Nachtcafé Folge 1012: Endstation Straße? Von Menschen ohne Zuhause
Folge 1012
Endstation Straße? Von Menschen ohne Zuhause
Folge 1012 (90 Min.)
Die Zahl der Obdachlosen in Deutschland ist hoch. Anfang des Jahres hatten laut Wohnungslosenbericht der Bundesregierung 263.000 Menschen keine Wohnung. Der Großteil von ihnen kommt in Notunterkünften oder Heimen unter, andere sind verdeckt wohnungslos und schlafen bei Freunden oder Verwandten. Rund 37.400 Menschen leben obdachlos auf der Straße. Hinter diesen Zahlen stehen Einzelschicksale, aber auch ein sozialer Skandal. Menschen, die auf der Straße leben, sind oft durch das gesellschaftliche Raster gefallen und vom System abgehängt. Häufig ist es nur ein kleiner Auslöser, der die Menschen aus der Bahn wirft und ihre bürgerliche Existenz beendet: Jobverlust, Scheidung oder Krankheit sind
nur einige der vielfältigen Gründe. Und wer einmal auf der Straße gelandet ist, findet meist nur schwer den Weg zurück. Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum, an Hilfsangeboten und an sozialer Zuwendung. Hinzu kommt ein gesellschaftliches Stigma. Schnell werden Obdachlose vorverurteilt, ihr Absturz wird nicht selten selbstverständlich ihrem eigenen Verschulden zugeschrieben. Menschen, die auf der Straße leben, scheinen oft unsichtbar für ihre Mitmenschen. Dabei ist das Leben auf der Straße ein Überlebenskampf, besonders jetzt in der kalten Jahreszeit. Wie geht es obdachlosen Menschen? Was bewegt sie, was brauchen sie? Und wie kann ein Weg zurück gelingen? (Text: SWR)