Lehrermangel, Akademikerschwemme, schleppende Digitalisierung: Bildung hat in Deutschland viele Baustellen. Dazu kommt, dass die private Wirtschaft immer mehr Einfluss auf Inhalte nimmt. Unternehmen sponsern Sportfeste, statten Schulen mit IT aus und entwickeln Unterrichtsmaterialien mit Firmenlogos. Der staatliche Bildungsauftrag könne damit nicht mehr frei sein von unternehmerischen Interessen, kritisiert Bildungsexperte Tim Engartner. Heute machen immer mehr junge Menschen Abitur. Und wer kann, studiert. Dabei
sind die Chancen für Jungakademiker nicht überall rosig. Vielen Abiturienten fällt zudem die Auswahl aus dem Angebot der aktuell circa 20 000 Studiengänge schwer. In nichtakademischen Berufen dagegen fehlt der Nachwuchs. Das Handwerk klagt über einen „Akademisierungswahn“. Gleichzeitig ist in den vergangenen Jahren aber die Zahl der Betriebe, die überhaupt ausbilden, immer weiter zurückgegangen. Müssten also nicht nur der Staat, sondern auch die Unternehmen mehr in Bildung investieren? (Text: 3sat)