2019, Folge 1–18

  • Folge 1
    Münchens Alt-OB Christian Ude und die ehemalige Stadträtin und Fotografin Edith von Welser-Ude sind seit 45 Jahren ein Paar. Die erste Begegnung der damaligen Kommunalpolitikerin und dem jungen Mann, der für eine Münchner Zeitung über eine Stadtratssitzung schreiben soll, verläuft wenig vielversprechend: Edith findet ihn „bescheuert“. Als sie sich 1973 auf einem Schwabinger Faschingsball wiedersehen, „funkt“ es zwischen ihr und Christian Ude. Fünf Jahre zuvor fand ihn Edith von Welser noch völlig unattraktiv.
    Beachtliche Gegensätze treffen aufeinander: Er ist ein 25-jähriger angehender Jurist, Edith ist acht Jahre älter, sechsfache Mutter und stammt aus einer preußischen Offiziersfamilie. Christian ist in einer liberalen, bürgerlich-intellektuellen Familie aufgewachsen. Während sie alle paar Jahre den Wohnort gewechselt hat, „weiß“ er schon mit zehn Jahren, dass er Oberbürgermeister von München werden will. Edith wird mit 18 von einem Mitschüler im Internat schwanger und muss sich verstecken, bis die Ehe mit dem Kindsvater legalisiert ist.
    Derweil verfasst Christian noch mit seiner ersten Schreibmaschine Artikel für die Schülerzeitung und übt als Schulsprecher schon mal für die zukünftige Politikerrolle. Zehn Jahre nachdem sie sich verliebt haben, heiraten sie und beziehen mit Ediths Kindern ein großes Haus in Schwabing. Das „unmögliche Paar“ meistert Krisen stets mit viel Humor und stützt sich gegenseitig bei seinem Engagement für ein gerechtes, soziales München sowie für ferne Länder wie Äthiopien. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 07.01.2019 BR
  • Folge 2 (45 Min.)
    Sepp Maier, Torwartlegende und einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer, ist lange Jahre eine prägende Figur auf und neben dem Platz. Er gibt den Spaßvogel und bleibt gleichzeitig ein Freund der klaren Worte. Als zentrale Figur in der legendären Bayern-Mannschaft der 60er- und 70er-Jahre erlebt und gestaltet er den Aufstieg des Vereins maßgeblich mit. Bis 1979 ein schwerer Unfall alles verändert und Sepp Maier sein Leben neu aufstellen muss. Sepp Maier wird 1944 in Niederbayern geboren und wächst in einfachen Verhältnissen als mittlerer von drei Brüdern in Haar bei München auf. Mit 14 Jahren entdeckt ihn dort ein Scout für den FC Bayern.
    Schweren Herzens verlässt er seinen Heimatverein und wechselt zum FC Bayern, wo er ab 1968 in der ersten Mannschaft spielt und 300 Mark im Monat verdient. Als Teil der Achse Maier-Beckenbauer-Müller prägt er die erste große Ära des Vereins maßgeblich mit. Mit dem FC Bayern und der Nationalmannschaft gewinnt er alle großen Titel, die es zu gewinnen gibt, und wird 1974 Weltmeister. Doch seine Karriere findet fünf Jahre später ein jähes Ende, als er einen schweren Autounfall verursacht und nur eine Notoperation sein Leben rettet. Weiter im Tor zu stehen, wird durch die Folgen der Verletzung unmöglich und auch der Trainer plant nicht mehr mit ihm.
