2018, Folge 49–53

  • Folge 49 (30 Min.)
    2017 wurde das Sprengel Museum Hannover zum „Museum des Jahres“ gewählt. Markus Brock checkt das Sprengel Museum gemeinsam mit dem Schauspieler und Fotografen Kai Wiesinger. Das Sprengel Museum Hannover zählt zu den besten Adressen in Sachen moderner und zeitgenössischer Kunst und hat als erstes Museum einen Foto-Blog für den deutschsprachigen Raum gegründet. Eine Plattform, die zur Diskussion über Fotografie anregt. „Meine Fotografien sollen Emotionen auslösen, sie erzählen eine Geschichte“, sagt Kai Wiesinger.
    Erfolge feierte er mit Filmen wie „Kleine Haie“, „Comedian Harmonists“ und „Der Rücktritt“. Nicht minder erfolgreich ist er als Fotograf. Regelmäßig zeigt Kai Wiesinger seine meist großformatigen Arbeiten in Ausstellungen. Den gebürtigen Hannoveraner fasziniert im Sprengel Museum besonders die umfangreiche fotografische Sammlung. Die Foto-Abteilung des Sprengel zeigt nicht nur Ikonen der Fotografie-Geschichte, sondern auch Sonderausstellungen zeitgenössischer Künstler, ab 27. Januar 2018 die Niederländerin Rineke Dijkstra.
    Die von ihr selbst für die Schau ausgewählten Porträtfotos stellt sie im Dialog mit Skulpturen und Gemälden des Museums aus, wie etwa von Max Beckmann oder Alexej von Jawlensky. Ein gelungenes Ausstellungskonzept? Unter anderem darüber diskutiert Markus Brock mit Kai Wiesinger. Das Sprengel Museum Hannover „brenne für die Kunst“, so Direktor Reinhard Spieler. 2016 erhielt es einen kontrovers diskutierten Erweiterungsbau. Der anthrazitfarbene Kubus aus Beton und Glas am Ufer des Maschsees scheint förmlich zu schweben.
    Er bietet nun noch mehr Ausstellungsfläche für die stetig wachsende Sammlung. Den Grundstein dafür legte das Schokoladenfabrikanten-Ehepaar Sprengel, das der Stadt Hannover 1969 seine Kunstsammlung vermachte, darunter Werke berühmte Maler wie Pablo Picasso, Fernand Léger und Emil Nolde. Auch Niki de Saint Phalle, bekannt für ihre Nana-Skulpturen, schenkte im Jahr 2000 einen Großteil ihres Werks dem Sprengel Museum.
    In den vergangenen 30 Jahren ist der Bestand des Museums außerdem um wesentliche Strömungen der Kunst nach 1945 erweitert worden – darunter Arbeiten von Andy Warhol und Gerhard Richter. Eine Besonderheit des Sprengel Museums sind die von Künstlern gestalteten Räume wie die Rekonstruktion des legendären Merzbaus von Kurt Schwitters und die Lichträume von James Turrell. Überzeugt auch der Alexander Calder-Saal im neuen Erweiterungsbau des Museums? Sein dort installiertes Mobile „Blizzard“ soll sinnbildlich für neuen, frischen Wind im Sprengel Museum stehen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.02.20183sat
  • Folge 50 (30 Min.)
    Der „Museums-Check“ feiert Jubiläum! Für die 50. Folge „checkt“ Markus Brock das Deutsche Historische Museum in Berlin und begrüßt als Gast den Berliner Schauspieler Ulrich Matthes. Ulrich Matthes war auch Gast in der ersten Sendung am 30. Mai 2010. Als leidenschaftlicher Museumsgänger kennt Matthes natürlich auch das Flaggschiff unter den deutschen Geschichtsmuseen gut. Rund eine Million Objekte zählt die Sammlung des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Beheimatet ist das Museum in einem ebenso geschichtsträchtigen Bau: im Zeughaus, dem bedeutendsten Barockbau Berlins und ältesten Gebäude Unter den Linden.
    Einen anschaulichen Einblick in rund 1500 Jahre deutscher Vergangenheit vermittelt die Dauerausstellung. Die Ausstellungsstücke – darunter mittelalterliche Rüstungen, Herrscher-Büsten, technische Geräte, Textilien und historische Filme – erzählen von Menschen, Ideen und bedeutenden Ereignissen. Bei ihrem Rundgang begegnen Markus Brock und Ulrich Matthes Persönlichkeiten wie Karl dem Großen auf einem Dürer-Gemälde oder dem Reformator Martin Luther.
    Geschichte begeistert Ulrich Matthes nicht nur privat, auch beruflich setzt er sich gern mit historischen Stoffen auseinander. So spielte er unter anderem Joseph Goebbels in dem Film der „Der Untergang“ (2004) oder verkörperte in dem ARD-Zweiteiler „Die Puppenspieler“ (2017) die Rolle von Papst Alexander VI. zur Zeit der Renaissance. Das Deutsche Historische Museum soll vor allem ein Ort sein „in dem man historische Urteilskraft entwickeln kann“, sagt Direktor Raphael Gross, „dass man hier vor dem Hintergrund der Geschichte lernt nachzudenken und mit dem umzugehen, womit wir derzeit konfrontiert sind“.
