1777 Folgen erfasst, Seite 71

  • 45 Min.
    Die Idee, mit einem selbst gebauten Bambusfloß den Brahmaputra, den drittgrößten Fluss Indiens, hinunterzufahren – und das ganz ohne Vorräte – klingt völlig verrückt. Genau das denkt sich auch Samuel Häde, als er sechs Wochen zuvor in Neu-Delhi in einem überfüllten Zug zu dieser außergewöhnlichen Reise aufbricht. Schweiß rinnt ihm die Stirn hinunter, während er sich bei mehr als 30 Grad Hitze durch das enge Abteil kämpft. Allein mit seiner Kamera wird er Hunderte Kilometer auf einem der größten Bahnstreckennetze der Welt in den wenig beachteten Nordosten Indiens reisen.
    „Es regnet in unser Floß rein! Die Decken sind schon nass!“, ruft Arpan hilflos. Eine dünne Matte aus Elefantengras ist alles, was die drei Crewmitglieder und der Filmemacher Samuel Häde von dem tobenden Sturm trennt. Der Regen peitscht von der Seite, das selbst gebaute Floß ächzt unter den immer bedrohlicher werdenden Wellen. Es ist tief in der Nacht, und Samuel fragt die anderen: Sind wir hier sicher? Arpan zuckt mit den Schultern. Er trägt zur Sicherheit eine Rettungsweste, denn schwimmen kann er nicht. Der erste Halt ist im Distrikt Mathura im Bundesstaat Uttar Pradesh.
    Nirgendwo anders in Indien wird das berühmte Holi-Festival so leidenschaftlich gefeiert wie hier. Menschenmengen drängen sich durch enge Gassen, werfen Farbpulver und rufen: Happy Holi! Inmitten des bunten Treibens trifft Samuel auf Chavi, eine junge Studentin. Sie führt ihn durch das farbenfrohe Chaos dieses Frühlingsfestes. Die Luftpartikel färben sich in Pink, Gelb und Lila. Samuel fühlt sich wie in einer anderen Welt. Doch in einem ruhigen Moment verändert sich Chavis Tonfall abrupt. „In Indien ist es für Frauen nicht sicher. Deshalb erlaubt mir mein Vater nicht, alleine rauszugehen.
    Aber ich bin damit einverstanden“, sagt sie. Samuel wird nachdenklich, als Chavi ihm klarmacht, dass in Indien meistens die Männer über die Frauen bestimmen. Ganz anders in einem kleinen Dorf im Nordosten Indiens. Hier trifft Samuel auf ein Bergvolk, in dem die Frauen das Sagen haben. Oilang gehört dem Stamm der Khasis an. „Wir Khasis nehmen seit jeher den Nachnamen unserer Mütter an“, erklärt Oilang, während sie das Kartoffelfeld bearbeitet. Samuel ist erstaunt über die einzigartigen Regeln, die hier gelten. Anders als im Rest des Landes leben die Khasis in einem Matriarchat.
    Hier verwalten die Frauen die Finanzen und genießen zahlreiche Privilegien. Männer hingegen spielen in der Gesellschaft der Khasis eine untergeordnete Rolle. So erlebt Samuel während seiner Reise bemerkenswerte Traditionen. Besonders beeindruckend sind seine Einblicke in die heilige Stadt Varanasi, die das größte Freiluft-Krematorium Indiens beherbergt. Schließlich führt ihn sein Weg in die Region Assam, wo er gemeinsam mit einem kleinen Team ein Bambusfloß baut. Mit diesem Floß werden sie 150 Kilometer durch die weite Landschaft des Brahmaputra fahren, vorbei am Kaziranga Nationalpark, der für seine Wasserbüffel, Tiger und Elefanten bekannt ist.
    Auf dieser Floßfahrt wird das Team ständig mit Herausforderungen kämpfen, darunter wenig Platz, keine Vorräte und gefährliche Sandbänke. Dieser Film aus der „Young Adventurers“-Reihe ist mehr als nur eine Abenteuer-Dokumentation. Während seiner Reise entdeckt Samuel ein Land, das ihn immer wieder überrascht. Wo Freude und Leid nicht im Widerspruch stehen, sondern zusammengehören. Ein faszinierendes Indien: durch seine kulturelle Fülle, die weitläufigen Landschaften und die großartigen Menschen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.12.2024 NDR
  • 45 Min.
    Während das kleine Frachtschiff langsam durch die stockdunkle Nacht schaukelt, denkt Lisa Synowski: Werden die Wellen jemals aufhören, gegen den Rumpf zu schlagen? Sie liegt in einem schmalen Stockbett. Ihr Freund Dominik Dührsen kämpft eine Etage höher mit seiner Körpergröße. Er muss seine Füße aus dem Fenster strecken, weil er sonst nicht auf seine Pritsche passt. Für Lisa und Dominik beginnt hier – zwischen rostigen Relingstangen und schwankenden Planken – ein sechswöchiges Abenteuer, allein mit ihrer Kamera im Gepäck, quer durch Kolumbien: vom wilden Pazifik über grüne Andengipfel bis zu karibischen Traumstränden.
    Ihr erster Halt ist Bahía Solano, ein entlegenes Küstendorf an der kolumbianischen Pazifikküste. Dort begegnen sie Ciara, einer Weltreisenden aus Melbourne, die seit fünf Monaten als Hostel-Managerin arbeitet. „Wenn du mir sagst, ich müsste morgen an meinem Schreibtisch in Melbourne sitzen, würde ich weinen“, gesteht sie. Ihr Statement weckt in Lisa und Dominik eine ähnliche Sehnsucht – schweren Herzens brechen sie schließlich auf. Der lange Schatten des Drogenbarons Pablo Escobar Per Propellermaschine fliegen sie weiter nach Medellín, der ehemals gefährlichsten, heute aufstrebenden Metropole.
