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  • Anfang 1998 sorgten Nachrichten über sensationelle Mumienfunde im Nordosten Perus für Aufmerksamkeit: In der Gegend der etwa 2 000 Meter hoch gelegenen Laguna de los Condores, einem eiskalten See, auf dessen Grund seit langem Schätze untergegangener Indianerkulturen vermutet werden, hatten Grabräuber zahlreiche mehr als 1 000 Jahre alte Gräber der Chachapoyas, eines bedeutenden, aber längst vergessenen und bisher unerforschten Indianervolkes, teils geplündert, teils achtlos zerstört. Der Osten Perus ist bis heute kaum zugänglich und daher weitestgehend unbekannt. (Text: BR Fernsehen)
  • Eine Reportage über die Schweinebauern im nördlichen Andalusien, die dort die sogenannten Iberico-Schweine züchten, die letzte europäische Weideschwein-Rasse, aus denen dann der „Jamón Ibérico“, der angeblich beste Schinken der Welt, hergestellt wird. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    St. Annaberg – Ein wichtiger Wallfahrtsort im katholischen Polen
    Eine geschichtsträchtige Region. Eine europäische Region. Eine Region, die reich ist an landschaftlichen und kulturellen Schätzen wie auch an Bodenschätzen: Schlesien. Schlesien hat eine bewegte deutsch-polnische Geschichte. Voller Traditionen, voller Schmerz und für manche Heimatvertriebene auch voller Wehmut. Aber es steht eben auch für ein modernes Polen in einem zusammenwachsenden Europa. Das deutsch-polnische Filmemacherteam Peter Moers und Edward Porembny erkundet „Schlesiens Schätze“: eine Entdeckungsreise durch das Schlesien von heute.
    Preußens großer König Friedrich, die böhmischen Könige und der österreichische Kaiser, alle wollten etwas vom prachtvollen Land zwischen Weichsel und Oder. Die Städte Breslau, Brieg, Oppeln und Kattowitz galten jahrhundertelang als Juwelen Europas. Der größte Teil Schlesiens liegt heute im Süden Polens. Dort verbindet die Oder nicht nur die Großstädte Wroclaw, Brzeg, Opole und Katowice, sondern auch Ober- und Niederschlesien. Das deutsch-polnische Filmemacherteam erkundet die Gegend rund um Opole, ursprüngliche Naturlandschaften und romantisch überwucherte Schlossparks voll königlicher Geschichte.
    Es begibt sich auch in die Kohlezechen im „Schwarzen Herz“ Polens, die trotz ihrer musealen Anmutung nach wie vor Tausende von Bergarbeiterfamilien ernähren. In der traditionellen Kohleregion Schlesiens südlich von Katowice schlagen sich die Bergleute täglich mit den Bewegungen der Erdkruste herum. Mit langen Hämmern klopfen sie das Gestänge der Fahrstühle ab und hören dabei auf seinen klaren Klang. Verändert sich der, ist das Gestänge verzogen. Dann droht den Kumpeln, die fast einen Kilometer weit unter Tage die Lagerstätten abbauen, dass sie eingeschlossen werden.
    Eine kritische Situation, die der Grubenmechaniker Jacek Paris und sein Team verhindern müssen. Am Fuße des St. Annabergs, einem malerisch gelegenen, erloschenen Vulkan, liegt eine alte Kultstätte aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die junge Rangerin Elzbiéta hat herausgefunden, dass ausgerechnet dieses verlassene Amphitheater heute ein kleines ökologisches Wunder ist. Sie hat dort seltene wilde Orchideen aufgespürt. Großes Aufsehen mit kunstvoll umgarnten Löchern will eine Gruppe junger Frauen im bergigen Süden Schlesiens erreichen.
    Ihr Ziel ist es, die traditionelle Häkelkunst der Dörfer des Beskiden-Gebirges nicht nur am Leben zu erhalten, sondern sich mit dem größten Häkelstück der Welt im „Guinnessbuch der Rekorde“ zu verewigen. Bei Südwind bildet sich vor der Schneekoppe, dem höchsten Berg des Riesengebirges, eine stabile lange Aufwindwelle. Bauern hatten Kampfpiloten aus dem Ersten Weltkrieg darauf aufmerksam gemacht, als diese 1920 nach Grunau kamen. Seitdem ist das Dorf Pilgerort für Segelflieger aus ganz Europa.
