2011, Folge 19–36
Der große Crash
Folge 19 (30 Min.)Die „makro“-Dokumentation „Der große Crash“ rekonstruiert die entscheidenden 48 Stunden im September 2008: Wer und was gab den Ausschlag dafür, Lehman Brothers fallen zu lassen? War es das kurzsichtige Kalkül der US-Republikaner, in der heißen Phase des Wahlkampfes 2008 nicht für unpopuläre Milliardenhilfen an eine Großbank einstehen zu müssen? Spielten gar persönliche Animositäten zwischen den einstigen Weggefährten Henry Paulson und Richard Fuld, dem letzten Vorsitzenden der Lehman Brothers, eine Rolle? Oder war es ein kollektives Versagen mächtiger Finanzführer, die die Gefahr des „Lehman-Effektes“ für die Weltwirtschaft schlicht unterschätzten? Die 2010 unter dem Titel „Am Abgrund“ erschienenen Memoiren von Henry Paulson offenbaren, wie sehr der damalige Finanzminister im Fall Lehman von der Regierung Bush unter Druck gesetzt wurde: An dem Krisenwochenende stellte ihn das Weiße Haus offenbar vor ein unlösbares Dilemma.
Hochrangige Teilnehmer des Lehman-Wochenendes geben Einblicke in die 48 Stunden vor dem großen Crash – darunter der heutige US-Finanzminister Timothy F. Geithner sowie Vorstandschefs der beteiligten Großbanken. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 05.08.2011 3sat Neuer Anlauf Ost
Folge 20 (30 Min.)Eine Stadt im Niedergang, dieses Klischee erfüllt Wittenberge in Brandenburg so perfekt, dass sogar Filme vor der abgewrackten Stadtkulisse gedreht werden. Gleich nach der Wende versprach Helmut Kohl dort blühende Landschaften – doch schon zwei Jahre später bricht der Niedergang über die einstige Industriestadt herein. Abwanderung, Arbeitslosigkeit und Überalterung sind seitdem die bedrückende Realität. Wittenberge versucht viel, um das Steuer herumzureißen. Ein neuer Binnenhafen soll Schwung in die Wirtschaft bringen, und viele Kleinunternehmer halten sich mit ungewöhnlichen Geschäftsideen über Wasser.
Aber 20 Jahre nach der Wende scheint die Stadt vor einem weiteren Problem zu stehen, das fast noch schwieriger zu bewältigen ist: die demografische Krise. Immer weniger Jugendliche sehen ihre Zukunft in Wittenberge. Wer kann, verschwindet spätestens nach der Ausbildung aus der Region. Gute Bewerber können sich in Hamburg oder Berlin die Stellen aussuchen und gehen der brandenburgischen Stadt als Fachkräfte verloren. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 12.08.2011 3sat Russlands Masterplan
Folge 21 (30 Min.)Die „Möchtegern“-Supermacht Russland ist ins wirtschaftliche Abseits geraten. Veraltete Industrien, fehlende Infrastruktur, marode Immobilien, korrupte Bürokratie. Einzig und allein die Öl- und Gasförderung floriert. Mit neuen Fünfjahresplänen haben sich der Kreml und seine gefolgstreuen Staatsbetriebe einen erneuten Modernisierungsschub verordnet. So zwingt Wladimir Putins Regierung mit dem Dekret 166 ausländische Autobauer, moderne Fabriken zu bauen und eine Zulieferindustrie zu initiieren. VW, Renault, Ford und GM haben sich verpflichtet, ihre Autoproduktion innerhalb der nächsten fünf Jahre auf über 300.000 Fahrzeuge zu steigern. Die Einzelteile dafür müssen dann zu 60 Prozent aus russischer Produktion stammen. Schon in diesem Jahr wird Russland wahrscheinlich Deutschland als größten Pkw-Markt Europas ablösen. Mit Milliardeninvestitionen aus dem Westen will die einstige Supermacht Technologie ins Land holen, um unabhängiger von Öl und Gas zu werden. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.08.2011 3sat Kuba – Mythos ohne Masterplan
Folge 22 (30 Min.)Stuhl, Schere, Spiegel – mehr braucht Fermín Gonzalez nicht, um im sozialistischen Kuba Unternehmer zu werden. Mitten in Havanna hat er sich seinen eigenen Friseursalon auf der Straße eingerichtet. Die Regierung entließ im Herbst eine halbe Million Staatsbedienstete. Viele weitere werden folgen: Menschen wie Fermín Gonzalez, die nun private Dienstleistungen anbieten müssen. Kuba privatisiert seine Wirtschaft und entlässt Dissidenten aus dem Gefängnis. Fidel Castro steht nach Jahren wieder vom Krankenbett auf und tritt im Kampfanzug vor die Öffentlichkeit.
