Die preußischen Könige verwandelten die Umgebung Berlins und der nahegelegenen Residenzstadt Potsdam in eine Landschaft, die weltberühmt wurde. Schlösser, Parks und Gärten bilden ein einzigartiges Ensemble, das heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Dazu gehört auch der „Neue Garten“ in Potsdam. Mit zwölf Gärtnern kümmert sich Sven Kerschek hier um die Traditionspflege. Geschaffen hat die wunderschöne Parklandschaft Kronprinz Friedrich Wilhelm II. Er war derjenige, der die Seegrundstücke damals aufkaufte und sie durch Gartenarchitekten eindrucksvoll gestalten ließ. Für die Gartenprofis von heute ist es nicht immer einfach, den Ansturm der Besucher aus aller Welt und den Erhalt der eindrucksvollen Beet- und Gartenanlagen im über 100 Hektar großen Park am Jungfernsee zu vereinbaren. In Potsdam-Bornim pflegt Kristina Scheller das grüne Vermächtnis des Gartenpioniers Karl Foerster, das sich hinter hohen Hecken versteckt. Im Kampf gegen Fischreiher und Blattläuse ist die Gärtnerin hier jeden Tag im
Einsatz. Marco Clausen und Robert Shaw haben ihre gärtnerische Freiheit in Berlin-Kreuzberg gefunden. Sie bewirtschaften mit ihren Nachbarn seit über vier Jahren den 6.000 Quadratmetergroßen „Prinzessinnengarten“. Der Tag im Grünen beginnt in Kreuzberg meist erst, wenn die Sonne am Mittag schon richtig hoch steht. Dann treffen sich Nachbarn und Besucher, um an den Hochbeeten zu fachsimpeln. Gemeinsam wird auch geerntet und gekocht. Erst spät am Abend kommen die Kiezgärtner hier an der eigenen Prinzessinnengartenbar zur Ruhe. Dieter Girod aus Rudow war bis vor zwei Jahren ein gärtnerisch unerfahrener Städter. Dann entdeckte er am Stadtrand von Berlin die Freude am Gemüseanbau. Heute ist er Mietgärtner auf dem Acker von Landwirt Benjamin Gericke. Bei der Ackerübergabe im Mai war der Boden bereits gepflügt, geeggt und gedüngt und das Saatgut ausgebracht. Zum „Betreuten Ackern“ gehört die Pflege des Ackerstreifens – und natürlich die Ernte. Dieter Girod verzichtet in diesem Jahr dafür sogar auf seinen Sommerurlaub. (Text: arte)