2019, Folge 54–60

  • Folge 54 (30 Min.)
    Markus Brock nimmt das älteste Museum Kölns, das Wallraf-Richartz-Museum, unter die Lupe. Außerdem besucht er für den „Museums-Check“ das Max Ernst Museum Brühl. Bis März 2019 versammelt die Ausstellung „Es war einmal in Amerika“ im Wallraf-Richartz-Museum 300 Jahre US-Kunst mit mehr als 130 Leihgaben aus internationalen renommierten Museen, darunter Werke von Edward Hopper, Mark Rothko und Barnett Newman. Als prominenten Gast begrüßt Markus Brock diesmal die Schauspielerin Katharina Schüttler. Geboren und aufgewachsen ist die Tochter einer Theaterfamilie in Köln.
    Mit gerade einmal 26 Jahren wurde sie 2006 zur Schauspielerin des Jahres gewählt – als bislang jüngste Frau. Für den „Museums-Check“ stattet die Wahlberlinerin ihrer alten Heimat einen Besuch ab. Bei ihrem Rundgang durch das Wallraf-Richartz-Museum treffen Katharina Schüttler und Markus Brock auf viel weibliche Kunst wie die „kölsche Mona Lisa“, Stefan Lochners Meisterwerk „Muttergottes in der Rosenlaube“. Neben der herausragenden mittelalterlichen Sammlung finden sich hier Porträts von Rembrandt, Landschaften von Caspar David Friedrich und Gemälde von Claude Monet bis Edvard Munch.
    Für Museumsleiter Marcus Dekiert sind Kunstwerke „Zeitkapseln, die uns ferne Epochen vergegenwärtigen und zugleich zu den Wurzeln der Jetztzeit führen“. Markus Brock fragt nach, worin Dekiert die Aufgabe eines Museums sieht, gerade in Zeiten digitaler Reizüberflutung. Im nahe gelegenen Brühl besucht Markus Brock das Max Ernst Museum. Es wurde 2005 zu Ehren des berühmten Sohnes der Stadt eröffnet und beherbergt Skulpturen, Grafiken, Gemälde und Fotografien des Surrealisten.
    1891 wurde Max Ernst in Brühl geboren. Sein schillerndes Künstlerleben führte ihn von Paris über New York, Arizona und zurück nach Frankreich, wo er 1976 starb. Wie sehr Max Ernst die Künstler bis heute inspiriert, können Besucher in viel gelobten Sonderausstellungen erleben. Die 1949 geborene New Yorker Künstlerin Ruth Marten zeigt bis zum 24. Februar 2019 in der umfassenden Retrospektive „Ruth Marten – Dream Lover“ ihre witzig-subversiven Übermalungen alter Drucke. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.01.20193sat
  • Folge 55 (30 Min.)
    Markus Brock „checkt“ das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G), eines der führenden Museen für angewandte Kunst. Es versammelt über 500 000 Werke aus 4000 Jahren Kulturgeschichte. Die Kunsterzeugnisse reichen von antiken Vasen und Möbeln bis hin zu Mode und Design. Zu Gast im „Museums-Check“ ist diesmal Achim Reichel. Der Musiker fühlt sich mit der Sonderausstellung „68. Pop und Protest“ zurückversetzt in die Anfänge seiner Musikerkarriere. Aufgewachsen ist Reichel in St. Pauli.
    Dort gewann er 1963 im legendären „Star-Club“ mit seiner Band „The Rattles“ einen Talentwettbewerb. Es folgten gemeinsame Tourneen mit den Rolling Stones und den Beatles und bis heute mehr als 50 Alben mit verschiedenen Bands und Soloprojekten. Achim Reichel steht noch regelmäßig auf der Bühne und experimentiert mit den verschiedensten Musikstilen. Standing Ovations erhielt er im September 2017 in der Hamburger Elbphilharmonie für sein Konzert mit der Krautrockband „A.R. & Machines“. Die Sonderausstellung „68. Pop und Protest“ veranschaulicht mit Bildern, Filmen, Design und dem Sound dieser Epoche, was die Menschen in Hamburg, Deutschland und der Welt damals bewegt hat.
    Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ist das „lebendigste und mit seiner Sammlung wahrscheinlich spannendste Haus für angewandte Kunst in Deutschland“, sagt Tulga Beyerle. Seit Dezember 2018 ist die Österreicherin die neue Direktorin und steht Moderator Markus Brock im „Museums-Check“ Rede und Antwort.
    Zu sehen sind unter anderem Werke von Andy Warhol, Jimi Hendrix und Rainer Werner Fassbinder – und Verner Pantons berühmte grellfarbige Kantine aus dem ehemaligen Verlagshaus des „Spiegel“, die sich seit 2011 dauerhaft im Museum für Kunst und Gewerbe befindet. In der Schausammlung des MK&G sind „Period Rooms“ zu sehen, vollständig erhaltene Ensembles historischer Innenräume. Sie reichen von der barocken Bauernstube über den Rokoko-Salon bis hin zur modernen Musterküche. Der interdisziplinäre Charakter des Museums zeigt sich darin, dass vier Weltreligionen unter einem Dach vereint sind: Christentum, Judentum, Buddhismus und Islam.
    In der Ausstellung „Raubkunst?“ wird deutlich, wie intensiv sich das Museum mit Provenienzforschung auseinandersetzt und die Herkunftsgeschichte seiner Objekte aufarbeitet, wie zum Beispiel die der kostbaren Benin-Bronzen aus Nigeria. Einige Exponate des Museums wurden bereits an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben. Redaktionshinweis: Die Sonderausstellung „68. Pop und Protest“ ist noch bis zum 17. März im MK&G zu sehen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.03.20193sat
  • Folge 56 (30 Min.)
    Der Hamburger Bahnhof in Berlin zählt zu den spannendsten Häusern für Gegenwartskunst. In der hochkarätigen Sammlung sind Pioniere wie Joseph Beuys, Andy Warhol und Isa Genzken vertreten. Markus Brock spricht mit dem Direktor der Nationalgalerie Berlin, Udo Kittelmann, und begrüßt als prominenten Gast die Schauspielerin Christiane Paul. Die promovierte Ärztin wurde für ihre Rolle in „Unterm Rad“ (2015) mit dem US-Fernsehpreis „Emmy“ ausgezeichnet. Der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart wurde 1996 im spätklassizistischen Kopfbahnhof als Teil der Berliner Nationalgalerie eröffnet.
    Das Museum zeichnet die vielfältigen Entwicklungen in der Kunst seit 1960 nach: die Umbrüche in der Malerei, die Wandlung der klassischen Skulptur in die Objektkunst und die zunehmende Bedeutung von Fotografie, Video und Film. Ausgangspunkt war die Privatsammlung des Unternehmers Erich Marx, deren Herzstück fünf Pioniere des 20. Jahrhunderts sind: Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Robert Rauschenberg, Cy Twombly und Andy Warhol. Das Environment „Das Kapital Raum 1970–1977“, 1980 von Beuys für die Venedig-Biennale geschaffen, ist dort dauerhaft installiert.
    2002 wurden die Bestände des Hamburger Bahnhofs durch den Erwerb der Sammlung von Egidio Marzona zur Konzeptkunst und Arte Povera erweitert. Als Dauerleihgabe kam 2004 die Friedrich Christian Flick Collection mit 1500 erstklassigen Werken zeitgenössischer europäischer und nordamerikanischer Kunst hinzu, darunter Hauptwerke von Isa Genzken, Martin Kippenberger und Wolfgang Tillmans. Wie experimentierfreudig das Museum ist, beweist das Projekt „Bilder einer Ausstellung“, das vom 5. April bis 2. Juni 2019 im Hamburger Bahnhof zu sehen ist.
    Inszeniert von der Berliner Urban-Dance-Gruppe Flying Steps und dem brasilianischen Künstlerduo OSGEMEOS verbindet es Elemente von Kunst, Musik und Tanz-Performance und erforscht die gegenseitige Inspiration verschiedener Kunstfelder. Wie würden Bilder klingen, wenn sie Musik wären? Wie würden sie aussehen, wenn sie von Tänzern zum Leben erweckt würden? Der „Museums-Check“ ist live dabei, wenn die Flying Steps zur zeitgenössisch interpretierten Musik von Modest Mussorgski durch die Museumsräume tanzen.
