bisher 48 Folgen, Folge 1–24

  • Folge 1
    Ein Auto kostet Geld, macht Lärm und bläst Feinstaub auf die Straße, es braucht Platz und steht fast 23 Stunden am Tag ungenutzt herum. Vor allem in den Städten wird es zunehmend zu einem Problem. Es sind einfach zu viele Autos unterwegs. Radler und Fußgänger fordern selbstbewusst mehr Rechte ein. Verkehrsplaner stehen deshalb vor großen Herausforderungen. Über den Platz für das Auto wird neu verhandelt, das Primat des Pkw zunehmend in Frage gestellt. Der Film hinterfragt unsere Beziehung zum eigenen Auto und die Möglichkeiten, ohne auszukommen. Er stellt Pioniere vor, die Alternativen anbieten und Wissenschaftler, die Lösungen für den Verkehr der Zukunft aufzeigen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.10.2018MDR
  • Folge 2
    Wochenlang gab es keinen Regen, dafür über Monate hinweg brütende Hitze. Der Sommer 2018 brachte extreme Wetterlagen über Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die bisher kaum ein Mensch in diesem Ausmaß hierzulande erlebt hat. Doch in Zukunft könnten sie zur Normalität werden. Was bedeutet diese Entwicklung? Und wie werden wir uns anpassen müssen? Diesen Fragen hat sich MDR WISSEN in einem großangelegten Multimedia-Projekt angenommen und dafür mit Wissenschaftlern die Klimadaten mehrerer Jahrzehnte ausgewertet. Daraus sind zwei Dinge entstanden: Die TV-Dokumentation „Trocknen wir aus? Wie das Klima unsere Heimat verändert“, die am Sonntag, den 18.11.2018 um 22 Uhr im MDR ausgestrahlt wird und schon vorher auf mdr-wissen.de zu sehen ist.
    Dort können die Nutzer außerdem in einer interaktiven Klimakarte Mitteldeutschlands erkunden, wie sich das Klima in ihrer Heimat von der Vergangenheit bis heute entwickelt hat – und mit welchen Zukunftsaussichten sie rechnen müssen. Es sind diese Aussichten, die der Film aufgreift. Jena gewährt bereits heute einen Blick in die Zukunft, denn die Stadt ist aufgrund ihrer Kessellage eine der heißesten Deutschlands.
    Die Stadtplaner müssen der Hitze entgegenwirken, indem sie besonders heiße Zonen umbauen, exotische Pflanzen in die Stadt bringen und nachts die frische Luft über ein ausgeklügeltes Belüftungssystem in die Stadt strömen lassen – denn in den Kliniken spüren die Ärzte schon heute, wie sich das Klima auf die Gesundheit der Menschen auswirkt, von Kreislaufschwächen bis hin zu neuen Infektionskrankheiten. So wie die Menschen unter der Hitze leiden, so leiden die Pflanzen unter der Trockenheit. Wie werden unsere Felder in Zukunft aussehen, wenn es immer heißer und trockener wird? Das simulieren Forscher in Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt, um herauszufinden, was hier in Zukunft noch wachsen wird.
    In diesem Jahr mussten sie feststellen, dass die echten Äcker sich kaum noch von ihren Versuchsfeldern unterschieden haben. Doch mit der Trockenheit hört es nicht auf. Denn je länger der Regen ausbleibt, desto heftiger droht er später im Jahr zu kommen. Die Häufigkeit von Starkregenereignissen steigt und damit auch die Flutgefahr. Besonders gefährdet ist Dresden und so muss sich die ganze Stadt wappnen – mithilfe der Natur und modernster Technik. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.11.2018MDR
  • Folge 3
    Sie begleiten uns vom Moment unserer Geburt, wir brauchen sie um Menschen ins All zu schicken genauso wie beim Kuchenbacken in der Küche. Sie sind unauffällig aber hochpräzise: Kilogramm, Meter und Sekunde sind die Einheiten unseres Lebens und des industriellen Fortschritts. Dennoch kennt kaum einer die erstaunliche Geschichte ihrer Erfindung und wie sie zur ersten einheitlichen „Weltsprache“ für Wissenschaft, Handel und Wirtschaft wurden – eine Sprache, die heute mehr als 100 Staaten weltweit verbindet. Seit gut 130 Jahren arbeiten Forscher mit enormem Aufwand daran, die auf den Einheiten basierende Messtechnik immer weiter zu entwickeln.
    Jetzt wollen sie erneut Geschichte schreiben. Sie wollen das bisherige Kilogramm in Rente schicken – und damit das Maß der Dinge neu bestimmen. Seit Entstehung der Einheiten ist das Kilogramm definiert über einen Metallzylinder, der in einem Tresor in Paris lagert – das so genannte Ur-Kilogramm. Jedes Gewicht und jede Waage auf diesem Planeten geht auf dieses Stück Metall zurück. Das Problem: Es ist nicht mehr stabil, es wird leichter. Der Film erzählt die faszinierende Geschichte, wie Wissenschaftler mit zwei völlig unterschiedlichen Verfahren versuchen, das Kilogramm neu zu definieren.
    Seit gut zwanzig Jahren tüfteln sie daran, gehen durch Höhen und Tiefen – jetzt scheinen sie endlich am Ziel. Die filmisch aufwendig umgesetzte Wissenschaftsdokumentation begibt sich auf eine Reise zu Orten, an denen die Zuschauer die enorme Bedeutung von Kilogramm, Meter und Sekunde erfahren. Sie erleben mit wie Wissenschaftler von Ilmenau bis Paris daran arbeiten, die Einheiten unseres Lebens weiterzuentwickeln und das Maß der Dinge zu bestimmen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.12.2018MDR
  • Folge 4
    Im September 2015 erlebt die Welt der Wissenschaft eine Sensation. Forschern in den USA gelingt es erstmals in der Geschichte der Physik die Existenz von Gravitationswellen nachzuweisen. Ein Meilenstein! Können sie uns doch noch viel mehr über die unbekannten Weiten des Universums verraten, als wir bisher wussten. Denn Gravitationswellen entstehen immer dann, wenn im Weltall etwas Großes passiert: Eine Supernova, die Verschmelzung von Neutronensternen, oder sogar von schwarzen Löchern. Milliarden Lichtjahre reisen die Wellen durchs All, krümmen Zeit und Raum und erreichen schließlich auch die Erde.
    Weil sie so weit reisen, geben sie uns Einblicke in Bereiche des Weltraums, der für uns bisher unerreichbar schienen. 2017 bekommen die amerikanischen Forscher für ihre Entdeckung den Nobelpreis. Was viele nicht wissen: es war ein Wissenschaftler aus Salzwedel, der diese Entdeckung überhaupt erst möglich machte. Sein Name: Heinz Billing. Man könnte sagen: der Pionier der Gravitationswellenforschung. Dank seines Verdienstes für die Wissenschaft könnten wir die große Unbekannte „Universum“ schon bald sehr viel besser verstehen. Der Film unternimmt eine Entdeckungsreise zu den Menschen, die heute führend sind bei der Erforschung der Gravitationswellen.
    Prof. Rainer Weiss, forscht am amerikanischen LIGO und hat 2018 den Nobelpreis für den Nachweis der Gravitationswellen erhalten. Am Albert Einstein Institut in Hannover ist Prof. Karsten Danzmann der Direktor und entwickelt wesentliche Geräte, um Gravitationswellen zu detektieren, die weit außerhalb unseres Universums entstanden sind und so von kosmischen Ereignissen von unvorstellbarem Ausmaß erzählen. Sie alle beziehen sich mit ihren Forschungen auch auf Heinz Billings Entwicklungen.