In einem Interview erklärt er die Zeit des kubanischen Sozialismus für abgelaufen. Was ist los in Havanna? Ist der Inselsozialismus am Ende? Wirtschaftlich steht Havanna mit dem Rücken zur Wand. Die Regierung hat kaum Devisen, die Landwirtschaft liegt brach, und noch immer leidet das Land unter den katastrophalen Hurrikanschäden von 2008. Venezuela, bislang Kubas wichtigster strategischer Partner, liefert weniger Öl als früher, sodass Kuba noch mehr Benzin und Strom sparen muss als bisher. Große Hoffnungen setzt Havanna nun auf den Tourismus, denn er ist ein verlässlicher Devisenbringer.
Für begüterte Ausländer entstehen 16 neue Golfplätze, mit chinesischer Hilfe bauen die Kubaner ein riesiges Luxus-Hotel. Obwohl Kuba wirtschaftlich stark geschwächt ist, bleibt das internationale Interesse hoch. Rohstoffe wie Nickel und Kobalt sowie ein beachtliches Forschungsniveau im Pharmabereich machen die Insel für Investoren aus China, Russland, Kanada, Iran und Spanien attraktiv. Vielleicht werden sich auch bald die Amerikaner dazugesellen, denn vor Kubas Küste werden große Ölvorkommen vermutet. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.08.2011 3sat Der Wert des Waldes
Folge 23 (30 Min.)Jede Minute verschwinden weltweit 35 Fußballfelder Wald. Dabei haben die tropischen Regenwälder der Erde nicht nur eine wichtige Funktion bei der Klimaregelung. Jeder vierte Mensch auf der Welt ist auf den Wald angewiesen, um sein Überleben zu sichern. Wald bietet Nahrung, Schutz, Medizin und Erholung. Doch der Wald ist auch Wirtschaftsfläche. Studien zufolge stecken in jedem Hektar Wald Rohstoffe und Dienstleistungen für rund 750 Euro. Täglich wird in Asien Urwald vernichtet, um auf den freiwerdenden Flächen gigantische Palmölplantagen anzulegen.
Nutznießer sind vor allem Industrienationen, denn Palmöl steckt in vielen Industrieprodukten, zum Beispiel in Waschmittel und Schokoriegeln. Im Milliardenmarkt Wald mischt auch Deutschland kräftig mit. Knapp ein Drittel des Landes ist von Wald bedeckt. Damit hat Deutschland den größten Holzvorrat Europas. Die Forstwirtschaft zeigt seit 300 Jahren, wie man Rohstoffe gleichzeitig erfolgreich bewirtschaften und schonen kann: mit langem Atem. Denn der Wert des Waldes zeigt sich erst nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 02.09.2011 3sat Berge aus Gold – Chinas Umweltprobleme
Folge 24 (30 Min.)China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und produziert Güter für alle anderen Länder. Die Konsequenzen für die Umwelt und die Menschen sind jedoch erschreckend: 300 Millionen Chinesen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, und die Luft in China gilt als lebensgefährlich. China produziert riesige Müllberge, die meisten Treibhausgase und ist dabei selbst ein frühes Opfer des Klimawandels. Auf der ersten UN-Klima Konferenz im Oktober 2010 präsentierte sich China zwar als Regierung, die alles unternimmt, um das Klima zu schützen. Aber Peking macht auch deutlich, dass das Land aufgrund der rasanten Industrialisierung und Urbanisierung nicht auf die gewonnen Energien verzichten kann. Zudem werden selbst die von der Zentrale beschlossenen Umweltschutzgesetze oft auf lokaler Ebene nicht umgesetzt. Solarfabriken sorgen in dieser Situation für Hoffnung, da sie eine Alternative zur Umwelt belastenden Kohle bieten. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 09.09.2011 3sat Autoindustrie in voller Fahrt