    Hier entfaltet sich der Tourismus um die Narcos in zahlreichen Facetten. T-Shirt-Verkäufer preisen ihre Escobar-Motive an und die junge Isabella verdient Geld mit Escobar-Touren. Andere Einheimische wie Bencho lehnen den Kult hingegen strikt ab. „Die Opfer tauchen hier nicht auf“, schimpft er über die Escobar-Souvenirs. Lisa und Dominik spüren, wie sehr die Geschichte der Drogenmafia diese Stadt noch immer prägt. Eine junge Generation kämpft für den Frieden In der Region Cauca wird ihr Mut erneut auf die Probe gestellt: Bewaffnete Gruppen kontrollieren hier ganze Landstriche.
    Dennoch begleiten die beiden Juan, einen jungen NGO-Mitarbeiter, der sich für den Frieden in ländlichen Gemeinden engagiert. „Ich weiß, dass ich für einen Frieden arbeite, den ich vielleicht nie sehen werde“, erklärt er ihnen leidenschaftlich. Lisa und Dominik erleben hautnah, wie viel Hoffnung und Kraft die junge Generation in den Friedensaufbau investiert. Das Abenteuer von Lisa und Dominik ist ein Trip entlang der Widersprüche Kolumbiens.
    Im bergigen Pasto feiern sie den farbenprächtigen Karneval Blancos y Negros, bevor ihre Reise schließlich an der Karibikküste endet: weiße Strände, türkisblaues Wasser und der salzige Duft des Meeres. Diese Folge aus der Reihe „Young Adventurers“ nimmt die Zuschauer*innen mit auf Spurensuche durch ein Land im Wandel. Begegnungen mit Menschen, die ihre Geschichte anpacken und Landschaften, die staunen lassen. Ein Abenteuer durch ein überraschendes Kolumbien, das alte Klischees hinter sich lässt und mit unbändiger Lebensfreude und atemberaubender Natur verführt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 30.10.2025 NDR
  • 45 Min.
    „Ich schwitze, wie ich noch nie geschwitzt habe“, sagt Tom Schachtsiek, während er sich zwischen Hunderten tansanischen Reisenden an den alten Waggons vorbeiquetscht. Es wird geschubst und geschoben; ein Zug fährt ab, während in einem anderen Taschen durch die Fenster gereicht werden. Als einziger Tourist in dem Getümmel klettert Tom in sein Abteil. Es ist der Beginn seiner Abenteuerreise in ein überraschendes Tansania. Am Eyasisee trifft Tom die Hadzabe, einen der letzten Jäger-und-Sammler-Stämme der Welt.
    Fünf Tage lang lebt er mit ihnen, kostet den wohl intensivsten Wildbienenhonig seines Lebens und begleitet die Männer auf der Jagd mit Pfeil und Bogen. Beim Lagerfeuer erzählt einer der Jäger: „Früher lebten wir in einer Welt voller Tiere und Früchte. Heute kommen immer mehr Menschen – und unser Leben verändert sich.“ Tom spürt, wie kostbar ihre Verbindung zur Natur ist und wie sehr ihre Traditionen vom Wandel bedroht werden. In der trubeligen Stadt Arusha besucht Tom ein Basketballprojekt, das Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen eine neue Perspektive bietet.
    Auf dem einzigen öffentlichen Basketballfeld der Stadt trainieren sie unter rostigen Körben. Besonders Lilli, ein 17-jähriges Mädchen mit mehreren Goldmedaillen, beeindruckt ihn: „Mit Basketball kann ich eines Tages Ärztin werden“, sagt sie mit leuchtenden Augen. Ihr Ehrgeiz und Talent sind ihre Chance auf eine bessere Zukunft – doch ihr Viertel ist von Armut und Kriminalität geprägt. Jeder Wurf auf dem staubigen Platz bedeutet für sie einen Schritt hinaus aus diesem Alltag.
    Nur wenige Tage später lernt Tom Tansanias unberechenbares Wetter kennen: Ein tropischer Wolkenbruch setzt sein Hostel, in dem er der einzige Gast ist, komplett unter Wasser. Regenmassen stehen knöchelhoch im Zimmer; in den Fluren lösen sich durchweichte Deckenplatten und stürzen herab. Der Strom fällt im ganzen Viertel aus, während der Tropenregen unerbittlich gegen die Fenster peitscht. Tom verbringt eine unvergessliche, nasse Nacht im Dunkeln.
    Sein letztes Ziel sind die Usambara-Berge. Gemeinsam mit Joel, seinem lokalen Guide, folgt er schmalen Pfaden durch dicht bewachsene Hänge. Unterwegs entdecken sie Chamäleons, trinken hausgemachtes Zuckerrohrbier bei Dorfbewohnern am Wegesrand und erreichen schließlich einen Aussichtspunkt, von dem aus sie den Sonnenuntergang über endlose Täler beobachten. „Es geht nicht ums Wandern, es ist diese Freiheit, die uns hierherführt“, sagt Joel, während die Berglandschaft in warmes Licht getaucht wird.
    Der Film über Tansania aus der Reihe „Young Adventurers“ zeigt ein Land, das weit mehr bietet als nur Safari-Rundfahrten. Es sind die weniger bekannten, aber umso authentischeren Eindrücke dieses faszinierenden Landes: von der chaotischen Zugfahrt über das Leben der Hadzabe bis zu den mutigen jungen Basketballtalenten in Arusha. Begegnungen mit Menschen, die ihre Traditionen bewahren, sich den Herausforderungen einer modernen Gesellschaft stellen und trotz aller Widrigkeiten ihren eigenen Weg finden – dieser Film feiert Tansania in seiner ganzen Vielfalt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 11.09.2025 NDR
  • 45 Min.