    Heutzutage werden in den Werkstätten des geliebten Flieger-Oldies „Grunau-Baby“ hochmoderne Carbonflugzeuge gefertigt, die international Preise abräumen. Ihr Konstrukteur Henryk ist so etwas wie der Urvater der Segelfliegerei in Polen. Die originalen Baupläne des „Grunau-Babys“ hütet er wie einen Schatz. Am Fuße der Sudeten in der Oderebene liegt Wroclaw (Breslau), damals wie heute eine wichtige Stadt. Wer durch die zauberhaft pittoreske Altstadt flaniert, der trifft immer wieder auf kleine Zwergenstatuen.
    Einer der Schöpfer dieser Zwergenarmee ist Grzegorz, ein Künstler und Schmied. Archaisch flammenfauchend wie im Vorhof der Hölle geht es in seiner Zwergenmanufaktur zu: die beliebtesten Bewohner von Wroclaw werden hier aus flüssiger Bronze gegossen. Die Liebe hat eine jüdische Schauspielerin nach Wroclaw verschlagen. Mit ihrem Engagement für den Aufbau der von den Nazis zerstörten Synagogen der Stadt kann sie zwar die Vergangenheit und die Verbrechen des Holocaust nicht ungeschehen machen, aber sie möchte den ermordeten jüdischen Bewohnerinnen und Bewohnern Wroclaws damit ihre Würde zurückgeben. (Text: NDR)
  • Deutsche TV-Premiere Sa. 17.11.1984 Das Erste
    von Karl Schüttler
  • Sie erscheinen wie Wesen aus einer anderen Welt: Transsexuelle und Hermaphroditen, die sich in Frauenkleider hüllen und grell geschminkt im Verkehrs-Chaos auf Indiens Straßen um Almosen bitten. In Indien nennt man sie Hijras. Sie leben seit Jahrhunderten meist in kleinen Gruppen, verdienen ihren Lebensunterhalt durch Prostitution und Bettelei und genießen in der hinduistischen Gesellschaft einen ambivalenten Status: Obwohl sie weitgehend gemieden und abgelehnt werden, dürfen sie zu bestimmten Anlässen wie Geburten, Hochzeiten oder Geschäftseröffnungen auch rituelle Zeremonien durchführen. Regisseur Thomas Wartmann porträtiert drei Hijras aus Bombay, die trotz ihres gesellschaftlichen Schattendaseins die einzige Freiheit verteidigen, die sie haben: nämlich jene, weder Mann noch Frau zu sein.
    Mit Hilfe der indischen Fotografin Anita Khemka gelingt es Thomas Wartmann, diesen für westliche Zuschauer schwer begreifbaren Way of Life der indischen Eunuchen transparent und nachvollziehbar zu machen – als Frau und Inderin gewähren die Hijras Anita Khemka Zugang zu ihrer Welt. Obwohl sie kastriert sind, ist die Erotik im Leben der Hijras omnipräsent. Anita stellt den exzentrischen Protagonisten unverblümt grundlegende Fragen und bekommt ebenso direkte Antworten. Ein Film, der mit intensiven Bildern – ohne Kommentar und frei von Voyeurismus – Innenansichten aus dem Alltag der Hijras. (Text: rbb)
  • Neuseeland, das sind die Inseln am anderen Ende der Welt. Es ist ein kleines Land zwar, aber eines mit vielfältigen Landschaften: Mit hohen Bergen, tiefen Förden, weiten Ebenen und einsamen Wäldern. Auf einer Fläche, die etwa der der alten Bundesländer entspricht, leben nur 4 Millionen Menschen, aber die sind zäh und erfinderisch, freundlich, offen und naturliebend. Ein Filmteam ist durch das schönste Ende der Welt gefahren und hat einige typische Kiwis, wie die Neuseeländer oft genannt werden, besucht: (Text: WDR)
    • Alternativtitel: Die schönsten Zugreisen der Welt - Auf Schienen durch die Rocky Mountains
    45 Min.
    Eine imposante Zugstrecke: von der Traumstadt Vancouver an der kanadischen Westküste durch den pazifischen Regenwald, quer durch die Rocky Mountains, vorbei an tosenden Flüssen und mächtigen Gletschern bis zum Städtchen Banff inmitten des ältesten Nationalparks Kanadas. Gebaut wurde diese Bahnlinie Ende des 19. Jahrhunderts noch ganz im Geist der Entdecker und Eroberer: das letzte Stück, das für die durchgehende Schienenverbindung von der Ost- zur Westküste fehlte. Eine Meisterleistung genialer Ingenieure und Techniker, denn dieses letzte Stück war eben auch die größte Herausforderung: Die Rocky Mountains erwiesen sich als fast unüberwindbare Hürde auf dem Weg zum Pazifik.