Folge 25 (30 Min.)Der weltweite Hunger nach Autos ist noch lange nicht gestillt. Besonders der Nachholbedarf der Chinesen ist riesengroß. In China kommen laut dem Autoindustrieverband VDA bisher nur 23 Autos auf 1.000 Einwohner. In Deutschland besitzt hingegen jeder Zweite einen Wagen. Zusätzlichen Treibstoff für den Autoboom bringt die Elektromobilität. Die Bundesregierung will bis 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland auf die Straße bringen. Die deutsche Autoindustrie fordert für diesen Plan Milliardensubventionen, um ihren Rückstand gegenüber der Konkurrenz aus Japan, Frankreich und den USA aufzuholen. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 16.09.2011 3sat Guten Morgen, Vietnam! – Von Ho Chi Minh zur Marktwirtschaft
Folge 26 (30 Min.)Näherin Trinh Hoai Chau hat ein gutes Einkommen – mit Parteiwimpeln und Fußballtrikots. Die Unternehmerin findet den Kapitalismus im Kleinen, der ihr die Kassen füllt, gut – und ist doch auch stramme Parteisoldatin. So wie sie lavieren viele Vietnamesen zwischen Sozialismus und Marktwirtschaft. Die Sozialistische Republik Vietnam wird von vielen Ökonomen als neuer Wachstumsmarkt entdeckt. In den Fußstapfen Chinas praktiziert Vietnam erfolgreich „Doi Moi“ – eine wirtschaftliche Öffnung des Landes bei politischem Alleinherrschaftsanspruch der Kommunistischen Partei. Zwar bietet Vietnam nicht den Milliarden-Menschen-Markt Chinas.
Das Land ist auch nicht so entwickelt wie der asiatische „Tiger“ in der Nachbarschaft. Aber es wirft eine ungewöhnlich junge, fleißige und erfolgshungrige Bevölkerung in die Waagschale. Nicht ohne Grund werden die Vietnamesen gern als „Preußen Asiens“ bezeichnet. Der Spagat zwischen Sozialismus und Marktwirtschaft ist Nährboden für ungewöhnliche Geschäftsideen. Das Pro-Kopf-Einkommen hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. Das Land hat konstante Wachstumsraten von cirka sieben Prozent. Bei der Armutsbekämpfung ist Vietnam derzeit sogar das erfolgreichste Land der Welt.
Aus dem Kriegsgegner USA ist ein geschätzter Handelspartner geworden, und auch Deutschland stehen die Vietnamesen freundlich gegenüber – dank der vielen in der DDR ausgebildeten Landsleute. Zunehmend entdecken auch deutsche Unternehmer Vietnam als Produktionsstätte. Doch mit der rasanten Entwicklung mehren sich auch die Probleme: Städte wie Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt wachsen im Eiltempo, Abwasserkanäle und Straßen sind überlastet, die Energieversorgung steht auf wackligen Beinen. Und Vietnams Reisbauern sollen zu Facharbeitern umgeschult werden – eine Herkulesaufgabe, denn drei von vier Vietnamesen leben noch auf dem Land. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 23.09.2011 3sat Anschluss für Afrika
Folge 27 (30 Min.)Wellblech als Zeichen des Fortschritts? In Ruanda ist es so. Ob Neubau oder Strohhütte, ein Wellblechdach ist Pflicht. Vor 17 Jahren lag Ruanda nach dem Völkermord der Hutu-Mehrheitsbevölkerung an den Tutsi in Schutt und Asche, heute ist Präsident Paul Kagame dabei, die Hauptstadt Kagali zum Technologiezentrum Ostafrikas auszubauen. Und das in einer Region, die gerade als Katastrophen- und Dürreregion in den Schlagzeilen steht. In Kigali aber verstecken sich schon überall Glasfaserkabel im Boden, denn Afrika ist an vielen Stellen innovativ und selbstbewusst. Stolz ist Ruanda auch auf seine funktionierende Börse. Zwar zählt das Land noch immer zu den ärmsten in Afrika, doch viele Menschen profitieren vom bescheidenen Aufschwung. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 30.09.2011 3sat Nähen bis zum Umfallen?