    Blick in den Grand Canyon
    Millionen Jahre ist er alt und von überwältigender Schönheit: der Grand Canyon, die berühmteste Schlucht der Welt. Er gehört zu den großen Naturwundern der Erde: Der US-Präsident Theodore Roosevelt erklärte ihn 1908 zu einem National Monument. Der Grand Canyon ist zu jeder Jahreszeit ein magischer, atemberaubender Ort. Das Filmteam geht auf eine Reise in eine weitgehend unbekannte Welt, auf der es Menschen, die am Grand Canyon leben, kennenlernt und entdeckt dabei Geheimnisse der größten Schlucht der USA, die der Colorado River bis zu 1800 Meter tief in den Sandstein gespült hat.
    Die Dokumentation beginnt auf der Ranch von Familie Johnson am Nordrand des Canyon. Hier züchtet sie in siebter Generation Rinder. Auch heute arbeiten alle erwachsenen Familienmitglieder zu Pferd mit den Rindern wie vor 150 Jahren. Der Planetologe und Astrophysiker Prof. David Koerner spielt so oft es geht Geige direkt an der Felskante des Südrands. Die Mischung von Natur und Musik ist für ihn wahre Poesie. Prof. Karl Karlstrom, Geologe an der Universität New Mexico, hat sich sein Leben lang mit dem Grand Canyon beschäftigt.
    In der gesamten Formation der Gesteinsschichten des Canyon ist die älteste 1,8 Milliarden Jahre alt. „Geologische Zeit ist der Schlüssel zur Evolution der Erde und des Lebens, das ist die Aufgabe, die die Menschheit bewältigen muss, wenn sie verstehen will, woher wir kommen“, sagt Prof. Karlstrom. In jahrelanger Kleinarbeit im Sediment hat Prof. Karlstrom herausgefunden, dass Teile des Canyons noch relativ jung sind, statt der angenommenen 70 Millionen Jahre sind es nur fünf bis sechs Millionen Jahre. Zurzeit arbeitet er wieder „in the field“.
    In seinem Forschungsgebiet mitten in der Schlucht klopft er die Sedimente ab und beobachtet die wechselnden Farben der Gesteinsschichten. Seine Ehefrau, Prof. Laura Crossey, ist Geochemikerin. Ihr Spezialgebiet ist der Colorado River und die mehr als 1000 Quellen, die im Canyon entspringen und in den Fluss fließen. Regelmäßig prüft sie die Qualität des Wassers. Malerin Serena Supplee kommt aus Utah zum Südrand des Grand Canyon. Schon frühmorgens sitzt sie am Rand des Canyon und zeichnet. Das Licht ist niemals gleich. Und so sieht sie die unterschiedlichen Gesteinsschichten des Canyon in immer neuen Farben.
    Seit 40 Jahren ist sie fasziniert vom Grand Canyon. Die Vorlage ihrer bunten Ölgemälde sind immer Kohlezeichnungen, nicht etwa Fotos wie bei anderen Malern. Alle großformatigen Bilder müssen einmal am Grand Canyon stehen, wenn sie fertig sind. „Das ist dann eine Art Taufe“, sagt Serena. Mule Wranglers nennt man die Muliführer, die um 5:00 Uhr morgens die Tiere für den täglichen Ausflug in den Canyon rüsten. Hier sieht es noch genauso aus wie 1906, als der Stall gebaut wurde.
    Früher nannte man ihn die „Transportabteilung“. Natalie Jensen arbeitet als Angelscout auf dem Colorado River. Vor einigen Jahren kam die passionierte Fliegenfischerin privat hierher und verliebte sich spontan in den Fluss. Schon als kleines Kind lernte sie vom Großvater alles über das Fischen. Seit 2006 zeigt sie Anglern die richtigen Stellen für die Regenbogenforellen. Die Scouts kennen den oberen Teil des Flusses und sehen überall nach dem Rechten. Chuck Erler ist Lokführer auf der einzigen Zugverbindung zum Grand Canyon. Nach seiner Armeezeit fing er als Mechaniker an und wurde schnell Lokführer.
    Vom 3000-Einwohner-Städtchen Williams an der alten Route 66 führt die Grand Canyon Railway nonstop an Amerikas berühmteste Schlucht. Zwischen 1901 und den späten 1960er-Jahren war der Zug die einzige Verbindung und die Lebensader zum Canyon. Dann kam der Autoboom, 1968 wurde die Bahn stillgelegt. Doch seit Ende der 1980er-Jahre fährt die historische Bahn wieder durch einen Teil des alten sogenannten Wilden Westens. Der Film widmet sich der atemberaubenden Naturlandschaft des Grand Canyon Nationalparks und den Menschen, die in seiner Umgebung leben. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Die West Highland Line der Scotland Railway gilt unter Eisenbahnfreunden als eine der schönsten Strecken der Welt. Es ist kein Zufall, dass die Szenen der Harry-Potter-Filme mit dem „Hogwarts Express“ hier gedreht wurden. Von Glasgow aus schlängelt sich die Bahnstrecke durch den Nordwesten der Highlands bis ans Meer. Auf dem Weg durchquert sie dabei spektakuläre Landschaften: Hochmoore mit Moosen in beeindruckendem Farbspiel, raue, kahle Berge, tiefblaue Lochs und zerklüftete Küste. Die West Highland Line der Scotland Railway gilt unter Eisenbahnfreunden als eine der schönsten Strecken der Welt.
    Von der Station Glasgow Queen Street aus schlängelt sich die Bahnstrecke durch den Nordwesten der Highlands bis ans Meer. Auf dem Weg durchquert sie dabei spektakuläre Landschaften: Hochmoore mit Moosen in spektakulärem Farbspiel, raue, kahle Berge, tiefblaue Lochs und zerklüftete Küste. Schließlich kommt der Zug in Mallaig an, einem kleinen Küstenort, der einmal zentraler Hafen für die Heringsindustrie war. Die Bahnlinie war die Lebensader. Der Dieselzug verbindet auf der Route mehrmals täglich die Orte der dünn besiedelten Gegend, ist manchmal die einzige Möglichkeit, abgeschiedene Orte zu erreichen.