    An einer Stelle mussten gleich zwei Spiraltunnel durch die Berge gesprengt werden, damit Steigung und Gefälle für die Züge noch zu schaffen sind. Es gab weder Straßen noch Autos für den Transport von Menschen und Material. Tausende Arbeiter wurden aus China angeheuert, etliche, geschätzt fast 600, ließen bei der Arbeit ihr Leben. Wer heute auf dieser Strecke reist, ist in einer ganz anderen Welt unterwegs: im Luxuszug auf den Spuren der Pioniere. Die Personen- und Frachtzüge werden von zwei gewaltigen Loks gezogen und sind von beeindruckender Länge.
    Die Naturwunder von British Columbia und Alberta lassen sich bequem durch Panoramascheiben entdecken. Selbst Bären sind mit etwas Glück zu sehen, denn die Grizzlys werden von den Zügen gar nicht verjagt, sondern angelockt. Sie nutzen die Gleise, um schneller voranzukommen, und schätzen das Getreide, das aus den Güterzügen rieselt. Ranger kümmern sich um den Schutz der Bären und Elche. Eine Zugfahrt durch das majestätische Panorama der kanadischen Rocky Mountains und zugleich durch ein Stück kanadischer Geschichte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 09.12.2021 NDR
  • Nicht nur der Kilt unterscheidet die Schotten vom Rest der Insulaner. Zu ihren Traditionen gehören genauso der Hang zur Rebellion und die Lust auf neue Wege. Der Earl von Glasgow wagte ein Experiment, das anderen Adelsfamilien das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er engagierte brasilianische Straßenkünstler, um sein Schloss mit Fantasiefiguren zu bemalen. Schloss Kunterbunt ist mittlerweile ein Publikumsmagnet. Rebellische Kreativität findet sich überall in Schottland. Hier gibt es nicht wirklich hohe Gipfel. Sehr viele erreichen gerade mal die Tausend-Meter-Marke. Doch die schottischen Wanderer sagen sich: Wenn es schon keine hohen Berge gibt, dann werden einfach möglichst viele kleine bestiegen.
    Inzwischen ist das „Sammeln“ von Tausendern ein Volkssport. Als wahre Meister erweisen sich die Schotten, wenn es darum geht, aus der Not eine Tugend zu machen. Da die Einwohner der Hebrideninsel Eigg abgeschnitten waren vom Stromnetz des Festlands, haben sie einfach die Insel gekauft und eine eigene Energieversorgung aufgebaut. Was auf der Insel politisch passiert, bestimmt die Basis. Eigg ist eine Art „Freie Republik“. Eine Rebellin der ganz besonderen Art ist Evelyn Glennie. Sie hat gewissermaßen die Naturgesetze überwunden. In früher Jugend verlor sie ihr Gehör bis auf einen winzigen Rest und studierte trotzdem gegen alle Widerstände Musik. Nun ist Evelyn Glennie eine weltberühmte Percussion-Künstlerin. (Text: BR Fernsehen)
  • Im Zweiteiler „Schottlands Nordseeküste“ und „Englands Nordseeküste“ wird die britische Küste aus der Vogelperspektive betrachtet und ein Porträt der Bewohner gezeichnet. Diese Regionen der Nordseeküste, angefangen am Leuchtturm von Dunnet Head, dem nördlichsten Punkt des schottischen Festlandes, bis hinunter zur englischen Grafschaft Suffolk sind keine klassischen Reiseziele für Touristen wie beispielsweise Cornwall, Somerset oder Devon. Es sind landschaftliche und historische Schätze, die das Filmteam auf einer abenteuerlichen Reise durch unbekanntes Terrain aus atemberaubender Perspektive mit Cineflex-HD-Luftaufnahmen entdeckt.
    „Schottlands Nordseeküste“ bietet außergewöhnliche Geschichten: Ein 17-jähriger Hochlandrinderzüchter hübscht seine geliebten Tiere mit Shampoo, Föhn und Nagelfeile auf. Bei Loch Ness sitzt seit Jahren tagtäglich ein „Vollzeit-Nessie-Forscher“ am Ufer. Der Chef der Fassbauer einer kleinen Whisky-Destillerie ist noch immer der schnellste, wenn es gilt, die Holzfässer von Hand zusammenzubauen. Und der stärkste Mann Schottlands erklärt, worauf es ankommt, wenn man einen Baumstamm so durch die Luft schleudern will, dass er auf „zwölf Uhr“ liegen bleibt. 2 Teile, täglich (Text: BR Fernsehen)
  • Das riesige Biosphärenreservat Indio-Maiz, das sich entlang des Flusses Rio San Juan bis an die Karibik-Küste erstreckt, ist das Herzstück des grenzübergreifenden Peace Parks „SI-A-PAZ“ – „Ja zum Frieden“. Auf wenigen Hektar sind hier mehr Tier- und Pflanzenarten zu finden als in ganz Europa: Erdbeerfrösche und Goldbaumsteiger am dunklen Dschungelgrund, Tukane, Amazonen, Mantelbrüllaffen und Klammeraffen da, wo mehr Licht einfällt. Der Soldatenara, ein großer, grüner Papagei, ist zum Symboltier für den Kampf um die Erhaltung des einzigartigen Ökosystems in der Region geworden.
