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  • Frau zu Hause – nichts wert?

    War die Welt früher einfach: Der Mann arbeitete, die Frau kümmerte sich um Heim und Herd, zudem um die Erziehung der Kinder. Dann kam die Emanzipation. Seitdem ist die Welt meist etwas komplizierter: Beide Eltern berufstätig, die Kinder bei der Tagesmutter, für den Haushalt gibt’s eine Hilfe und das Essen wird fertig unterwegs gekauft. Termine müssen eng abgestimmt werden und die knapp bemessene Familienzeit nennt sich neudeutsch „Quality Time“. Ist jetzt alles besser? Sollte man meinen. Tatsächlich scheint es, dass eine Frau auf jeden Fall arbeiten muss, um ernst genommen zu werden.
    Einfach nur gut aussehen und den Mann unterstützen? Verdächtig. Kinder kriegen und zu Hause für sie da sein? Altmodisch. Stattdessen gehen viele Frauen heute unter multiplen Ansprüchen in die Knie, zerrieben zwischen Beruf, Familie, Stress und den steigenden Kosten für ein aufwändig organisiertes Leben. Und so zeigt sich jüngst ein Trend zurück zum klassischen Versorger-Modell – wer sagt denn, dass mit Versorger gleich der Mann gemeint ist? Muss eine Frau heute arbeiten, um anerkannt zu sein? Ist eine Frau zu Hause wirklich ein Zeichen männlicher Unterdrückung? Oder steht das klassische Rollenmodell vor einer Renaissance? „Frau zu Hause – nichts wert?“, Thema im Nachtcafé am Freitag, den 12. September 2014, im SWR Fernsehen.
    Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Susanne Baumeister (0711/​929–13540). Presse: Sandra Christ (0711/​92911038). Ulrike Walker ist seit 29 Jahren überzeugte Hausfrau. Sie kümmert sich um den Haushalt und ihre vier Kinder, hält ihrem erfolgreichen Mann so den Rücken frei.
    Die Arbeit in Haushalt und Familie ist für sie ein Beruf und genauso wichtig, wie jeder andere auch. „Allerdings habe ich in unserer Gesellschaft oft das Gefühl, dass ich mich dafür rechtfertigen muss“, sagt Walker. Wegen Kindern auf die eigene Karriere verzichten, kann sich Collien UlmenFernandes nicht vorstellen. Bereits zwei Monate nach der Geburt ihrer Tochter stand die Schauspielerin und Moderatorin wieder vor der Kamera. Den Spagat zwischen Beruf und
    Familie hatte sich die Frau von Schauspieler Christian Ulmen allerdings einfacher vorgestellt: „Das ist die härteste Zeit meines Lebens!“ Gerade deshalb weiß Nikolaus Lobkowicz es zu schätzen, dass seine Frau ihren Beruf aufgegeben hat und bei den Kindern bleibt.
    „Wenn ein Baby schreit, ein anderes in die Hose gemacht hat und der Dritte sich gerade aus dem Fenster abseilt, dann wäre ich als Mann völlig überfordert.“ Der 36-Jährige ist vom traditionellen Familienmodell überzeugt und findet seine Frau zuhause „attraktiv und bewundernswert“.
    „Als Frau zuhause zu bleiben ist zwar bequem, aber zu kurz gedacht“, sagt Angelika Hager. Die österreichische Journalistin und Buchautorin erkennt gerade bei jungen Frauen einen Trend, der sie vom Arbeitsmarkt zurück in die häusliche Idylle treibt. „Das Risiko, dann eines Tages vor dem Nichts zu stehen, ist viel zu groß“, warnt Hager. Diese Erfahrung machte Bettina von Sydow. Mit knapp 30 Jahren gab sie ihren Beruf auf und widmete sich ganz den Kindern.
    Ihr Mann machte die Karriere und sorgte für ein sorgenfreies Leben – bis die Ehe in die Brüche ging. Nach 17 Jahren Familienzeit die bittere Erkenntnis: „Auf dem Arbeitsmarkt ist der Zug für mich längst abgefahren.“ Dass sich Rollenmodelle auch umkehren lassen beweist Martin Gülich. Seit der Geburt seiner Tochter kümmert sich der Schriftsteller um die Erziehung und den Haushalt – seine Frau Stefanie Stegmann, Leiterin des Stuttgarter Literaturhauses, kann sich beruflich verwirklichen.
    „Ich werde sicherlich von manchen als Softie gesehen, weil ich zuhause bleibe“, sagt Gülich, „hoffe aber, dass sich unsere Gesellschaft in diesem Punkt endlich weiterentwickelt.“ An der Bar und in der Runde: Beruflich hatte sie große Pläne, doch die Familienplanung machte Catherine Rommel einen Strich durch die Rechnung. Nach Geburt ihres ersten Kindes geriet die Tochter von Manfred Rommel in eine Zerreißprobe. „Mach’ es allen recht und sei perfekt, waren meine Antreiber“, erinnert sich Rommel. Mit der Erkenntnis, dass Karriere und Familie nur schwer zu vereinen sind, blieb sie schließlich ganz zuhause. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 12.09.2014 SWR Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

Fr. 07.07.2017
02:45–04:15
02:45–
Sa. 13.09.2014
11:15–12:45
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Sa. 13.09.2014
03:00–04:30
03:00–
Fr. 12.09.2014
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