    Filmautor Torben Schmidt erzählt Geschichten in und entlang dieser Bahn. Finley McDonald, der erfolgreiche Dudelsackspieler, nimmt den Zug häufig, um von einem Konzert zum anderen zu reisen. Norman McNab, ein leidenschaftlicher Trainspotter und Zugfotograf, ist immer wieder auf der Suche nach dem „extra besonderen Foto“ auf dieser außergewöhnlichen Bahnstrecke. Die Strecke führt zunächst am Loch Lomond und The Trossachs National Park entlang. Im 19. Jahrhundert gab es hier illegale Whisky-Destillerien.
    Von dort aus geht es durch dichte Wälder in ein baumloses, sumpfiges Hochmoor. An der höchsten und einsamsten Bahnstation Großbritanniens leben Lizzie MacKenzie und Olli Bennett. Die beiden Mittzwanziger haben recht spontan das Bahnhofsrestaurant übernommen und erfinden es gerade neu. Sie servieren dort leckere, gehobene Küche mit lokalen Zutaten. Hier, von der Bahn aus, startet auch Alan Rowan seine Wanderung. Er besteigt schottische Gipfel – aber über Nacht. Wenn andere morgens aufstehen, ist er schon wieder auf dem Rückweg zur West Highland Line.
    Kurz vor der Ankunft an der Küste passiert der Zug das vielleicht bekannteste Bahnviadukt der Welt: das Glenfinnan Viaduct. Vielen Menschen, vor allem jüngeren, ist es besser bekannt als das „Harry Potter Viadukt“, denn gleich in mehreren Teilen der Filmreihe fährt der „Hogwarts Express“ über diese Brücke. Dann geht es noch einmal durch die spektakuläre Natur des schottischen Hochlandes, bis sich am Horizont Skye, die größte Insel der Inneren Hebriden, und die weiteren Hebrideninseln abzeichnen. Die West Highland Line hat das Ziel ihrer beeindruckenden Reise erreicht: das Meer. (Text: BR Fernsehen)
  • Zweieinhalb Millionen Quadratkilometer groß – ein Drittel des gesamten Kontinents – ist der Bundesstaat Westaustralien. Eine Küstenlinie von über zwölftausend Kilometern grenzt den Koloss nach Westen hin ab; im Osten findet man kaum etwas anderes als Outback, Wüste. Von Norden nach Süden aber sind die verschiedensten Klima- und Vegetationszonen vertreten. Wenn der tropische Norden wochenlang im Regen versinkt, scheint in der Hauptstadt Perth im Südwesten die Sonne bei angenehmen 23 Grad Celsius vom Himmel. Westaustralien ist ein Land der Wunder, allen voran der Naturwunder. Die 350 Millionen Jahre alte Bungle-Bungle-Gebirgskette, die Delfine von Monkey Mia, die gigantischen Karri-Wälder, die bizarren Felsformationen der Pinacles, die Canyons, Strände, Goldvorkommen, Weinberge – sie alle machen nur einen Bruchteil der Faszination aus, der die Menschen in Westaustralien längst erlegen sind. Wer einmal hier ist, will nie wieder fort, sagen die „Ozzies“, die Australier. (Text: hr-fernsehen)
  • Im August wandern zwei Millionen Huftiere durch die Massai Mara, Kenias berühmtes Naturschutzgebiet Zebras stehen an der Spitze der weltgrößten Säugetierwanderung. Sie fliehen in der Trockenzeit aus der Serengeti ins feuchte Grasland des Nordens. Doch zuvor müssen sie den Mara-Fluss überqueren. Zusammen mit zahllosen Gnus stürzen sie sich in die Fluten, vorbei an hungrigen Krokodilen. Am anderen Ufer werden sie schon von einem Löwenrudel erwartet. Der Film zeigt das erstaunliche Sozialverhalten der Zebras, die schwächere Tiere schützen und sogar tote Familienmitglieder bergen.
    Während der großen Wanderung sammelt sich alles Leben am Mara-Fluss. Flusspferde kämpfen miteinander in den Tümpeln. Geparden erholen sich von den Wunden, die ihnen Zebrahengste verpasst haben. Kreischende Hyänen entreißen dem Löwen in der Nacht die erbeutete Gazelle. Und wenn alle Räuber satt sind, landen die Geier und säubern die Savanne von den Resten. Die Massai Mara ist Wanderweg und Tummelplatz, Schlachtfeld und Massengrab. Vor allem aber ist sie schöne, unberührte Natur.
