2017, Folge 43–48

  • Folge 43 (30 Min.)
    Als „Louvre des Nordens“ wird das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig bezeichnet. Nach siebenjährigem „Dornröschenschlaf“ öffnete es im Oktober 2016 wieder seine Pforten. Wie der Louvre – wenn auch in geringerer Zahl – kann es mit den ganz großen Meistern aufwarten: Rubens, van Dyck, Tintoretto, Veronese, Picasso. Das Universalmuseum beherbergt Kunst verschiedener Gattungen aus drei Jahrtausenden. Darunter sind einmalige Schätze wie Vermeers „Mädchen mit dem Weinglas“ oder Giorgiones „Selbstporträt als David“. Bei seinem Streifzug durch das Museum wird Markus Brock von Peter Prange begleitet. Der Historiker und Bestsellerautor verarbeitet in seinen Romanen bevorzugt historische Stoffe. In „Die Principessa“ (2003), das im barocken Rom spielt, sind die Künstler Bernini und Borromini die Hauptfiguren. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.03.20173sat
  • Folge 44 (30 Min.)
    Markus Brock besucht die Sonderausstellung „100 Gründe rot zu werden“ im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, das zu den spannendsten Wissenschaftsmuseen Europas zählt. Außerdem erkundet er in der Dauerausstellung das „Abenteuer Mensch“ in all seinen Facetten von der Geburt bis zum Tod. Begleitet wird er von der vielfach preisgekrönten Sängerin und Kabarettistin Anna Mateur. Welche Rolle spielt das Schamgefühl heute? Und haben wir in Zeiten, in denen viele Menschen in sozialen Medien alles über sich preisgeben oder hemmungslos pöbeln und mobben, überhaupt noch genug davon? Dieser Frage geht Markus Brock im Hygiene-Museum nach.
    Auch die Dresdnerin Anna Mateur nimmt mit ihren Liedern und Bühnenshows die Schamlosigkeit der Nabelschau im Netz ironisch auf die Schippe. Und karikiert in ihrem selbstgezeichneten Buch „WehWehchen-Atlas“ (2015) den allgegenwärtigen Schönheits- und Selbstoptimierungswahn. Um „Schönheit, Haut und Haar“ geht es auch in einem der sieben Themenräume in der Dauerausstellung des Museums. Wie hat sich das Schönheitsideal im Laufe der Geschichte verändert und wie pflegte man sein Äußeres früher? Das zeigen u.a. kosmetikhistorische Exponate der Firma Schwarzkopf.
    Sie sind Teil der rund 50.000 Objekte umfassenden Sammlung des Museums, zu der auch ein einzigartiges Wachsfigurenkabinett aus dem 19. Jahrhundert zählt, detailgetreue anatomische Modelle des Menschen – „Körperwelten“ anno dazumal. Im eigens konzipierten Kindermuseum kann auch der Nachwuchs spielerisch auf eine Erlebnisreise zum eigenen Körper gehen.
    Im Zentrum stehen die fünf Sinne: Hören, Sehen, Fühlen, Riechen und Schmecken. Wie Kinder überhaupt sprechen lernen, erfährt Markus Brock in einer weiteren Sonderausstellung, die sich der Sprache, den Worten und Gesten widmet. Ob gesprochen, geschrieben oder gebärdet, Sprache ist grundlegend für das menschliche Miteinander, aber wie stellt man Sprache aus? Welchen Einfluss hat das Thema Migration auf die Sprache? Und wie viele Sprachen kann ein Mensch erlernen? Die interaktive Schau vereint Wissenschaft und Kunst, zu sehen sind u.a. Texte von Erich Kästner und Stefan Zweig ebenso wie Werke von Kurt Schwitters und Bill Viola.
    Auch hier ist Anfassen und Mitmachen ausdrücklich erwünscht. So kann der Besucher seine eigene Stimme aufnehmen und selbst Teil der Ausstellung werden. Markus Brock macht den Selbstversuch und zieht sein Fazit zum Deutschen Hygiene-Museum Dresden, dessen antiquiert klingender Name übrigens historisch begründet ist. Initiator des Museums war der Odol-Fabrikant Karl August Lingner, ein Pionier in Sachen Gesundheit und Hygiene Anfang des 20. Jahrhunderts. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.04.20173sat
  • Folge 45 (30 Min.)