    Sepp ist schwer getroffen. Er zieht sich zunächst zurück. Doch dann holt ihn Franz Beckenbauer als Torwart-Trainer zum DFB – so wird Sepp Maier 1990 noch einmal Weltmeister. Vier Jahre später beginnt er in dieser Funktion auch beim FC Bayern neu und trainiert dort vor allem Oliver Kahn. Sepp Maier ist nicht nur für seinen Humor, sondern auch als Freund klarer Worte bekannt. Das wird ihm zum Verhängnis, als er sich vor der WM 2006 öffentlich für Oliver Kahn als Nummer eins einsetzt. Daraufhin wird er vom DFB entlassen. Raus aus der Fußballwelt, hat er nun mehr Zeit für seine Frau Monika. Zusammen mit ihr reist er viel und spielt Golf statt Fußball. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 25.02.2019 BR
  • Folge 3
    Sina Trinkwalder gibt in ihrer ökosozialen Textilfirma den Menschen eine Chance, die auf dem klassischen Arbeitsmarkt keinen Fuß fassen können. Dazu gehören Menschen aus 25 Nationen, Behinderte, Ältere und Alleinerziehende. Nach einem Zusammenbruch realisiert sie, dass sie nicht nur auf andere, sondern auch auf sich achten muss. Viele kennen Sina Trinkwalder als eine in der Öffentlichkeit stehende Sozialunternehmerin aus Augsburg, die für ihr Engagement schon mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Die heute 40-Jährige muss bis in ihre Kindheit zurückgehen, um zu verstehen, woher ihr starker Gerechtigkeitssinn kommt. Sina will ihren Mitarbeitern das zurückgeben, wonach sie sich selbst ihr Leben lang gesehnt hat.
    Doch ihr Engagement hat seinen Preis: Sina betreibt jahrelang Raubbau an ihrem Körper und an ihrer Seele. Die 18-Stunden-Arbeitstage übersteht sie nur mit Ess-Attacken, 15 bis 20 Tassen Kaffee am Tag und einer Zigarette nach der anderen. Irgendwann bricht sie zusammen. Nach einer erzwungenen Auszeit nimmt Sina innerhalb von zweieinhalb Jahren 62 Kilo ab – von 130 runter auf 68 Kilo. Für die Zukunft hat sie sich fest vorgenommen: Besser auf sich selbst achtzugeben und mehr für ihren 14-jährigen Sohn Magnus da zu sein. Seit einiger Zeit hat sie auch einen neuen Mann an ihrer Seite, der sie dabei unterstützt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 11.03.2019 BR
  • Folge 4 (50 Min.)
    Jutta Speidel ist eine der beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands. Ihre erste Filmrolle erhält sie bereits mit 15 Jahren. Die zweifache Mutter und Bundesverdienstkreuz-Trägerin, die selbst viele Krisen in ihrem Leben bewältig hat, setzt sich seit 1997 mit ihrer Initiative „Horizont“ stark und erfolgreich für obdachlose Mütter und deren Kinder ein. Anlässlich ihres 65. Geburtstags zeigt „Lebenslinien“ Jutta Speidels persönliche Geschichte. Obwohl sie aus behüteten Verhältnissen stammt – der Vater ist Patentanwalt, die Mutter Hausfrau – zeigt sich von Jugend an Jutta Speidels unbändiger Drang nach Freiheit und Autonomie, abseits von bürgerlichen Konventionen.
    Mit Durchsetzungsvermögen und Energie führt die engagierte Schauspielerin ein selbstbestimmtes Leben als Frau und bewältigt viele Krisen. Anhaltenden Erfolg erfährt Jutta Speidel nicht nur im Beruflichen. Seit 1997 hat sie mit ihrer Initiative für sozial schwache Mütter und deren Kinder über 2.300 Menschen Obdach gegeben. Im Sommer 2018 eröffnete sie bereits ihr zweites Mutter-Kind-Haus in München. Selbst Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und Großmutter eines Enkels, steht die selbstbewusste Schauspielerin ohne Beschönigungen zu ihrem Leben – und zu ihrem Alter. Am 26. März 2019 wird Jutta Speidel 65 Jahre alt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 25.03.2019 BRDeutsche Streaming-Premiere So. 24.03.2019 ARD Mediathek
  • Folge 5 (45 Min.)
    Bernhard Neuner, der jüngere Sohn der Wirtsleute des 400 Jahre alten Posthotels in Wallgau, soll Metzger werden, der Ältere dagegen das Familienerbe weiterführen. So stellt Bernhard sich darauf ein, nur die „zweite Geige“ zu spielen. Bald werden Reisen in ferne Länder seine Leidenschaft. Und an seiner Schwäche für schöne Frauen, die er im elterlichen Hotel antrifft, zerbrechen seine beiden Ehen. Bernhard Neuner ist stolz auf den uralten, elterlichen Gasthof, der in Wallgau einst die Poststation war: Hier wechselten die Kutschen früher die Pferde, hier stiegen schon Goethe und Heine sowie später prominente Schauspieler und Politiker von Weltrang ab.