Folge 28 (30 Min.)„makro: Nähen bis zum Umfallen?“ schildert den Zwiespalt der Prüfer zwischen Wirtschaftsinteressen und sozialen Mindeststandards, zwischen lokalen Umständen und deutschen Maßstäben. Manchmal können selbst die unter großem Druck stehenden Prüfer ihre Emotionen nicht mehr zügeln. Sie werden wütend oder brechen sogar in Tränen aus. Der Film fragt auch nach der Moral der Fabrikbesitzer, spricht mit Arbeiterinnen, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften. „Die westlichen Firmen müssen enger zusammenarbeiten und gemeinsame Standards entwickeln“, fordert der bengalische Gewerkschaftschef Roy Ramesh Chandra. „Und sie müssen sich für die Streikrechte der Arbeiter einsetzen.“ (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.10.2011 3sat Krisensichere Waffengeschäfte
Folge 29 (30 Min.)Europa muss sparen. Die Armeen werden verkleinert und die Verteidigungsausgaben gekürzt. Ganz anders in China, Brasilien und Indien: Massiv investieren die Schwellenländer in die Modernisierung ihrer Streitkräfte. Allein Indiens Rüstungsimporte haben sich in den vergangenen fünf Jahren um über 20 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum davor erhöht. Für Deutschlands Waffenschmieden ist die Nachfrage nach Gewehren, Panzern und U-Booten ein willkommenes Geschäft. Die Bundesrepublik ist nach den USA und Russland mittlerweile drittgrößter Rüstungsexporteur der Welt. Damit verbunden sind rund 80.000 Arbeitsplätze – und politischer Streit: Der geplante Verkauf von Leopard-2-Panzern ins autoritäre Königreich Saudi-Arabien sorgt für Empörung.
Kein Wunder, dass die Waffenindustrie lieber diskret und unauffällig Geschäfte machen möchte. Längst liefert Deutschland nicht mehr nur tonnenschwere Militärausrüstung für die Großschlacht auf offenem Feld. Hacker-Attacken auf Militärcomputer und Angriffe kleiner Terrorzellen erfordern raffinierte Sicherheitstechnicken. Streitkräfte müssen präziser, schneller und wendiger agieren können. Denn im Hightech-Zeitalter gibt es viele Fronten, für die sich die Staaten rüsten müssen. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 14.10.2011 3sat Wenn Insider auspacken
Folge 30 (30 Min.)Normalerweise wäre der Tod von Sean Hoare am 18. Juli 2011 nur eine Randnotiz gewesen. Doch der Tod des ehemaligen britischen Reporters bewegt eine ganze Nation. Er hatte als erster über den Abhörskandal beim britischen Boulevardblatt „News of the World“ berichtet, der Regierung, Geheimdienst und Medienmanager in Erklärungsnöte brachte. Hoare war zum Whistleblower geworden, zum Hinweisgeber. Doch obwohl Whistleblower dafür sorgen, dass Missstände an die Öffentlichkeit kommen, gelten sie selten als Helden. Vielmehr wird ihr Verhalten in den Unternehmen oft als Verrat eingestuft. Sie gelten als illoyal, als Nestbeschmutzer und verlieren häufig sogar ihren Job.
Eine Erfahrung, die auch Brigitte Heinisch machen musste. Die Berliner Altenpflegerin schlug wegen unhaltbarer Zustände an ihrem Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens Alarm. „Es gab viele Engpässe in der Behandlungspflege. Ich habe Bewohner vorgefunden mit unbehandelten Wunden, bin oft zum Dienst gekommen und musste den Notarzt holen.“ Wegen fortlaufender Mängel zeigte die Pflegerin ihren Arbeitgeber schließlich bei der Staatsanwaltschaft an – und wurde entlassen. Nach jahrelangem Rechtsstreit urteilte jüngst der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zu ihren Gunsten.
