäre, Vertriebene und Mütter, die sich mit ihren Kindern durchschlagen müssen – sie alle werden in diesem Nachkriegsdeutschland zusammengeworfen. In der nachtlinie spricht Andreas Bönte mit dem Historiker Dietmar Süß über eine Zeit der Erschöpfung, Ohnmacht und Ungewissheit, in der trotz vieler Versäumnisse einige Weichen für die spätere Bundesrepublik gelegt werden. (Text: BR Fernsehen)