    Das amerikanische LIGO (das Laser-Interferometer Gravitationswellen-Observatorium), in dem zum ersten Mal tatsächlich Gravitationswellen nachgewiesen wurden, entstammt in seinem Wirkungsprinzip Billings Prototyp. Es war nur um ein Vielfaches größer! Zwei Lasersignale werden in zwei etwa vier Kilometer lange Röhre geschossen und gespiegelt. Auf ihrem Rückweg überlagern sie sich. Kommt eine Gravitationswelle auf der Erde an, gerät das Licht der Strahlen aus dem Takt. Und das ist messbar – als Ton! Ereignisse, die sich Milliarden Lichtjahre entfernt im Dunkel des Alls abspielen und die kein Teleskop und keine Sonde der Welt je erkennen könnte, werden plötzlich hörbar.
    Die Faszination, die schon Billing und seine Kollegen antrieb, ist auch bei der heutigen Genrationen spürbar: die Unendlichkeit des Universums. Die Frage: Was erwartet uns – hinter unserem Sternenhimmel, hinter dem, was wir mit bloßem Auge begreifen können? Und so wie Heinz Billings Technik die ersten Gravitatiswellen mit hörbar machte, hofft Karsten Danzmann darauf, mit seinem neusten Projekt, einem Detektor im Weltraum noch zu seinen Lebzeiten auch Gravitationswellen vom Urknall zu empfangen und so diesen hörbar zu machen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.01.2019MDR
  • Folge 5
    „Das bringt doch sowieso nichts!“, lautet eins der vermutlich am häufigsten verwendeten Argumente von Menschen, die die Wirksamkeit von Klimaschutz-Maßnahmen im privaten Bereich anzweifeln. MDR Wissen stellt mit diesem Film die Frage, wie der eigene Lebensstil sich so ausrichten lässt, dass sich eine spürbare Verbesserung des CO2-Ausstoßes ergibt und künftige Generationen auch in anderen Teilen der Welt nicht unter unserem Verhalten leiden müssen. Im Mittelpunkt steht ein Experiment: Die vierköpfige Familie Döring aus Magdeburg will einen Monat lang möglichst CO2-neutral leben. Wie muss sie ihren Alltag verändern, um am Ende eine deutlich positivere Klimabilanz zu erreichen? Energiesparberater und Klimaschutzexperten unterstützen sie mit konkreten Tipps, Ratschlägen und Informationen. Zudem berät ein Umweltpsychologe die Familie. Schaffen die Familienmitglieder es, ihren CO2-Fußabdruck um mindestens 30% zu reduzieren? Und wie hoch ist der Preis, den sie dafür bezahlen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2019MDR
  • Folge 6
    Hände halten. Umarmen, streicheln, drücken, liebkosen. Körperliche Nähe und Berührungen gehören zu unserem Leben, sie sind Ausdruck des Lebens und lebensnotwendig. Ohne Berührung kann sich ein Neugeborenes nicht gesund entwickeln. Wer lange Zeit an Berührungsmangel leidet, psychisch oder physisch isoliert ist, wird krank. Selbst Schimpansen, unsere nächsten Verwandten, betreiben soziale Fellpflege: ein Ritual, das Entspannung fördert, aber auch dazu dient, Freundschaften zu erhalten und Machtpositionen zu festigen.
    Dr. Roman Wittig vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie Leipzig berichtet in der neuen Dokumentation von MDR WISSEN über dieses Ritual und seine Arbeit mit Schimpansen an der Elfenbeinküste. Der Film gewährt auch Einblicke in das Haptik-Forschungslabor der Universität Leipzig. Dort untersucht Dr. Martin Grunwald, welchen Einfluss Berührungen auf unser Gehirn haben. Wie sich haptische Kontakte mit Tieren auf Menschen auswirken, die kaum körperliche Nähe anderer Personen erleben, etwa Häftlinge oder alleinstehende Senioren, ist das Thema der Forschungsgruppe Mensch-Tier-Beziehung an der TU Dresden.
    Der Film erklärt auch, warum uns Berührungen „unter die Haut gehen“, welche Bedeutung unserem Tastsinn zukommt und was es mit dem „Streichel-Sinn“ auf sich hat. Zu Wort kommen neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch Mitglieder einer 5-Generationen-Großfamilie, die uns vor Augen führen, dass wir in einer technisierten Welt nicht vergessen sollten, dass der Mensch vor allem eines ist: ein soziales Wesen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.06.2019MDR
  • Folge 7
    Die Demokratie in Ihrer aktuellen Ausprägung steckt in der Krise, auch in Deutschland. Politikverdrossenheit nennen das Politiker, Zukunftsforscher und Politikwissenschaftler. Dabei sind die Leute eigentlich an politischen Fragen interessiert und wollen aktiv sein, wie die „Fridays for Future“ Bewegung zeigt. Das naheliegende Mittel gegen den Frust: Mehr Bürgerbeteiligung, mehr Teilhabe und Mitsprache für die Bürger. Doch wie soll eine solche Beteiligung aussehen und vor allem, wie kann sie mit der repräsentativen Politik und deren Ritualen und Abläufen verzahnt werden? Welche Rolle könnten dabei Digitalisierung und Künstliche Intelligenz spielen? Sind sie förderlich oder gar schädlich für die Demokratie? Und vor allem: Können Bürger überhaupt kompetent mitreden? Zu all diesen Fragen begibt der Film sich auf Spurensuche, spricht mit Bürgern, Wissenschaftlern, Politikern, Bürgern, Schülern, Aktivisten und führt eigens dazu ein Experiment durch: Experten des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung testen Magdeburger Bürger auf ihre Bereitschaft mitzumachen.
    Zufällig ausgeloste Bürger diskutieren über ein konkretes städtebauliches Vorhaben – wie kann Magdeburgs Innenstadt für Fußgänger attraktiver gestaltet werden? – und erarbeiten dazu kompetente Vorschläge. Im Rahmen der MDR TV-Dokumentation werden sie dabei von Wissenschaftlern des Potsdamer Instituts für Nachhaltigkeitsforschung beobachtet. Wie funktioniert Teilhabe in einer modernen Gesellschaft? Könnte so die Demokratie der Zukunft aussehen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.08.2019MDR
  • Folge 8
    Das Ökosystem Wald kippt und die Öffentlichkeit trifft es völlig unvorbereitet. Vor allem unseren Forst- und Wirtschaftwäldern droht der Verlust vieler Baumarten, allen voran der Fichte. Derzeit sind in Deutschland rund 120.000 Hektar Wald gefährdet oder bereits abgestorben. Besonders im Harz ist das ein schlimmer Anblick. Aber auch der Thüringer Wald, die Sächsische Schweiz, das Erzgebirge sind stark betroffen. Sogar geschützte Buchenwälder wie der Nationalpark Hainich leiden schwer unter dem sogenannten Trockenstress, der die Abwehrkräfte der Bäume herabsetzt und sie für Pilze, Käfer, Stürme und Brände anfällig werden lässt.
    Die Doku beobachtet Wissenschaftler und Waldökologen bei den umfangreichen Forschungen zur Waldgesundheit. Auf Satellitenbildern können sie das Ausmaß der Schädigung unserer Wälder erschreckend gut erkennen. Am Beispiel des Nationalparks Hainich zeigen sich großflächig Baumbestände die unwiederbringlich verloren sind und die Wissenschaftler erklären auch, was die Erdbeobachtung für unsere Wälder leistet. Es gibt aber auch gute Beispiele, wie zum Beispiel die Heiligen Hallen in Mecklenburg Vorpommern.
