In vielen Ländern Europas stehen in den nächsten Monaten Wahlen an. Und der Unmut über die Sparpolitik ist nicht nur in Griechenland groß. Der Linksruck in Athen könnte erst der Anfang sein. Im Herbst schreitet mit Spanien ein weiteres Krisenland an die Wahlurnen. Auch dort legt die Linksbewegung Podemos zu, die sich Alexis Tsipras sehr verbunden fühlt. Der neue griechische Regierungschef hat im April die ersten 100 Tage im Amt hinter sich. Tsipras hat umfassende Reformen versprochen, aber auch angekündigt, Schluss zu machen mit dem strikten
Sparkurs. Das laufende EU-Hilfsprogramm wurde in letzter Minute bis Juni verlängert. Wie es danach weitergeht, ist offen. Und damit auch die Frage, ob Griechenland langfristig in der Eurozone bleiben wird. Der Wind könnte sich aber nicht nur in Athen oder Madrid drehen. Großbritannien wählt im Mai ein neues Unterhaus. Der amtierende Premier Cameron hat im Falle eines Wahlsiegs nicht weniger angekündigt, als sein Land über einen Verbleib in der EU abstimmen zu lassen. Steht Europa vor der Zerreißprobe? (Text: 3sat)