Medizin in fernen Ländern Staffel 1, Folge 12: Uganda: Das Leben in Händen halten
Staffel 1, Folge 12
12. Uganda: Das Leben in Händen halten
Staffel 1, Folge 12 (26 Min.)
Um nach Katine zu kommen, einem Ort rund 200 Kilometer östlich von der ugandischen Hauptstadt Kampala, fährt Bernard Fontanille auf roten, staubigen Schotterpisten durch ausgedehnte Obstplantagen. Esther Madudu empfängt den Arzt an den Toren des Krankenzentrums. Strom gibt es hier keinen, denn die Solarzellen funktionieren längst nicht mehr. Esther arbeitet seit über zehn Jahren als Hebamme in Katine. Gemeinsam mit ihrer einzigen Kollegin bringt sie täglich mehrere Babys auf die Welt und betreut wöchentlich 35 bis 40 schwangere Frauen. Doch die beiden Hebammen sind weit mehr als einfache Geburtshelferinnen: Sie übernehmen auch die psychologische
Betreuung der Mütter, die Vorbeugung und Behandlung von Malariafällen und die Impfungen. Am Abend, wenn es auf der Station ruhiger wird, macht Esther noch einige Hausbesuche. Auch wenn sie Beruf und Familie manchmal nur schwer unter einen Hut bringen kann, die engagierte Hebamme denkt gar nicht daran, ihren Job aufzugeben. Ihr Einsatz für Mütter und Neugeborene hat auch einen biografischen Hintergrund: Esther selbst kam zu früh auf die Welt und verdankt ihr Leben einer Hebamme, die sie heute noch manchmal besucht. Ihr beherzter Einsatz in Katine wurde mit einer Nominierung für den Friedensnobelpreis 2015 gewürdigt. (Text: arte)