    Früh steht fest, dass Bernhards älterer Bruder Hans den Gasthof übernehmen soll. Daher wird Bernhard Metzger, arbeitet in der Metzgerei, die ebenfalls den Eltern gehört. Sein Leben füllt er mit wagemutigen Eskapaden in aller Welt aus. Als seine Eltern unerwartet dem älteren Bruder Hans ein neu gebautes Luxushotel schenken, fällt Bernhard doch noch die Rolle zu, den „Gasthof zur Post“ zu führen und den 400 Jahre alten Familienauftrag des „Posthalters“ zu übernehmen.
    Längst aber hat er sich zu sehr an die Rolle des „ewigen Lausbuben“ und Bonvivants gewöhnt. Seine zwei Ehen scheitern daran, dass er es mit der Treue nicht genau nimmt. Und im Dorf sehen ihn viele als Paradiesvogel. Als jedoch zwei große Krisen Bernhards Leben und das Posthotel zu zerstören drohen, erweist sich der Zusammenhalt der Neuners als stärker, und er zieht sich als „emeritierter“ Chef des Familienbetriebs zurück. Kurz nach Fertigstellung des Films starb Bernhards Mutter Elly mit 102 Jahren. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 29.04.2019 BR
  • Folge 6
    Anna Riedl kommt 1929 im Donau-Ries zur Welt. Die Mutter stirbt bei der Geburt Ihres dritten Kindes. Der Vater heiratet wieder, damit die Kinder eine Mutter haben. In der bäuerlichen Familie herrscht solcher Mangel, dass Annas Schwester zu Verwandten gegeben wird. Nach dem Krieg beginnt Anna in München eine Schwesternausbildung. Als sie diese abbrechen muss, öffnet sich eine Tür für ein völlig anderes Leben. Mangel und Not prägen Annas Kindheit im Donau-Ries. Mit Anfang 20 darf sie nach München, wo sie im Klinikum Dritter Orden Kranken- und Klosterschwester werden soll.
    Aufgrund einer infektiösen Knochenhautentzündung muss sie die Ausbildung jedoch abbrechen und darf nur als Hilfsschwester in einer städtischen Klinik arbeiten. 1956 verliebt sich Anna in den sechs Jahre jüngeren Max Riedl. Eine Wohnung bekommen sie als Hausmeisterehepaar in Schwabing. Als ihnen ein günstiges Grundstück in Annas Heimatort Megesheim angeboten wird, bauen sie sich in zehn Jahren Eigenarbeit ein Häuschen. Doch kaum ist es fertig, wird Max schwer krank und stirbt.
    Am tiefsten Punkt ihres Lebens trifft Anna einen Pater des Pallottiner-Ordens, der sich weltweit um Bildungsarbeit kümmert. Er überredet sie, sich eine Schule in Indien anzusehen. Mit Mitte 60 fliegt sie, ausgestattet mit drei Wörtern Englisch (please, water, chicken), zum ersten Mal nach Indien. Seither spart sie sich Geld vom Munde ab und sammelt bei Freunden und Bekannten für das Projekt, das inzwischen 500 Schüler unterstützt. Seit 30 Jahren ist Anna Riedl jeden Winter in Südindien, denn hier hat sie ihre Lebensaufgabe gefunden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.06.2019 BR
  • Folge 7 (45 Min.)
    Miroslav Nemec ist deutschlandweit vor allem als TV-Kommissar Ivo Batic im Münchner „Tatort“ bekannt. Doch der Weg dahin war weit. Geboren in Jugoslawien, verbringt er einen großen Teil seiner Kindheit in Bayern bei einer Tante. Seine Zerrissenheit zwischen seiner alten und neuen Heimat und die Suche nach emotionaler Zugehörigkeit bestimmen viele Jahre lang sein Leben. Miroslav Nemec wächst im Jugoslawien der 1950er-Jahre in einfachen Verhältnissen auf. Damit er es mal besser hat, gibt ihn seine Mutter zu wohlhabenden Verwandten nach Bayern. Doch weil sich die Eltern nicht einig sind, wird er bis zum zwölften Lebensjahr immer wieder zwischen Kroatien und Bayern hin- und hergerissen.