    „Mara“ heißt in der Sprache der Massai „geflecktes Land“. Hier im Süden Kenias wechseln Buschsavanne, Waldgebiet sowie Grasland und Flüsse liegen tief zwischen Steilhängen im Bett. Mit der Serengeti bildet die Massai Mara ein großes Ökosystem, über Landesgrenzen hinweg. Von Landesgrenzen wollen auch die Zebras nichts wissen. Sie folgen ihrem Instinkt durch Tansania und Kenia nach Norden. Und sterben noch so viele in den Fluten, zwischen den Kiefern der Raubtiere: die Herde wird das Grasland erreichen, wie jedes Jahr. (Text: SWR)
  • Deutsche TV-Premiere Mo. 07.05.1990 S3
    von Anna Soehring
  • Deutsche TV-Premiere Mo. 14.05.1990 S3
    von Anna Soehring
  • Zu Fuß durch den Krüger-Nationalpark zu streifen, das ist ein ganz besonderes Erlebnis, Safari hautnah sozusagen. Bei der Wanderung gelten klare Regeln: Der Wildhüter Christopher Muthathi und sein Kollege Jobe Joel führen die Gruppe mit einem Gewehr bewaffnet an, wie im Gänsemarsch folgen die Touristen. So entsteht der Eindruck eines großen Tieres, der Raubkatzen, Elefanten oder Nashörner auf Distanz halten soll. Aber die Wanderer bekommen das Großwild aus nächster Nähe zu sehen. Christopher Muthathi hat es im neuen Südafrika geschafft – er ist der erste schwarze Ranger, der mit Touristen aus Südafrika, Amerika und Europa zu Fuß durch den afrikanischen Busch wandert. Bislang war das ein Privileg weißer Ranger, und deshalb ist Christopher in seinem Heimatdorf nun ein gemachter Mann. Vier Wochen lang führt Christopher Muthati durch seine Welt – durch die mit naturverbundenen, wohlhabenden Touristen und durch seine traditionelle, afrikanische Welt. (Text: hr-fernsehen)
  • Deutsche TV-Premiere Sa. 31.10.1987 S3
    von Curt Cappel
  • Jeden Samstag fährt ein russischer Zug von Berlin nach Saratow an der Wolga – 2.780 Kilometer, 45 Stunden Fahrtzeit über Polen und Weißrussland nach Saratow, eine der größten Städte Russlands und einst die Stadt der Wolga-Deutschen. Der Zug ist immer voll: Männer und Frauen, fliegende Händler aus Russland und aus Weißrussland, die in Berlin Waren einkaufen und zu Hause verkaufen – Kleidung, Kosmetika, Elektrogeräte, was sich gerade so anbietet, und natürlich möglichst am Zoll und der Steuer vorbei. Die Herrscherinnen über den Zug sind die beiden Schaffnerinnen, kleine Königinnen, weil sie gute Beziehungen zu den Zöllnern haben und für die Händler daher ganz wichtig sind.
    Es gibt aber auch andere Reisende, wie Olga, eine russische Lehrerin, die drei Monate bei ihrem deutschen Freund war und sich nicht entscheiden kann, ob sie nun endgültig Russland verlassen und nach Deutschland ziehen soll, oder – auf der Fahrt in Gegenrichtung nach Deutschland – eine 18-köpfige Aussiedlerfamilie, von der nur noch der achtzigjährige Großvater ein bisschen deutsch spricht. Die Waggons werden mit Kohleöfen geheizt, aber aus dem Samowar gibt es immer heißen Tee. Jeder Bahnhof unterwegs ist ein kleiner Basar. Alte Frauen kommen an die Zugfenster und bieten selbst gemachtes Essen an, dazu Brot und Würste und natürlich Wodka und eingelegte Gurken. (Text: hr-fernsehen)
  • Die Zugspitze, dominanter Gipfel des Wettersteingebirges, fast ein Dreitausender, ist ein landschaftliches Juwel, ein vom Massentourismus heimgesuchter Hotspot und ein mächtiger Grenzstein zwischen Bayern und Tirol. Auf einem Areal von etwa 25 Kilometern Durchmesser finden sich die verschiedensten alpinen Landschaftsformen: Hochmoore, Seengebiete und Wasserfälle. Jährlich pilgern bis zu einer Million Menschen auf Deutschlands höchsten Berg. Nur wenige erwandern sich den Gipfelsieg, die meisten nutzen Bergbahn oder Lift. Was fasziniert so sehr an dieser Gegend – die herrliche Aussicht auf bis zu 200 Kilometer entfernte Gebiete oder die unberührte Natur in den umliegenden Tälern? Die Dokumentation zeigt neben der atemberaubend schönen Alpenkulisse und den Tieren der Region auch historische Aufnahmen von alten Seilbahnen und einer über hundert Jahre alten Wetterstation.
    Weitere Themen sind die Touristen und Einheimische, die von ihnen leben. Doch auch Bergbewohner, die auf den Trubel oben auf der Zugspitze gerne verzichten, kommen zu Wort. Der Film präsentiert mit imposanten Bildern und spannenden Geschichten den Ort, wo Deutschland dem Himmel am nächsten ist. (Text: hr-fernsehen)
  • Deutsche TV-Premiere Mi. 12.11.1997 S3
    von H. Jürgen Grundmann
  • Ein karges Land von spröder Schönheit: die Steinklippen-Landschaft um den Golf von Triest, der Urheimat der weißen Pferde von Lipizza. Ein Film über die Steinklippen-Landschaft um den Golf von Triest, eine Genussreise durch Ober- und Unterwelt, auf den Spuren einfacher Bauern, wilder Reiter und verschwundener Flüsse und Seen. Das Karstplateau ist durchlöchert wie ein Schwamm, saugt alles auf, was fließen kann. Seine Unterwelt, riesige Höhlendome von wilden Flüssen durchbraust, prägten schon Dantes Bild der Hölle.
    Niko Luin und seine Frau Katarina sind, wie viele Bauern im Karst, in ihrer Freizeit begeisterte Höhlenforscher. Sie erkunden die bizarre Unterwelt, die in manchen Jahren ganze Seen wie den Zirknitzer See einfach verschluckt. Dann rücken die Bewohner der angrenzenden Dörfer aus, um die Fische vor der Vernichtung zu retten. Jeder Karstbewohner träumt von einer eigenen Grotte. Viele Bauern haben tatsächlich ihren eigenen Eingang zur Unterwelt. Dort keltern sie Wein, lagern den Karstschinken oder lassen Käse reifen.
