2015, Folge 31–35

  • Folge 31 (30 Min.)
    Zwischen Kölner Dom und Rhein thront das renommierte Museum Ludwig. Seit Februar hat es einen neuen, umtriebigen Direktor: Yilmaz Dziewior. Eines liegt dem gebürtigen Rheinländer besonders am Herzen, „Besucher für das Museum zu gewinnen, die sonst nicht so viel mit Kunst zu tun haben“. Ob ihm das gelingt? Mit der aktuellen Sigmar Polke-Ausstellung „Alibis“ wird das Museum jedenfalls viele Besucher anlocken. Es ist die erste große Retrospektive nach dem Tod des bedeutenden Gegenwartskünstlers und präsentiert mit 250 Werken das gesamte künstlerische Spektrum Sigmar Polkes (1941–2010). Malerei, Zeichnungen, Grafik, Skulpturen, Fotografien und Filme weisen ihn als den vielleicht experimentierfreudigsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit aus.
    Markus Brock besucht die Ausstellung, „checkt“ das Museum Ludwig und trifft als bekennenden Fan von Sigmar Polke den Kölner Musiker und Maler Wolfgang Niedecken. Der Kölschrocker und Frontmann von BAP bezeichnet das Museum Ludwig als sein absolutes Lieblingsmuseum. Warum? Das wird er Markus Brock beim Streifzug durchs Museum erzählen. Das Museum Ludwig ist die deutsche Adresse für die Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Hier versammeln sich zahlreiche Ikonen – von Salvador Dalí, Pablo Picasso, Martin Kippenberger über Andy Warhol oder Roy Lichtenstein.
    Das Museum beherbergt die größte Pop Art-Sammlung außerhalb Amerikas und eine der europaweit bedeutendsten Sammlungen von Fotografien des 19. und 20. Jahrhunderts mit Schlüsselwerken von August Sander und Man Ray. Welche Visionen hat der neue Direktor Yilmaz Dziewior für das Museum Ludwig? Eine hat er bereits verwirklicht: mit dem ART LAB sollen vor allem junge Besucher für das Museum begeistert werden. Unter dem Motto „Express yourself!“ können Kinder und Familien darin interaktiv experimentieren – Kunst nicht nur zum Anschauen, sondern zum Anfassen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.05.2015SWR Fernsehen
  • Folge 32 (30 Min.)
    Markus Brock wandelt im Neuen Museum Berlin durch antike Grabkammern, begegnet steinernen Pharaonen und dem Sonnengott Helios. Diesmal begleitet ihn die Deutsch-Iranerin Jasmin Tabatabai. Das 2009 wiedereröffnete Museum gewährt eine Reise durch Jahrtausende, von Nordafrika bis Skandinavien. In Museen geht die Wahlberlinerin leidenschaftlich gerne. Wenn es nach der Mutter gegangen wäre, hätte die Schauspielerin und Sängerin Archäologie studiert. Tabatabai ist begeistert von der ägyptischen Sammlung. Sie möchte erkunden, warum gerade Nofretete so einen Kultstatus hat.
    „Die Schöne ist gekommen“, das bedeutet der Name der Nofretete, der geheimnisvollen Herrscherin aus Ägypten. Ihre Büste ist das Schmuckstück des Neuen Museums. Die mehr als 3.000 Jahre alte Büste wurde von Stararchitekt David Chipperfield prominent im Nordkuppelsaal des Gebäudes platziert und inszeniert. Der Brite hat das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel behutsam restauriert „ganz so, wie man ein archäologisches Fundstück behandeln würde“, sagt er. Bewusst hat er die Spuren von Zeit und Zerstörung sichtbar gelassen.
    Und noch immer ist spürbar, welche Faszination das Neue Museum ausstrahlte, als es 1859 eröffnet wurde. Mit seiner historisierenden Architektur, den kulissenartigen Säulen und Wandmalereien sollte es den Menschen im 19. Jahrhundert die Vergangenheit und die Welt unmittelbar vor Augen führen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Museum schwer zerbombt, 40 Jahre lang war die Ruine dem Verfall preisgegeben. Wiedererstrahlt in neuem Glanz, beherbergt das Neue Museum heute drei weltweit bedeutende Sammlungen: das Ägyptische Museum, das Museum für Vor- und Frühgeschichte und die Antikensammlung.
