Folge 987

  • Was macht einen guten Vater aus?

    Folge 987 (90 Min.)
    Was macht einen Vater zum Vater? Das biologische Geschlecht, die Rolle des Erzeugers? Oder ist Vaterschaft vor allem an Taten zu bemessen? Vorbild, Beschützer und bester Freund – Hassfigur, Widersacher und erbitterter Feind. Väter sind so unterschiedlich wie ihre Kinder. Doch die Vater-Kind-Beziehung wandelt sich. Die Zeiten, in denen ein Vater nicht mehr war als Erzeuger und Ernährer, gehören der Vergangenheit an. Mütter wünschen sich einen gleichberechtigten Partner in der Familie, Kinder sehen ihre Eltern als gleichwertige Bezugspersonen. Doch was wünschen sich die Väter?
    Ein Vater soll stark sein, heißt es oft, der Fels in der familiären Brandung. Was aber, wenn ein Vater mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat? Oder wenn er durch eine Behinderung oder Krankheit vermeintlich geschwächt ist – verkehren sich dann die Verhältnisse? Oder kann er gerade deshalb nicht nur Stütze, sondern auch Vorbild für sein Kind sein? Und wo kommen Väter an ihre Grenzen? Wo wachsen sie über sich hinaus? Zum Beispiel, wenn das eigene Kind erkrankt und sie ihre Ohnmacht und Hilflosigkeit fühlen. Oder wenn Kinder entgleiten und ihrer eigenen, ungeahnten Wege gehen, auf denen selbst der eigene Vater sie nicht mehr begleiten kann. „Was macht einen guten Vater aus?“, das ist das Thema bei Michael Steinbrecher im „Nachtcafé“.
    Die Gäste:
    Klara und Heikko Deutschmann sind nicht nur privat, sondern auch beruflich ein eingespieltes Team: Tochter und Vater verbindet die Leidenschaft fürs Schauspielern, beide stehen auch immer wieder gemeinsam vor der Kamera. „Bei uns gibt es sowohl bei der Arbeit als auch im Alltag eine ganz große Übereinkunft, die einfach da ist“, so Heikko Deutschmann.“ Wir haben ein Eltern-Kind-Verhältnis, diskutieren aber auf Augenhöhe“, so Klara Deutschmann.
    Alles andere als liebevoll war der Vater des Schriftstellers Bernd Späth: Überzeugter Nazi, tyrannisch, gewalttätig, narzisstisch und grausam – vor allem seinem Sohn gegenüber, der einem Mordversuch des Vaters als Kleinkind nur knapp entging. Die Wut, dass die Mutter sie beide verlassen hatte, übertrug der Vater auf den Sohn. „Als Kind
    habe ich zu Füßen meines Vaters gespielt und erschrak dann völlig zu sehen, mit welchem hassverzerrten Gesicht er mich angestarrt hat“, erinnert sich Späth.
    Eine ganz normale Familie schien die von Wolf Hafner zu sein: Vater, Mutter und zwei Söhne. Hafner selbst war als Anwalt der klassische Wochenendvater und fiel aus allen Wolken, als er bei einem Abendessen erfuhr, dass sein jüngerer Sohn mit 14 Jahren anfing, Drogen zu nehmen. „Was habe ich falsch gemacht, warum ist er so? Habe ich ihn zu wenig geliebt, hatte ich zu wenig Zeit?“, fragte er sich damals. Doch Hafner gab seinen Sohn nie auf und stand immer an seiner Seite.
    Seite an Seite gingen auch Gabriel Delgado und sein Vater durchs Leben: Oft sogar wörtlich, denn der Vater des 16-Jährigen ist blind. Schon als Kind war Delgado stolz darauf, seinen Vater im Alltag, beim Einkaufen oder auf Ausflügen zu unterstützen. Als Belastung empfand er das nie, das Vater-Sohn-Verhältnis war stets ein gutes. „Wir haben halt andere Spiele gespielt als Kinder mit sehenden Vätern. Und uns verbindet unser schlechter Humor, weil wir immer dieselben schlechten Witze machen und dieselben schlechten Filme schauen“, sagt Delgado.
    Wie es ist, wenn der eigene Vater sich von den Vätern anderer unterscheidet, erlebte auch Jens Wernstedt: Im Grundschulalter erfuhr er, dass sein Vater fortan als Frau leben möchte und nun Veronika ist. Eine Veränderung, die auch Auswirkungen für den Sohn hatte: „Das Hauptproblem war, dass ich während der Pubertät keine männliche Bezugsperson hatte. Es hat mein Bild von Männlichkeit sehr durcheinandergewirbelt.“ Durch Veronika habe er jedoch auch gelernt, wie wichtig es ist, seinen ganz eigenen Weg zu gehen.
    Braucht ein Kind einen Vater? Vermisst ein Kind etwas, wenn es keinen hat? Diese Fragen stellte sich Christine Korte, bevor sie sich vor zwei Jahren ihren großen Kinderwunsch mithilfe einer Samenbank erfüllte. Heute ist sie Mutter von Zwillingssöhnen, denen sie männliche Vorbilder mithilfe ihrer Brüder, ihres besten Freundes und ihres eigenen Vaters an die Hand gibt. „Ob das Vorbild der leibliche Vater ist oder ob das andere Männer sind, ist doch total egal“, findet sie. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.03.2022SWR Fernsehen

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Sa 19.03.2022
12:25–13:55
12:25–
Sa 19.03.2022
10:15–11:45
10:15–
Fr 18.03.2022
22:00–23:30
22:00–
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