    Die barocke Pracht der Tropfsteingebilde in der Höhle von Postojna und die gigantischen Ausmaße des Felsendoms von Skocjan zählten zu den größten optischen und logistischen Herausforderungen für das Filmteam. Kilometerlange Anfahrtswege, hunderte Meter zum Teil ungesicherter und vereister Steige mussten mit zwei HD-Kameras, einem digital steuerbaren Kamerakran, mit Schweinwerfern und hunderten Meter Kabel bewältigt werden. Immer wieder stieß das Team auf Spuren der allerersten Höhlenforscher.
    Über 9.000 Höhlen sind inzwischen vermessen, und das ist noch lange nicht das Ende. Seit der Karst unter österreichischer Verwaltung wieder aufgeforstet wurde, sind die scharfkantigen Steinklippen in dunkles Grün gehüllt, gelegentlich unterbrochen von den Steinaugen kreisrunder Dolinen. Das sind die Spuren eingestürzter Grotten, in denen sich fruchtbare Erde sammelt. Eines dieser kleinen runden Felder, das von Niko Luin, ist optisches Leitmotiv des Films von Frühjahr bis Herbst. (Text: BR Fernsehen)
  • Ein Filmteam hat sich am Goldbekkanal in Hamburg umgesehen und überraschende Geschichten aufgespürt. Der Goldbekkanal in Hamburg ist gerade mal viereinhalb Kilometer lang, und doch erfüllt er die Sehnsüchte der Großstädter. Kein Verkehr stört den Frieden, nur Kleingärten, Wohnhäuser und alte Fabrikgebäude säumen das Ufer. Direkt am Kanal liegt auch die ehemalige Chemiefabrik Schülke & Mayr. Heute lädt in den Hallen das Stadtteilzentrum Goldbekhaus ein – vom Tangokurs bis Beckenbodengymnastik für Männer wird vieles geboten.
    Herzstück am Goldbekkanal ist die Bootswerft Küntzel. Die Eignerfamilie baut Boote, verleiht und lagert Kanus und betreibt ein beliebtes Café. Die Hamburger Kanäle waren noch im 20. Jahrhundert wichtige Verkehrswege. Durch sie wurden die Fabriken mit Brauchwasser versorgt; Schuten und Lastkähne brachten über sie Rohstoffe und transportierten Waren. Als Verkehrsweg werden die Kanäle heute nur noch von den Alsterschiffen genutzt, ansonsten haben sich die Wasserstraßen in beliebte Freizeitreviere der Hamburger verwandelt.
    Ein Filmteam hat sich am Goldbekkanal umgesehen und überraschende Geschichten aufgespürt. So haben sie die letzte staatseigene Gärtnerei Hamburgs durchstreift, welche im „Krieg“ mit Gänsen steht; einen Punk gesprochen, der von seinem Kleingarten schwärmt, und die Bhagwan-Diskothek besucht, in der bei Vollmondnächten zu Trancemusik getanzt wird. Sterneköche auf Rädern, eine Kleingärtnerin, die Harfe spielt und ein gestresster Mitarbeiter eines Beschwerdekundencenters, der zur Eigentherapie Lieder von Bob Dylan spielt, hat das Team am Goldbekkanal gefunden. (Text: BR Fernsehen)
  • 45 Min.
    Der Norden Chiles ist eine Region der Extreme. Die Atacama, eine der trockensten und ältesten Wüsten der Erde, prägt einen Großteil der Landschaft zwischen Anden und Pazifik. Die 6500 Meter hohen Vulkane der Andenkette ragen majestätisch über das Altiplano, dem über 4000 Meter hohen Hochland mit spektakulären Salzseen und einer Wüstenlandschaft, die an Mond und Mars erinnert. Ein Land der Kontraste, denn vor der Küste Chiles fließt der gewaltige Humboldtstrom und sorgt mit seinem kalten Wasser für einen faszinierenden Reichtum des marinen Ökosystems.
    Finnwale ziehen hier die menschenleere Küste entlang. Im berühmten Valle del Elqui betreibt Luisa Ogalde in der kleinen Ortschaft Villa Seca seit 2018 ein Restaurant, in dem auf acht Solaröfen ausschließlich mit Sonnenenergie gekocht wird. Die Mutter von Luisa gehörte zu den Ersten in der Region, die 1989 an einem Forschungsprojekt der Universität von Chile teilnahmen. Die Forscher wollten in den abgelegenen Wüstenregionen Sonnenenergie nutzen, um die Bevölkerung unabhängig von Gas oder Strom zu machen.
    Der Meeresbiologe Carlos Olavarria hat sich auf die Erforschung von Walen spezialisiert. Seine Arbeit hat dazu geführt, dass im Süden Chiles neue marine Schutzgebiete geschaffen wurden. Vor dem kleinen Fischerdorf Chañaral de Aceituno begibt sich der Wissenschaftler auf eine abenteuerliche Mission. Mit einem kleinen Boot nähert er sich Finnwalen, um ihnen GPS-Sender mit Saugnäpfen auf den Rücken zu setzen. So will er mehr über das Verhalten der Finnwale erfahren, damit sie besser geschützt werden können.
    Astronomen am Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) mitten in der Atacama-Wüste richten ihren Blick ganz tief ins Universum. Auf dem 2600 Meter hohen Berg Paranal steht das höchstentwickelte Teleskop der Welt. Eigentlich sind es vier Teleskope mit jeweils einem Durchmesser von 8,2 Metern, die zu einem gigantischen Teleskop zusammengeschaltet werden können. Der Astronom Elyar Sedaghati arbeitet hier und macht eine aufregende Entdeckung.
    Mit seinem Team entdeckt er einen neuen Mond des Planeten Neptun. Als junge Agrarstudierende hatten die beiden Brüder Marco und Miguel Angel Carcuro eine Idee, die zunächst verrückt klingt. Bier dort zu brauen, wo es kein geeignetes Wasser gibt. Das Grundwasser in Chile ist knapp und so hart, dass es zum Brauen von Bier nicht geeignet ist. Eine Lösung musste her, dabei hilft den Brüdern der Humboldt-Meeresstrom. Denn der kalte Meeresstrom produziert Wolken und Nebelwände, die in Richtung Küstengebirge ziehen.
