Sie folgt keinen rationalen Regeln, ist unberechenbar und führt manchmal auch zu großen Dummheiten: Die Liebe geht oft ihre ganz eigenen Wege. Unvernünftig, kopflos, unmöglich! Während das Umfeld das Scheitern einer ungleichen Liebe bereits voraussieht, ist sich das verliebte Paar sicher: Für diese unermesslichen Gefühle lohnt es sich, gegen alle Widerstände zu kämpfen. Liebe gegen Konventionen kann aber auch viel zerstören: Langjährige Freundschaften, Karrieren, manchmal auch die Selbstachtung. Es sind Gefühle, die zwar für Außenstehende verrückt, aber so leidenschaftlich sind, dass die Beteiligten dabei nicht voneinander los kommen – allen Vorurteilen und jeglicher Vernunft zum Trotz. Der Lehrer, der sich in seine minderjährige Schülerin verliebt, der Freier, der eine
Prostituierte heiratet oder die Rentnerin, die aus Liebe zu einem Indianer auswandert und nochmal neu durchstartet. Liebe kennt keine Grenzen, sie kann krank vor Eifersucht machen, mutig und auch blauäugig. Niemand kann sich gezielt aussuchen, in wen er sich verliebt – es passiert einfach. Ob extremer Altersunterschied oder Bildungsstand – solche Beziehungen sind heutzutage nur noch selten richtige Aufreger. Doch gibt es auch Neigungen, die fast ausnahmslos entsetztes Kopfschütteln auslösen: Objektophile beispielsweise fühlen sich zu Gegenständen oder Gebäuden hingezogen. Wer so außergewöhnlich liebt, spricht nicht in der Öffentlichkeit über seine intensiven Empfindungen zu einer Dampflok, einer Orgel oder dem Eifelturm. Denn Vorverurteilung, Spott und Anfeindungen sind ihnen sicher. (Text: SWR)