    2017 hat der Schweizer die Leitung des Museums übernommen und steht Markus Brock im „Museums-Check“ Rede und Antwort. Wie wurden die Deutschen zu dem, was sie heute sind? Verändert sich der Blick auf die Geschichte? Und kann man aus der Geschichte etwas lernen? Die Gründung des Deutschen Historischen Museums fiel selbst mit einem geschichtlich bahnbrechenden Ereignis zusammen: Initiiert anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin am 28. Oktober 1987, sollte es eigentlich einen Museums-Neubau auf dem Gelände des heutigen Kanzleramts bekommen, im damaligen West-Berlin.
    1989 veränderte der Fall der Berliner Mauer aber alle Planungen, und so wurde im Zuge der Wiedervereinigung das Zeughaus 1990 zum Sitz eines gemeinsamen Deutschen Museums. Zwischenzeitlich wurde das Zeughaus umfangreich saniert und erhielt 2003 einen Neubau des Architekten Ieoh Ming Pei für Sonderausstelllungen. Ab 23. März 2018 ist hier die Schau „Sparen – Geschichte einer deutschen Tugend“ zu sehen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.04.20183sat
  • Folge 51 (30 Min.)
    Markus Brock checkt diesmal das Weltmuseum Wien, das überraschen und irritieren will. Bei seinem Streifzug begleitet ihn der österreichische Schriftsteller Franzobel. 2017 eröffnete das Museum nach mehrjährigem Umbau seine Pforten. Der neue Name des ehemaligen Museums für Völkerkunde ist Programm: Ein Ort der Begegnung möchte es sein. „Es geht um Menschen“, so das Motto des Weltmuseums – um Menschen aus aller Welt. Denn längst hat sich die ursprüngliche Idee ethnografischer Museen, mit Relikten des Kolonialismus Erklärungen für das „Exotische“ zu liefern, überholt. 250 000 ethnografische Gegenstände und rund 300 000 Fotografien und Bücher umfasst die Sammlung.
    Dazu zählen einzigartige Bronzeskulpturen aus Benin, Schmiedekunst aus Südostasien und die Ikone des Museums: „Penacho“, ein kostbarer mit Goldplättchen besetzter Federkopfschmuck der Azteken, entstanden in Mexiko Anfang des 16. Jahrhunderts – der weltweit einzig erhaltene seiner Art. Markus Brock erkundet das in der Wiener Hofburg beheimatete Weltmuseum zusammen mit seinem Gast, dem erfolgreichen Schriftsteller Franzobel, der 2017 „Das Floß der Medusa“ veröffentlichte. Seine Karriere begann der Österreicher als bildender Künstler, bis er Anfang der 1990er-Jahre zum Schreiben kam.
    Literatur ist für ihn zugleich Seelenfutter und Kampf – gegen Verdummung und Ignoranz, „und sie hat die Verantwortung, sich einzulassen auf die Welt“, sagt Franzobel. Sich auf die Welt einlassen, darum geht es auch im Weltmuseum Wien. In 14 Sälen wird die von Grund auf neu konzipierte Schausammlung präsentiert. Der Raum „Im Schatten des Kolonialismus“ greift ein zentrales Thema auf: Wie geht man mit der Vergangenheit ethnologischer Museen und kolonialer Raubkunst um? Wem gehört sie, und was sagt sie uns heute? Die Ursprünge des Wiener Weltmuseums reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück.
    Zwar besaß Österreich keine eigenen Kolonien, aber seine Machthaber waren dem kolonialen Entdecker- und Sammelfieber nicht minder erlegen. So ersteigerte der österreichische Kaiser Franz I. bei einer Auktion in London 1806 einen Teil der Sammlung des britischen Weltumseglers James Cook. Jagd- und Studienreisen gehörten im 19. Jahrhundert zur familiären Tradition der Habsburger. Drei junge Erzherzöge bereisten damals die Welt. Franz Ferdinand träumte vom größten Privatmuseum Wiens und bestimmte dafür den Corps de Logis in der Hofburg, wo sich noch heute das Weltmuseum Wien befindet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.07.20183sat
  • Folge 52 (30 Min.)
    Am 1. Juni wurde die Kunsthalle Mannheim nach eineinhalb Jahren Schließzeit feierlich wiedereröffnet. Markus Brock checkt Alt- und Neubau des Museums und begrüßt dazu Christian Chako Habekost. Zur großen Wiedereröffnung präsentiert das Museum eine Neuinszenierung der renommierten Sammlung und die erste große Sonderausstellung „Jeff Wall. Appearance“. Jeff Wall gilt als Pionier der Fotokunst und wurde 2002 mit dem Hasselblad Award ausgezeichnet. Ausgewählt hat ihn die Kunsthalle Mannheim auch, weil der Kanadier in seiner Arbeit Bezug nimmt auf die Kunstgeschichte, wie etwa auf den Maler Édouard Manet.