Das Gericht fordert darüber hinaus, dass Whistleblower in Deutschland künftig besser rechtlich geschützt werden sollen. Unternehmen sollten Insider als wichtige Quelle für zuverlässige Informationen besser nutzen, empfehlen auch Anwälte. Doch häufig fehle es in den Firmen an geeigneten Anlaufstellen und Vertrauensleuten. Die Chance, interne Probleme rechtzeitig zu erkennen und möglichen Schaden vom Unternehmen und der Gesellschaft abzuwenden, bleibt ungenutzt. Egal, ob es sich um Sicherheitsexperten der Atomindustrie handelt, um Flugkapitäne oder Insider des grauen Kapitalmarkts. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.10.2011 3sat Lebensmittel
Folge 31 (30 Min.)Der Markt für Lebensmittel ist in Deutschland gesättigt. Wachstum ist in der Branche meist nur durch Verdrängung anderer Marken, das Aufspüren von Marktlücken oder durch Export möglich. Besonders erfinderisch ist die Lebensmittelindustrie im Kreieren von Produkten, die angeblich schön und gesund machen sollen. Dabei reicht das Angebot vom Anti-Aging-Bier bis zu Drinks, die Schutz vor Alzheimer versprechen. Mit am lukrativsten ist das Geschäft mit probiotischen Joghurts. Allein die Deutschen geben dafür rund 550 Millionen Euro im Jahr aus. Auch von Halal-Nahrung, also Lebensmitteln, die nach den Vorschriften des Islams unbedenklich sind, versprechen sich die Konzerne viel. In Frankreich und Großbritannien sind Halal-Produkte längst ein Verkaufsschlager. Jetzt hat die Branche die 3,5 Millionen Muslime in Deutschland im Visier. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 28.10.2011 3sat Masterplan für Europa
Folge 32 (30 Min.)Große Politik statt großes Kino steht Anfang November in Cannes auf dem Terminplan. Statt fantastischer Geschichten soll der G-20 Gipfel harte Fakten liefern: nachhaltige Lösungen, um endlich ein tragfähiges Zukunftsmodell für Griechenland und damit auch den Euro zu finden. Der scheinbar unvermeidbare Schuldenschnitt Griechenlands kann da nur der Anfang sein. Die Zeit des Zögerns und Zauderns ist jedenfalls abgelaufen. Das Magazin „makro“ fragt nach dem Masterplan für Europa und danach, welche Rolle chinesische Investoren dabei spielen sollen. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 04.11.2011 3sat Han Bao – Chinatown Hamburg
Folge 33 (30 Min.)Sie sind perfekt ausgebildet, gedrillt auf Erfolg, eng verbunden mit ihrer Heimat und gewillt, die alten westlichen Wirtschaftsmächte gehörig auf den Kopf zu stellen. Immer mehr junge, dynamische, erfolgsorientierte Chinesen leben in Europas Handelsmetropolen. Mit rund 300 Firmen ist Hamburg wichtigster Standort Chinas. Auf Chinesisch wird die Hansestadt „Han Bao“ genannt. Jeden Tag vollbringen sie den Spagat zwischen Kommunismus und Kapitalismus, um das Optimale für ihr Unternehmen herauszuholen. Die alten europäischen Managementstrategien wirbeln sie dabei kräftig durcheinander. So baute der Reiseunternehmer Mang Chen sein kleines Reisebüro zu einem internationalen Konzern mit mehr als 300 Angestellten aus. Mang Chen fühlt sich sowohl in Deutschland als auch in China zu Hause. Er pflegt eine rigide Arbeitsmoral und verlangt auch von seinem einzigen Sohn eiserne Disziplin. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 18.11.2011 3sat Neuer Riese Indien
Folge 34 (30 Min.)Rajitha ist 24 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Mit ihrem Mann Ramesh hat sie ein Baumwollfeld gekauft. Die 160 Euro dafür mussten sie sich leihen. Doch die Ernte war schlecht, Rajitha und Ramesh konnten die Zinsen nicht bezahlen. Eines Tages nahm Ramesh einen Strick und erhängte sich an einem Mangobaum. Kein Einzelfall. Mikrokredite waren einst als Entwicklungshilfe gedacht. Heute sind sie ein Milliardengeschäft, und die Geldeintreiber sind oft skrupellos. Ein Großteil von Indiens Bevölkerung leidet noch immer unter bitterer Armut. Doch Indien hat die Aufholjagd zu den ostasiatischen Tigerstaaten aufgenommen – besonders im Dienstleistungssektor.
