bisher 48 Folgen, Folge 1–24

  • Folge 1
    Stankowski, Struutz, Stille, Stolz, Steinhoff, Stahnke; hinter all diesen Film-Namen verbirgt sich eine Person: Wolfgang Stumph. Ende der 1980er-Jahre wurde der Dresdner als naiver Sachse mit Einkaufsbeuteln in der Hand in der Unterhaltungssendung Showkolade zur Kultfigur Stumpi. Und mit der Hauptrolle der Bitterfelder Deutschlehrers Struutz in der Kino-Komödie „Go Trabi go“ gelang ihm Anfang der 90er im vereinten Deutschland der Durchbruch. Wolfgang Stumph ist einer der wenigen ostdeutschen Schauspieler, die sich nach der Wende in beiden Teilen Deutschlands auf der Bühne und im Film durchsetzen konnten.
    In all seinen Rollen lässt er immer wieder sächsische Herzenswärme und Humor, aber auch Schlagfertigkeit und Wille zum Widerstand aufblitzen. Aus Anlass seines 70. Geburtstages schauen wir in dieser Sendung auf viele seiner Bühnenauftritte und Filme, fragen Freunde und Kollegen nach ihren Erlebnissen mit Stumpi und lüften das eine oder andere bislang gut gehütete Geheimnis seiner Karriere. Eine Hommage an einen Volksschauspieler. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.01.2016MDR
  • Folge 2
    „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“, „Herzklopfen kostenlos“, „Da liegt Musike drin“ sind nur drei legendäre Sendetitel, die untrennbar mit einem Namen verbunden sind: Heinz Quermann. Der Fernsehmacher, Radiomann und Conférencier hätte am 10. Februar 2016 seinen 95. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass widmet ihm das MDR FERNSEHEN ein Portrait in der neuen Reihe „Damals war’s – Legenden“. Das Schaffen von Heinz Quermann reicht weit über Radio und Fernsehen hinaus: Als Teenager dirigierte er Orchester und war Schauspieler.
    Er schrieb Sketche und Revuen, konzipierte Musikprogramme, war jahrelang auch ohne Fernsehkameras als Moderator unterwegs – auf quasi allen Bühnen kreuz und quer durch die DDR. – Das Fernseh-Portrait geht mit teilweise unveröffentlichtem Filmmaterial der Frage nach, was von diesem engagierten rastlosen Leben bis heute überdauert hat und zeigt auch den privaten Heinz Quermann, wie ihn nur wenige erlebten. Neben Klassikern aus seinem Fernsehschaffen bilden die Erinnerungen seiner Tochter Petra, der Enkelin Jasmin sowie von Freunden, Kollegen und Weggefährten den Versuch, den Menschen Heinz Quermann vor und hinter den Kulissen, kennen zu lernen.
    – Frank Schöbel, Dagmar Frederic, Andy Borg, Michael Hansen, Regina Thoss, Roberto Blanco, Monika Herz, Lutz Jahoda, Eva Maria Pieckert und viele andere berichten von ihren ganz persönlichen Erlebnissen mit „Heinz, dem Quermann“. So klärt die Sendung auf, warum Roberto Blanco meint, dass man nur bei Quermann richtig singen konnte, wie der umtriebige Entertainer zweimal Olympiagold für die DDR holte, was er zur Trennung von Frank Schöbel und Chris Doerk sagte, warum er Ehrenmitglied eines Karnevalsvereins war und was aus der Aktion „Herzklopfen kostenlos“ geworden ist.
    Als Fernsehmoderator ist Heinz Quermann vor allem aus „Da lacht der Bär“, „Amiga Cocktail“, „Herzklopfen kostenlos“ und dem Weihnachtsklassiker „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ bekannt. Aber er erfand und betreute auch viele Sendereihen, bei denen er nicht in der ersten Reihe stand wie „Spiel mir eine alte Melodie“, „Mit Lutz und Liebe“, „Serenade bei Kerzenschein“ und „Musik, die Ihnen Freude bringt“.
    – Im Radio moderierte er über 35 Jahre lang die „Schlagerrevue“, die heute als dienstälteste Hitparade der Welt gilt. – Nicht zu vergessen, sein Beiname „Talentevater“, den er sich in 10 Jahren der Suche nach neuen Musikern, Artisten, Schauspielern, Moderatoren und Humoristen in „Herzklopfen kostenlos“ erwarb. Unzählige ostdeutsche Künstler hat Heinz Quermann entdeckt und gefördert. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.02.2016MDR
  • Folge 3
    Die Sendung widmet Herbert Köfer einen Abend. Der Schauspieler, Synchronsprecher und Moderator, der am 17. Februar 1921 in Berlin zur Welt kam, zählt zu den ostdeutschen Fernseh-Publikumslieblingen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.02.2016MDR
  • Folge 4
    Am 15. Juli 2016 hätte Achim Mentzel seinen 70. Geburtstag gefeiert, am 4. Januar 2016 starb er an einem Herzinfarkt. Freunde, Fans, Kollegen und seine Familie erinnern sich an den Entertainer. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.07.2016MDR
  • Folge 5
    Am 21. Oktober 2016 starb Manfred Krug an den Folgen einer Lungenentzündung. Freunde, Fans, Kollegen und seine Familie erinnern sich an den Schauspieler, Sänger und Schriftsteller. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2017MDR
  • Folge 6
    Ob als 007 der DDR in der erfolgreichen Serie „Das unsichtbare Visier“, als in New York gestrandeter ostdeutscher Taxifahrer in „Night on Earth“ , als NS-Verbrecher in der Hollywoodproduktion „Musicbox“ oder als Thomas Mann in „Die Manns – ein Jahrhundertroman“, die Liste seiner Rollen ist beeindruckend. Mit fast 140 Filmen hat Armin Mueller-Stahl Filmgeschichte geschrieben und es als einer der wenigen Deutschen geschafft, ein erfolgreicher Hollywoodschauspieler zu werden. Doch er hat noch mehr Talente: Er schreibt Bücher, spielt Geige, singt und malt.
    Was ist das Geheimnis dieses Mannes? „Ich bin in der glücklichen Lage, die seelischen Löcher in die man hin und wieder mal fällt, mit Kreativität auszufüllen“, so der Weltstar in seiner bescheidenen Art über sein erfolgreiches Leben. Mehrmals musste er wieder ganz von vorn anfangen. Nach den Schrecken des 2. Weltkrieges, die er als Kind erlebte, nach seinem Bruch mit der DDR-Führung und seinem Neustart 1980 in der Bundesrepublik oder bei seinem Schritt nach Hollywood. Armin Mueller-Stahl hat Sicherheiten aufgegeben und sich für das Risiko des möglichen Scheiterns entschieden.
    Was hat den Künstler und Menschen Armin Mueller-Stahl dazu bewegt? Wer war an seiner Seite? Wie wurde er zu dem genialen Schauspielers, der in seinen Rollen oft alles zeigt, in dem er es verbirgt? Wie holprig war diese Straße zum Welterfolg und wie hat er das mit seinem privaten Leben vereinbart? Was blieb auf der Strecke und was bleibt? Eines ist bis heute ein Anker: die Musik. Mit 85 Jahren steht Armin Mueller-Stahl noch als Musiker auf der Bühne. Mit Liedern und Balladen, die vor knapp 50 Jahren in der DDR entstanden sind. Gemeinsam mit ehemaligen Musikerfreunden hat er sie zu neuem Leben erweckt.
    Auch in der Bundesrepublik etabliert er sich schnell, unter anderem durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Rainer Werner Fassbinder. Schließlich gelingt der Aufstieg in den Olymp der Schauspielkunst: Nach knapp 70 Jahren erreicht er mit dem Film „Shine“ erstmals wieder eine Oscarnominierung für einen deutschen Schauspieler. Heute ist er zu einer festen Größe in Hollywood geworden. Der MDR/​NDR geht gemeinsam mit Armin Mueller-Stahl auf Spurensuche in seinem bewegten Leben zwischen Ost- und Westdeutschland und Hollywood.