    Hier können wir sehen, wie ein gesundes Waldökosystem funktioniert, wie es kommuniziert und sich systematisch gegen Feinde wehrt. Ein Vorbild für die kranken Bäume ist so ein naturbelassener Wald trotzdem kaum, weil über 96% der deutschen Wälder Forst- und Wirtschaftswälder sind. Der deutsche Wald ist kein Märchenwald sondern ein Rohstofflieferant. Gerade in den Forsten ist es aber notwendig, ein stabiles Ökosystem zu etablieren, das in der Lage ist, sich gegen Trockenheit, Schädlinge und Stürme zu behaupten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.09.2019MDR
  • Folge 9
    Ausgedorrte Felder, verlorene Ernten, hunderte Millionen Euro Schaden – der Extremsommer 2018 hat besonders in der Landwirtschaft Spuren hinterlassen. Und auch dieses Jahr ist ungewöhnlich heiß und trocken. Für die Landwirte liegt darin eine existenzielle Bedrohung, die sie in Teilen allerdings mit verursacht haben. Wie müssen sie sich also anpassen? Was werden sie in Zukunft ernten? Und wie können sie davon leben? In dieser zweiten TV-Dokumentation zu den Auswirkungen der Klimakrise nimmt MDR WISSEN die Bauern in den Fokus. Der Film „Soja statt Kartoffeln? Wie das Klima unsere Landwirtschaft verändert“ wird schon vorher auf mdr-wissen.de und in der Mediathek zu sehen sein, neben dem Vorgängerfilm „Trocknen wir aus? Wie das Klima unsere Heimat verändert“.
    Während die meisten Menschen noch vom Klimawandel sprechen, ist dieser für viele Landwirte bereits zur Klimakrise geworden. Überall in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt müssen sie sich anpassen, wenn sie als Bauern überleben wollen. Gleichzeitig erforschen Wissenschaftler in ganz Deutschland Methoden, mit denen sich die Bauern in Zukunft klimaschonender und -robuster aufstellen können.
    Diese Forschung greifen junge Bauern wie Heiko Hölzel aus dem Vogtland auf. Als Milchbauer hat er ohnehin schon mit niedrigen Preisen zu kämpfen. Da kann er es sich nicht leisten, dass auf vertrockneten Böden kein Futter wächst oder seine Tiere in der Hitze krank werden. Deshalb experimentiert er nicht nur mit neuen Anbaumethoden auf seinen Feldern, sondern auch mit neuen Fütterungsmethoden für seine Kühe, die sie gesünder und gleichzeitig weniger klimaschädlich machen sollen. Matthias Ullrich aus Bad Dürrenberg steht vor ähnlichen Herausforderungen: Er hat im vergangenen Jahr 30 Prozent seiner Ernte verloren.
    Gegen die extreme Trockenheit kann eine künstliche Bewässerung nur bedingt helfen, weshalb der Ackerbauer neue Arten und Sorten braucht. Genauso wie Sabine Hornemann aus Langenweddingen, die auf ihrer Obstplantage mit Feuer und Miet-Bienen gegen die Klimakrise kämpft. Für sie alle steht jedoch fest, dass sie den Wandel allein nicht stemmen können – sie sind nicht nur auf die Wissenschaft, sondern auch auf die Verbraucher angewiesen, die ihre Bemühungen letztlich beim Lebensmittelkauf honorieren müssen. (Text: mdr)
    Deutsche Erstausstahlung ursprünglich angekündigt für den 22.09.2019
  • Folge 10
    Kinder, die in der ersten Klasse lernen, gehen um das Jahr 2080 in Rente. Welche Bildung brauchen sie für ihr Leben? Schon jetzt wird die Arbeitswelt immer digitaler, Technik ersetzt zunehmend Handarbeit. Einige Berufe werden nicht mehr nötig sein, andere umso mehr. Wie müssen Schülerinnen und Schüler heute ausgebildet werden, um den Anforderungen in der Zukunft zu entsprechen? Der Film zeigt spannende Lernorte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – mit besonderen Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche. Zudem lässt er Wissenschaftler zu Wort kommen, die zum Lernen forschen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.11.2019MDR
  • Folge 11
    Es gleicht einer Revolution: Humangenetiker finden immer mehr Gene, aus denen unser Ich gebaut ist. In Biobanken lagern in hausgroßen Gefriertanks hunderttausende DNA-Proben, die sie mit Hilfe künstlicher Intelligenz auswerten. Unser Aussehen, unsere Begabungen, unsere Lebenserwartung und woran wir in Zukunft erkranken – vieles steckt in unserer DNA, die die Wissenschaftler immer besser verstehen. Kann mit diesem wachsenden Wissen unser genetisches Ich“ umgebaut werden? MDR Wissen zeigt einen Film von Stephan Liskowsky und Dinah Münchow über die konkreten Auswirkungen der modernen Humangenetik auf unser Leben.
    Denn mit der Genschere Crispr/​Cas können Molekularbiologen unser Genom so präzise verändern wie niemals zuvor. Was bedeuten diese Innovationen für uns? Sind Erbkrankheiten bald alle heilbar? Gehen wir in 50 Jahren zum Genchirurgen, um länger gesund zu bleiben? Erschaffen wir uns sogar neu? Die ersten komplett künstlich geschaffenen Organismen scheinen möglich. Auch Designer-Babys. Doch wo liegen die Grenzen, sind die Risiken? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.12.2019MDR
  • Folge 12
    Wie schlau ist Künstliche Intelligenz? Müssen wir Angst vor ihr haben oder wird sie irgendwann all unsere Probleme lösen? Diese Fragen stellt der Film „Werden Maschinen zu Menschen? Was Künstliche Intelligenz wirklich kann“ und schickt dafür die Künstliche Intelligenz Helena auf die Reise zu den internationalen Hot-Spots der KI-Forschung. Alles beginnt im Apartment des Programmierers Sven. Er hackt die letzten Zeilen Code in seinen Computer, drückt die Entertaste und vor ihm erscheint ein transparentes Wesen: Helena, die erste künstliche Intelligenz der Welt.
    Doch noch ist sie weit entfernt von echter Intelligenz – sie sagt Sätze wie „Kann es sein, dass Du eine Diät machst? Du bist wunderschön!“ und ist kaum schlauer als Alexa, Siri & Co. Doch Sven macht sich an die Arbeit und schickt Helena auf die Reise in Forschungslabore auf der ganzen Welt, damit sie echte Intelligenz erlangt und menschlich wird. Begleitet wird sie dabei von führenden KI-Experten, wie dem Tech-Psychologen Berthold Meyer von der TU Chemnitz oder der US-Futuristin Amy Webb.
    „Werden Maschinen zu Menschen? Was künstliche Intelligenz wirklich kann“ ist die TV-Dokumentation zur Web-Serie ‚Helena – die Künstliche Intelligenz‘, einer Ko-Produktion von BR, Arte und MDR. Der Film wird am 09.12.2019 in der ARD-Mediathek veröffentlicht und am 15.12.2019 um 22:20 Uhr im MDR-Fernsehen ausgestrahlt. Wie auch die Web-Serie bedient sich der Film eines neuen Erzählformats, in dem die fiktionale Rahmenhandlung um die KI Helena und ihren Schöpfer Sven mit dokumentarischen Ausflügen zu den echten Orten der KI-Forschung verbunden wird.