    Alle zehn Jahre blickt die Kunstwelt nach Münster zur Ausstellung „Skulptur Projekte“: Auch ab dem 10. Juni 2017 verwandelt sich die Stadt wieder 114 Tage in einen öffentlichen Kunstraum. Veranstalter ist das LWL-Museum für Kunst und Kultur. Markus Brock besucht das Museum und geht in Münster auf Skulpturen-Entdeckungstour. Begleitet wird er von der Schauspielerin Friederike Kempter. Das 1908 am historischen Domplatz eröffnete LWL-Museum für Kunst und Kultur erhielt 2014 einen postmodernen Neubau mit einem lichtdurchfluteten Foyer. 1000 Jahre Kunst, vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, vereint die mehr als 300 000 Objekte zählende Sammlung: Grafiken, Fotografien und Kunsthandwerk.
    Gemälde von August Macke und Gerhard Richter gehören ebenso dazu wie Videoarbeiten von Pipilotti Rist und Nam June Paik. Jüngst entstanden im Museum einige der neuen Werke für die „Skulptur Projekte Münster 2017“. 35 Künstlerinnen und Künstler aus 19 Ländern sind dazu eingeladen. Sie suchen sich im Vorfeld einen Platz aus und realisieren ihre Ideen. Unter einer Bedingung: Das Werk ist nur auf Zeit hier, wird danach wieder abgebaut. 1977 rief der Kunstprofessor und Kurator Kasper König die „Skulptur Projekte Münster“ gemeinsam mit dem Kunsthistoriker und Kurator Klaus Bußmann ins Leben.
    Was anfangs Kritik und Protest erntete, ist zum kulturellen Highlight avanciert. Und auch 2017 ist Kasper König als Kurator mit dabei. Markus Brock spricht mit ihm über die aktuellen Trends und fragt nach, welche Funktion die Skulptur im digitalen Zeitalter hat. Die Themen der teilnehmenden Künstler sind vielfältig und reichen von politischen und ästhetischen Fragen bis zur Identitätssuche in unserer globalisierten Gegenwart. Der in Bremen geborene Künstler Aram Bartholl verbindet Skulptur und Internet so aufregend, dass er weltweit zu Ausstellungen eingeladen wird.
    Seine Teilnahme in Münster kennzeichnet das künstlerische Profil der „Skulptur Projekte 2017“, die den Begriff Skulptur und öffentlicher Raum noch einmal weiter ausloten. Neben klassischer Bildhauerei sind Installationen und Performances zu sehen. Ein Beispiel dafür ist die Langzeit-Performance der Rumänin Alexandra Piricis zum Thema „Nationales Gedächtnis“ für den Friedenssaal im historischen Rathaus. Der Westfälische Frieden gilt als erster Friedensschluss, der ohne Waffengewalt, allein durch Kommunikation zustande kam.
    Zum wiederholten Mal wird auch Thomas Schütte dabei sein. Seine knallrote „Kirschensäule“, die er für die „Skulptur Projekte 1987“ realisierte, gehört heute zum Stadtbild von Münster. Friederike Kempter kennt die sympathische Studentenstadt Münster ziemlich gut, und die Münsteraner kennen die Schauspielerin: Seit 2002 ermittelt sie als Nadeshda Krusenstern im Münsteraner „Tatort“ an der Seite von Axel Prahl und Jan Josef Liefers. Bei ihrem neuesten Fall war die Fernsehkommissarin in eine wilde Verfolgungsjagd im LWL-Museum für Kunst und Kultur verwickelt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.06.20173sat
  • Folge 46 (30 Min.)
    Markus Brock begibt sich mit seinem Gast, dem Sänger und BAP-Gründer Wolfgang Niedecken, zum „Museums-Check“ der documenta 14 nach Kassel. Gemeinsam stellen sie sehenswerte Kunstwerke vor. Wolfgang Niedecken studierte in den 1970er-Jahren Kunst und machte selbst witzig-schräge Gemälde und Collagen, die bis heute in Ausstellungen gezeigt werden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.08.20173sat
  • Folge 47 (30 Min.)