    Markus Brock wirft auch einen Blick auf die Sonderausstellung, die ab 29. März dem US-Amerikaner Jack Whitten (1939–2018) gewidmet ist. An der Konzeption seiner Retrospektive hat der im vergangenen Jahr verstorbene Künstler noch selbst mitgewirkt. Im Fokus der Schau stehen Whittens Gemälde, mit denen er historischen Ereignissen und prominenten Persönlichkeiten wie John Coltrane, Barack Obama oder Prince ein Denkmal setzen wollte. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.04.20193sat
  • Folge 57 (30 Min.)
    Die Architektur der Landesgalerie Niederösterreich in Krems sticht ins Auge. Der avantgardistisch gedrehte Bau strebt dynamisch in den Himmel. Er soll optisch Ausdruck der Gegenwart sein. Ende Mai 2019 eröffnet das neue Museum für das österreichische Kunstschaffen. Es wird Zentrum der Kunstmeile Krems, an der sich mehrere Museen aneinanderreihen. Für den „Museums-Check“ besucht Markus Brock die Landesgalerie Niederösterreich samt Karikaturmuseum Krems. Als Gast begrüßt Markus Brock den österreichischen Schauspieler und Sänger Manuel Rubey.
    Mit der Titelrolle von „Falco – Verdammt, wir leben noch!“ schaffte Rubey 2008 den Durchbruch. Der 40-jährige Wiener fühlt sich auf der Bühne aber genauso heimisch wie vor der Kamera, sei es als Kabarettist oder als Frontmann der Band „Familie Lässig“. „Abstand kurbelt das Denken an“, meint Rubey, ob auf Reisen oder bei einem Museumsbesuch. Gemeinsam mit Markus Brock erkundet er die Landesgalerie Niederösterreich. Sie verbindet die Bestände der Landessammlungen Niederösterreich mit wichtigen Privatkollektionen.
    Mit seinem Ausstellungsprogramm will das neue Museum auf Fragen der Gegenwart reagieren. Welche Bedeutung hat etwa Europa für uns? Kann Kunst helfen, die Welt von heute besser zu verstehen? Zur Eröffnung sind gleich mehrere Ausstellungen zu sehen. Die Schau „Ich bin alles zugleich“ thematisiert die künstlerische Selbstdarstellung seit dem 19. Jahrhundert. Ausgehend vom österreichischen Weltkünstler Egon Schiele versammelt die Schau unter anderem Selbstbildnisse von Oskar Kokoschka, Arnulf Rainer und zeitgenössischen Malern.
    Mal inszenieren sie sich mit verzerrten Grimassen, dann als Heiligenfiguren oder Superstars. Eine Einzelausstellung zeigt das feministische Werk von Renate Bertlmann. Die Biennale-Künstlerin hat sie selbst kuratiert. Ironie, Utopie und Pornografie, das sind ihre zentralen Themen. Neben legendären Arbeiten der 1970er- und 1980er-Jahre zeigt sie eine Installation mit 126 Urnen, die sie teilweise mit persönlichen Inhalten füllt.
    „Die Urnen-Nischen sind Orte der Stille, denen wir Intimes anvertrauen“, sagt die Österreicherin. Im Karikaturmuseum Krems, das zu den wichtigsten europäischen Museen seiner Art zählt, macht Markus Brock eine fiktive Reise ins Weltall. Die aktuelle Ausstellung „Wettlauf zum Mond“ zeigt anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der ersten Mondlandung am 21. Juli 1969 historische Karikaturen und Dokumentationen. Sie skizzieren den Wettlauf ins All, der damals zwischen den USA und der ehemaligen UdSSR entbrannte. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.07.20193sat
  • Folge 58 (30 Min.)
    Markus Brock „checkt“ die Pinakothek der Moderne in München, eines der weltweit größten Museen für Kunst und Design des 20. und 21. Jahrhunderts. Gast ist diesmal Konstantin Wecker. Das bunt schillernde Museum Brandhorst, nur ein paar Minuten von der Pinakothek entfernt, feiert 2019 sein zehnjähriges Bestehen mit einer großen Werkschau. 2002 eröffnet, beherbergt sie vier Museen unter einem Dach: die Sammlung Moderne Kunst, das Architekturmuseum, die Staatliche Graphische Sammlung München und die Neue Sammlung – The Design Museum, die im Untergeschoss der Pinakothek gezeigt wird.