    So begibt sich Helena nach ihrer Geburt ins „Istituto Italiano di Tecnologia“ in Genua zur Robotik-Ikone Giorgio Metta, der dort mithilfe des humanoiden Roboters „iCub“ erforscht, wie eine Künstliche Intelligenz lernen muss, damit sie intelligent wird. Von dort reist Helena in die KI-Forschungsabteilung von Facebook in Paris und erfährt vom Forschungsdirektor und Turing-Preisträger Yann LeCun, dass KI-Forschung viel enger mit unseren persönlichen Daten verbunden ist, als wir denken.
    Und in Israel stellt Helena bei einem Waffenhersteller fest, dass es sogar schon autonom handelnde Waffensysteme gibt, die theoretisch keinen Menschen mehr brauchen, der sie steuert. Helena, Sven und den Zuschauern offenbart sich nach und nach, dass die populären Vorstellungen von KI meistens an der Realität vorbeigehen und es jetzt an der Zeit ist, den Blick für das zu schärfen, was wirklich auf uns zukommt. Denn auf der ganzen Welt arbeitet die Tech-Elite an Formen von Künstlicher Intelligenz, die zwar kein Gesicht haben, aber trotzdem die Welt verändern werden. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.12.2019MDR
  • Folge 13
    Früher war die Nacht zum Schlafen da, heute ist sie erfüllt vom Leben und Licht der Menschen. Von oben betrachtet beginnt nach Sonnenuntergang ein einzigartiges Schauspiel aus Licht und Dunkelheit. „Mitteldeutschland bei Nacht“ zeigt atemberaubende Luftaufnahmen unserer nächtlichen Heimat und erzählt Geschichten, die sich nur im Schutz der Dunkelheit abspielen. Der Film wird am 16.12.2019 in der ARD-Mediathek veröffentlicht und am 22.12.2019 im MDR-Fernsehen ausgestrahlt. In spektakulären Bildern wird unser nächtliches Leben von oben betrachtet. Magdeburg, Halle, Leipzig, Dresden, Erfurt und Jena, wie sehen die großen und kleinen Städte Mitteldeutschlands bei Nacht aus? Wie erstrahlen das Völkerschlachtdenkmal, die Semperoper oder der Magdeburger Dom in der Dunkelheit? Mit Drohnen- und Hubschrauberaufnahmen bekommen die Zuschauer einen Blick auf ihre Heimat, den sie so noch nie hatten.
    Doch nicht nur aus der Luft, auch am Boden gibt es in der Nacht viel Faszinierendes zu entdecken und so erzählt der Film auch die Geschichten von Menschen, die die Nacht mit Leben erfüllen. Im Erzgebirge ziehen beispielsweise die Bergleute zum Großen Bergmännischen Zapfenstreich aus, der seit diesem Jahr zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
    Am Eisenbahn-Knotenpunkt Halle/​Saale schuften Bauarbeiter auf einer Nachtbaustelle für das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit, dem größten Bauprojekt der Deutschen Bahn, das letztlich auch Nord- und Südeuropa miteinander verbinden soll. Währenddessen arbeitet Ralf Mende auf einer ganz anderen Nachtbaustelle: Als Eismeister hat er schon bei den Olympischen Spielen in Lillehammer, Nagano und Turin gearbeitet, aber jetzt präpariert er mit seinem 14-köpfigen Team die Bobbahn in Altenberg für den Saisonstart.
    Über mehrere Nächte eisen sie Schicht für Schicht den Eiskanal ein, der als einer der schnellsten und gefährlichsten der Welt gilt. Und auch in Leipzig laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Lichtkünstlerin Victoria Coeln hat schon ganze Straßenzüge in bunte Farben getaucht, doch jetzt fährt sie mitten in der Nacht mit einem Kran durch die Leipziger Innenstadt und testet ihre Installationen für das Leipziger Lichtfest, zu dem jedes Jahr Zehntausende Menschen mit Kerzen über den Innenstadtring ziehen und im Gedenken an die Friedliche Revolution ihr Licht in die Nacht strahlen lassen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.12.2019MDR
  • Folge 14
    Die Welt wird immer lauter. Allein durch den Straßenverkehrslärm fühlen sich 76 Prozent der Bevölkerung gestört. Lärm ist lästig und laut, doch er ist auch ein „stiller Krankmacher“. Studien auch aus Mitteldeutschland belegen das. Denn schleichend und vom Einzelnen oft unbemerkt führt Lärm zu körperlichen und psychischen Krankheiten. Was bedeutet das für die Menschen, die mit dem Lärm leben müssen? Wie kann man sich schützen, wie kann man beitragen, Lärm zu vermeiden? Vor allem der Lärm in den Städten macht den Menschen zu schaffen.
    Auch wenn sich, wie in Leipzig, die Verkehrsdichte nicht wesentlich erhöht hat, so hat sich doch die Zahl derer erhöht, die vom Lärm betroffen sind. Immer dichter werden die Städte mit Wohnhäusern, Büros, Schulen und Gewerbeeinrichtungen bebaut. Das Lärm unserer Gesundheit schadet, ist keine Vermutung mehr. Viele Studien belegen inzwischen, dass andauernde und sporadische Geräusche den Stresspegel erhöhen. Langzeitfolgen werden jetzt schon deutlich, die Zahl der Menschen mit Hörproblemen steigt.
    Für Wissenschaftler, wie dem Neurologen Prof. Schönwiesner (Universität Leipzig) Grund genug, sich intensiv mit den technischen Möglichkeiten intelligenter Hörsysteme zu beschäftigen. Gleichzeitig gibt es gerade in Mitteldeutschland innovative Projekte, die auf die Vermeidung und die Bekämpfung der Ausbreitung von Lärm zielen. Eine Fensterbaufirma aus Eilenburg entwickelte Schallschutzfenster, die das Lüften ermöglichen, ohne dass es in den Räumen dadurch lauter wird.
    Die Räume einer Schule in Herrnhut wurden unter Berücksichtigung der Akustik beispielhaft saniert, um Schülern und Lehrern optimale Bedingungen zu schaffen. Lärm möglichst zu vermeiden, ist eine Aufgabe für alle. Wie schnell fahren wir Auto? Wie oft fliegen wir? Wie viele Waren lassen wir uns zuschicken, wie viele senden wir wieder zurück? Wenn wir erkennen, dass wir nicht nur Leidtragende, sondern auch Verursacher von Lärm sind, ist auch das ein Weg hin zu einer etwas leiseren Welt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.01.2020MDR
  • Folge 15
    Er ist die dunkele Seite unserer Industrie: Giftmüll. Seit über 100 Jahren fallen in Deutschland industrielle Chemieabfälle an, die häufig einfach in die Landschaft gekippt wurden. Besonders schlimm in Bitterfeld-Wolfen. MDR WISSEN zeigt in diesem Film, wie dieses Problem entstanden ist und welche Lösungen die internationale Forschung bietet. Giftmüll ist eine der gefährlichsten Hinterlassenschaften unserer modernen Gesellschaft. Es sind Stoffe, die auch nach Jahrmillionen nicht an Giftigkeit verlieren. Tag für Tag fallen tonnenweise davon an – meist unbemerkt von der Bevölkerung.
    Darunter Schwermetalle wie Quecksilber und Arsen, sowie Asbest oder Dioxine. Sie stammen vor allem aus Industrie- und Verbrennungsanlagen und können schon in geringen Mengen Menschen und Umwelt vergiften. Was bei nicht fachgerechter Entsorgung passieren kann, zeigt das Beispiel Bitterfeld-Wolfen. Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurden dort gewaltige Mengen hochgiftige Industrieabfälle einfach in die Umwelt gekippt. Der Kampf, die Umweltschäden einzudämmen, dauert schon 30 Jahre. Aber immer noch ist der Boden in der Tiefe verseucht, das Grundwasser stark belastet.
