Frankreich radikal erneuern. Mit diesem Vorhaben startete Macron seine Präsidentschaft. Ganz oben auf der Agenda: wirtschaftsfreundliche Reformen. Seit einigen Monaten formiert sich Protest. Die „gilets jaunes“, die Gelbwesten, gehören keiner politischen Gruppierung an. Wieder einmal hat sich eine Bewegung über das Internet formiert. Die Forderungen sind vielfältig: Senkung der Steuern, Erhöhung des Mindestlohns und mehr direkte Demokratie. Sie bringen Präsident Macron in Bedrängnis. Er rief im Januar zur „Grand Débat National“ auf, zur großen nationalen
Debatte. Überall im Land sollen Menschen diskutieren, ihre Anliegen vorbringen. Macron selbst hat die Themen in einem Brief an seine Landsleute festgelegt. Dazu zählen zum Beispiel auch das Steuerwesen und die staatlichen Ausgaben. Gleichzeitig hat er klargemacht, dass er von seinem Reformkurs nicht grundsätzlich abweichen will. Nach dem Ende der „Debatte“, Mitte März, wird sich zeigen, wie viel direkte Mitbestimmung den Franzosen gestattet werden wird. Und wohin sich Frankreich in der Zukunft wirtschaftlich tatsächlich bewegt. (Text: 3sat)