    Sie gilt als eines der ältesten Designmuseen überhaupt. Die seit 1912 aufgebaute „Moderne Vorbildersammlung“ war Grundstock der „Neuen Sammlung“, die heute über 100 000 Objekte aus den Bereichen Industrial Design, Keramik, Glas, Schmuck, Textilien und Möbel zählt. Zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum ist die Sonderausstellung „Thonet & Design“ zu sehen. Anhand des Familienunternehmens Thonet werden 200 Jahre Möbelgeschichte veranschaulicht.
    Der Thonet-Stuhl „Modell Nr. 14“ wurde zur Design-Ikone und ist das meistproduzierte Sitzmöbel der Welt. Die „Sammlung Moderne Kunst“ nimmt den gesamten ersten Stock des Museums ein. Sie umfasst über 20 000 Werke und reicht von der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart. Unter den Exponaten sind Hauptwerke von Paul Klee, Max Ernst und René Magritte. Werkkomplexe von Dan Flavin, Georg Baselitz oder Rosemarie Trockel markieren Positionen der Kunst nach 1960. Highlights der zeitgenössischen Kunst versammelt auch das Museum Brandhorst, nur ein paar Gehminuten von der Pinakothek der Moderne entfernt.
    Mit der Jubiläumsschau „Forever Young“ feiert das Museum sein zehnjähriges Bestehen. Zu sehen sind rund 250 Arbeiten von 46 Künstlern wie Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat oder Cady Noland. 2009 hat der Freistaat Bayern der privaten Kunstsammlung von Udo Brandhorst und seiner 1999 verstorbenen Frau Anette ein eigenes Museum gebaut, was nicht unumstritten war. Architektonisch ist der Bau mit seiner Fassade aus bunten Keramikstäben und den bis zu neun Meter hohen Ausstellungsräumen eine Attraktion.
    Konstantin Wecker begleitet Markus Brock beim Rundgang durch die Pinakothek der Moderne. „Poesie ist das einzige Schwert, das ich anfasse“, sagt der Leidermacher, der sich mit politischen Texten einmischen und zum Nachdenken anregen möchte. Auf seinem aktuellen Album „Sage Nein!“ hat er antifaschistische Lieder von 1978 bis heute versammelt. Seine Affinität zur Kunst bewies er unter anderem mit dem Musical „Hundertwasser“ (2004), das er für den österreichischen Maler und Baukünstler schrieb. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.08.20193sat
  • Folge 59 (30 Min.)
    100 Jahre Bauhaus – das Gründungsjubiläum der legendären Kunstschule feiern 2019 gleich zwei neue Museen: das Bauhaus-Museum in Weimar und das in Dessau. In Weimar ist das Bauhaus-Museum bereits seit April Publikumsmagnet, das in Dessau öffnete am 8. September seine Pforten. Markus Brock checkt beide Museen und begrüßt als Gast in Dessau Anna Maria Mühe. Die renommierte Schauspielerin konnte der Bauhaus-Ära gerade hautnah nachspüren – am Set der ZDF-Serie „Die neue Zeit“, die im September ausgestrahlt wird.
    Anna Maria Mühe mimt darin die rebellische Bauhaus-Künstlerin Dörte Helm, die eine Affäre mit Walter Gropius, gespielt von August Diehl, hatte, was allerdings nicht verbrieft ist. Walter Gropius gründete 1919 in Weimar die Bauhaus-Schule mit dem Ziel, durch Gestaltung die Welt zu verbessern. Er wollte Kunst, Handwerk und später auch Industrie vereinen und gewann für seine Idee illustre Künstler wie Oskar Schlemmer, Paul Klee und Wassily Kandinsky. Am Ursprungsort des Bauhauses eröffnete nun im April das neue Bauhaus-Museum.
    Es will an die wichtigste Design- und Kunstschule der Moderne erinnern. In Weimar werden die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Kollektion gezeigt und mit den Fragen von morgen verknüpft. Erstmals wird hier umfänglich von den Kindertagen des Staatlichen Bauhauses erzählt (1919–1925). Solange war das Bauhaus in Weimar beheimatet, bis es auf Druck von rechtsnationalen Politikern geschlossen wurde und umziehen musste. In Dessau fand das Bauhaus ab 1925 eine neue Wirkungsstätte und erlebte bis 1932 seine Blütezeit.