    An der Mündung des Rio San Juan lag einmal die Stadt Greytown, die im 16. Jahrhundert von den Spaniern unter dem Namen San Juan del Norte gegründet wurde. Die Stadt an der Karibik-Küste erlebte ihre Blütezeit während des Goldrauschs in Amerika. Deshalb sollte Ende des 19. Jahrhunderts von dieser bedeutenden Handelsstadt ausgehend ein Kanal gebaut werden, um den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean zu verbinden.
    US-Firmen begannen mit den Arbeiten, aber ein Vulkanausbruch brachte die Pläne kurze Zeit später zum Erliegen. Sie bauten den Kanal schließlich in Panama. Für das Land Nicaragua war das eine ökonomische Katastrophe, für die Natur entlang des San Juan ein unbezahlbares Geschenk. Große Teile des tropischen Regenwaldes und der Feuchtgebiete wären den Baumaßnahmen und verstärkten Schifffahrtsaktivitäten mit Sicherheit zum Opfer gefallen. Während des Contra-Krieges gegen die Sandinistische Regierung brannte San Juan del Norte nieder.
    1990 wurde die Stadt neu gegründet. Jetzt wollen die Menschen, die hauptsächlich vom Fischfang leben, den Tourismus entwickeln. Das Meer und die einzigartige Lagunenlandschaft haben das Zeug zur Attraktion. Rundschwanzseekühe, auch Manatis genannt, leben hier vermutlich in großer Zahl und könnten ein Magnet für Besucher aus aller Welt werden. Doch sind sie schwer zu finden. Nur wenige Einheimische wissen, wo sie sich aufhalten.
    Wissenschaftler aus San José wollen nun erforschen, ob sie von den Lagunen des nicaraguanischen San Juan Deltas etwa über die Flüsse nach Costa Rica wandern. Dazu laden sie Spezialisten aus Belize und Florida ein, im Nationalpark Tortuguero Manatis zu fangen und mit Sendergürteln auszustatten. Das Schutzgebiet an der Karibik-Küste Costa Ricas gilt als ein Musterbeispiel für Ökotourismus. Über 60.000 Besucher kommen jährlich, etwa um unter professioneller Führung nachts am Strand die Grünen Meeresschildkröten bei der Eiablage zu beobachten. (Text: hr-fernsehen)
  • Ab dem 3. Jahrhundert vor Christus bildete sich rund um die aufstrebende Hauptstadt Meroe, 25 km nordöstlich des heutigen Khartums ein selbstbewusster neuer Staat, der für sieben Jahrhunderte die Geschicke der Region bestimmte. Stark beeinflusst von afrikanischen Traditionen, entwickelte sich hier unter der Führung Schwarzer Königinnen eine von Ägypten zunehmend unabhängige Hochkultur. (Text: rbb)
  • 45 Min.
    Im Jämtland gibt es unzählige klare Seen.
    Rote Holzhäuser an malerischen Seen und Elche, die vorüberziehen, das allgemeine Bild von Schweden ist oft durch die touristischen Orte im Süden geprägt. Doch im Fjäll weiter nördlich, dem Berg- und Hügelland im Herzen Schwedens, zeigt das Land seine unberührte und wilde Seite. Hier, entlang der Grenze zu Norwegen, gibt es wahrscheinlich mehr Rentiere, Bären und Luchse als Einwohner. Das einsame Hinterland fernab der großen Städte hat seinen besonderen Reiz. Die Menschen, die hier leben, wollen mit keinem Ort der Welt tauschen.
    Denn das Fjäll bedeutet für sie Freiheit. Jeden Tag verbringt Linnea Andersson viele Stunden im Auto und genießt den Blick auf Schwedens Berge. Die junge Postbotin fährt Briefe, Pakete und Zeitungen in die entlegensten Orte. 300 Kilometer schafft sie jeden Tag. Job, aber auch Training: Nach Feierabend holt sie den Werkzeugkasten raus und schraubt mit Papa Jan-Ola in der Garage an alten Rennautos. In ihrer Familie sind die Wettfahrten mit den verbeulten Boliden schon eine Tradition.