    Oft leidet er unter schrecklichem Heimweh. Der häufige Schulwechsel zwischen beiden Ländern kostet ihn zusätzlich Kraft. Doch er beißt sich durch, studiert am Mozarteum in Salzburg Musik und später Schauspiel in Zürich. Zunächst am Theater, dann beim Film hat er großen Erfolg und seit 1991 ermittelt er als Kriminalhauptkommissar Ivo Batic an der Seite von Udo Wachtveitl im Münchner „Tatort“. Eine innere Heimat findet er erst mit 56 Jahren, als er mit seiner langjährigen Lebensgefährtin eine Familie gründet. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 24.06.2019 BR
  • Folge 8 (45 Min.)
    Stefan trennt sich von seiner manisch-depressiven Frau und versorgt neben Job und Hausbau jahrelang allein die beiden sieben und neun Jahre alten Töchter und den elfjährigen Sohn. Mit 50 Jahren merkt er, dass sein eigenes Leben zu kurz gekommen ist. Mittlerweile ist er Opa und hofft, mit seiner neuen Lebensgefährtin noch ein eigenes Kind zu bekommen, um endlich einmal in Ruhe Familie zu erleben. Stefan erfährt als asthmakrankes und jüngstes von fünf Kindern viel Aufmerksamkeit. Selbst eine große Familie zu haben, ist immer sein Traum.
    Mit Anfang 20 lernt er Melanie mit ihrer zweijährigen Tochter Nathalie kennen Schnell ist klar, dass sie auch ein gemeinsames Kind wollen. Bald darauf wird Sohn Sascha geboren. Als seine Frau ein Jahr später mit Tochter Jasmin schwanger ist, wird bei Stefan Krebs diagnostiziert. Er bewältigt die Krankheit, doch kurz darauf wird seine Frau immer unberechenbarer. In den darauffolgenden Jahren muss Stefan erkennen, dass Melanie nicht in der Lage ist, sich um die drei Kinder zu kümmern.
    So trifft er die folgenschwere Entscheidung, sich zu trennen. Von da an kümmert er sich neben seinem Vollzeitjob in der Bank und dem Hausbau um die Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren. Für Stefan steht immer an erster Stelle, dass es allen gutgeht. Doch dann stirbt seine Schwester und er erleidet einen Bandscheibenvorfall. Plötzlich erkennt er, dass er sich und seine Bedürfnisse die ganze Zeit komplett vernachlässigt hat – mit seiner heutigen Lebensgefährtin wünscht er sich trotzdem noch ein Kind. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.07.2019 BR
  • Folge 9 (50 Min.)
    Max’ Familie betreibt seit Generationen das Ammer-Zelt auf der Wiesn. 2001 übernimmt er gemeinsam mit seinem Cousin den Traditionsbetrieb. Doch schnell kommt es zum Streit um Lieferverträge und Geld. Hoch verschuldet wirft Max hin. Mit 41 Jahren muss er sich eine neue Existenz aufbauen: Als „Kas-Max“ wird er auf Wochenmärkten in Oberbayern ein beliebter Käse-Händler. Früh verspürt Max Unbehagen angesichts der Erwartung seiner Eltern, eines Tages zusammen mit seinem Cousin den Wiesnbetrieb zu übernehmen, eine bekannte Hühnerbraterei.
    Der Mutter zuliebe absolviert Max zunächst eine Kochlehre. In München-Sendling pachtet er ein Lokal und arbeitet zu jeder Wiesnzeit im Familienbetrieb mit. 2001 übernehmen er und sein Cousin das Ammer-Zelt. Bereits nach einer Saison kommt es zwischen den beiden zum Streit über Lieferverträge und Geld. Max zieht sich aus allem zurück, hat bald hohe Schulden und muss sein Lokal aufgeben. Es kommt noch dicker: Max wird wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
    Als er versehentlich gegen die Auflagen verstößt, landet er im Gefängnis. Doch Max gibt nicht auf. Vorzeitig entlassen, bewirbt er sich mit 41 Jahren als Senner auf einer Berg-Alm. Dort findet er seine Berufung: das Handwerk und die Kunst, Käse zu machen. Heute verkauft er seine Käse auf mehreren Wochenmärkten in Oberbayern. Der Großstadt München hat er längst den Rücken gekehrt. Er lebt heute in der Jachenau im Isarwinkel. Mit seiner Freundin Steffi und der gemeinsamen Tochter stellt sich endlich auch privat das Glück für ihn ein. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 16.09.2019 BR
  • Folge 10
    Jürgen Kirner ist Kopf der Musikkabarett-Gruppe Couplet-AG, Erfinder der Fernsehsendung „Brettl-Spitzen“, Schauspieler und künstlerischer Leiter eines Wiesnzelts. Seine schier unendliche Energie zieht er jahrelang aus dem Gefühl, sich als Homosexueller ständig beweisen zu müssen. Jürgen Kirner wächst in einer konservativ kleinbürgerlichen Welt in der Oberpfalz auf. Als er mit 13 Jahren seine Homosexualität bemerkt, beginnt für viele Jahre ein Versteckspiel. Als Ablenkung schüttet er sich fortan mit Arbeit zu. Er lernt in Regensburg Schaufenstergestalter, leitet in München einen Supermarkt und hat Erfolg als Anzeigenredakteur.
