Es ist ein meist schleichender Verfall: Zuerst lässt das Kurzzeitgedächtnis nach, dann schwinden Sprache und Motorik und schließlich die ganze Persönlichkeit. Wer die Diagnose „Demenz“ erhält, hat Angst, den Verstand und damit sich selbst zu verlieren. Doch auch für die Angehörigen von Dementen beginnt dann eine schwierige Zeit – selbst bei scheinbar einfachen Dingen wie eine Einkaufsliste schreiben oder nur den eigenen Namen zu kennen geht es nicht ohne Hilfe. Ob als Angehöriger oder als Patient, mit Demenz leben kann völlig unterschiedlich sein: Während die einen in Liebe und Partnerschaft die unglückliche Krankheit gemeinsam durchstehen, egal was kommen
mag, halten andere den Belastungen nicht dauerhaft stand und fühlen sich von der Gesellschaft allein gelassen. Dabei ist Demenz längst zur Volkskrankheit geworden, allein in Deutschland gibt es 1,5 Millionen Betroffene, nach Einschätzung von Experten wird sich die Zahl der Fälle bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Wie können Angehörige den geliebten Kranken unterstützen? Wo liegen die Grenzen der Belastbarkeit auch im Umfeld? Was ist bei dieser Krankheit genetisch bedingt, wo kann man vorbeugen? Was bedeutet das für die Zukunft unserer Gesellschaft? Wieland Backes fragt nach, unter anderem mit dem Pädagogen und Demenzexperten Dr. Udo Baer. (Text: SWR)