    Und jetzt möchte Linnea die schnellste Postbotin werden. Zumindest auf der Rennstrecke. Der Schwedische Touristenverein betreibt viele Wanderhütten. Die kleinste und höchstgelegene ist die Station Blåhammaren. Auf 1086 Metern empfangen Alexandra Lundgren und ihr junges Team die Gäste. Alexandra hat die über 100 Jahre alte Hütte erst vor zwei Jahren übernommen und lernt hier oben jeden Tag zu improvisieren. Nebel, Stromausfall, Blitzeinschläge, in Schwedens Bergen muss man mit allem rechnen.
    Nur nicht mit Alltag. Der Zeitpunkt lässt sich nicht planen. Doch wenn die Sami ihre Rentierherden aus dem Fjäll in die Gatter im Tal treiben, ist das der Höhepunkt im Jahr. Die Tiere werden gezählt, markiert und gefangen. In Schweden leben rund 20.000 Samen, viele verdienen ihr Geld mit der Zucht. Doch die wird immer schwieriger. Schlechtes Wetter kann die Arbeit von mehreren Wochen zunichtemachen. Ein Sturm etwa kann die Herde in alle Himmelsrichtungen zerstreuen.
    Auch Bären und andere Raubtiere sind eine ständige Bedrohung. Viele schlimmer sei aber etwas anderes, sagt Toamma Dorra. In den 1970er-Jahren habe sein Sameby, seine Gemeinschaft von Rentierzüchtern, uralte Weideflächen in Norwegen verloren. Entschädigt wurden sie mit Land auf der schwedischen Seite, für das sie künftig zahlen sollen. Rund 1000 Braunbären leben in der Region. Sie sind seit 1927 streng geschützt, aber vermehren sich sehr stark. Nicht zuletzt für die Sami mit ihren frei umherziehenden Rentieren ein Problem.
    Kontrolliert darf deshalb auf Bären Jagd gemacht werden. Der Schwede Bert-Ivan Mattsson (63) arbeitet seit über 20 Jahren als Ranger und bei der Jagdaufsicht. Für die Jagd gelten Regeln, die von Bert-Ivan überwacht werden. Wird ein Bär erlegt, muss er sofort gerufen werden. Denn er soll sicherstellen, dass in der Region nicht mehr Tiere erschossen werden, als bei der Lizenzjagd erlaubt ist. Im Norden erreichen die schwedischen Berge dann schon fast alpines Niveau.
    Auf den 1000 bis 2000 Meter hohen Gipfeln ist jedenfalls jede Form von Kraxeln, Höhenwandern und Skifahren möglich, inklusive aller denkbaren Unfälle. Mattias Södern, unter der Woche bei einem Bauunternehmen beschäftigt, widmet seine Wochenenden der Bergrettung. Er musste dafür eine spezielle Ausbildung absolvieren. Denn wer hier zum Einsatz gerufen wird, braucht nicht nur Klettererfahrung, sondern sollte auch schwindelfrei sein. Oft hängt Mattias mit seiner Rettungstrage unter einem Helikopter hoch oben über den Baumwipfeln. (Text: NDR)
  • Die Schären von Stockholm sind eines der größten Inselreviere der Welt: 30.000 Inseln und Inselchen. Das Filmteam hat diese Inselwelt in allen vier Jahreszeiten besucht und einige Bewohner begleitet. Direkt vor Schwedens Hauptstadt liegt eines der größten Inselreviere der Welt: die Schären von Stockholm.10.000 Menschen leben dort verteilt auf 30.000 Inseln und Inselchen. Der langjährige Skandinavien-Korrespondent Tilmann Bünz und sein Team haben diese Inselwelt in allen vier Jahreszeiten besucht: Im Sommer, wenn die Städter kommen, im Herbst, wenn die Insulaner sich von dem Ansturm erholen und Zeit finden, ihren Kindern das Fischen beizubringen, im Winter, wenn es um 9 Uhr hell wird und um 15 Uhr schon wieder dunkel und schließlich im Frühling, wenn das Eis bricht und die ersten Städter wieder Sehnsucht nach den Schären bekommen.