    Die berühmte Venus von Willendorf, riesige Saurier-Skelette oder die weltweit größte und älteste Meteoritenschausammlung – all das gibt es im Naturhistorischen Museum Wien zu entdecken. Und wer würde sich besser als Begleiter von Markus Brock beim „Museums-Check“ eignen als der österreichische Schriftsteller und Wissenschaftler Raoul Schrott? Hat er doch mit „Erste Erde. Epos“ 2016 ein gewaltiges Werk über die Entstehung des Universums vorgelegt. Beim Rundgang durch einige der 39 Schausäle des Museums erfahren Markus Brock und Raoul Schrott nicht nur einiges über die Entwicklung der Erde und des Menschen: Sie besuchen auch das hypermoderne „Digitale Planetarium“ mit Fulldome-Projektionstechnik.
    Erstaunlich auch, welche neuen Erkenntnisse die Wissenschaft über „Hund und Katz“, so der Titel einer interaktiven Sonderausstellung, zutage gefördert hat. Das Fazit der beiden Museumsbesucher: Das Naturhistorische Museum Wien, eine der führenden Forschungseinrichtungen Österreichs, ist ein wahrer Kosmos der Erkenntnis. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.11.20173sat
  • Folge 48 (30 Min.)
    Markus Brock geht mit seinem prominenten Gast, der Sängerin und Schauspielerin Delia Mayer, im Kunstmuseum Bern auf Spurensuche und erkundet außerdem das Zentrum Paul Klee. Das Kunstmuseum Bern macht immer wieder von sich reden, seit es 2014 das Erbe des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt antrat. Vom 2. November 2017 bis 4. März 2018 zeigt das Kunstmuseum Bern unter dem Titel „Bestandsaufnahme Gurlitt“ einen Ausschnitt aus der Sammlung. Zeitgleich zeigt die Bundeskunsthalle in Bonn eine gleichnamige Ausstellung, die sich auf den NS-Kunstraub konzentriert. Bern greift mit rund 200 Werken das Thema „Entartete Kunst“ auf.
    Ein Teil der Gurlitt-Sammlung wurde während der NS-Diktatur als „entartet“ in deutschen Museen beschlagnahmt und steht unter Raubkunstverdacht. Einige der Werke wurden bereits restituiert. Bis heute konnte noch nicht von allen die Herkunft abschließend geklärt werden. Für die aufwendige Restaurierung der nun in Bern ausgestellten Werke richtete das Kunstmuseum eigens ein gläsernes Labor ein. Im „Museums-Check“ kann Delia Mayer ihr detektivisches Gespür unter Beweis stellen, ermittelt die Schweizerin doch alias Liz Ritschard als toughe Fernseh-Kommissarin im Luzerner „Tatort“.
    Die künstlerische Laufbahn der ausgebildeten Sängerin ist vielfältig, Theater- und Musical-Engagements führten sie nach Amsterdam, Berlin und Wien, und für die Ruhrtriennale Essen konzipierte sie eine Hör-Performance mit musikalischen Highlights des 20. Jahrhunderts. Highlights der Kunstgeschichte entdecken Delia Mayer und Markus Brock im Kunstmuseum Bern, dem ältesten Kunstmuseum der Schweiz. Die herausragenden Werke des Expressionismus, der konstruktiven Kunst und der Neuen Sachlichkeit aus dem Gurlitt-Bestand sind nur ein kleiner Teil der umfangreichen Sammlung des Museums.
    Sie reicht von der Gotik bis zur Gegenwart, von Renoir und Toulouse-Lautrec bis Jackson Pollock und Sigmar Polke. Auch die Kunst von Frauen ist hier stark vertreten, mit berühmten Namen wie Sophie Taeuber-Arp, Louise Bourgeois oder Meret Oppenheim. Berühmtester Sohn der Stadt ist der Maler und Grafiker Paul Klee. Geboren im Kanton Bern, studierte er in München und wurde später Lehrer am Bauhaus in Weimar und Dessau. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er entlassen und flüchtete in seine Heimat, wo sein umfangreiches Spätwerk entstand.
    Im Zentrum Paul Klee ist mit rund 4000 Werken die weltweit bedeutendste Sammlung von Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen des Künstlers beheimatet. Er selbst verstand sich in erster Linie als Zeichner und entwickelte eine eigene kalligraphische Bildsprache. Darauf bezieht sich auch die außergewöhnliche Architektur des Zentrums Paul Klee. Stararchitekt Renzo Piano schuf einen wellenartigen Bau, der zugleich Ausstellungs- und Forschungszentrum ist. 2005 eröffnet, ist er heute das Wahrzeichen der Stadt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.12.20173sat

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