    Die Bauhaus-Schule von damals steht noch immer. Da sie für museale Zwecke technisch und klimatisch ungeeignet ist, wurde im Stadtzentrum ein Neubau für die Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau errichtet. Markus Brock macht mit seinem Gast Anna Maria Mühe einen Rundgang, entdeckt originale Möbel, Leuchten und Kunstwerke, erfährt, wie hier gelernt und experimentiert wurde und wie leidenschaftlich die Bauhäusler für ihre revolutionären Ideen kämpften. Unter dem Druck der Nationalsozialisten löste sich das Bauhaus 1933 dennoch selbst auf.
    In Dessau befinden sich bis heute die weltweit meisten erhaltenen Bauhaus-Bauten, dazu zählt die 1926 fertiggestellte Meisterhaussiedlung. Dahinter stand die Vision, das Bauen zu industrialisieren. Markus Brock besucht das frisch renovierte Doppelhaus, in dem Kandinsky und Klee einst Tür an Tür wohnten. Von außen schlicht weiß und nüchtern, gleicht es innen einem begehbaren Gemälde, mit 100 verschiedenen Farbtönen gestrichen, von Rot über Blattgold bis hin zu Schwarz. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.10.20193sat
  • Folge 60 (30 Min.)
    Es ist das meistbesuchte historische Museum der Schweiz: 2016 eröffnete das Landesmuseum Zürich seinen modernen Erweiterungsbau, der kontrovers diskutiert wird. Markus Brock macht sich im „Museums-Check“ sein eigenes Bild und begrüßt als Gast Melinda Nadj Abonji. Wie es sich anfühlt, in der Schweiz zu leben, erzählt die Schriftstellerin beim Rundgang mit Markus Brock durch das Museum. Das 1898 eröffnete historische Gebäude des Zürcher Landesmuseums mutet mit seinen Türmchen und Zinnen wie eine märchenhafte Burg an. In bewusstem Kontrast dazu thront daneben der skulpturale, fast fensterlose Anbau, entworfen vom Basler Architektenduo Christ & Gantenbein.
    Als hermetischer Betonbunker wird er von Kritikern bezeichnet. Doch im Innern sind jahrtausendealte Schätze zu finden. Das Archäologie-Museum versammelt rund 1400 Exponate von Pfahlbauern, Kelten, Römern und Alemannen, ob Schmuck, Keramik oder Jagdwerkzeug. Archäologie wird hier interaktiv erlebbar. So können sich Schulklassen etwa einen „Archäologiekoffer“ ausleihen – „Geschichte zum Auspacken“. Zu den Highlights des Museums zählen eine der ältesten erhaltenen Türen Europas und die ältesten Schriftstücke der Schweiz.
    Im Tessin und im Misox-Tal fand man 2500 Jahre alte Schriftzeugnisse einer keltischen Sprache.Die Sprache war es auch, durch die Melinda Nadj Abonji in der Schweiz eine neue Heimat fand. „Mit dem Erlernen der neuen Sprache fing ich an, mich zu Hause zu fühlen“, sagt sie. Geboren 1968 in Serbien als Angehörige einer ungarischen Minderheit, kam sie mit fünf Jahren in die Schweiz. Von Anfang an faszinierte sie insbesondere die hochdeutsche Sprache.Nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte veröffentlichte sie 2004 ihren ersten Roman „Im Schaufenster im Frühling“.
    2010 gewann sie mit „Tauben fliegen auf“ den Deutschen und den Schweizer Buchpreis. Eine Tatsache, die Melinda Nadj Abonji als Migrantin nie für möglich gehalten hatte.Beim gemeinsamen Rundgang durch das Landesmuseum Zürich stoßen die Schriftstellerin und Markus Brock auch auf die neu inszenierte Dauerausstellung „Geschichte Schweiz“. Die Zeitreise durch 550 Jahre beginnt im späten Mittelalter und reicht bis zu unserer globalisierten Gegenwart mit aktuellen Themen wie Klimawandel, Migration und Robotik. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.12.20193sat

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