    Im Mittelpunkt der Reportage stehen zwei schwedische Frauen wie aus dem Bilderbuch: Lotta von der Jungfraueninsel, die mit ihrem Mann Urban und den zwei kleinen Kindern eine Insel für sich allein hat, zwei Kilometer lang und 300 Meter breit. Die Kinder fliegen bei Eisgang mit dem Hubschrauber zum Kindergarten. Ylva führt auf Rödlöga, der letzten Insel draußen im Meer, den östlichsten Kaufmannsladen Schwedens. Bei Sturm geht sie segeln, wenn sie den Inselkoller bekommt. Außerdem werden die zwei knorrigen Bootsbauer Hans und Per-Oskar vorgestellt, die unverdrossen seit einem halben Jahrhundert Holzboote von Hand bauen. (Text: BR Fernsehen)
  • Große Walarten machen Schlagzeilen, obwohl sie sich in unseren Gewässern nur zufällig aufhalten. Über das Leben der bei uns heimischen Schweinswale dagegen, wissen wir nur wenig. Dabei leben die eleganten Tiere direkt vor unserer Haustür, in Nord- und Ostsee, aber auch in den Ozeanen der gesamten Nordhalbkugel. (Text: WDR)
  • Porträt der Schweiz und ihrer Bewohner. Der Autor Tilmann Bünz stellt dabei Traditions- und Brauchtumspflege sowie das Prinzip der direkten Demokratie im Land vor, und er geht auch der Frage nach, ob unsere Klischees über die Schweizer, wie Pünktlichkeit, Ordnung und Sauberkeit sowie Angst vor Überfremdung, stimmen. Die Schweizer legen eine langsamere Gangart an den Tag, sind redlich und solide. Sie lieben ihre Ruhe und ihre Berge. Sie sind Musterdemokraten und stimmen ständig ab. Das Volk darf alles entscheiden, nichts ist heilig, weder Managergehälter noch Minarette. Fremde sind in ihrem Land willkommen, wenn sie denn nicht zu lange bleiben und genügend Geld mitbringen. In Sachen Fluchtgeld drücken sie gerne ein Auge zu. Beim Abfall sind sie weniger großzügig.
    Konservendosen dürfen nur gefaltet und gewaschen in die Tonne. Wäsche am Sonntag auf die Leine hängen ist verpönt. Das sind die Vorurteile über die Schweizer. Tatsache ist: In der Schweiz gibt es die meisten Viertausender in Europa, dort werden die besten Uhren der Welt gebaut und eines Tages wird die Schweiz die Müllabfuhr im All übernehmen. NDR Autor Tilmann Bünz erkundet das Land zwischen den Bergen, das gerne zu Europa gehören möchte, aber ohne die Nachteile. Schweizer sind den Deutschen nahe. Seit 300.000 Deutsche ins Land zugewandert sind, zu nahe. Weiterer Zuzug ist unerwünscht. Deutsche gelten als als forsch und übereifrig. Umso spannender ist es, den Verstimmungen auf beiden Seiten auf den Grund zu gehen. (Text: ARD-alpha)
  • Sie leben auf dem Wasser, die Kutai, im Innern Borneos. Sie sind die Nachkommen eines Volkes, das vor Jahrhunderten von der See her eingewandert ist. Ausgerechnet im riesigen Überschwemmungsgebiet des Mahakam haben sie sich niedergelassen – in einzigartigen schwimmenden Dörfern. Wegen des ständig schwankenden Wasserstandes schwimmen ihre Häuser auf fest vertäuten Baumstämmen. Nicht nur die Wohnhäuser schwimmen, sondern auch Sägewerke und Bootswerften. Die Händler bieten ihre Waren vom Boot aus an. Nur die Moschee und die Schule stehen auf festem Boden. In einem dieser schwimmenden Dörfer lebt Demong, der täglich mit seinem Sohn in den überfluteten Wäldern und in den flachen Seen Reusen aufstellt oder die Fische nachts im Schein der Petroleumlampe harpuniert.
    Dort lebt auch Maxi, der in der Sumpflandschaft Affenfallen aufstellt oder mit bloßen Händen Pythons und Wasserschlangen fängt. Das Filmteam von Thomas Brodbeck hat Demong, Maxi und den Dorflehrer mehrere Wochen lang in ihrem Leben auf dem Wasser begleitet. Er war mit ihnen und ihren Familien in der Schule, auf einer Hochzeit und in der Moschee. Mindestens in einem Punkt hat das Filmteam die Kutai beneidet: Wenn eine Familie sich von der lauten Musik der Nachbarn gestört fühlt, stakt sie ihr Haus einfach an eine andere Stelle. (Text: hr-fernsehen)
  • Deutsche TV-Premiere Sa. 27.11.1982 S3
    von Monika Kovacsics
  • Die Isles of Scilly liegen vor der Küste von Cornwall. Die westlichste Spitze Englands, Land’s End, ist nur 45 Kilometer entfernt. Bei schönem Wetter leuchten weiße Sandstrände vor azurblauem Meer, bei Sturm peitschen die Wellen gnadenlos gegen die etwa 140 winzigen Inseln, von denen keine breiter als fünf Kilometer ist. Nur sechs von ihnen sind mit etwa 2.260 Einwohnern bewohnt. Hier gibt es die kleineste Molkerei Englands mit eigener Eiscremefabrik, die kleinste Fußball-Liga des Königreiches mit sage und schreibe zwei Mannschaften und ein für englische Verhältnisse sehr untypisches, sonniges Klima.