    Daneben steht er ab den 1990er-Jahren regelmäßig mit seiner Musikkabarett-Gruppe Couplet AG auf der Bühne. Damit tritt er in die Fußstapfen seines Großvaters, der mit seinen meist witzig-satirischen Gesängen, auch Couplet genannt, ganze Wirtshäuser unterhalten konnte. Doch erst mit 56 Jahren setzt Jürgen ganz auf seine künstlerischen Fähigkeiten. Er wiederbelebt den Volkssängertag auf dem Münchner Viktualienmarkt, führt die Couplet AG zum Erfolg, erfindet und moderiert die Sendung „Brettl-Spitzen“ im BR Fernsehen und wird künstlerischer Leiter des Schönheitsköniginnenzelts auf der Oidn Wiesn. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.09.2019 BR
  • Folge 11
    Auch heute ist für Günter Steinberg die Wiesn-Zeit voller Termine. Dennoch kann er die 14 Tage genießen, denn die Verantwortung für das Hofbräuzelt teilt er seit zwei Jahren mit seinen beiden Kindern. Es war ein weiter Weg für den Foto-Fachverkäufer bis zum eigenen Zelt auf dem größten Volksfest der Welt. Günter Steinbergs Leben liest sich wie ein Münchner Traum: Er startet als Verkäufer im Fotogeschäft seines Vaters, wird dann Faschingsprinz und heiratet kurze Zeit später Margot, die Tochter des „Wienerwald“-Gründers Friedrich Jahn. Mit seinem Schwiegervater baut er die Hendl-Braterei zum Welt-Unternehmen aus. Im Privatjet ist er in der ganzen Welt unterwegs, eröffnet eine Gaststätte nach der anderen.
    Zeit für seine Familie bleibt nur wenig. 1980 folgt der Ritterschlag: das Angebot für ein eigenes großes Zelt auf dem Oktoberfest. Gegen den Rat des Schwiegervaters sagt Günter zu und wird Wiesn-Wirt. Zwei Jahre später rettet ihn diese Entscheidung. Denn 1982 gerät das Unternehmen „Wienerwald“ in eine Schieflage und muss Insolvenz anmelden. Das stürzt Günter in eine tiefe Krise. Auch seine Ehe ist einer gewaltigen Zerreißprobe ausgesetzt. Doch er hält durch und stellt sich den Problemen. Er findet zum Glauben und setzt seine Prioritäten neu. Heute ist Günter Steinberg 80 Jahre alt, in seiner Ehe glücklich wie selten zuvor. Das Wiesn-Zelt führt er zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 30.09.2019 BR
  • Folge 12
    Andrea Wirsching stammt aus einem fränkischen Weingut mit jahrhundertealter Tradition. Doch erst mit Mitte vierzig kommt sie in ihre Heimat zurück und führt das Gut in die Zukunft. 1964 wird Andrea in ein Traditionsweingut in Unterfranken hineingeboren. Vater und Onkel führen das Gut in Iphofen, das seit vielen Generationen im Besitz der Familie ist. Mit 18 Jahren bricht für sie eine Welt zusammen, als ihre Mutter plötzlich die Familie verlässt. Zuerst versucht Andrea als Älteste die Rolle der Mutter in der Familie zu übernehmen. Als der Vater eine neue Partnerin hat, hält es Andrea zu Hause nicht mehr aus und zieht zum Studium nach Augsburg. Nach dem Tod des Onkels bittet der Vater Andrea, auf das Weingut zurückzukehren.
