mareTV Folge 37: Delikatessen des Meeres – Eine kulinarische Weltreise
Folge 37
Delikatessen des Meeres – Eine kulinarische Weltreise
Folge 37 (45 Min.)
In Carry le Rouet an der Côte d’Azur haben nur noch eine Handvoll Fischer die begehrte Lizenz zur Seeigelernte, denn die Tiere sind vom Aussterben bedroht. Ihre Innereien gelten in Frankreich als Aphrodisiakum und Delikatesse. Über 30 Seeigelgerichte stehen auf der Speisekarte der Franzosen: von Seeigel mariniert bis zur Seeigel-Crème. In steilen fjordartigen Buchten, den Calanques, pflücken Taucher die seltenen Tiere vom Felsen. Vom Billigfisch zur Edelsprotte: Um 1880 gab es von Kiel bis Eckernförde über 40 Fischräuchereien, die Kieler Sprotten waren Volksnahrungsmittel. Es wurde so viel gefangen, dass die Fische als Dünger auf den Feldern landeten. Inzwischen gibt es nur noch wenige Fischräuchereien, die Kieler Sprotte wird als Spezialität in die Welt verschickt. Grüner Glibber mit drei Sternen: An den Küsten von Wales findet sich neben Yorkshire Pudding auch
etwas völlig Unerwartetes auf der Speisekarte: Sea Weed, Algen. Schwarzgrün schimmert die breiige Masse, die eher an Kuhfladen erinnert. Bara Lawr ist der walisische Name der langfaserigen Alge der Gattung Porphyra umbilicalis, die auf Felsen im Wasser wächst. Die Ernte draußen im Watt wird immer mühseliger und die Spezialität immer teurer, denn die Alge macht sich rar. In Manhattans China Town gibt es nichts, was es nicht gibt. Die Chinesen haben China in die Neue Welt „verpflanzt“ und natürlich auch ihre Küche mitgenommen. Wie selbstverständlich verkaufen chinesische Fischhändler die exotischsten Meeresspezialitäten, von Quallensalat bis zur getrockneten Seegurke: „Buddha springt über die Mauer“ heißt eine trübe Kräutersuppe mit gekochter und genoppter Seegurke, eine vitaminreiche Nachspeise, die Wunder wirken soll gegen Haarausfall und Arthritis. (Text: NDR)