    Zeigt ihn noch einmal in seinen besten Rollen, bei einem aktuellen Konzert als Sänger und Musiker und in seinem Atelier in Sierksdorf an der Ostsee als Maler. Zu Wort kommen neben Armin Mueller-Stahl selbst Freunde und Weggefährten wie die Schauspieler Iris Berben, Winfried Glatzeder, Annekathrin Bürger, Hark Bohm, die Musiker Günther Fischer und Frank Schöbel, Galerist Frank Thomas Gaulin, Björn Engholm und Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Kostümbildnerin Barbara Baum, Regisseur Heinrich Breloer, Boxweltmeister Henry Maske sowie Berlinale-Chef Dieter Kosslick. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.11.2016MDR
  • Folge 7 (90 Min.)
    Herbert Roth, der Musiker und Komponist aus Suhl, war der bekannteste und populärste Volksmusiker in der DDR. Im Dezember 2016 wäre er 90 Jahre alt geworden. Seine Lieder aus Thüringen wurden zu echten Volksliedern und brachten dem gelernten Friseurmeister nicht nur Ruhm und Wohlstand sondern auch Neid ein – und die Aufmerksamkeit des Überwachungssystems einer Diktatur. Zwischen diesen beiden Seiten rieb sich der Mensch und Künstler Herbert Roth sein Leben lang auf. Allen Anfeindungen und Niederträchtigkeiten zum Trotz blieb Herbert Roth standhaft und wurde ein Star mit über einer Millionen Plattenverkäufen, 10.000 Auftritten in vollen Konzertsälen, Verdienstorden, Fernsehauftritten, Tourneen in der BRD n Ländern.
    In der 90-minütigen Dokumentation begeben wir uns auf die Spuren von Herbert Roth, zeigen Fernsehausschnitte seiner schönsten Lieder, führen Interviews mit Weggefährten und Freunden und veröffentlichen, zum ersten Mal im deutschen Fernsehen, Ausschnitte von 16mm-Filmen aus dem Rothschen Privatarchiv. Wir erleben den liebevollen Familienmenschen, der bei Wanderungen und Festen im Kreise seiner Familie gern den Witzbold spielte, feiern mit 15.000 Sportlern beim Rennsteiglauf das Rennsteiglied, besuchen mit seiner Tochter Karin Erinnerungsplätze in seiner Heimatstadt Suhl. Und wir erfahren viel Berührendes über die großzügige und großherzige Lebensart des kleinen Mannes mit dem großen Akkordeon, der 1983 viel zu früh verstarb. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.01.2017MDR
  • Folge 8
    Ein aufgewecktes Girl, das Gedichte vorträgt. Ein trottliger Geist, der im Hochhaus spukt. Ein rebellischer Fallschirmspringer, gewiefter Frauen-Verführer. Oder Tänzer in Ringelsocken, der mit 38 Jahren seinen ersten Spagat hinlegt! Heinz Rennhack brillierte in diesen und vielen weiteren Rollen. Am 5. März 2017 feiert der studierte Opernsänger, Schauspieler, Komödiant, Entertainer und Fernsehliebling seinen 80. Geburtstag. Der beste Anlass mit ihm, seiner Familie und Weggefährten auf sein bewegtes Leben und eine große Karriere zurück zu blicken. Die Zuschauer kennen und lieben Heinz Rennhack als echtes Multi-Talent: Klein aber oho! Seine Biographie hat „Thriller-Potential“: Geboren in Danzig, bei Kriegsende Flucht nach Schwerin, Tischlerberuf.
    Überraschend studiert er Operngesang an der Musikhochschule Dresden, spielt Theater, wird Mitglied im Ensemble des Deutschen Fernsehfunks. Es dauert, doch dann folgen große Samstagabend-Shows wie „Wieder mal Heinz Rennhack“ und „Ein Kessel Buntes“. Viele Male ist er Conférencier im Berliner Friedrichstadtpalast. Er glänzt in unzähligen Filmen und Fernsehschwänken wie „Spuk im Hochhaus“ oder „Die Trotzkis“.
    Er leert mehrere Jahre den „Wunschbriefkasten“. 1988 bleibt der Kunst- und Nationalpreisträger im Westen, boxt sich durch, schafft es ein gesamtdeutsches Publikum zu begeistern. Und bis heute „rockt“ Heinz Rennhack, topfit und junggeblieben, die Theaterbühnen! Ob er noch durch Wände gehen kann? Was „spukt“ ihm heute im Kopf herum? Wie gut ist er noch im Tischtennis? Was sagen Familie und Freunde? Über „Heinzi“ plaudern: Uta Schorn, Heidi Weigelt, Ursula Staack, Hartmut Schulze-Gerlach, Jirí Korn, Dorit Gäbler, Gerit Kling, Isabel Varell, Heinz Behrens u.v.m. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.03.2017MDR
  • Folge 9
    Am 4. Februar 2017 feierte Frank Zander seinen 75. Geburtstag. In diesem filmischen Porträt wird der Sänger, Moderator und Komödiant, der mit Fernsehsendungen wie der „Plattenküche“ und „Bananas“ ein Stück Fernsehgeschichte geschrieben hat, von Freunden, Wegbegleiterin und Künstlerkollegen geehrt. Zu Wort kommen u.a. Entertainer Hape Kerkeling, Boxtrainer Ulli Wegner, Politiker Gregor Gysi sowie die Schlagersänger Uta Bresan und Frank Schöbel. Highlights aus Zanders Fernsehschaffen von den 70er-Jahren bis heute zeigen den sympathischen Berliner mit der markanten Reibeisenstimme noch einmal bei seinen witzigsten Auftritten und mit seinen größten Hits, wie „Ich trink auf dein Wohl, Marie“, „Captain Starlight“, „Oh, Susi“, „Da, Da, Da – Ich weiß Bescheid, du weißt Bescheid“, dem Vereinslied für Hertha BSC „Nur nach Hause“ und dem Partykracher an sich „Hier kommt Kurt“.
    Auch nach 50 Bühnenjahren zieht es ihn immer noch ins Rampenlicht, getreu seinem Motto „Immer noch der Alte“. Typisch Zander!. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.03.2017MDR
  • Folge 10
    Lutz Jahoda: Er war Jahrzehnte lang auf Bühne und Bildschirm zu erleben. Schon Ende der 50er Jahre wurde er im „Amigacocktail“ vom Publikum gefeiert, in den 60ern brillierte er mit eigenen Programmen und seine Sendung „Mit Lutz und Liebe“ hatte in den 70er Jahren Kultstatus im DDR-Fernsehen. Er moderierte den „Kessel Buntes“ und „Spiel mir eine alte Melodie“. Als Schauspieler überraschte er auch in ernsten Rollen wie in „Abschied vom Frieden“ oder „Der Staatsanwalt hat das Wort“. Viele Ausschnitte aus dem Fernseharchiv belegen seine Vielseitigkeit.
    Weggefährten und Kollegen steuern in der Sendung launige Erinnerungen an Geschichten und Begegnungen vor und hinter den Kulissen bei. Aber Lutz Jahoda war auch der Babysitter von Frank Elstner. Der Kontakt zwischen den beiden ist in all den Jahren über alle Grenzen hinweg nicht abgerissen. Und der Sänger und Entertainer war immer auch ein Frauenschwarm. Lutz Jahoda ist zum 6. Mal verheiratet. In dieser Sendung erinnert er sich gemeinsam mit seinen Söhnen vor der Kamera an Geschichten und Melodien aus seinem ereignisreichen Leben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.06.2017MDR
  • Folge 11
    Traudel Schulze und Ilse Gürtelschnalle, Erna Mischke und Holger Hennemann: Helga Hahnemann war all das und noch so viel mehr. Am 8. September 2017 wäre die Entertainerin 80 Jahre alt geworden. Der beste Anlass, neue Geschichten über sie zu erzählen, Privates zu entdecken und ungewohnt leise Töne anzuschlagen. Z.B. von der 14-jährigen Laienschauspielerin, die damals schon „Henne“ genannte wurde und neben Dieter B. Herrmann, dem heute berühmtesten Sternengucker Deutschlands, zum ersten Mal im Rampenlicht stand. Der Zuschauer lernt auch die junge Schauspielstudentin, das Kabarett-Talent an der Leipziger „Pfeffermühle“ und die junge Darstellerin im Ensemble des DDR-Fernsehens kennen.