    Die Exponate reichen vom Schädel eines Neandertalers, römischen Skulpturen über mittelalterliche Koran-Handschriften bis hin zu Schätzen aus der Bronzezeit, wie dem berühmten „Berliner Goldhut“. Die kostbar verzierte Kopfbedeckung diente einst kultischen Zeremonien und birgt faszinierendes astronomisches Wissen. „Ägyptomanie und Ägyptologie“, „Troja“, „Jenseits und Ewigkeit“ – in viele Themenbereiche gegliedert, will das Neue Museum längst vergangene Epochen sinnlich erlebbar machen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.06.20153sat
  • Folge 33 (30 Min.)
    Markus Brock erkundet eines der drei ältesten Museumsbauten Deutschlands, die Kunsthalle in Karlsruhe. Zum 300. Jubiläum der Stadt widmet sie ihre Landesausstellung starken Frauen. Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723 – 1783), die „Meister-Sammlerin“, begründete den internationalen Ruf der Kunsthalle und machte die Fächerstadt zu einem der kulturellen Zentren der Zeit. Schriftstellerin Angelika Overath begleitet Brock durch ihre Sammlung. Wie werden Frauen in der Kunst dargestellt? Wie haben sie die Welt gesehen? Ein berühmtes Gemälde aus der Sammlung der Kunsthalle kennt Angelika Overath besonders gut: Peter Paul Rubens Bildnis der Marchesa Veronica Spinola Doria (1606/​07).
    Für eine Ausstellung schrieb die gebürtige Karlsruherin 2013 eigens einen fiktiven Dialog dazu. Die Zwiesprache mit der Kunst steht auch in ihrem neuesten Roman „Sie dreht sich um“ (2014) im Mittelpunkt. Darin besucht die Protagonistin weltweit Museen, um geheimnisvolle Frauenbildnisse zu ergründen. In der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe ist natürlich die Kunst von und mit Männern genauso vertreten.
    Gemälde und Skulpturen aus sieben Jahrhunderten umfasst die hochkarätige Sammlung mit Werken von Cranach, Chardin oder Kirchner. Karoline Luise von Badens „Mahlerey-Cabinet“ – ihre Gemäldesammlung – ist nun fast vollständig in der aktuellen Sonderausstellung zu sehen, darunter ihre Lieblingsmaler Rembrandt und François Boucher. Markus Brock wirft auch einen Blick hinter die Kulissen der Kunsthalle, in die Restaurierungswerkstatt. Dort wird seit einigen Jahren eines der Hauptwerke der Sammlung restauriert: Matthias Grünewalds „Kreuztragung Christi“ (um 1523/​25), eine der wenigen erhaltenen Arbeiten des großen Renaissancekünstlers.
    Wie geht so eine Restaurierung überhaupt von statten? Wie mühsam und aufwändig ist das? Ein besonderes Augenmerk legt die Kunsthalle auf das jüngere Publikum. In der „Jungen Kunsthalle“ werden die Ausstellungen altersgerecht gezeigt. Zu Karoline Luise erfahren die jungen Besucher elf Dinge, die von den Interessen und Leidenschaften der „Vielwisserin und Vielfragerin“ erzählen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.07.20153sat
  • Folge 34 (30 Min.)
    Das Kunstmuseum Stuttgart feiert zehnjähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung ist es ein Publikumsmagnet, auch wegen der einzigartigen Otto-Dix-Sammlung. Markus Brock „checkt“ das Museum. Als Gäste trifft Brock einen echten Dix-Fan, den Schauspieler Walter Sittler, bekannt aus der Fernsehserie „Der Kommissar und das Meer“, sowie Jan Dix, den Sohn von Otto Dix, der einige Anekdoten aus dem Leben seines Vaters zu erzählen weiß. „Würfele“ nennen die Stuttgarter liebevoll das Kunstmuseum, das schon von außen durch seine minimalistische Architektur besticht. Das Museum wurde in einen stillgelegten Autotunnel gebaut und bietet mit 5.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche viel Platz für die Kunst.
    Insgesamt 15.000 Werke umfasst der Bestand. Mit rund 250 Arbeiten von Otto Dix besitzt das Kunstmuseum die wohl wichtigste Sammlung weltweit. „Die Neue Sachlichkeit, das habe ich erfunden“, meinte Otto Dix (1891 – 1969) ganz selbstbewusst. Aber stimmt das wirklich? Tatsache ist, dass der Starmaler der Weimarer Republik ein großes Gespür für seine Zeit hatte und Menschen porträtierte wie kein Zweiter. Genau das fasziniert auch den Schauspieler Walter Sittler an Dix: dass er nichts beschönigte, sondern schonungslos malte, vom Kriegskrüppel bis zur Prostituierten.