    Dort beginnt sie eine Ausbildung zur Winzerin, um das Gut später übernehmen zu können. Auf einer Messe lernt sie jedoch Christian kennen, der ebenfalls aus einem Weingut stammt. Die beiden verlieben sich, Andrea zieht zu ihm an die Saar und die beiden gründen eine Familie. Sie ist glücklich, bis 2003 zuerst ihre Schwiegereltern und dann ihr acht Jahre jüngerer Bruder sterben. Auch die Ehe gerät in die Krise und zerbricht schließlich. Andrea steht ohne Perspektive da. Sie fragt bei ihrem Vater an und kehrt zum zweiten Mal zurück nach Franken. Doch der Neustart auf dem Familiengut ist nicht leicht und es dauert, bis sie ihren Platz findet. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 07.10.2019 BR
  • Folge 13
    Vera ist seit rund 30 Jahren Pflegemutter. Im Laufe dieser Zeit hat sie über 60 Kinder begleitet. Angefangen hat die alleinerziehende Mutter aus einer Notlage heraus. Doch sehr schnell ist ihr klar, dass sie ihre Berufung gefunden hat. Vera wird 1956 in Gauting geboren. Sie ist ein geliebtes Einzelkind, träumt aber immer von Geschwistern und einer Großfamilie. Nach der Schule wird sie Krankenschwester und erfüllt sich mit Anfang 20 einen Traum: Sie zieht nach Italien. Schnell findet sie dort Arbeit in einer Hotelanlage, im Winter gibt sie Deutschunterricht.
    Nach kurzer Zeit lernt sie Aldo, einen verheirateten Italiener, kennen und die beiden verlieben sich. Als Vera ihr erstes Kind von Aldo bekommt, entscheiden sich Veras Eltern, zur Tochter nach Italien zu ziehen. Sie brechen ihre Zelte in Bayern ab und kaufen einen schönen alten Hof, in dem die Großfamilie leben soll. Doch dann kommt alles anders: Der Vater erleidet einen Schlaganfall, bei der Mutter wird Krebs diagnostiziert, und als Vera mit dem zweiten Kind schwanger ist, verlässt Aldo sie.
    Vera ist 36 und steht vor dem Nichts. Sie will nur noch zurück in ihre Heimat Bayern. Gemeinsam mit ihren Eltern und Kindern zieht sie in die Nähe des Ammersees. Da sie wegen der Kinder und des pflegebedürftigen Vaters ans Haus gebunden ist, aber ihre Familie finanzieren muss, wird sie Tagesmutter. Sie genießt ihre Arbeit und die „Tages-Kinder“ lieben sie. Schon nach kurzer Zeit fragt das Jugendamt bei ihr an, ob sie auch Kinder in Pflege übernehmen würde. Sie sagt zu und hat von da an bis heute ihr Haus immer voller Kinder. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 14.10.2019 BR
  • Folge 14
    Claus-Peter Reisch gönnt sich nach einer erfolgreichen Karriere als Unternehmer eine Auszeit: Er bricht zu einer Segeltour im Mittelmeer auf. Als er dabei auf Überreste von Flüchtlingsbooten stößt, ist er tief erschüttert und stellt sich einer Hilfsorganisation zur Verfügung. Als Kapitän der „Lifeline“ rettet er 234 Menschen, bringt sie nach Malta und erregt internationales Aufsehen. Claus-Peter Reisch (58) wächst in München-Giesing als Sohn eines Werkzeugmachers und Sanitärtechnikers auf. Mit seinem Vater teilt er die Faszination für Technik, doch als Teenager zieht es ihn zunächst mit dem Moped in die Ferne.
    In Starnberg darf er in einem Segelclub aushelfen – und lernt dabei segeln. Als es ihn schließlich nach Spanien verschlägt, nimmt ihn ein Münchner Ehepaar in seinem Hochseesegler mit aufs Meer. Seine Sehnsucht nach Abenteuer erwacht. Sein Vater jedoch drängt auf eine solide Ausbildung. Claus-Peter entschließt sich, Kaufmann zu werden. Doch kurz bevor es beruflich ernst wird, unternimmt er mit seinem Motorrad eine viermonatige Reise durch Afrika. Dort ist er tief berührt von den hilfsbereiten Menschen, die arm sind, aber das Letzte mit ihm teilen würden.