    Dort haben die Brüder Netze angebracht, die das Wasser der Wolken auffangen. Und so können sie in der Wüste ihr Bier brauen: Atrapaniebla, auf Deutsch: Nebelfänger. Die Küstenstadt Arica liegt nur wenige Kilometer von der peruanischen Grenze entfernt, im äußersten Norden Chiles. Ausgedehnte Strände und an einigen Stellen felsige Küstenabschnitte mit riesigen Wellen machen Arica zur Surfhauptstadt Chiles. Die junge Surfszene ist der Motor der Stadt, denn die Wellen sind so bekannt, dass Surferinnen und Surfer aus Nachbarländern und den USA nach Arica kommen.
    Savitri Alvarez ist 33 Jahre alt und eine von den Stars der Szene. Die junge Frau ist auch als Rettungsschwimmerin ausgebildet und hat bereits zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe gewonnen. Seit neun Jahren hat Savitri Alvarez eine eigene Surfschule mit einem kleinen Café direkt am Strand. Diese Dokumentation nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise zu Menschen, für die diese einzigartige Landschaft zwischen Anden und Pazifik ihr Zuhause ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 08.06.2023 NDR
  • Im Frühjahr beobachten sie die Flussuferläufer, die zum Rissbach zum Brüten zurückkehren. Im Sommer schauten sie in die Kinderstube der Gämsenfamilien und waren dabei, wie ein Steinadler erstmals die Gipfel des Karwendels erkundete. Dabei wurden diese Flüge aus drei Perspektiven gedreht. Zuerst vom Boden, dann aus der Sicht des Greifvogels mit einem Helikopter und schließlich erstmals mit dem Steinadler mittels einer Minikamera, die er auf dem Rücken trug. So entstanden einmalige Aufnahmen, die diese Region aus einer völlig neuen Perspektive erfahren lassen. (Text: SWR)
    • Alternativtitel: Eine Norwegerin auf der Nordsee
    Die Norwegerin Aase Abrahamsen ist die Frau von der Bohrinsel Aseberg. Sie pendelt zwischen zwei Welten: dem Kontrollraum mitten in der Nordsee und dem Bauernhof mit Ehemann und drei Kindern auf dem norwegischen Festland. Der Film gibt Einblick in ihr berufliches und privates Leben. Zwei Wochen Schicht, vier Wochen frei – das ist der Arbeits- und Lebensrhythmus von Aase Abrahamsen. Auf der Bohrinsel ist sie die Sicherheitschefin. Windstärke zwölf und dreißig Meter hohe Wellen lassen sie kalt. Gasgeruch ist die größte Gefahr. Ihrer erfahrenen Nase vertraut sie dabei mehr, als allen Armaturen im Kontrollraum. Ein paar Hundert Männer und eine Handvoll Frauen arbeiten auf Aseberg. Aase Abrahamsen verdient „an Bord“ dreimal so viel wie ihr Mann, der Landwirt. Das könnte in anderen Ehen ein Problem sein, nicht so im emanzipierten Norwegen. Journalisten bekommen nur selten Einblick in den Alltag auf einer Bohrinsel, denn Bohrinseln sind Hochsicherheitszonen. (Text: BR Fernsehen)
  • 45 Min.
    Eine Schiffsreise entlang der patagonischen Pazifikküste gehört zu den spektakulärsten Seereisen der Welt. Das Fährschiff „Eden“ begibt sich in die wundersame Abgeschiedenheit Patagoniens: durch traumhafte Fjorde, vorbei an zerklüfteten Bergmassiven, atemberaubenden Gletschern und jahrtausendealten Regenwäldern. Auf dem Schiff und unterwegs trifft das Filmteam Menschen, die hier leben und ihre Geschichten erzählen, die eng verknüpft sind mit der Region am Ende der Welt. Sie alle sind echte Patagonier, der junge Schiffsoffizier, der das Schiff sicher durch die Fjorde steuern muss, eine alleinerziehende Mutter, die sich in der Wildnis behauptet, ein Gaucho, der wilde Pferde zureitet, oder der Wildhüter, der sich im neuen Patagonia Nationalpark um die vom Aussterben bedrohten Andenhirsche kümmert. Zwischen Atlantik und Pazifik wird das Fährschiff „Eden“ auf dem Weg von Puerto Montt im Norden nach Puerto Natales im Süden Patagoniens mit der Kamera begleitet. (Text: NDR)
  • Als lieblich-herbe Schönheit gilt die hundert Kilometer lange Nehrung zwischen dem Süßwasserhaff und der Ostsee nordöstlich von Kalinigrad, dem ehemaligen Königsberg. Vor fünfzig Jahren wurde das Haff noch von Hunderten flachbodigen Holzbooten befahren, den so genannten Kurenkähnen. Sie wurden im Laufe der Zeit durch Motorboote ersetzt und abgewrackt. Jetzt besinnt man sich wieder auf die alten Traditionen und baut neue Kurenkähne. Der Film zeigt vor diesem Hintergrund die faszinierende Landschaft und besucht Menschen, die voller Geschichten stecken. (Text: hr-fernsehen)
  • 45 Min.
    Galizien, das Gebiet zwischen Weichsel und den Hängen der Waldkarpaten, war einmal ein kulturelles Zentrum Europas. Die Hauptstadt Lemberg wurde auch „kleines Wien“ oder „Jerusalem des Ostens“ genannt. Im frühen 20. Jahrhundert fiel das Land auseinander. Die Region ist heute noch geografisch Mittelpunkt des europäischen Kontinents. Das ehemalige Kronland Galizien teilt sich zwischen Polen und der Ukraine auf. Auf einer Zugfahrt durch Galizien wird deutlich, wie Polen, Deutsche, Ukrainer dieses Land geprägt haben. Heute reist man langsam, denn das Streckennetz ist alt und marode.