    Einmalig sei sie gewesen, sagen ihre Freunde, als unverwechselbar bezeichnen sie noch heute ihre Bewunderer. Sie erzählen Anekdoten und Geschichten, die die „Henne“ besser in den Fokus rücken als jede gute Pointe. Da ist ein kleiner Versprecher plötzlich die Erklärung für ein privates Problem, bekommt ein Einkaufsnetz emotionale Bedeutung und erntet ein extravagantes Kleidungsstück ungeplanten Bühnenerfolg. „Quatschmacher“ wollte Helga Hahnemann schon als kleines Kind werden, doch das Multitalent wurde viel mehr: Eine, die auf der Bühne sagte, was das Volk dachte, die mit Herz und Schnauze Zuschauer-Sympathien eroberte – jedes Mal aufs Neue mit Präzision, Ehrgeiz und perfektionistischem Anspruch, den sie auch von ihren Kollegen forderte.
    So steckten hinter jedem scheinbar mühelosen Spagat, der zu ihrem Markenzeichen wurde, unzählige Stunden im privaten Fitnessraum. Dort, in ihrem Pool oder ihrer gemütlichen Küche, ungeschminkt, im Jogginganzug, mit ihren geliebten Katzen „Pitti“ und „Mauzer“, haben nur wenige die Hahnemann erlebt. Ihre Nachbarin oder der Wirt ihres Lieblingsrestaurants in Schöneiche z.B., Inka Bause oder die SILLY-Musiker Ritchie Barton und Uwe Hassbecker.
    Sie kommen ebenso zu Wort wie Klaus Ehrlich, der die Hahnemann-Schallplatten verfilmte und mit seiner Freundin Henne jedes Jahr auf Hiddensee Urlaub machte. Maxi Biewer bewundert ihr großes Vorbild, Lutz Hoff erinnert an seine Lehrmeisterin und Gisela Steineckert erklärt berührend das Phänomen Hahnemann. Noch nie gezeigte Privatfotos und vergessen geglaubte Fernsehauftritte präsentieren den Star Helga Hahnemann von einer erstaunlichen Seite, die auch Jürgen Walter, Dagmar Frederic, Wolfgang Lippert und viele weitere, die der Henne nahestanden, eindrucksvoll beschreiben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.09.2017MDR
  • Folge 12
    Als kongenialer Pointenmacher des Komikerduos Herricht und Preil , als schüchterner Verkehrspolizist in dem DEFA -Film „Geliebte weiße Maus“ oder als verzweifelter Bauherr in der Realsatire über die DDR-Mangelwirtschaft „Der Baulöwe“: Der Schauspieler Rolf Herricht kämpfte in seinen Rollen immer gegen die Tücke des Objekts, die der Alltag mit sich bringt. Mit gutem Willen, leider meist Chaos anrichtend. Wie er dabei seine blauen Augen rollt, sich die Haare rauft oder irritiert die Schultern zuckt: das ist einfach komisch.
    Das Lachen, das er damit allen schenkte, machte ihn in der DDR zum Star und Fernsehliebling. Der Schauspieler, der 1981 mit nur 53 Jahren auf der Bühne des Metropoltheaters am Ende der Vorstellung einem Herzinfarkt erlag, lebt bis heute in den Herzen von Millionen von Zuschauern. Sketche wie „Mückentötulin“, „Tigerjagd“ oder „Reisebekanntschaft“ sind Legende. Nachwachsende entdecken sie für eine neue Generation wieder. Der Wortwitz ist noch immer phänomenal, die Präzision auch.
    Rolf Herricht ist ein Ausnahmetalent, einer der seltenen großen Komödianten. Am 5. Oktober würde er jetzt seinen 90. Geburtstag zu feiern. Vermutlich hätte er das ohne großes Tam-Tam getan. Rolf Herricht hat mit dem Star-Sein extrem gehadert. Im Privatleben war er schüchtern, zurückhaltend, ernst und melancholisch. Er hat sich sogar verkleidet, sich eine Bart angeklebt, berichtet seine Nichte Dagmar Herricht, um auf der Straße nicht erkannt zu werden. Der private Rolf hat Gedichte gelesen, nie Witze erzählt und sich oft Sorgen um seine Existenz gemacht.
    1927 in Magdeburg geboren, erlebt Rolf Herricht als Heranwachsender die Schrecken des 2. Weltkrieges. Diese Erfahrungen prägen ihn für sein Leben. Er beginnt nach 1945 am Theater Magdeburg das Schauspielhandwerk zu erlernen und verdient seine ersten Sporen an verschiedenen Bühnen in der Provinz. 1949 trifft er im Theater Bernburg auf Hans Joachim Preil, der dort Oberspielleiter ist. Eine schicksalshafte Begegnung.
    Nur wenige Jahre später treffen sie in Magdeburg wieder aufeinander und beginnen die ersten gemeinsamen Auftritte in Kulturhäusern mit den von Hans Joachim Preil geschriebenen Sketchen. Das Duo schlägt ein wie eine Bombe. Landauf, landauf, auf Bühnen und im Fernsehen sind Herricht und Preil Jahrzehnte mit insgesamt 126 Sketchen präsent. Bis 1978. Da ist plötzlich Schluss. Stück für Stück hat sich Rolf Herricht ab Mitte der 1950er Jahre zu einem der meistbeschäftigten Schauspieler der DDR entwickelt, der in meist komödiantischen Rollen sowohl in Operetten am Theater, bei der DEFA und im Fernsehen der DDR mit zahlreichen Lustspielen brilliert.
    Er hat es geschafft. Glaubt selbst jedoch nicht an seinen dauerhaften Erfolg und arbeitet ununterbrochen, obwohl er in Briefen schon ab Mitte der 60er Jahre betont, dass er eigentlich seine Ruhe haben will. Und auch Zeit für die Familie. 1968 heiratet Rolf Herricht die Tänzerin Christa, ein Jahr später kommt Tochter Dana zur Welt.
    Die Familie wohnt in einer damals modernen Plattenbauwohnung in Berlin und besitzt ein kleines Seegrundstück in der Nähe von Groß Köris. Dieser Ort wird mehr und mehr zum einzigen Rückzugsort für den scheuen Star. Ende der 1970er Jahre mehren sich Zeichen der Erschöpfung wie Müdigkeit, Schwindelanfälle bis hin zum Umfallen. Besorgte Nachfragen von Freunden und Kollegen ignoriert Rolf Herricht und arbeitet weiter wie ein Besessener ohne Rücksicht auf seine Gesundheit. Die Dokumentation zeigt Rolf Herricht in seinen besten Rollen.
    Bislang unveröffentlichte private Briefe und Erinnerungen von Familienangehörigen, Kollegen und Freunden an ihre gemeinsamen Erlebnisse mit Rolf Herricht lassen aber vor allem den Mensch hinter der Rolle erkennen. Zu Wort kommen: die Schauspieler Herbert Köfer, Karin Schröder, Winfried Glatzeder, Birgit Edenharter und Dorit Gäbler, der Entertainer Lutz Jahoda, der Sänger Jürgen Walter, Hans Joachim Preils Ex-Frau Margitta Lüder Preil, Gerd E. Schäfers Sohn, Frank Schäfer und Rolf Herrichts Nichte Dagmar Herricht. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.10.2017MDR
  • Folge 13
    Frank Schöbel – vielleicht der deutsche Schlagerstar mit den meisten Hits und dem längsten Atem. In diesem Jahr feiert der Publikumsliebling sein 55-jähriges Bühnenjubiläum. In einem musikalischen Porträt zeichnet Autorin Susanne Köpcke seine Karriere nach. Ein Leben in Liedern. Kein Ohrwurm wird fehlen. Das beginnt in den 70ern mit „Wie ein Stern“ und reicht bis in die Gegenwart mit dem Song „Das ist der Moment“. Jeder Auftritt von „Fränki – Boy“ ist ein Garant für beste Unterhaltung. Gänsehaut inclusive. Es sind die kleinen Geschichten, die hinter seinen großen Erfolgen stecken.