    Jahre später: Reischs Geschäfte brummen. Doch der Stress setzt ihm gesundheitlich zu, und er setzt sich zur Ruhe. Auf seiner Segelyacht will er sich erholen. Als er an griechischen Stränden die erbärmlichen Reste gestrandeter Flüchtlingsboote sieht, beschließt er, sich an Rettungsmissionen zu beteiligen. 2018 legt er nach tagelanger Irrfahrt mit 234 Flüchtlingen in Malta an, wo er sich vor Gericht verantworten muss. Das macht ihn und sein Schiff „Lifeline“ mit einem Schlag international bekannt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 21.10.2019 BR
  • Folge 15 (50 Min.)
    Barbara Stamm, Politikerin, CSU-Mitglied, zeitweilige Ministerin und zehn Jahre lang Landtagspräsidentin, erfreut sich überparteilich auch heute noch großer Beliebtheit. Besonders in ihrem sozialen Engagement nimmt man ihr ab, wovon sie spricht. Denn sie selbst war in den ersten Jahren ihres Lebens schwierigen Bedingungen ausgesetzt. Am Ende ihrer Tätigkeit als bayerische Landtagspräsidentin sagt Barbara Stamm im Plenarsaal rückblickend: „So stand es nicht in meiner Geburtsurkunde.“ In „Lebenslinien“ erzählt sie, wie sie als kleines Mädchen plötzlich aus der Pflegefamilie herausgerissen wird, in der sie sich acht Jahre lang geborgen gefühlt hat.
    Eine fremde, gehörlose Frau holt sie ab – ihre leibliche Mutter. Damit beginnt für Barbara eine traumatische Zeit, in der sie zwischen der winzigen Wohnung der Mutter und einem Kinderheim hin- und herwechselt. Dieser für sie so schwierige Lebensabschnitt, betont sie, sei der Schlüssel, um ihr späteres Engagement für sozial benachteiligte Menschen zu verstehen.
    Trotz dieser Bedingungen schafft Barbara die Schule, doch für das Erlernen eines soliden Berufs fehlt das Geld. Erst als die Religionslehrerin ihr ein Darlehen anbietet, kann sie sich zur Erzieherin ausbilden lassen. In Würzburg findet sie Arbeit bei der Diözese und lernt ihren Mann Ludwig Stamm kennen. Auch nach der Hochzeit ist Barbaras Tatendrang kaum zu bremsen. Ludwig rät ihr, der CSU beizutreten – und schon zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Claudia ist Barbara Stamm Stadträtin in Würzburg. Und das ist erst der Anfang … (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 28.10.2019 BR
  • Folge 16
    Michael ist Friedhofsgärtner. Der Weg zu seiner Berufung ist lang und steinig. Aber er lässt sich nie entmutigen, sondern nimmt sein Leben selbst in die Hand. Michael wird 1957 in Garmisch geboren. Er wächst in der Obhut seiner Großeltern auf. Es ist eine glückliche Kindheit. Diese endet abrupt, als der Großvater stirbt und Michael ins Kinderheim muss. Erst mit 13 Jahren, im Salesianum in München, nimmt sein Leben eine positive Wende. Dort fühlt sich Michael wieder wahrgenommen. Er macht einen guten Hauptschulabschluss, schlägt eine Beamtenlaufbahn ein und träumt vom eigenen Zuhause und Familie. Mit 25 heiratet er seine langjährige Freundin und alles scheint perfekt. Doch schon bald merkt er, dass ihn sein Beruf nicht ausfüllt.