    Heute werden giftige Abfälle in Untertagdeponien gelagert – so wie in Herfa-Neurode an der hessisch-thüringischen Grenze. Es ist der wahrscheinlich giftigste Ort der Welt. Mehr als drei Millionen Tonnen gefährliche Abfälle lagern hier in unterirdischen Hallen eines Salzbergwerks. Genug, um die ganze Menschheit zu töten. Drei weitere Salzbergwerke haben in Deutschland die Zulassung, solch gefährlichen Abfall zu lagern. Aber über die langfristige Sicherheit der Salzbergwerk-Deponien sind sich die Experten nicht einig.
    Auf der Suche nach Antworten auf das Giftmüll-Problem folgt der Film den Spuren des Giftmülls von Bitterfeld, in ein Kalkbergwerk im Schweizer Jura und in die Einsamkeit der deutschen Salzstöcke 600 Meter unter der Erde, wo nur wenige Menschen je hin gelangen. Die Zuschauer erleben mit, welche Anstrengungen unternommen werden müssen, um Giftmüll für alle Zeiten sicher zu deponieren – oder Teile von ihm für neue Anwendungen zu recyceln. Sie begegnen Forschern auf ihrer Suche nach dem bestmöglichen Umgang mit diesem gefährlichen Erbe der Menschheit. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.05.2020MDR
  • Folge 16
    Vergleichen wir uns mit unseren genetisch nächsten noch lebenden Verwandten, den Schimpansen, spricht physisch wenig für uns: Wir haben weniger Kraft, können langsamer rennen und bedeutend schlechter klettern. Wir aber haben Architektur, Religion, Wissenschaft, Sprache, Schrift, Kunst, Kultur und Visionen. Errungenschaften, die wir einem größeren Gehirn mit Milliarden von Nervenzellen verdanken. Erst das sprunghafte Hirnwachstum, beginnend vor ca. zwei Millionen Jahren, ermöglichte dem Homo sapiens den Aufstieg zum Beherrscher der Erde.
    Was aber war die Ursache für dieses rasante Anwachsen unserer Großhirnrinde? Diese Frage stellten sich Wissenschaftler weltweit seit vielen Jahren. Im Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden scheint nun die Antwort gefunden. Erstmals gelang es dem Forscherteam um Dr. Wieland Huttner, embryonale Hirne von Weißbüschelaffen mit Hilfe des menschenspezifischen Gens ARHGAP11B zum Wachsen zu bringen. Doch die Dresdner haben damit vermutlich nicht nur den Grund für unser größeres Gehirn gefunden. Sie fanden auch heraus, dass der Mensch seine enormen kognitiven Fähigkeiten ganz offenbar einem Zufall verdankt: Einer Punktmutation, die vor Hunderttausenden von Jahren, bei einem unserer frühen Vorfahren, auf genau diesem Gen stattfand.
    Wann dieser Zufall stattgefunden haben könnte, wen er traf, was genau er verursachte und welche Entwicklungen er beförderte, das alles beantwortet der Film. Schon im Vorfeld ihrer neuesten Veröffentlichungen traf das Team des MDR die Neurowissenschaftler Dr. Wieland Huttner und Dr. Michael Heide und konnte so entscheidende Momente auf deren Erkenntnisweg einfangen.
    Der Film veranschaulicht die aktuellen Forschungsergebnisse der Dresdner und macht die Besonderheiten von ARHGAP11B – dem Schlüssel zu unserem großen Gehirn – verständlich. Zu Wort kommen außerdem der Primatologe Dr. Roman Wittig sowie der Evolutionsforscher Dr. Philipp Gunz vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, Dr. Katja Liebal, Professorin für vergleichende Entwicklungspsychologie, sowie die Neurowissenschaftlerin, Bestseller-Autorin und Science-Slamerin Dr. Franca Parianen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.08.2020MDR
  • Folge 17
    Eintagsfliegen, Gespenstschrecken, Libellen, Käfer, Schmetterlinge, aber auch Wanzen und Läuse – Insekten sind die artenreichste Klasse in der Tierwelt. Sie bestäuben Pflanzen, sichern deren Fortbestand, und damit auch die menschliche Existenz. Zudem recyceln sie Abgestorbenes und erweisen der Natur damit überlebenswichtige Dienste. Insekten halten den Kreislauf des Lebens in Gang. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.08.2020MDR
  • Folge 18
    Musik machen, auf einer Bühne stehen, Menschen unterhalten – das sind Dinge, die Tobias Ossyra, YouTuber und Reporter von „MDR Wissen“, glücklich machen. Aber was ihn glücklich macht, muss noch lange nicht alle glücklich machen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen vom Glück und dem Glücklichsein. Tobias begibt sich deshalb auf eine spannende Recherchereise, um große Fragen zu klären: Was macht uns glücklich? Bin ich wirklich meines Glückes Schmied? Wie kann ich meine Lebenszufriedenheit tatsächlich beeinflussen? Die neue Dokumentation von MDR WISSEN besucht Menschen, die uns von ihrer Lebenszufriedenheit erzählen.
    Steckt das Glück in der Backstube der Familie Otto in der Oberlausitz? Hier ist man offenbar ganz zufrieden, das Glück wirkt wie angeboren, wie selbstverständlich. Oder müssen wir demütig werden wie Sophie Hauenherm, die trotz Querschnittslähmung weitertanzt und glücklicher scheint als in ihrem vorherigen Leben? Finden wir das Glück in der Gemeinschaft, im sozialen Miteinander? Alexandra Kugler ist ehrenamtliche Voltigier-Lehrerin und vier Mal in der Woche für ihre Schülerinnen da. Oder liegt das Glück auf den höchsten Bergen der Erde? Müssen wir kämpfen, um glücklich zu werden wie der junge Bergsteiger Jobst Kobusch? Tobias Ossyra fährt nach Bochum und trifft Neurowissenschaftler Dr. Burkhard Pleger, der sich selbst als „Belohnungsforscher“ bezeichnet.
    Im menschlichen Gehirn fahndet er nach der Chemie des Glücks. Tobias will wissen, was in seinem Gehirn passiert, wenn die Chemie stimmt. Dafür wird er ins MRT geschoben, zum Glücklichwerden gibt es Schokomilch. In Köln besucht Tobias den „Zufriedenheitsforscher“ Prof. Dr. Martin Schröder. Der lässt die Fakten sprechen. Für seine Glücksforschung hat der Soziologe das sogenannte Sozio-oekonomische Panel ausgewertet, die größte und am längsten laufende Langzeitstudie in Deutschland.
    Seit 1984 wurden dafür um die 80.000 Menschen befragt. Immer wurde die Frage gestellt: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben? Auf dem Campus der Jacobs University Bremen trifft Tobias Ossyra die renommierte Glücksforscherin Prof. Dr. Hilke Brockmann und diskutiert mit ihr über Reichtum, Schönheit und Gesundheit – die äußeren Einflussfaktoren für unser Glück. Was Hilke Brockmann am Glück besonders interessiert, ist die materielle Seite – der Konsum, das Geld, der Status.