    Mit detektivischem Gespür entdeckt er interessante Details auf Gemälden wie etwa dem „Großstadt-Triptychon“ (1927/​28), einem der Hauptwerke von Otto Dix. Neben den Ikonen von Dix versammelt das Kunstmuseum abstrakte Werke von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart, darunter Gemälde von Emil Nolde bis Dieter Roth. Einer der Pioniere der Abstrakten Kunst war Willi Baumeister. Auch sein Nachlass, das Archiv Baumeister, befindet sich im Kunstmuseum Stuttgart.
    Seit 2013 ist dem Kunstmuseum Stuttgart das Haus Dix in Hemmenhofen am Bodensee angegliedert. Die Zimmer des ehemaligen Wohnhauses von Otto Dix wurden authentisch restauriert, sogar im Keller findet sich Kunst: Wandmalereien von einer Faschingsparty im Jahr 1966. Bis zu seinem Tod 1969 hat Otto Dix auf der Bodensee-Halbinsel Höri gelebt, ein Großteil seines Werks ist dort entstanden. In dem heutigen Museum trifft Markus Brock auf Otto Dix’ jüngsten Sohn Jan und fragt ihn: Wie war Otto Dix als Vater? Wie hat sich das Leben im Künstlerhaus abgespielt? Jan Dix weiß so manche Anekdote aus seiner Kindheit zu erzählen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.10.20153sat
  • Folge 35 (30 Min.)
    Auf der Museumsmeile Bonn im ehemaligen Regierungsviertel reihen sich fünf unterschiedliche Museen aneinander. Gast beim Musems-Check ist diesmal Wetter-Moderator Sven Plöger.In der Bundeskunsthalle Bonn schaut sich Sven Plöger die Wolken der Impressionisten an. Im Haus der Geschichte erkundet Markus Brock den Wandel der Sexualmoral. Das Kunstmuseum Bonn ist vor allem für seine einzigartige Gemäldesammlung von August Macke bekannt.Vom Hippie-VW-Bus über ausgestopfte Zebras bis zu herausragenden Werken von August Macke – das alles gibt es zu sehen auf der Museumsmeile Bonn.
    In der Bundeskunsthalle Bonn, der wohl größten Ausstellungshalle Deutschlands, versammelt die Sonderausstellung „Japans Liebe zum Impressionismus. Von Monet bis Renoir“ unbekannte Meisterwerke aus japanischen Sammlungen – erstmals in Deutschland. Im Haus der Geschichte informiert eine Sonderschau über den atemberaubenden Wandel der Sexualmoral. Von den prüden 1950er Jahren über die sexuelle Revolution bis zum öffentlichen Outing Homosexueller.
    Wie „schamlos“- so der Titel der aktuellen Sonderschau – sind wir Deutschen heute? Und wie war das noch vor 60 Jahren? In der Dauerausstellung im Haus der Geschichte wird deutsche Zeitgeschichte lebendig, vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute. Eine spannende Zeitreise, die als roten Faden das geteilte Deutschland bis zur Wiedervereinigung in vielen Originalexponaten zeigt. Im begehbaren Rosinenbomber, der Eisdiele aus den 1950er Jahren oder auf den Klappsesseln des alten Bonner Plenarsaals lässt sich deutsche Geschichte regelrecht begreifen.
    Jährlich kommen Objekte und Dokumente hinzu, die das gegenwärtige Deutschland dokumentieren. Was wird wohl aus dem Jahr 2015 ins Museum wandern? Welche Rolle wird das Thema Migration spielen? Moderator Markus Brock fragt nach. Das benachbarte Kunstmuseum Bonn ist vor allem für seine einzigartige Gemäldesammlung von August Macke bekannt. Der expressionistische Maler hat in Bonn den größten und produktivsten Teil seines kurzen Lebens verbracht. Im Kunstmuseum Bonn ist auch die Deutsche Kunst nach 1945 bestens vertreten – mit Werken von Joseph Beuys, Rosemarie Trockel oder Sigmar Polke.
    Die Sonderausstellung „TELE-GEN. Kunst und Fernsehen“ widmet sich dem beliebtesten Massenmedium. Wie haben sich Künstler seit den 1960er Jahren mit der Flimmerkiste auseinandergesetzt? Günther Uecker etwa macht den Fernseher zum skulpturalen Objekt, Andy Warhol zitiert die emotionale Macht der medialen Bilder in seinen Werken und der Videokünstler Nam June Paik verfremdet das Fernsehprogramm bis zur Unkenntlichkeit. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.11.20153sat

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