    Er sucht nach einer Alternative, macht sich schließlich als Vertreter für Reinigungsmittel selbständig und ist damit sehr erfolgreich. Dafür arbeitet er Tag und Nacht. Als ihn 1986 seine Frau wegen eines anderen verlässt, bricht eine Welt zusammen: Michael verliert erst den Lebensmut, dann die Wohnung. Doch schließlich fängt er wieder an zu kämpfen. Er jobbt als Vertreter, Kioskverkäufer, Taxifahrer, Immobilienmakler, Kellner, Butler und als Totengräber. In der Ruhe des Friedhofs und umgeben von all den Schicksalen findet er seinen Platz und macht sich 1992 als Friedhofsgärtner selbständig. Auch privat hat er sein Glück gefunden. Mit seiner zweiten Ehefrau Barbara lebt er zufrieden im Haus seiner Träume mitten in einem verwunschenen Garten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 04.11.2019 BR
  • Folge 17
    Hans Kammerlander ist einer der erfolgreichsten Extrembergsteiger der letzten 40 Jahre. Doch neben den großartigen alpinistischen Erfolgen hat er schwere Tiefschläge zu verkraften, sowohl am Berg wie auch im Tal. Auf einem Bergbauernhof in Südtirol wächst Hans Kammerlander als jüngstes von sechs Kindern auf. Die Eltern bewirtschaften gemeinsam den kleinen Hof, der Vater richtet als Schuhmacher die Schuhe der benachbarten Bauern. Es ist eine karge, aber sehr freie Kindheit. Schon früh entdeckt Hans seine Begeisterung für die Berge. Wandern, Bergsteigen und Klettern werden schnell seine Leidenschaft. Richtig los geht es für ihn, als er den bereits bekannten Bergsteiger Reinhold Messner kennenlernt und dieser ihn als Bergführer in seine Alpinschule holt.
    Reinhold Messner eröffnet Hans die Welt des Himalaya. Zusammen gelingt ihnen beispielsweise eine Doppelüberquerung zweier Achttausender – der Gasherbrum Gipfel – ein wahnwitziges Unternehmen, das seitdem niemand mehr gewagt hat. Unabhängig von Messner macht sich Hans einen Namen, indem er von den höchsten Gipfeln der Welt mit den Skiern abfährt. Doch er muss auch schwere Tiefschläge einstecken. Am Manaslu verliert er zwei seiner besten Freunde. Nach diesem Schock dauert es Monate, bis ihn seine „Bergsucht“ wieder in die Höhe zieht. Gerade als er sich nach der Geburt seiner Tochter von der Jagd nach Rekorden verabschiedet, schlägt das Schicksal im Tal zu: Er verursacht einen Autounfall, bei dem ein junger Mann ums Leben kommt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 18.11.2019 BR
  • Folge 18 (45 Min.)
    Seit 45 Jahren sind Rosemarie und Josef ein Paar. Sie haben existenzielle Krisen auf ihrem Bauernhof in Niederbayern miterlebt, mussten immer dazu verdienen und haben drei Söhne großgezogen. Bis sie die größte Entscheidung ihres Lebens fällen: Aus dem Hof entsteht vor 15 Jahren die Wohngemeinschaft am Giglberg. Ganz nach dem Motto „Inklusion auf dem Land“ können hier Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen. Rosemarie und Josef wachsen auf zwei nahe beieinanderliegenden Bauernhöfen im Vilstal auf. Beide sind geprägt von den frühen Verlusten ihrer Brüder und beide lernen, dass Verantwortung und Zusammenhalt die entscheidenden Werte im Leben sind.
    Sie sind 14 und 17 Jahre alt, als sie sich kennenlernen. Drei Jahre später heiraten sie und Rosemarie zieht auf dem Bauernhof von Josefs Familie am Giglberg ein. Um den Hof weiterführen zu können, arbeiten beide zusätzlich in einer Fabrik. Ihre drei Buben werden von der Großmutter betreut. Josef versucht als einer der ersten Biobauern Bayerns den Hof auf Vollerwerb umzustellen, bis der Traum nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl 1986 zerplatzt.
    Als Rosemarie die anstrengende Akkordarbeit in der Ziegelfabrik nicht mehr schafft, beginnt sie als Pflegehilfskraft in einer Behinderteneinrichtung im nahe gelegenen Algasing zu arbeiten. Auch Josef sattelt um und beide scheinen nun ihre Bestimmung gefunden zu haben. Nach ihrer Ausbildung zum Heilerziehungspfleger reift die Idee, den Bauernhof in eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung umzubauen. Mittlerweile arbeiten dort alle drei Söhne und Rosemarie und Josef haben endlich etwas mehr Zeit für sich. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 16.12.2019 BR

zurückweiter

Füge Lebenslinien kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Lebenslinien und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Lebenslinien online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App