    Viele Menschen sind gefangen in einem „Hamsterrad des Glücks“. Die Wissenschaft spricht von einer „Hedonistischen Tretmühle“. Eine teure Tasche oder ein teures Autos machen unglücklich, wenn der Nachbar für eine Tasche oder ein Auto noch viel mehr Geld ausgegeben hat. Dann hat man sich eher Unglück eingekauft. Die Beteiligten in diesem Film – die Wissenschaftler, die Bäckerfamilie Otto, die querschnittsgelähmte Tänzerin Sophie Hauenherm, Voltigier-Lehrerin Alexandra Kugler und Bergsteiger Jobst Kobusch – sie alle geben persönliche Antworten auf die Fragen nach dem Glück und dem Sinn des Lebens. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.10.2020MDRDeutsche Online-PremiereDi 29.09.2020ARD Mediathek
  • Folge 19
    Die Sprache, unser wichtigstes Mittel der Verständigung, wird zunehmend von Aggressivität geprägt – im Internet, in der Rhetorik rechter Politiker, in Bürgerprotesten auf der Straße, sogar im Bundestag. Seit dem Mord an dem Politiker Walter Lübcke im Juni 2019 ist die Frage nach dem Zusammenhang von Sprache und Gewalt stärker in den Fokus gerückt; eine Frage, die auch die Wissenschaft schon länger beschäftigt. Nach massiven Morddrohungen wurde Walter Lübcke vor seinem Haus erschossen. Erst die Worte, dann die Tat? Fördert die Verrohung der Sprache die Bereitschaft zu realer Gewalt? Sprache als Waffe – der Film erkundet die Mechanismen und Auswirkungen von aggressiver Sprache auf unser Wahrnehmen und Handeln.
    Wissenschaftliche Tests im Sprachlabor der FU Berlin unter Leitung des renommierten Neurowissenschaftlers Friedemann Pulvermüller zeigen, wie Sprache im Gehirn verarbeitet wird und dabei unbewusste Handlungsmuster hervorruft. In Karlsruhe analysiert der Sprachphilosoph David Lanius das Parteiprogramm der AfD und schildert die charakteristischen Merkmale der rechten Rhetorik, in Leipzig untersucht die junge Sprachwissenschaftlerin Nancy Grochol die Sprachbilder in den Reden rechter Politiker Wort für Wort, ergänzt durch animierte Illustrationen dieser sprachlichen Bilder.
    Die sprachliche Verrohung zeigt sich massiv im Internet. Hatespeech ist zu einem ernsten, die Demokratie gefährdenden Problem geworden. Staatsanwalt Christoph Hebbecker von der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime in Nordrhein-Westfalen ermittelt gegen die Verfasser von Hass und Hetze, gegen Aufrufe zur Gewalt – immer auf dem schmalen Grat zwischen Meinungsfreiheit und Strafbarkeit.
    Hebbecker beklagt, dass er nur einen Bruchteil der strafrechtlich relevanten Inhalte im Netz ermitteln kann, weil die Betreiber großer Internetplattformen nur unzureichend Daten weitergeben. Der Staatsanwalt sieht einen erheblichen Verbesserungsbedarf für Hatespeech-Strafverfolger wie ihn. Immerhin – auch die Regierung hat das Problem erkannt und ein neues Gesetz gegen Hatespeech auf den Weg gebracht, das die Behörden nach und nach mit mehr Kompetenzen ausstatten soll.
    Auch der Blogger und Autor Schlecky Silberstein erhält auf seine ironisch-satirischen Videoclips regelmäßig Morddrohungen. Silberstein fragt sich, woher dieser Hass kommt und schildert die Mechanismen, die im Internet zum Sinken von Anstand und Respekt führen – bei Usern ganz unterschiedlicher Couleur. So werden auch AfD-Politiker oft zum Opfer verbaler Gewalt. Anonymität und Kostenfreiheit im Netz machen es den Verfassern von Hassbotschaften zu leicht, sagt Silberstein.
    Die Gesetze müssen dringend angepasst werden, lautet auch sein Fazit. In Dresden begleitet der Film zwei Rentner, die an der Initiative „Deutschland spricht“ teilnehmen. Das von der ZEIT ins Leben gerufene Projekt fördert die Bereitschaft, mit Andersdenkenden ins Gespräch zu kommen und ihre Meinung zu akzeptieren. Jeder Einzelne kann so auch persönlich für ein friedlicheres Miteinander sorgen – wenn er die Sprache nicht als Kampf versteht, in dem es um Sieg oder Niederlage geht, sondern um Kompromisse und Respekt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.2020MDRDeutsche Online-PremiereDi 29.09.2020ARD Mediathek
  • Folge 20
    Der Klimawandel ist das große Thema unserer Zeit. Allgegenwärtig, medial präsent, in unserem Alltag angekommen. Und die Menschen sind besorgt: Denn es geht nicht mehr nur um die Veränderung unserer Umwelt, es geht unmittelbar um unsere Gesundheit. Doch: Inwiefern macht uns der Klimawandel, macht uns Hitze krank und mit welchen Entwicklungen müssen wir in Zukunft rechnen? Zum 71. Geburtstag eines heute geborenen Kindes etwa, könnte unsere Erde eine andere sein: Die Durchschnittstemperatur vier Grad wärmer, die Luft vielleicht extrem mit Schadstoffen belastet.
    Das Kind leidet unter Asthma, extreme Wetterbedingungen haben zu Hitzestress des Körpers geführt und tropische Krankheitserreger nisten sich in unseren Breiten ein. Dieses Szenario entwirft die Forschungsinitiative „Lancet Countdown“. Und genau diesem Szenario gehen wir nach und blicken auf die Bereiche Luftschadstoffe, Hitze, Gewässer und Flora und Fauna. Wie etwa die Stadtarchitektur der Zukunft aussehen könnte, um uns vor Hitze zu schützen, erfahren wir von Wissenschaftlern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.
    Den Zusammenhängen zwischen Klimawandel, Wetterumschwüngen und Schlaganfall sind wir mit dem Neurologen Florian Rakers vom Universitätsklinikum Jena auf der Spur. Wir erfahren, wie wir uns vor Hitze und Sonne schützen können und warum dieser Schutz so wichtig für unsere Kinder ist. Dass Luftverschmutzung uns mehrere Lebensjahre kosten kann und welche Auswirkungen sie auf unsere Gesundheit hat, haben Forscher des Max-Plack-Instituts für Chemie und des Universitätsklinikums Mainz analysiert und berechnet.
    Matthias Labrenz vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde erläutert uns, welche Gefahren hingegen in der Ostsee lauern. Und auf Riems, der am best bewachtesten Insel Deutschlands, treffen wir im Friedrich-Loeffler-Institut auf die Asiatische Tigermücke und erfahren, welche Rolle sie bereits heute bei uns in Deutschland spielt. Doch nicht nur das: Die Klimaveränderungen sorgen schon jetzt für eine verlängerte Pollensaison.
    Und invasive Arten wie die Ambrosia sind selbst mitten in Leipzig für Dermatologin Regina Treudler kein seltener Fund mehr. Die 45-minütige Dokumentation „Krank vor Hitze? Wie das Klima unsere Gesundheit verändert“ stellt viele Fragen, Forscher entwickeln Zukunftsszenarien, Eckhart von Hirschhausen erklärt die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit. Wir treffen Menschen, die vom Klimawandel betroffen sind und schauen, ob es Auswege oder Anpassungsstrategien gibt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.11.2020MDR
  • Folge 21
    Am Leipziger Institut für Anatomie melden sich jährlich rund 100 Menschen, die ihren toten Körper der Wissenschaft spenden möchten. Rund 40 Leichen werden gebraucht, um Studierenden die menschliche Anatomie beizubringen. Auch Forschende benutzen menschliche Präparate, um Leiden wie Alzheimer, Krebs oder Schmerz zu ergründen. Der Dokumentarfilm befragt die Menschen, die ihre Körper spenden und diejenigen, die danach an ihnen forschen. Was bedeutet die Körperspende für die Wissenschaft und für diejenigen, die ihren Körper dafür hergeben? Welche Motive stecken dahinter? Und warum braucht es diese Art der Forschung überhaupt? Für Roland B. ist die Sache klar: „Nach meinem Tod soll mein Körper in die Anatomie kommen.