    Die Insulaner kennen die Tücken des Ozeans: In der Vergangenheit zerschellten rund 800 Schiffe an den Klippen vor den Scillies. Der Meeresgrund mit seinen Wracks und seinen vielen ungeklärten Geheimnissen ist ein Eldorado für Taucher und Archäologen. Die erfahrenen Archäologen der Arqueonautas Foundation haben sich vorgenommen, eines dieser Geheimnisse zu lüften: Mit Hightechausrüstung und großem Wagemut wollen sie ein jahrhundertealtes Rätsel um die größte Schiffskatastrophe in der Geschichte der englischen Marine lösen.
    In einem Punkt sind die Bewohner der Scilly Islands besonders britisch: Sie sind sportverrückt. Ständig treten sie gegeneinander an, nicht nur in der kleinsten Fußball-Liga, sondern auch bei den großen Inselregatten mit traditionellen Gigboats. Das sind Ruderboote mit einer über 200-jährigen Tradition, die momentan in vielen Teilen der Welt als Sportgerät wieder entdeckt werden. Aber die Menschen begeistern sich auch beim alljährlichen Triathlon, bei dem selbstverständlich durchs Meer geschwommen werden muss.
    Die früher „Ennor“ genannten Isles of Scilly haben ihren jetzigen Namen durch die Verbindung von Sunny Isles (Sonnige Inseln) bekommen. Dies könnte passender nicht sein, denn die Nähe zum Golfstrom verhilft den Inseln zu einem sehr milden Klima mit einer Temperaturschwankung von nur neun Grad im Jahr. Die vielen exotischen Pflanzen, die auf den Inseln gedeihen, hätte man so nahe am alten Europa nicht unbedingt erwartet.
    Ihre Existenz verdanken sie dem Tresco Abbey Garden, den Augustus Smith 1835 anlegen ließ. Mit über 20.000 Pflanzen ist er das Highlight für jeden Blumenliebhaber. Auch für Tiere sind die Inseln ein wichtiger Rückzugsort, vor allem für viele Seevogelarten. Die Menschen des Seabird Recovery Projects kämpfen für die Vögel und gegen eingewanderte Feinde: Ratten werden mit englischem Käse in die Falle gelockt. Die Scilly Islands: für Touristen und Englandfreunde „vom Kontinent“ eine unbedingt lohnende Entdeckung! (Text: NDR)
  • Sie sind rau, sie sind trinkfest, ihre Gesichter sind wind- und wettergegerbt, ihre Heimat ist die griechische See. Und sie schippern abseits der großen Schiffsrouten zwischen den griechischen Inseln – die Seebären der Ägäis. Die Familie Skopelitis fährt traditionell die Route durch die kleinen Kykladen. Eine abenteuerliche Reise, denn die meiste Zeit des Jahres ist die Fähre die einzige Verbindung zwischen den Inseln und die Tour kann, abhängig vom Wetter, stundenlang dauern. Länder-Menschen-Abenteuer bricht auf zu einer Odyssee zu griechischen Inseln und ihren Geschichten von traditionsbewussten Menschen, die mit dem und vom Meer leben. (Text: WDR)
  • Deutsche TV-Premiere Fr. 02.04.1999 Südwest Fernsehen
    von Hannelore Kelling
  • „Der schwarze See auf dem Dach der Welt“: der Karakul im Pamir. Er liegt fast 4.000 Meter über dem Meeresspiegel. Bisher ist er kaum erforscht und gibt Experten zahlreiche Rätsel auf. Der Karakul im Pamir: frei aus dem Tadschikischen übersetzt: „Der schwarze See auf dem Dach der Welt“. Die Menschen dort sagen, er wirke umso dunkler, je höher die Berge sind, von denen aus man auf ihn herabblickt. Und tatsächlich sind einige der Gipfel des Pamir über 7.000 Meter hoch. Der See selbst liegt fast 4.000 Meter über dem Meeresspiegel im Nordosten Tadschikistans.
    Der Karakul ist bisher kaum erforscht und gibt Experten zahlreiche Rätsel auf. Er soll vor etwa fünf Millionen Jahren durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag entstanden sein. Überreste des Meteoriten hat man aber bis heute nicht gefunden. Auch die Ursache des ungewöhnlich hohen Salzgehaltes ist nicht endgültig geklärt. Und dann ist da noch die Eisschicht auf dem Grund des Sees. Eine schlüssige Theorie dafür gibt es bis heute ebenfalls nicht. Die tadschikische Provinz Berg-Badachschan, in der sich der Karakul befindet, gehört zu den am dünnsten besiedelten Regionen ganz Asiens.