    Frank Schöbel selbst gewährt ganz private Einblicke. Wie entstand das Duett „Lieb mich so, wie Dein Herz es mag“, wo ließ sich Frank zu dem Kronkorkenbrett inspirieren? Wie hielt er seine Töchter bei den Aufnahmen für „Weihnachten in Familie“ bei Laune oder wie kam es zu dem großartigen Duett mit Mireille Mathieu. Für Außenstehende ist Frank der ewige große Junge, der „Sunny-Boy“, dem eine Bilderbuch-Karriere glückte. Nur er selbst und engste Freunde wissen um die Energie, Disziplin und Kraft, die er seit 55 Jahren tagtäglich für den Erfolg aufbringt.
    Und das noch immer mit großer Leidenschaft und Kreativität. Der Sänger Frank Schöbel ist ein harter Arbeiter mit vielen Talenten. Auch als Liedtexter, Produzent, Moderator, Buchautor und Schauspieler hat er über die Jahrzehnte die Herzen seiner Fans erobert. Bis heute halten sie ihm die Treue. Frank Schöbel ist der Star zum Anfassen, der bodenständige und hilfsbereite Nachbar von nebenan mit dem man am Lagerfeuer sitzt und ein Bierchen trinkt. Einer, über den Weggefährten sagen, dass man mit ihm Pferde stehlen kann und der noch immer aktiv Fußball spielt.
    Der Mittwochnachmittag mit den „Ü70-Jungs“ von Eintracht Mahlsdorf ist ihm heilig. Da wird gebolzt, gekämpft und geflucht, ganz egal, ob der Star Stunden zuvor die schillernde Showbühne gerockt hat. Frank Schöbel hat mit den Großen der Unterhaltungsbranche auf der Bühne gestanden. Egal, ob mit Wolfgang Stumpf, Mary Roos, Frank Zander – immer waren es magische Momente. Viele Weggefährten, Kollegen, Freunde, Fans und seine Familie erinnern sich in dem Porträt an Begegnungen, Ereignisse und Eigenheiten, die Franks Leben und seine Karriere geprägt haben.
    Dominique & Aurora Lacasa, Uve Schikora, Nina Lizell, Wolfgang Lippert, Christian Steyer, Gisela Steineckert und viele andere Künstler liefern wichtige Einblicke in dieses ungewöhnliche Künstlerleben. Sogar der Bruder von Frank Schöbel gewährte dem mdr ein Interview. Hanns-Peter Schöbel und sein jüngerer Bruder Frank sind Kriegskinder. Wie viel Kindheit war da möglich und welches Familienereignis hat die „Schöbel-Brüder“ neben der Musik am meisten geprägt? Ein 90-Minuten-Porträt, das beim Zuschauer vielleicht auch eigene Kindheitserinnerungen weckt.
    Auf jeden Fall aber sehr viele musikalische Erinnerungen. Immer traf und trifft Frank Schöbel mit seinen Liedern den Zeitgeist einer ganzen Generation. Auch daraus erklärt sich seine ungebrochene Popularität. Dass sich zu dem Bühnenjubiläum auch der 75. Geburtstag gesellt, ist Frank Schöbel egal. Die große Show ist sein Lebenselixier. Das Lampenfieber unmittelbar davor kaum auszuhalten. Der Film zeigt auch diesen Moment der Anspannung, der Konzentration und der Einsamkeit vor dem Auftritt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.12.2017MDR
  • Folge 14
    Am 19. Februar 2018 wird Hartmut Schulze-Gerlach 70. Sein Spitzname „Muck“ stammt noch aus Kindertagen und ist sein Markenzeichen. Denn fast genauso schnell wie der kleine Muck im Märchen mit den Pantoffeln läuft, nimmt Anfang der 1970er-Jahre die Karriere des gebürtigen Dresdners Fahrt auf: Er spielt in einer Rockband, singt im berühmten Gerd Michaelis-Chor und landet mit „Isabell“ und „He, kleine Linda“ seine ersten Hits. Sein Publikum von einst hält ihm die Treue, auch nachfolgende Generationen bewundern seine Vielseitigkeit. Doch beim Singen allein bleibt es nicht.
    Muck, der nie eine Musikschule von innen sieht, komponiert, produziert und moderiert. 1981 startet er seine zweite Karriere. Als er Gastgeber der Casting-Sendung „Sprungbrett“ wird, bietet er jungen Talenten zum ersten Mal eine Fernseh-Bühne und die Chance, im ganzen Land bekannt zu werden. Einigen der rund 250 auftretenden Künstler hilft Muck ganz entscheidend auf die Sprünge, z.B. den „Herzbuben“, die später als „Prinzen“ eine Ausnahmekarriere starten. Sebastian Krumbiegel erinnert sich sehr genau an diese Zeit und beschreibt Muck als Steigbügelhalter auf dem langen Ritt zum Erfolg.
    Auch Katrin Weber, Linda Feller, Olaf Berger, Uta Bresan und Jörg Hindemith nutzen in den 1980er-Jahren das Fernseh-„Sprungbrett“ für eine dauerhafte Show-Karriere, die sie untrennbar mit dem Namen „Muck“ verbinden. Doch auch Prominente präsentieren seinerzeit in dieser Sendung neue Seiten. Zum Beispiel die Schauspielerin Marijam Agischewa. Zum ersten und einzigen Mal tritt sie als Sängerin auf. Ein unvergesslicher Auftritt nicht nur für sie, auch für Muck.
    Viele Weggefährten und Freunde kommen zu Wort. Darunter auch Bill Hurd von den „Rubettes“, der vor gar nicht allzu langer Zeit Muck zum Ehrenmitglied der legendären Band ernennt und den Superhit „Sugar Baby Love“ seitdem am liebsten gemeinsam mit ihm präsentiert. Frank Zander erklärt das Erfolgsgeheimnis von „Damals war’s“, der Oldie-Show im MDR, die Muck seit mehr als 20 Jahren facettenreich moderiert. Außerdem erfahren die Zuschauer, warum Heinz Rennhack und Muck bekennende „kleine Männer“ sind, und welche großen Sprünge Jens Weißflog mit dem Multitalent verbindet.
    Die Autorinnen Susanne Köpcke und Carola Ulrich befragen auch Mucks Geschwister und seine Ehefrau. So entsteht ein Musik-Porträt, das den Privatmenschen Hartmut Schulze-Gerlach genauso einschließt, wie den Musiker und Moderator. Muck muss nicht mehr nach dem Paradies suchen. Er hat es längst gefunden. Mit Ehefrau Anja und den beiden Kindern lebt er auf der Insel Rügen. Hier komponiert und textet er, ist Vater mit Leib und Seele und trifft sich ab und an mit Freund „Lippi“. Natürlich wird da in Erinnerungen gekramt. Diesmal in den ganz privaten des „Damals war’s“-Moderators. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.02.2018MDR
  • Folge 15
    Die DDR-Kultserie „Zur See“ machte Günter Schubert zum Star. Seit 1970 gehörte er fest zum Ensemble des Deutschen Fernsehfunks und brillierte in großen und kleinen Rollen. Schubi, wie er von Freunden und Kollegen liebevoll genannt wurde, war ein echter Volksschauspieler, immer freundlich und mit schelmischem Blick, der mit seinen unvergessenen Rollen zur Legende wurde. Es war ein langer Weg, der den gelernten Kelchglasmacher aus Weißwasser von der Bühne des Arbeitertheaters Bad Muskau zum Fernsehen führte. In Hunderten heiteren und ernsten Rollen fand er die Sympathie der Zuschauer.