Zahlreiche ausländische Unternehmen lagern Callcenter, Abrechnungswesen und Software-Entwicklung in die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens aus. Der Großteil der Bevölkerung ist jung, die Verkehrssprache ist Englisch und die Ausbildungen werden besser. Indiens Pharmaindustrie gehört zu den fortschrittlichsten unter den Entwicklungsländern. Das Land stellt zurzeit rund 80 Prozent der Nachahmermedikamente her, die vor allem in Entwicklungsländern gegen Malaria, HIV und andere Krankheiten eingesetzt werden. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 25.11.2011 3sat Der kalifornische Traum
Folge 35 (30 Min.)Gloria Pink hat es geschafft: Ihr Hotdog-Stand in Hollywood ist legendär. Mit seinen Würstchen-Kreationen macht der Familienbetrieb mehrere Millionen Dollar Umsatz im Jahr. Das Startkapital anno 1939: 50 geliehene US-Dollar. Solche „Vom Tellerwäscher zum Millionär“-Träume werden in Kalifornien auch heute noch wahr – auch wenn die meisten Gründer lieber Apps als Hotdogs vermarkten. „Vom Tellerwäscher zum Millionär“-Träume werden in Kalifornien auch heute noch wahr. Das liegt an der besonderen Mischung aus Kreativität, Fleiß und Risikobereitschaft – ein bisschen „crazy“ muss man natürlich auch sein.
Kalifornien war schon immer ein Mythos: Beachboys, Hippies, San Francisco, Hollywood – diese Klischees prägen das Bild des Sonnenstaats. Kalifornien ist der gelebte amerikanische Traum. Abseits aller Klischees ist Kalifornien auch ein wirtschaftliches Schwergewicht. Wäre Kalifornien ein unabhängiger Staat, dann wäre es die achtgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Die Innovationskraft der Kalifornier ist ungebrochen.
Ehrgeizige Stanford-Absolventen, Hightech-Knowhow und die höchste Risikokapital-Konzentration der Welt machen Silicon Valley zur Ideen- und Technologieschmiede. Nicht nur Film- und Chip-Industrie sind dort zuhause, sondern auch Thinktanks und eine starke Ökobewegung. Das Land setzt gerade eine äußerst ehrgeizige Energiewende um: Bis 2020 soll die Umstellung auf Solar- und Windenergie weitgehend geschafft sein. Kalifornien ist das Gegenmodell zum konservativen Amerika, will beweisen, dass eine bessere Welt möglich ist.
Die kalifornische Wirtschaft setzt Industriestandards, ist Taktgeber für Amerika und damit für die ganze Welt. Doch der Traum von einer ökologischen, besseren Welt ist teuer. Die Energieumstellung kostet viel Geld. Zudem leidet das Land unter dem Platzen der Immobilienblase und der Wirtschaftskrise, die aus dem Vorzeige-Bundesstaat einen Sanierungsfall gemacht haben. Kalifornien muss den Gürtel enger schnallen. Eine ungewohnte Übung. Doch nichts kann der Sonnenstaat besser, als sich immer wieder neu zu erfinden. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 02.12.2011 3sat Stiller Star Kanada
Folge 36 (30 Min.)„O Canada“ sind die ersten Worte der kanadischen Nationalhymne, die im Moment kaum passender sein könnten: Die Wirtschaft des zweitgrößten Landes der Welt hat die globale Krise deutlich besser verkraftet als alle anderen großen Industriestaaten. Kanada ist der „stille Star“ der Finanzkrise. Keine einzige kanadische Bank ist Pleite gegangen, ein Rettungspaket der Regierung war nicht nötig. Erfolgreich ist die kanadische Wirtschaft vor allem durch ihre Vielfalt: Die Nordamerikaner zählen zu den wichtigsten Ölfördernationen überhaupt und setzen trotzdem auf erneuerbare Energien wie Wasserkraft. Die Holzvorräte des Landes sind nahezu unerschöpflich, die Holzindustrie gehört zu den nationalen Schlüsselbranchen.
Unter der Erde schlummern weitere Schätze. Kanada ist reich an Kupfer, Silber und vor allem an Gold. Mit „Barrick Gold“ hat das größte Goldunternehmen der Welt seinen Sitz in Toronto und profitiert kräftig vom hohen Preis für das Edelmetall. Gegründet wurde der Konzern vom gebürtigen Ungar Peter Munk, heute einer der erfolgreichsten Unternehmer in Kanada. Munk ist ein Beispiel für die Innovationskraft der Immigranten. Doch das Einwanderungsland stellt hohe Anforderungen an Neuankömmlinge. 40 Prozent der Einwanderer besitzen einen Hochschulabschluss. Damit ist Kanada auf den demografischen Wandel deutlich besser vorbereitet als Deutschland. (Text: 3Sat)Deutsche TV-Premiere Fr. 09.12.2011 3sat
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