Folge 30?

  • Viktor wollte nicht mehr leben

    Folge 30?
    An einem Freitag im November wirft sich Viktor vor einen Zug. Der Lokführer hat schon ein Tuch über den Toten gelegt, da entdeckt ein Polizist, dass Viktor sich noch bewegt. Früher war er ein fröhliches Kind, unbeschwert, sorglos, frei. Dann ging irgendetwas furchtbar schief. In der Oberstufe am Gymnasium wird er krank, nicht körperlich, aber in seinem Kopf macht sich ein Nebel breit, alles wird immer dunkler. Er bekommt zwar einen guten Job bei einer Fluggesellschaft, lebt in Amsterdam. Und doch sieht er keinen anderen Ausweg mehr als den Selbstmord.
    An jenem Novembertag an den Bahngleisen ruft der Polizist einen Notarzt. Und rettet damit Viktors Leben. Als der im Krankenhaus erwacht und realisiert, dass er beide Beine verloren hat, ist seine Todessehnsucht stärker als zuvor. Er sucht Kontakt zu einem Dealer, um sich tödliche Drogen zu beschaffen. Doch als sie sich kennenlernen, freunden sie sich an, der Dealer sagt: „Von mir bekommst du nichts. Lebe!“ Susanne ist Ärztin und lebt mit ihren beiden Töchtern in Bochum. Vor drei Jahren findet sie ihren Ehemann tot auf.
    Er hat sich selbst erstickt, im Haus der Familie, direkt neben dem Zimmer der neunjährigen Kim. Er schreibt seinen Töchtern keinen Abschiedsbrief. Kim verliert nach dem Selbstmord des Vaters völlig den Boden unter den Füßen. Sie kommt in der Schule nicht
    mehr klar, denn da sind diese quälenden Fragen in ihrem Kopf: Warum hat er mir das angetan? Er hat doch immer gesagt, ich sei sein Engel? Hatte er mich doch nicht lieb? Die ältere Tochter Kira ist gerade zum Austauschjahr in Kanada, als der Vater sich umbringt.
    Sie will mit dem Selbstmord nichts zu tun haben. Daran sei nichts mehr zu ändern, es sei seine Entscheidung gewesen – und damit basta! Mutter Susanne fühlt sich oft ohnmächtig und hilflos mitten in dem Scherbenhaufen, der mal ihr Leben war. Mühsam und Schritt für Schritt kämpfen sie sich zurück in einen Alltag, der für alle einigermaßen erträglich ist. Jetzt ziehen sie in ein neues Haus, vielleicht wird es dann besser. Viktor hat mit Hilfe einer Psychologin realisiert, dass er eine Depression entwickelt hat, die er wahrscheinlich auch nie mehr los wird.
    Mit Medikamenten lässt sich die Krankheit aber einigermaßen kontrollieren. Er schreibt ein Buch „Die Geschichte meines Selbstmords – Und wie ich das Leben wiederfand“ – das hilft ihm. „Wenn ich heute auf den Bahnsteig komme, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass ich wirklich hier vor den heran rasenden Zug gesprungen bin. Echt erschreckend. Damals aber konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Ich habe nicht die anderen Leute gesehen, nicht den Lokführer! Heute kann ich sagen: Ein Glück, dass ich lebe!“ (Text: WDR)
    ursprünglich für den 12.11.2015 angekündigt
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