    Große Popularität erlangte der Schauspieler dann als Matrose Thomas Müller mit der DFF-Serie „Zur See“. Von da an war Schubi auf dem Bildschirm nicht mehr wegzudenken. Seine Frohnatur färbte auf seine Rollen ab. Ob in Schwänken, „Treffpunkt Flughafen“, „Geschichten übern Gartenzaun“ oder „Bereitschaft Dr. Federau“, fürs Publikum war er immer der Komödiant. Aber er konnte und wollte auch anders und bewies es sehr eindrucksvoll als Sextäter im „Polizeiruf 110: Der Mann im Baum“ oder als alleinstehender Vater in dem preisgekrönten Fernsehfilm „Mein Vater in der Tinte“.
    Nach der Wende setzte er seine Karriere in Serien wie „Elbflorenz“, „Liebling Kreuzberg“, „Der Landarzt“ oder „Leinen los für MS Königstein“ fort. Zum ersten Mal erinnert sich Jutta Schubert, Schubis erste große Liebe und vierzig Jahre die Frau an seiner Seite, an ihr Leben mit dem großen Volksschauspieler. „Günter war immer fröhlich, ein bodenständiger Typ.
    Gefallen hat mir vor allem sein Humor, das Leben etwas leichter zu nehmen, vielleicht auch ein Risiko nicht zu scheuen. Er war sehr spontan, hat immer aus dem Bauch gelebt.“ Langweilig war es jedenfalls nie. Da konnte es schon mal passieren, dass Schubi nachts im Schlafzimmer stand und mit einem Kollegen seiner Frau auf der Tuba ein Ständchen blies oder dass der „kleine Dicke“, der deftiges Essen liebte, vom Fleischer ein Kilo Schweineschwänze mit nach Hause brachte. Sogar geschlachtet hat er selber, war leidenschaftlicher Pilzsammler und liebte Hiddensee und die Ostsee.
    Beliebt war Günter Schubert aber auch bei seinen Kollegen und Freunden. Uta Schorn, Walter Plathe, Herbert Köfer, Inka Bause, Marijam Agischewa, Gojko Mitić und viele andere erinnern sich an ihre gemeinsame Arbeit mit Schubi, an unvergessene Fernsehrollen und natürlich die beliebten Serien „Zur See“, „Treffpunkt Flughafen“, „Bereitschaft Dr. Federau“. Aber auch an gemeinsame Feste in seinem geliebten Häuschen in Kienwerder bei Potsdam, an seine unbändige Lust am Leben und an die großen und kleinen Katastrophen, an Zweifel, Alkohol und unerfüllte Sehnsucht.
    Jürgen Zartmann erinnert sich: „Schubi hat versucht, sein Leben von der humorigen Seite aufzuzäumen. Teilweise ist ihm das gelungen und teilweise auch nicht. Und wer ihn näher kannte, der wusste, dass er auch große Tiefpunkte gehabt hat, wo er mutterseelenallein war auf dieser Welt, wo er sehr viel Freundschaft gebraucht hat.“ Am 18. April 2018 hätte Günter Schubert seinen 80. Geburtstag gefeiert. Der MDR erinnert an den großartigen Künstler und Volksschauspieler in einer 90-minütigen Unterhaltungssendung. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.04.2018MDR
  • Folge 16
    Hans-Joachim Preil war der Neunmalkluge, Besserwisser und Oberlehrer im legendären Komiker-Duo „Herricht & Preil“. Er war zugleich der Kopf und Motor, ohne den es die 126 berühmten Sketche vom „Schachspiel“ über die „Briefmarke“ bis zur „Reisebekanntschaft“ nicht gegeben hätte. Mit Partnern wie Rolf Herricht, Herbert Köfer und Alfred Müller eroberte er die Herzen von Generationen, indem er sie zum Lachen brachte. Der Autor, Schauspieler und Regisseur Hans-Joachim Preil ist bis heute unvergessen. 30 Jahre lang schrieb er Unterhaltungsgeschichte. Seine Sketche, Lustspiele und Schwänke erheiterten ein ganzes Land.
    Er entdeckte den Komödianten im Theaterschauspieler Dieter Mann, schuf mit seinem „Ferienheim Bergkristall“ eine neue Silvester-Tradition und setzte damit in den 80-ern gleich sechsmal den fulminanten Schlusspunkt hinter ein ganzes Fernsehjahr. Die Schauspieler sollten sich bei ihm so wohl fühlen wie in einer warmen Badewanne. Dafür verlangte der Autor und Regisseur Preil Präzision und Professionalität. Auf unkonzentrierte und lernfaule Schauspieler reagierte er allergisch und mit Einzelproben. Begeisterte ihn sein Ensemble, lud er alle ein, schwang den Kochlöffel, öffnete Haus und Herz.
    An solche und viele andere Episoden erinnern sich in 90 Minuten zahlreiche Kollegen und Bewunderer wie Heinz Rennhack, Peter Wieland und Giso Weißbach. Warum Preil ein ganzes Hotel auf den Kopf stellen ließ, weshalb seine Erbsensuppe ein Fernseh-Team an die Belastungsgrenze brachte und bei welchem Stück das Schicksal ihm ein Bein stellte, erzählen Joachim Kaps, Madeleine Wehle und Karin Ugowski sehr unterhaltsam und anhand von Ausschnitten aus diversen Fernsehsendungen. Maria Alexander-Ostberg erinnert sich an die Zeit der Zusammenarbeit mit dem Autor Preil und ihrem gemeinsamen Kollegen Rolf Herricht für „Zweimal Madeleine“.
    Und Martina-Maria Preil, Tochter des Multitalents, bringt mit ihrer Sicht auf den Vater ein völlig neues Bild in die Gesamtbetrachtung ein. Noch nie gezeigtes Foto- und 8-mm-Film-Material aus dem Familienarchiv der Preils zeichnen die Konturen des Genies anders nach als erwartet. Ungeschliffene Fernseh-Perlen der 1960er und 1970er-Jahre, überraschende Zusammenhänge und verblüffende Verbindungen präsentieren auch Schauspielerin Margitta Lüder-Preil, die 20 Jahre mit „Hansi“ verheiratet war, Regiekollege Klaus Ehrlich, die Schauspieler Ulrich Voss und Max Hopp sowie Mirjam Köfer. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.06.2018MDR
  • Folge 17 (90 Min.)
    Gerd E. Schäfer – Schauspieler, Kabarettist, Moderator. Über 60 Jahre spielt er in unzähligen Rollen. Egal, ob auf der Bühne oder im Film – immer verleiht er seinen Figuren das gewisse Etwas. Und doch gibt es auch für ihn die eine große Rolle – die Rolle seines Lebens. Gerd E. Schäfer war und ist der „Maxe Baumann“ aus Berlin. Dieser kauzige, komische Held aus der DDR-Lustspiel-Reihe überdauert die Zeiten und auch das Leben des Schauspielers. In diesem Jahr würde Gerd E. Schäfer seinen 95. Geburtstag feiern. In einem Porträt zeichnet Autorin Susanne Köpcke die Karriere des Ur-Berliners nach.
    Aufgewachsen ist er im Neuköllner Kiez der 20er- und 30er-Jahre. Mutter und Großmutter erziehen ihn. Mit Günter Pfitzmann sitzt er auf der Schulbank. Dann müssen auch die Schulfreunde für Hitler an die Front. Mit Glück überleben beide die schrecklichen Kriegsjahre, treffen sich an der Potsdamer Schauspielschule wieder. Die ersten Engagements führen Gerd E. Schäfer an verschiedene Provinztheater in Ostdeutschland. Wittenberg, Weißenfels, Bautzen und Burgstädt heißen die Stationen.
    Die Liebe und ein Zufall führen den ehrgeizigen Schauspieler zurück nach Berlin und an das Berliner Kabarett die „Diestel“. Nicht nur seine beiden Söhne, Frank und Alexander, erinnern sich für dieses Porträt an die Lebensstationen ihres Vaters. Zum ersten Mal gewährt auch Ruth-Ellen Schäfer ganz private Einblicke in ihre Ehe und den Familienalltag mit Gerd E. 43 Jahre ist sie die Frau an seiner Seite, berät, begleitet und umsorgt ihn bis zu seinem Tod im September 2001. Wer, wenn nicht sie, weiß um seine Freuden, Sorgen und Nöte.