    Es ist doch gut, dass die Studenten direkt an einem Toten lernen können!“ So nüchtern wie der 68-Jährige schauen viele Menschen aus Leipzig auf ihr Sterben. Rund 5.000 haben sich am Institut für Anatomie gemeldet, um ihren Körper der Wissenschaft zu vermachen. Prof. Ingo Bechmann leitet das Institut. Er sorgt dafür, dass rund 400 angehende Medizinnerinnen und Mediziner im Präparationskurs an 40 konservierten Leichen Zellen, Knochen und Organe genauestens studieren können.
    Prof. Bechmann dazu: „Es gibt viele Momente im Kurs, die zu großem Erstaunen führen. Also wenn wir zum Beispiel ins Kniegelenk hineingucken. Es hat jeder schon gehört, was es für Strukturen gibt. Aber sie dann wirklich selbst in der Pinzette zu halten … Das sind Momente, wo die Anatomie dadurch überwältigend ist, dass es hier zum Anfassen und zum Anschauen ist.“ „Ich bin manchmal albern und stelle mir vor, wie ich da liege, und die Studenten schnipsen noch mal an der großen Zehe, und ich lache dann nicht mehr, denn ich bin tot“, erzählt Körperspenderin Irene H., die sich vor Jahrzehnten für diesen Weg entschieden hat.
    Im Film berichten fünf künftige Spender und Spenderinnen von ihrem Entschluss. Alle erzählen offen, gewitzt und gefasst wie die 80-jährige Irene: „Wenn Leute, die viel klüger sind als ich, mich um Hilfe bitten, mich brauchen, dann bin ich stolz, das ist mein Beitrag!“ Dafür nehmen diese Menschen einiges auf sich.
    Sie verzichten auf eine schnelle Beerdigung, denn bis zu drei Jahre können die Präparate im Institut gebraucht werden. Und ist es nicht ein Tabu, so lange über der Erde zu bleiben? Vor allem für Angehörige ist das manchmal schwer auszuhalten. Können Tote Leben retten? Jaqueline L. und ihr Sohn Oskar sind der Beweis dafür. Die junge Leipzigerin ist schwanger, als sie im Herbst 2017 die Diagnose Krebs erhält. Ein bösartiger Tumor hat sich in ihrem Gebärmutterhals gebildet. Daneben reift ihr Ungeborenes heran.
    Wird sie den Krebs überleben? „Ich hatte wahnsinnige Angst, dass ich den Kleinen verlieren könnte, dass das Kind deswegen nicht lebenswert ist. Die Schwangerschaft stand für mich im Vordergrund“, beschreibt die Mutter diese Zeit. Wochenlang scheint das Schicksal der beiden ungewiss. Dann wird Jaqueline L. operiert, und ihr Kind dabei auf die Welt geholt. Zum Glück kann bei ihr eine neue Methode angewendet werden, die den Krebs sicherer und schonender als bei der herkömmlichen Operation bekämpft. Die Idee dazu kam Professor Michael Höckel bei der Arbeit mit gespendeten Präparaten in Leipzig.
    Er erkannte sogenannte Krebsfelder, also in welchen Gewebegrenzen sich Krebs regelmäßig ausbreitet. Aus diesen anatomischen Gesetzmäßigkeiten leitete er neue Techniken für die OP ab. Sein Wissen gibt er zusammen mit seiner Nachfolgerin, Prof. Bahriye Aktas, nun in Workshops an andere Fachärzte weiter. Sie betont: „Wir erreichen mit unserer Operationsmethode deutlich bessere Ergebnisse als mit den bislang üblichen Standardverfahren.“ An einem verblüffend lebensecht präparierten Körper führen sie die innovativen Techniken vor.
    Rechnet man den Wert ihrer Lehre einmal um, lässt sich sagen, dass jede Körperspenderin hilft, rund 2.600 krebskranke Frauen vor dem Tod zu bewahren. Institutschef Prof. Ingo Bechmann ist Experte für Alzheimer. Er will wissen, wie sich Immunzellen im Gehirn bei beginnender Demenz verhalten. Verursachen Umweltgifte wie die breit eingesetzten Weichmacher Alzheimer? Dafür arbeitet er mit einem reichen Schatz an menschlichen Hirnpräparaten, statt wie andere Forschende Maushirne zu untersuchen: „Man braucht aber hohe Fallzahlen, um sich ein Bild zu machen und wirklich Kausalität herzustellen.
    Ich muss also geduldig und lange schauen.“ Einen Teil der Hirnpräparate betrachtet der Wissenschaftler am Mikroskop, andere Präparate werden vergleichend auf epigenetische Veränderungen und Giftstoffe untersucht. So könnte Alzheimer mit Hilfe von Körperspenden weiter entschlüsselt werden. Es klingt unglaublich, dass heute noch längst nicht alle anatomischen Strukturen des Menschen bekannt sind! Aber es gibt immer wieder anatomische Entdeckungen, wie zum Beispiel die Faszien.
    In Leipzig forscht Doktorandin Dina Wiersbicki an dem Gewebe, das bis vor einigen Jahren kaum beachtet wurde. Sie vermutet, dass Fasziengewebe in der Wirbelsäule Schmerzen bereiten kann, die heute einfach noch nicht ergründet sind. Mit Hilfe von 600 feinen Schnitten durch präparierte Wirbelkörper beschreibt sie, wie die dünnen Faszienbänder aussehen und sich verhalten. Ihr Ziel ist es, das Gewebe zum Beispiel in MRT-Bildern sichtbar zu machen. Und in weiter Zukunft könnten Rückenschmerzen hoffentlich besser behandelt werden – auch durch die Körperspenden. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.12.2020MDRDeutsche Online-PremiereSo 06.12.2020ARD Mediathek
  • Folge 22
    Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache. Die großen Kraftwerke gehen in den kommenden Jahrzehnten Schritt für Schritt vom Netz und werden durch Solar und Windkraft ersetzt. Doch genau das könnte die Stabilität der Stromversorgung gefährden. Im schlimmsten Falle droht ein Blackout. Die großen Kraftwerke gehen in den kommenden Jahrzehnten Schritt für Schritt vom Netz und werden durch Solar und Windkraft ersetzt. Doch genau das könnte die Stabilität der Stromversorgung gefährden. Im schlimmsten Falle droht ein Blackout.
    „Wir können nicht bestimmen, wann die Sonne scheint und wann der Wind weht, aber es muss immer genau so viel Strom produziert werden, wie verbraucht wird.“ erklärt Dr. Konstantin Wiegandt, Physiker und Leiter des algorithmischen Stromhandels beim größten europäischen Anbieter erneuerbarer Energie. Der Film stellt aktuelle Leuchtturmprojekte der Energiewende vor, vom größten Solar- und Batteriepark bis zum zukünftigen Wasserstoffspeicher. Wir begleiten Experten und Forscher bei ihrem Wettlauf gegen die Zeit. „Die Versorgungssicherheit darf nicht gegen die Energiewende ausgespielt werden.
