Das größte Bundesland Österreichs hat so viele Schätze, dass es in Viertel eingeteilt wurde: das sonnige Weinviertel und das Industrieviertel vor den Toren Wiens, das Waldviertel mit hunderten kleinen Teichen, Nadelwäldern und mystischen Keltensteinen, sowie das Mostviertel mit den knorrigen Birnenbäumen, Streuobstwiesen und trutzigen Vierkanthöfen. Wie ein riesiger Garten zeigt sich der westliche Teil des Mostviertels, in dem sich die Menschen ganz dem vergorenen Birnensaft verschrieben haben. Auch wenn der Most zwischenzeitlich außer Mode war, haben die „Mostviertler“ das Bauerngetränk mit modernster Keltertechnik zu einem feinen Trunk gemacht. Birnenbäume sind die Lebensgrundlage der Mostbauern-Familie Kronsteiner. Drei Generationen und vierzig Tiere leben unter einem Dach. Der imposante
Vierkanthof liegt an einem sanften Hang, umgeben von einem bäuerlichen Garten Eden. Im Mostviertel gibt es auch einen „Vierkanter Gottes“ – so heißt das Benediktinerstift Seitenstetten im Volksmund. Abt Petrus, ein Bauernsohn, packt selber mit an im Kräuter- und Konventgarten. Hierhin pilgern die Menschen von weit her, tauschen und kaufen im historischen Hofgarten Pflanzen und Gemüse. Die „Arche Noah“ des Waldviertels bewahrt und pflegt tausende gefährdete Gemüse-, Obst- und Getreidesorten. Erfolgreich arbeitet diese Initiative daran, traditionelle und seltene Sorten wieder in die Hausgärten zurückzubringen. Auf Schloss Schiltern bei Langenlois liegt ein riesiger Barockgarten. Dort wachsen 500 Sorten an Gemüsen, Kräutern und Obstgehölzen, umgeben von einem historischen Ambiente. (Text: arte)