    Für Außenstehende war Gerd E. immer der Erz-Komödiant. Aber auch privat? Wie witzig war „Maxe Baumann“ wirklich? Wollte er diese Rolle eigentlich spielen? Wann und wo lernte er seine Texte? Welche Garderobe bevorzugte die Schauspielerlegende tatsächlich? Wo und wie erholte sich Gerd E. vom Bühnen-Alltag? Wie streng war er als Vater? Wie lebte er nach den ganz großen Erfolgen und wofür steht das E. in seinem Namen? An der letzten Frage scheitern übrigens viele seiner Kollegen.
    Weggefährten, die es eigentlich wissen müssten. Doch dafür schmücken Katja Ebstein, Ursula Werner, Uta Schorn, Birgit Edenharter, Peter Hill, Otto Stark, Herbert Köfer und Heinz Rennhack das Lebenswerk von Gerd E. Schäfer mit vielen kleinen und großen Anekdoten. Auch Karin Ugowski, die Prinzessin, die nicht lachen wollte aus dem Märchenfilm „Die goldene Gans“ erinnert sich noch sehr genau an den Aufschrei des Hofgelehrten Weisenstein. „Die Wippe, die Wippe!“ Es ist wohl auch seine unnachahmliche Stimme, mit der sich Gerd E. Schäfer in das Gedächtnis und die Herzen der Zuschauer spielt.
    Er steht neben Legenden wie Wolf Kaiser, Erwin Geschonneck, Manfred Krug oder Horst Drinda vor der Kamera. Zumeist spielt er kleine, skurrile Nebenrollen, aber die sehr nachhaltig und sehr präsent. 18 Jahre lang erfüllt er gemeinsam mit Uta Schorn zur besten „Sonntags-Nachmittags-Kaffee-Zeit“ Zuschauerwünsche. Die Fernsehsendung „Der Wunschbriefkasten“ wird zum Dauerbrenner und Gerd E. Schäfer noch beliebter. Doch nie ist er der Star zum Anfassen.
    So sehr, wie er die Popularität auch liebt, genauso gerne zieht er sich ins Private zurück. Die Familie ist ihm Zeit seines Lebens heilig, genauso wie seine Bibliothek und sein täglicher Mittagsschlaf. Er bleibt immer ein Mann mit Ecken und Kanten, einer, der auch polarisiert. Eben kein aalglatter Pointen-Jäger. Das 90-Minuten Porträt zeigt den Schauspieler und Kabarettisten in seiner Vielseitigkeit und natürlich in der Rolle seines Lebens. Schließlich wird Gerd E. Schäfer mit und durch „Maxe Baumann“ zum Volksschauspieler. Eben einer, der in den Herzen seiner Zuschauer weiterlebt. Zum 95. Geburtstag von Gerd E. Schäfer (14.07.1923). (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.07.2018MDR
  • Folge 18
    Als Paula Zipfel und Olga Knopf wurde sie berühmt: Marianne Kiefer gehörte zur ersten Garde der DDR-Schauspieler, beliebt wegen ihres Humors und losen Mundwerks. In zahlreichen Lustspielen und Schwänken war die nur 1,54 große Künstlerin die Partnerin von Publikumslieblingen wie Herbert Köfer, Heinz Rennhack oder Ingeborg Krabbe und handelte sich die Bezeichnung „Ulknudel des Ostens“ ein. Unvergessen bleibt ihre Rolle als Paula Zipfel in der „Maxe-Baumann“-Lustspielreihe mit dem Urberliner Gerd E. Schäfer als schrulligem Rentner.
    Zur Hochform lief sie dann als Olga Knopf in der siebenteiligen Reihe „Drei reizende Schwestern“ auf. Dabei war Marianne Kiefer im wirklichen Leben eher schüchtern. Über ihre Vergangenheit hat sie kaum etwas erzählt. Und so wissen nur wenige, dass die „Urberlinerin“ eigentlich in Dresden geboren wurde. Sie war eine waschechte Sächsin und hat auch nie einen Hehl daraus gemacht. Doch in ihrer Heimatstadt erlebt sie auch die schlimmsten Tage ihres Lebens, den barbarischen Feuersturm, der die Stadt auslöscht und auch ihr Elternhaus wegriss.
    Ein Leben lang bleibt es ein Geheimnis der Kiefer, was sich im Februar 1945 tatsächlich im Keller des Hauses Konkordienstraße 53 abspielte. Reden konnte Sie darüber nie. Der Film begibt sich auf eine Spurensuche. Waren unter den Toten, die später in der Ruine geborgen wurden, auch Mariannes geliebte Eltern? Und war das Erlebte schuld an ihrer lebenslangen Einsamkeit? Unmittelbar nach Kriegsende hat Marianne Kiefer ihren ersten Auftritt als Tanzsoubrette im legendären Dresdner Ballhaus Watzke.
    Dann geht sie an das Stadttheater nach Köthen, wo sie den jungen Peter Wieland trifft. Der ist hingerissen von der damals erst 19-jährigen „schlanken und ganz süßen Person“. Viele Jahre muss sich die Kiefer mit kleinen Engagements durchs Leben schlagen und lebt in sehr bescheidenen, fast ärmlichen Verhältnissen. Erst 1968, zu ihrem vierzigsten Geburtstag kommt der Durchbruch. Sie wird im Berliner Friedrichstadtpalast entdeckt, kommt in das Ensemble des DDR-Fernsehens und erlangt mit ihren komödiantischen Rollen eine ungeheure Popularität.
    Beliebt war Marianne Kiefer auch bei Kollegen und Freunden. Heinz Rennhack, Herbert Köfer, Lutz Jahoda, Ursula Karusseit, Heinz Behrens und viele andere erinnern sich in der Sendung an die Besuche in Kiefers kleiner „Puppenstube“ am Berliner Spittelmarkt, an ihre geliebten Kanarienvögel und ihre Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft. Gojko Mitic hat Marianne die Kohlen in die Wohnung getragen und in Zinnowitz mit ihr seine „Verlobung“ gefeiert.
    Aber auch die große Einsamkeit der Kiefer kommt zur Sprache und ihre Suche nach Halt und dem richtigen Mann im Leben. Glück gehabt hat sie jedenfalls oft. Als Marianne Kiefer nach der Wende arbeitslos wird, „entdeckt“ sie der Regisseur Klaus Laubrunn in der Sendung „Boulevard Bio“ und holt sie in die NDR-Unterhaltungsshow „Freut euch des Nordens“. Hier wird sie als singende Wirtin Charlotte schließlich zu einem gesamtdeutschen Star. Am 03. September 2018 hätte Marianne Kiefer ihren 90. Geburtstag gefeiert. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.09.2018MDR
  • Folge 19 (90 Min.)
    80 Jahre alt wäre er in diesem Jahr geworden: Der tragische Rebell , der schöne Sänger, Entertainer und Freiheitskämpfer in einer Person: Dean Reed. Das Leben des US-Amerikaners gleicht einer Achterbahnfahrt. Sein früher Tod mit 47 Jahren bietet bis heute Stoff für Spekulationen. Selbst Hollywood plante, dieses außergewöhnliche Leben zu verfilmen. Am 17. Juni 1986 treibt Dean Reed tot im Wasser des Zeuthener Sees bei Berlin. Selbstmord? Unfall? Geheimdienst-Komplott? Die DDR spricht von einem Unfall. Nicht nur im Westen kursiert das Gerücht, Reed sei beseitigt worden. Weit nach der Wende erfährt die Öffentlichkeit: Es war mit großer Sicherheit ein Selbstmord. Doch das Warum bleibt bis heute ein Fragezeichen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.09.2018MDR
  • Folge 20 (90 Min.)
    Die legendäre Olsenbande wird 50! Mit dem schlichten Titel: „Die Olsenbande“ kam 1968 der erste Film mit dem Gaunertrio in die dänischen Kinos. Die Olsenbande – das sind Egon, Benny und Kjeld, Kleinganoven aus Kopenhagen, die trotz der genial-absurden Pläne ihres Anführers Egon, fast immer am Ende scheitern. Doch das Trio lässt sich nie unterkriegen, und versucht in jedem Film erneut, an die Millionen und ein besseres Leben zu kommen. So entstehen insgesamt 14 Filme. 1998 endet die legendäre Reihe mit „Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande“.