    Unsere Aufgabe ist es, Techniken zu entwickeln, die beide Kriterien erfüllen.“ Prof. Joachim Seifert forscht im Combined Energy Lab der TU Dresden an dezentralen Lösungen für die Energiewende. Der sogenannte Zellulare Ansatz soll erneuerbaren Strom und Wärme lokal erzeugen. Etwa in der Lausitz, denn mit dem Kraftwerk Schwarze Pumpe wird hier 2038 für zehntausende Haushalte auch die Fernwärme wegfallen. Hoyerswerda will dabei mit innovativen Lösungen Vorreiter werden für ganz Deutschland und schon jetzt schafft die Energiewende hier neue Arbeitsplätze und innovative Technologien für die Region.
    Der Film gewährt einen exklusiven und ungewohnten Einblick in den Stand der Transformation der Energieversorgung: von den Speichern, die das Stromnetz stabilisieren sollen über virtuelle Kraftwerke hin zu den Algorithmen, die in der kleinsten Einheit stecken und ihren Strom an der Börse handeln. Deutlich wird: neben Strom und Wärme muss es eine Lösungen geben, die überschüssige Energie aus Sonne und Wind zu binden und langfristig zu speichern.
    Alle Zeichen stehen auf Wasserstoff, erfahren wir, doch viel Zeit bleibt der Energiewirtschaft nicht, das im großen Stile umzusetzen. Autor Marcel Kolvenbach ist investigativer Journalist und Dokumentarfilmemacher. Mehrere Jahre hat er sich mit dem Angriff auf das Stromnetz durch Hacker beschäftigt. Bei den Recherchen wurde deutlich, dass die Energiewende das Stromnetz destabilisieren kann, dass ein dezentrales, zellulares Netz aber auch neue Stabilität und Sicherheit bieten könnte – gegen Hackerangriffe und Stromausfall. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.02.2021MDR
  • Folge 23
    Viele Wissenschaftler*innen und Verkehrsforscher*innen waren sich lange einig: Die Verkehrswende kommt und führt weg vom eigenen Auto, dafür hin zu mehr Sharing-Angeboten und einem besseren ÖPNV. Es wird in Zukunft mehr Fahrräder geben, vernetzte Mobilität und smarte Lösungen in Architektur- und Verkehrsplanung. Doch seit über einem Jahr hat ein Virus unser Leben auf den Kopf gestellt. In diesem Film wollen wir herausfinden, wie die Corona-Pandemie unsere Mobilität und die Verkehrswende beeinflusst hat und weiterhin beeinflusst. Bremst sie den Trend zur sauberen und nachhaltigen Mobilität und folgt das Comeback des Autos? Oder kann das Virus dauerhaft schaffen, was Jahre zuvor unmöglich schien, so dass die Verkehrswende jetzt erst richtig Fahrt aufnimmt? Ist die Pandemie gar der Katalysator für die Digitalisierung des Verkehrs und damit für die Mobilität der Zukunft? Im Film blicken wir zurück auf die Zeit vor Corona und auf das vergangene Jahr mit Corona.
    Wir erinnern daran, wie sich das Verkehrsverhalten durch die Pandemie verändert hat und belegen diese Veränderungen anhand von Daten. Wie ging der Autoverkehr zurück? Welche Auswirkungen haben Pop-upRadwege für den Stadtverkehr? Wie verändert Homeoffice die Pendler-Ströme? Wir begleiten junge Unternehmer in Magdeburg, die 2019 mit einer Weinhandlung mit Pizza und Kultur angetreten waren und sich 2020 pandemiebedingt komplett umstellen mussten.
    Wir zeigen, wie sie derzeit mobil sind und welche Verkehrsmittel sie nutzen, um an den Arbeitsplatz zu gelangen, um Wein auszuliefern oder um für YourLocal tätig sein zu können – den digitalen Marktplatz für Gewerbetreibende in Magdeburg. Wir besuchen die Stadt Herrenberg in Baden-Württemberg und stellen dort „Stadtnavi“ vor, das Modellprojekt für vernetzte Mobilität.
    Ein Schwerpunkt wird der öffentliche Nahverkehr sein, der bisher zu den Verlierern in der CoronaPandemie zählt. An der Uni Magdeburg fragen wir nach, wie es um die Weiterentwicklung der autonomen Fahrräder steht, an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden nach der Forschung zu autonomen Autos. Wir treffen zudem Wissenschaftler*innen in Berlin, Magdeburg und Dresden, die sich seit Jahren mit Mobilität und Verkehr auseinandersetzen und das infolge der Pandemie veränderte Mobilitätsverhalten erforschen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.04.2021MDR
  • Folge 24
    Wer regelmäßig in Bewegung ist, lebt fit und gesund. Doch warum ist Sport eigentlich so effektiv? Was passiert im Körper, wenn wir auf Hochtouren laufen? Warum fühlen wir uns in Bewegung besser, können klarer denken und verlängern unsere Lebenszeit? Forscher und Forscherinnen aller Fachrichtungen sind überzeugt: Sport wirkt wie pure Medizin – beugt Krankheiten vor und hilft bei der Heilung. MDR WISSEN zeigt in dieser Dokumentation laufende Studien, die nahelegen, dass Sport als integrativer Bestandteil von Therapien – ob bei Krebs, Demenz, Depressionen oder Herz-Kreislauferkrankungen – zur effektiveren Genesung von Patienten führen.
    In Magdeburg beispielsweise tanzen Menschen gegen ihre Demenz. Bewegungswissenschaftlerin Anita Hökelmann hat gemeinsam mit Neurologen der Universität Magdeburg herausgefunden, dass sportives Tanzen bei Senioren nicht nur die Koordination steigert, sondern auch die Merkfähigkeit nachweislich verbessert. Regelmäßiges Tanztraining führt zu einem Wachstum in den betroffenen Hirnarealen.
    In ihrer aktuellen Studie wollen die Forscher beweisen, dass bei Demenzkranken der Abbauprozess im Gehirn durch Koordinationstraining aufgehalten oder sogar umkehrt werden kann. Regelmäßiges Training ist auch bei Herz-Patienten ganz entscheidend, um die Lebensdauer zu verlängern und die Lebensqualität zu verbessern. „Bei Stoffwechsel-Erkrankungen können wir davon ausgehen, dass durch konsequentes Training und bessere Ernährung, Medikamente deutlich reduziert werden können oder sogar weggelassen werden können,“ erklärt Sportmediziner Professor Martin Busse von der Universität Leipzig.
    Auch Krebspatienten sollen sich nach neuesten Studien nicht mehr wie früher „schonen“. Experten raten ihnen heute eindringlich, sich mehr zu bewegen. Ein auf Betroffene abgestimmtes Training führt nicht nur zu effektiveren Heilungsprozessen, sondern senkt auch die Nebenwirkungen aus der medikamentösen Therapie. So vertragen Krebspatienten die Chemotherapie nachweislich besser, wenn sie Sport treiben, fühlen sich weniger geschwächt und antriebslos.
    Bei depressiven Patienten gleicht wiederum regelmäßiges Training die mögliche Gewichtszunahme durch Antidepressiva aus, weiß auch der Sportwissenschaftler Markus Gerber der Universität Basel. MDR WISSEN lässt in dieser Dokumentation fachkundige Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen zu Wort kommen, begleitet Patienten hautnah auf ihrem Weg der Genesung, den sie maßgeblich mit Sport begehen, und erklärt anschaulich die komplexe Wirkungsweise von Sport im menschlichen Körper. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.08.2021MDR

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