Die Weiten des Ozeans sind ein Niemandsland. Doch wenn es darum geht, das Meer wirtschaftlich zu nutzen, ist es ein „Jedermannsland“. Durch diese Inanspruchnahme steigen die Konflikte. Waren aus Übersee kommen zu 95 Prozent auf dem Seeweg bei uns an. Zudem gewinnt das Meer als Lieferant von Rohstoffen an Bedeutung. Es dient dem Fischfang – und nicht zuletzt auch der Abfallentsorgung. Aber das Meer ist auch ein touristischer Sehnsuchtsort. Allein jeden Dritten der international Reisenden zieht es ans Mittelmeer. „Mare nostrum“, „unser Meer“, nannten die Römer das Mittelmeer, das viele Jahrhunderte unter ihrer
Herrschaft stand. Heute sind die politischen Verhältnisse kleinteiliger und komplizierter. Weil das Mittelmeer so viele Anrainer hat, birgt dort die Suche nach Rohstoffen viel Konfliktpotenzial. Aber nicht nur die Schätze unter dem Meeresboden erzeugen Spannung. Auf der Wasseroberfläche verändert der durch Donald Trump ausgelöste Handelsstreit den internationalen Warenverkehr. Die deutsche Schifffahrtsbranche sieht darin ein konkretes Risiko für ihr Geschäft. Und die maritime Wirtschaft ist ein nicht unerheblicher Faktor, denn die deutsche Handelsflotte ist die viertgrößte der Welt. (Text: 3sat)