    In diesen 30 Jahren eroberte die Olsenbande nicht nur die Leinwände und Bildschirme in Dänemark. Ihr Siegeszug führte vom westlichen Kopenhagen auch in die sozialistische DDR. Bis heute sind die Filme Kult und im Osten Deutschlands nicht nur in den Köpfen und Herzen, sondern bis in die Alltagssprache präsent. Für eine Hommage zum 50. Jubiläum sind Autorin Franziska Kruse und ihr Kamerateam auf Spurensuche ins dänische Nachbarland gereist. Sie haben die Original-Drehorte besucht, Schauspieler, Crewmitglieder und Wegbegleiter getroffen.
    Im Mittelpunkt der 90-minütigen Doku stehen die Menschen und Charaktere hinter den Filmfiguren und Kulissen. Zu sehen sind liebevolle und sehr private Portraits der Hauptdarsteller: mal zum Schmunzeln, etwa ob der Ähnlichkeit zwischen Kjeld und seinem Darsteller Poul Bundgaard; Per Pallesen, ein guter Freund von Poul Bundgaard erzählt hinreißend von dessen Lebenslust. Und mal zum Innehalten und Nachdenken, etwa wenn die Journalistin und Biografin Anne-Sofie Storm Wesche ein gefühlvolles psychologisches Profil der scheuen und sensiblen Schauspielerin Kirsten Walther, die stets die schrille und überdrehte Yvonne gab, zeichnet.
    Ove Sprogoes jüngster Sohn Henning beschreibt eindrucksvoll das integre Wesen seines berühmten Vaters. Er gibt private Einblicke in das Familienleben und erzählt auch von einigen sonderbaren Angewohnheiten des Egon-Darstellers. Morten Grunwald lässt den Zuschauer zum Thema Leben und Tod ganz nah an sich heran und auch seine Tochter Tanja hat nicht nur bezüglich des Perfektionismus ihres Vaters Interessantes zu erzählen.
    Beeindruckend offen und berührend gelang das Interview mit Jes Holtso, der in den Olsenbandenfilmen den kleinen Borge, Sohn von Yvonne und Kjeld spielen durfte. Es gab Zeiten, da war der begnadete Sänger und Musiker dem Tod näher als dem Leben. Auf die Reise zu den Originaldrehorten hat Buchautor und Olsenbanden-Experte Frank Eberlein das Filmteam begleitet. Er kannte viele der inzwischen verstorbenen Schauspieler noch persönlich, hatte zum unzertrennlichen Duo Regisseur Erik Balling und Autor Henning Bahs engen Kontakt.
    Voller Begeisterung erzählt er am Strand von Jütland faszinierende Anekdoten und berichtet in der einmaligen Olsenbanden-Ausstellung bei Nordisk Film über spannende Hintergründe. Auch Lotte Dandanell, Kostümbildnerin der Olsenbandenfilme, plaudert aus dem Nähkästchen. Und Bent Fabricius-Bjerre, Komponist der genialen Titelmusik sowie der gesamten Olsenbanden Soundtracks und Produktionsleiter Bo Christensen erinnern sich an so manchen Plan. Große Pläne musste damals auch der berühmte Unterhaltungskünstler und Olsenbandenfan Heinz Quermann machen, als er die drei Hauptdarsteller für eine Fernsehsendung in die DDR holte.
    Über dieses wahnwitzige Unterfangen erzählt lebhaft seine Tochter Petra Quermann. Außerdem hat das MDR-Kamerateam den Mann getroffen, der maßgeblich daran beteiligt war, dass die Olsenbandenfilme überhaupt in die DDR kamen. Dem BRD-Filmhändler Hans-Jürgen Panitz ist es größtenteils zu verdanken, dass wir heute auch in Deutschland das 50-jährige Jubiläum der Olsenbande feiern! Und das ist mit Bennys Worten: „mächtig gewaltig“!. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.10.2018MDR
  • Folge 21 (90 Min.)
    Sie hatte „Musik im Blut“ und würde am 20. Oktober ihren 80. Geburtstag feiern: die Sängerin Bärbel Wachholz. Bis heute sind ihre Lieder nicht nur Millionen Fans im Gedächtnis. Sie sind noch lebendig und live zu hören: Schon zum 9. Mal wird in ihrem Geburtsort Angermünde das „Bärbel Wachholz-Schlagerfest“ gefeiert . 1956 schafft es Bärbel Wachholz mit 17 Jahren unter 2000 Teilnehmer beim DDR-weiten Nachwuchswettbewerb „Die kleine Premiere“ auf den zweiten Platz. Kaum 18-jährig steht sie schon im Rundfunkstudio für ihre ersten Aufnahmen.
    1958 erscheint ihre ersten AMIGA-Schallplatte und es folgen erste Fernsehauftritte in den damals wichtigen Unterhaltungsshows der DDR wie zum Beispiel im „Amiga-Cocktail“. Erfolge in Ost und West stellen sich ein. So auch 1959 in einer Koproduktion zwischen Amiga und dem Westlabel Fontana das Lied „Damals“. Es soll ihr Markenzeichen werden. Bärbel Wachholz ist ein Ausnahmetalent mit herausragender Bühnenpräsenz , einer glasklaren Stimme gepaart mit großem Charme und Esprit. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Armin Kämpf entwickelt sie auch Musikshows, sie singt mit großen Orchestern wie auch mit kleinen Bands – vom Musical bis zum Film-Hit und natürlich Schlager und Chansons.
    Tourneen führen sie durch die halbe Welt. Sie erhält Preise bei Schlagerfestivals und 1962 als erste Vertreterin der heiteren Muse den Kunstpreis der DDR. Bärbel Wachholz ist Mitte der 1960er, so würde man heute sagen, ein Superstar. Und wohl um keine DDR-Sängerin gibt es so viele Geschichten und Gerüchte – von „Ulbrichts Nachtigall“ über den „weißen Tschaika“ bis zur „geplanten Republikflucht“ und zur Alkoholsucht.
    Zeitzeugen und Weggefährten erinnern sich an Bärbel Wachholz, die zu den deutschen Schlagerlegenden des 20. Jahrhunderts zählt. Zu Wort kommen: Peter Wieland , Regina Thoss, Dagmar Frederic, Hans-Jürgen Beyer , Chris Doerk , Ingrid Winkler, Heidi Kempa, Sohn Stephan Kämpf , Halbschwester Christine Wachholz , der Bärbel Wachholz-Freund und Bewunderer Walter Bühling, der Angermünder Journalist und Schlagerfestinitiator Michael-Peter Jachmann und Kofferradio-Moderator Siegfried Trzoß. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.10.2018MDR
  • Folge 22 (90 Min.)
    Anett Pötzsch, Jutta Müller und Katarina Witt schwelgen in Erinnerungen (v.l.)
    Eine Legende zu Lebzeiten – auf Jutta Müller trifft diese Bezeichnung zweifellos zu. Die erfolgreichste Eiskunstlauftrainerin der Welt hat sich mit 57 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften unauslöschlich ins Sport-Geschichtsbuch geschrieben. Sie formte Persönlichkeiten auf dem Eis, deren Namen noch heute mit langem Echo nachklingen: Tochter Gaby Seyfert, Jan Hoffmann, Anett Pötzsch und natürlich Katarina Witt. Für sie und viele andere ist der 90. Geburtstag von Jutta Müller Anlass einer Reise durch gemeinsame Zeiten und eigene Erinnerungen. Sie kehren nach Chemnitz zurück, um ihre Trainerin zu überraschen, sich mit dankbaren Gesten vor der Eiskunstlaufikone zu verneigen und ihr den roten Teppich nicht nur symbolisch auszurollen.