    Ganz am westlichen Rand Galiziens liegt die Hohe Tatra, wo die Gipfel bis zu 2500 Meter steil emporragen, mit dem Hauptfluss Dunajec im heutigen Polen. In einigen Dörfern am Fluss gibt es eine Tradition, die immer noch vom Vater auf den Sohn weitergegeben wird: das Flössen. Der 35-jährige Grzegorz Chmiel möchte von seinem Vater alle Tricks lernen, um im Strom zurechtzukommen und um seine Prüfung zu bestehen. Früher wurden viele Waren über den Fluss transportiert. Jetzt werden auf dem Dunajec vor allem polnische Touristen gefahren.
    Für einen Flößer gilt: kurze Haare, keine Bärte, das Tragen von Hut und Weste sind Pflicht. Weiter östlich an den Hängen der ukrainischen Karpaten lebt ein geheimnisvolles Bergvolk: die Huzulen. Niemand weiß genau, woher sie kamen. Viele vermuten, wohl ursprünglich aus der Mongolei. Sie sprechen eine Art Russisch mit rumänischer Färbung. Viele sind sehr geschickte Handwerker, wie der 81-jährige Mykhaylo Tofiychuk, der in einem alten Holzhaus zurückgezogen lebt. Er ist der letzte Musikinstrumentenbauer der Huzulen, sagt er zumindest. Geboren ist er als Pole, die meiste Zeit war er Bürger der Sowjetunion und nun ist er Ukrainer.
    Seine größte Hoffnung ist es, dass seine 17-jährige Enkeltochter Marichka auch Handwerkerin wird. Erst die Österreicher haben mit der Eisenbahn die Waldkarpaten erschlossen. Auch in die entlegensten Ecken haben sie eine Schmalspurbahn gebaut. Viele dieser Strecken werden jedoch schon lange nicht mehr befahren. Dazu gehört die Strecke nach Königsfeld. Königsfeld im Theresiental ist eine deutsche Enklave in einem unzugänglichen Teil der Karpaten. Zu Zeiten der Kaiserin Maria Theresia wurden hier österreichische Waldarbeiter angesiedelt.
    Sie nannten sich Schwaben-Deutsche und sind bis heute ihrer Kultur und ihrer Sprache treu geblieben. So wie der 66-jährige Imre Gorbas, der sein ganzes Leben hier verbracht hat. Imre redet noch in einem Dialekt, der in Österreich vor 200 Jahren gesprochen wurde. Jeden Sonntag gehen er und die deutschen Gemeindemitglieder in ihre katholische Kirche. Der Priester spricht Ukrainisch und die Gemeinde antwortet auf Deutsch. Weit oben in den Karpaten steht der Stolz der österreichischen Eisenbahnbaukunst: das Viadukt von Worochta, über das allerdings schon lange keine Züge mehr fahren.
    Hier liegt das heruntergekommene ukrainische Olympiazentrum der Skispringer. Doch das hält den alten Olympioniken Vasyl nicht davon ab, den Nachwuchs auszubilden. Vasyl ist ein Meister der Improvisation! Was andere Olympiazentren an technischer Ausstattung haben, versucht der 66-Jährige mit Ideenreichtum wettzumachen. Die drei großen Schanzen, die einst den Ruf des „weißen Mekkas der Sowjetunion“ begründeten, sind baufällig. Trotzdem trainieren die jungen Sportler hart und hoffen auf eine bessere Zukunft im ehemaligen Galizien. (Text: NDR)
  • Auf welchen Bahnhöfen man auch in Südindien ankommen mag, die Fahrer der zählebigen Motorrikschas sind schneller als jede Zeitung. Sie kennen alle Umleitungen, wissen Bescheid über jede Straßensperre und sind auch informiert über die jüngsten Skandale in der Stadt. Auf einer langen Rikschafahrt durch Andra Pradesh ließ sich ein Fernsehteam Geschichten erzählen – Geschichten über Alkohol trotz Prohibition, über homöopathische Wunder und katholische Schwestern unter lauter Hindus. (Text: rbb)
    • Alternativtitel: Die Ewenken - Zwischen Rentierschlitten und Schneemobil
    Die Reportage gibt einen kleinen Einblick in das heutige Leben der Ewenken am Baikalsee zwischen Moderne und Tradition. Als die sibirischen Ewenken auf der Suche nach neuen Jagdgründen den Baikalsee entdeckten, sollen sie gerufen haben „baka, baka“. Es bedeutet: Wir haben ihn gefunden, wir sind gerettet. Ob diese oder eine andere Legende dem ältesten Süßwassersee der Erde seinen Namen gab, ist ungewiss. Das Filmteam wurde von dieser Legende auf seiner Suche nach den Ewenken am Baikalsee begleitet. Ewenken leben in der Volksrepublik China, der Mongolei und in weiten Teilen Sibiriens.
    An der Nordspitze des Baikalsees gelten die Ewenken als Ureinwohner, doch nur wenige Vertreter dieses Volkes sind heute dort zu finden. Trotzdem oder gerade deshalb versuchen die ewenkischen Stämme ihre Identität zu bewahren. Die Sprache ihrer Vorfahren ist in diesem Gebiet nur noch wenig zu hören. Doch Lieder, Tänze und Bräuche kann man erleben. Beim großen Fest auf dem zugefrorenen Baikalsee im April tragen die Ewenken ihre Trachten, sie kochen traditionelle Gerichte und überall sind alte Melodien, die mit der Maultrommel gespielt werden, zu hören. (Text: BR Fernsehen)

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