    Von ihm besitzt das Museum eines der wichtigsten Gemälde: „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ (1868–69), eine Ikone des Hauses, das außerdem Werke von Caspar David Friedrich, August Rodin, Francis Bacon und Henry Moore besitzt. Als eines der wenigen deutschen Museen hat sich die Kunsthalle Mannheim schon immer auch auf zeitgenössische Kunst konzentriert, sagt Museumsdirektorin Ulrike Lorenz, wie etwa 1925 mit der legendären Ausstellung „Die neue Sachlichkeit“, die einer ganzen Stilrichtung ihren Namen gab.
    Ulrike Lorenz’ Vision für die Neueröffnung ist, das Museum für die Zukunft zu positionieren. Eigens dafür hat die Kunsthalle Mannheim eine digitale Bilderwand entwickelt, auf der die Besucher im Museumsfoyer sämtliche Werke der Sammlung interaktiv anschauen können. „Kunst für alle“ – unter diesem Motto öffnete die Kunsthalle Mannheim 1909 im Jugendstilbau von Hermann Billing ihre Pforten. Dieser Anspruch prägt das Museum bis heute. Das Hamburger Büro „gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner“ hat das historische Haus um einen spektakulären Neubau erweitert, der von einem bronzefarbenen Metallgewebe umhüllt ist.
    Rund 70 Millionen Euro investierten private Mäzene, die Stadt Mannheim und Stiftungen in eine innovative Architektur. Konzipiert als „Stadt in der Stadt“, gruppieren sich um das 22 Meter hohe Licht-Atrium mehrere Gebäudeteile, verbunden über Treppen und Brücken. Entstanden ist so eine offene Museumsstadt mit Galerien, Schaudepot, Restaurant und Museums-Shop. Panoramafenster eröffnen Ausblicke auf die Stadt und den berühmten Wasserturm. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.08.20183sat
  • Folge 53 (30 Min.)
    2017 wurden in Winterthur drei Museen vereinigt: das Kunstmuseum, das Reinhart-Museum und die Villa Flora. Sie erhielten den gemeinsamen neuen Namen „Kunst Museum Winterthur“. Moderator Markus Brock spricht mit Museumsdirektor Konrad Bitterli über seine Visionen. Wie etwa will er mehr Besucher ins Museum locken? Für den „Museums-Check“ besucht Brock auch das Fotomuseum Winterthur. Prominenter Gast ist Schriftsteller Peter Stamm. Stamm hat gerade seinen neuen Roman „Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt“ veröffentlicht.
    Für sein umfangreiches Werk ist er jetzt für den alternativen Literaturnobelpreis nominiert – als einziger deutschsprachiger Autor. Peter Stamm lebt und arbeitet in Winterthur und schätzt die hochkarätige Sammlung des „Kunst Museum Winterthur“. Sie ist aus fünf Privatsammlungen entstanden, unter anderem von Mäzen Georg Reinhart und den Ehepaaren Friedrich-Jelzer und Hahnloser-Bühler. Ihnen sind die reichhaltigen Bestände französischer Kunst und der Klassischen Moderne zu verdanken, darunter Werke von Monet, Bonnard, Mondrian und de Chirico.
    Auch die Gegenwartskunst kann mit berühmten Namen wie Gerhard Richter und Isa Genzken aufwarten. Eine Sonderausstellung ist der Künstlerin Karin Sander gewidmet. Sie gibt erstmals einen umfassenden Einblick in ihre lustvoll verspielten Untersuchungen der Kunst. Zu sehen sind auch ihre berühmten „Mailed Paintings“, unbehandelte Leinwände, die unverpackt weltweit auf Reisen durch den Kunstbetrieb gingen. Welche Idee verfolgte Karin Sander damit? Markus Brock fragt nach. Im Museum Reinhart am Stadtgarten sind insbesondere Gemälde der Frühromantik und des Realismus beheimatet.
    Ikone des Hauses ist Caspar David Friedrichs „Kreidefelsen auf Rügen“. Die aktuelle Ausstellung „Dutch Mountains. Vom holländischen Flachland in die Alpen“ zeigt bis Januar 2019 Landschaftsmalerei der Alpen, zu deren Wegbereitern niederländische Künstler zählen. Schon im 17. Jahrhundert unternahmen sie Expeditionen ins Schweizer Glarnerland. Beim „Museums-Check“ in Winterthur besucht Markus Brock auch das international renommierte Fotomuseum Winterthur.
    1993 wurde es gegründet und bildet gemeinsam mit der Fotostiftung Schweiz seit 2002 das Fotozentrum. In der Sammlung sind angewandte und künstlerische Fotografien sowie Videos & Co.mputerarbeiten seit den 1960er-Jahren vertreten, etwa von Andreas Gursky, Pipilotti Rist oder Arnold Odermatt. Zum Jubiläum bereitet das Museum unter dem Titel „25 Jahre! Gemeinsam Geschichte(n) schreiben“ eine ganz besondere Ausstellung vor: 25 Personen aus dem In- und Ausland dürfen eines ihrer Lieblingsstücke aus der Sammlung auswählen und ihre Geschichte dazu erzählen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.11.20183sat
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 14.10.2018 angekündigt, versehentlich wurde die Folge über das Kunstmuseum Basel wiederholt

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