    Als „Grand Dame“ aus dem Osten Deutschlands wird Jutta Müller zum Inbegriff von Perfektion und Stil. Die Bilder der gut gekleideten Sächsin mit Pelz und Pep gehen genauso um die Welt wie ihr Ruf. Der ist von Strenge, Disziplin, Unnachgiebigkeit geprägt, bringt Müller den Vergleich mit einem „eisernen Schmetterling“. Doch die andere Seite der Trainerlegende ist sanft, mütterlich und mitfühlend, wenn sie in Diätzeiten von Katarina Witt mithungert oder die kranke Evelyn Großmann mit selbstgebackenem Apfelkuchen umsorgt.
    Sie kümmert sich um Frisuren und Kostüme, ist morgens die erste in der Trainingshalle und löscht abends das Licht. Ganze Radioredaktionen suchen für Müller eine bestimmte Musik, Eltern und Schulen ziehen mit der resoluten Meistermacherin an einem Strang. Das Leistungsdiktat hat seinen Preis – und bedeutet am Ende meistens eine Goldmedaille. Es sind kleine Geschichten und große Gesten, die Müllers Ehemalige prägen und die sie gemeinsam mit ihrer Trainerin noch einmal Revue passieren lassen.
    Beim Kaffeeklatsch mit Tochter Gaby, in der Eislaufhalle am Küchwald mit Anett Pötzsch und Katarina Witt, an Jan Hoffmanns Seite vor einer überraschenden Ehrung wird der Mythos Müller fassbar. Er ist heute noch in Moskau, Wien und Oberstdorf spürbar, lebt in Aljona Savchenko, Robin Szolkowy oder Ingo Steuer weiter und wird von Chemnitzer Eislaufküken bewundert. Der Film bietet ein Wiedersehen mit Eiskunstlauflegenden wie Irina Rodnina, Beatrix Schuba, Emmerich Danzer und Alexander Gorschkow sowie den langjährigen internationalen Preisrichtern Walburga Grimm und Reinhard Mirmseker.
    Der Zuschauer lernt die Familienmitglieder der Trainerin kennen und erfährt von Juttas ambivalentem Verhältnis zu Tochter Gaby, die die große Trainerkarriere ihrer Mutter begründete. In Russland, wo sie bis heute als „Nascha Gaby“ verehrt wird, gelingt ihr 1965 als beste Kürläuferin Europas der internationale Durchbruch. Es folgen olympisches Silber, drei EM-, zwei WM-Titel und nur fünf Jahre später das abrupte, selbstbestimmte Ende ihrer Laufbahn. Gegen den Willen der Trainerin-Mutter. Auch Gaby Seyfert feiert 2018 einen runden Geburtstag, ihren 70. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.12.2018MDR
  • Folge 23 (90 Min.)
    Sie war ein echter Straßenfeger, der Millionen Zuschauer in der DDR ab Januar 1977 an die Fernsehschirme fesselte: „Zur See“. Die Serie des DDR-Fernsehens wurde schon nach Ausstrahlung der ersten Folgen zur Legende. Noch heute erinnert sich wohl jeder Zuschauer an die Titelmelodie, die einen als Ohrwurm wochenlang begleitet hat. Horst Drinda, Jürgen Zartmann, Günter Schubert – die bekanntesten DDR-Schauspieler jener Zeit fahren als Seeleute an Bord der MS „Fichte“ um die halbe Welt und haben dabei die abenteuerlichsten Situationen zu meistern: sei es ein Brandsatz an Bord, ein Bullenkampf an Deck, ein Motorschaden auf hoher See oder die Rettung eines schwerkranken Crew-Mitglieds in allerletzter Minute.
    Fesselnde Geschichten, zwischen Alltag und Krisen – und etliche davon basieren auf wahren Begebenheiten. Die Dreharbeiten dauern mehr als zwei Jahre, denn das Schiff ist eigentlich ein Ausbildungsfrachter der Deutschen Seereederei, auf dem Matrosen und Offiziere ihre praktische Ausbildung auf „Großer Fahrt“ beenden. Die fast 300 Mann Besatzung sind deshalb auch als Komparsen bei den Dreharbeiten voll im Einsatz.
    Die Reise mit der Filmcrew geht Richtung Kuba. Direkt. So der Wunsch des DDR-Fernsehens. Westliche Häfen sollen auf keinen Fall angelaufen werden – personelle Verluste will man unbedingt vermeiden. Jürgen Zartmann : „Die haben ja extra die Route geändert. Ursprünglich sollte es über Göteborg gehen. Dann gingen auf See die Hilfsdiesel kaputt und wir sind in Aalborg an Land! Und alle kamen wieder.“ Eva Stein, die Drehbuchautorin erinnert sich noch heute: „Eigentlich ist es erstaunlich, dass eine solche Serie überhaupt produziert wurde, die das Fernweh der eingemauerten DDR-Bevölkerung ja noch verstärken musste.“ Allerdings waren auch ganz pragmatische Probleme Anlass für diese Fernsehserie.
    Denn die Deutsche Seereederei hatte schlichtweg Personalnotstand und man wollte mit den spannenden Abenteuern junge Leute von der Seefahrt begeistern. Fernseh-Kapitän Horst Drinda ging in seinen Drehpausen an Bord einem besonderen Hobby nach: Mit seiner 16mm-Kamera filmte er den Schiffsalltag und natürlich auch immer wieder die Dreharbeiten.
    Dieses teilweise unveröffentlichte Filmmaterial, zusammen mit privaten Tagebuchaufzeichnungen und Zeitzeugeninterviews sowie Ausschnitten aus der Serie erzählt über eine Fernsehserie, die nicht nur in der DDR Geschichte schrieb. Wolfgang Rademann, bekannter Westberliner Fernsehproduzent, war vom Erfolg von „Zur See“ so beeindruckt, dass er Ende der 1970er Jahre sagte: „So etwas müssen wir auch machen“. Und vier Jahre nach der Erstausstrahlung der DDR-Serie, geht 1981 im ZDF „Das Traumschiff“ auf Sendung und läuft bis heute. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.01.2019MDR
  • Folge 24 (90 Min.)
    Ilse Bähnert (Tom Pauls). (Sdg. HITS MIT WITZ,)
    Er ist die Ilse Bähnert, er ist ein Stück bestes Sachsen – Tom Pauls. Der wandlungsfähige Schauspieler verkörpert die sächsische Seele wie sie leibt und lebt. Als Kabarettist, Entertainer, Musiker und Theaterbesitzer kann Tom Pauls seinen Tatendrang kaum bremsen und gehört zu den unangefochtenen Größen des mitteldeutschen Kabaretts. Schon als Jungschauspieler brilliert er in der DEFA-Komödie „Zum Teufel mit Harbolla“. Das „Zwingertrio“ mit seinen unverwechselbaren Programmen aus Kabarett, Clownerie und Slapstick macht ihn in den 1980er Jahren bekannt und durch die Auftritte in Gunther Emmerlichs „Showkolade“ zum Star.
    Zur Legende wird der Vollblutkomödiant vor allem durch seine Paraderolle „Ilse Bähnert“: Die schrille Rentnerin, die mit Hut, Handtasche und ursächsischer Mundart den Zuschauern die Welt erklärt. Ebenso durch Comedy-Shows im Fernsehen, seit 1999 gemeinsam mit Katrin Weber, Bernd-Lutz Lange und Gunter Böhnke, oder als Hausmeister in der ARD-Serie „In aller Freundschaft“, auf Theater- und Operettenbühnen und seit 2011 im eigenen Theater.
    Zum ersten Mal dürfen wir das Geheimnis lüften, wer die Menschen an Toms Seite sind, die ihm am meisten bedeuten: Seine engsten Familienmitglieder. So erhalten wir ungewohnte, sehr persönliche Einblicke in eine ganz besondere Familie.Und es wird viele schillernde und schrille Anekdoten geben. Tom Pauls Weg vom Problem- Teenager zum theaterbesessenen Alleskönner. Am 26. April 2019 feiert Tom Pauls seinen 60. Geburtstag. Zeit für einen filmischen Geburtstagsstrauß voller Überraschungen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.04.2019MDR

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