    Obwohl die Provinz fast die Hälfte der Landesfläche einnimmt, leben hier nur etwa drei Prozent der tadschikischen Bevölkerung. Die Menschen am See gehören zur kirgisischen Minderheit Tadschikistans. Sie sind an das Leben in großer Höhe gewöhnt und verdienen ihren Lebensunterhalt vor allem mit der Yakzucht. Der Weg zum See führt über den berühmten Pamir-Highway, entlang der afghanischen Grenze nach Khorog, der Hauptstadt Bergbadachschans. Von dort aus geht es über Murghab und den 4.655 Meter hohen Ak Baital, den höchsten Pass der früheren Sowjetunion, zum Karakul. (Text: BR Fernsehen)
  • Weit im Osten Kasachstans, in den Bergen des geheimnisvollen Altaigebirges, auf etwa 1.500 Meter Höhe, liegt der See Markakol. Die malerische Landschaft, die Artenvielfalt der Umgebung und nicht zuletzt sein Fischreichtum machen ihn zur sprichwörtlichen Perle des kasachischen Altai. Anders als die meisten Gebirgsseen ist der Markakol im Altaigebirge im Osten Kasachstans kein Endsee. Das Wasser der etwa hundert Flüsse und Bäche, die in ihn hineinfließen, fließt auch wieder ab. Einer dieser Abflüsse ist der Keldschir.
    Er fließt weiter über den Saissansee in den Irtysch, der seinerseits in den Ob und dann ins Nordpolarmeer mündet. Die zahlreichen Flüsse machen den Markakol zum fischreichsten Bergsee Asiens. Millionen Lachse kommen zum Laichen hierher. Aber auch unzählige andere Fischarten bevölkern ihn. Mindestens ebenso spektakulär wie der See selbst sind die Landschaften an seinen Ufern mit ihren üppigen Taigawäldern. In der Region leben Marale (sibirische Riesenhirsche), Steinböcke, Schwarzstörche und zahlreiche Greifvögel.
    Doch so schön der Markakol ist, so abgelegen ist er auch. Die 500 Kilometer lange Anreise aus Öskemen, der nächsten größeren Stadt, ist ein echtes Abenteuer. Endlose Steppen, die Wüste Akkum an der chinesischen Grenze und die Berge des Südaltai bilden wahre Herausforderungen. Weniger als 200 Kilometer der Strecke sind asphaltiert. Der Rest besteht aus Feldwegen, die nur mit geländegängigen Fahrzeugen passierbar sind. So gibt es nur zwei kleine Dörfer am See. Die wenigen Einwohner leben von der Landwirtschaft und vom Fischfang. (Text: BR Fernsehen)
  • Der Qinghai-See liegt im Nordosten des tibetischen Hochlandes, fast 3.200 Meter über dem Meeresspiegel. Er ist einer der größten Salzseen der Welt, der größte Binnensee Chinas und ein Naturparadies. Der Qinghai-See liegt im Nordosten des tibetischen Hochlandes, fast 3.200 Meter über dem Meeresspiegel. Er ist einer der größten Salzseen der Welt und der größte Binnensee Chinas. Die Tibeter nennen ihn Tso Ngönpo, die Mongolen Kokonor und die Chinesen Qinghai Hu. Aus allen drei Sprachen ins Deutsche übersetzt heißt das „der blaue See“. Als noch größeres Heiligtum als der See selbst gilt die geheimnisumwobene Insel „Haixinchan“ in der Mitte des Qinghai Hu.
    Dort befindet sich ein Frauenkloster. „Die Insel in der Mitte des Sees ist das Zentrum der Welt“, sagt Tschosnyid Bangmo, die spirituelle Führerin des Klosters. Sie sieht den Ort nicht als Insel, sondern als den heiligsten Berg der Welt, der hier aus dem Wasser ragt. Noch nie sollen Ausländer diesen heiligen Berg betreten haben. Die Bilder von der Insel und vom Lotoskloster, die diese Dokumentation zeigt, sind die ersten Fernsehbilder, die jemals dort gedreht wurden.
    Der Qinghai Hu ist ein Naturparadies. Er liegt an einer der wichtigsten asiatischen Vogelflugrouten. Im Frühjahr und im Herbst machen Hunderttausende von Wasservögeln hier Rast, darunter zahlreiche bedrohte Arten. Auch eines der am meisten gefährdeten Säugetiere der Welt, die Przewalski-Gazelle, von der es nur noch 300 Exemplare geben soll, findet man nur noch hier. Auf dem Weideland rund um den See stehen die traditionellen Zelte der tibetischen Nomaden. Sie halten Yaks, Schafe und Ziegen. Und die Qinghai-Pferde, die in dieser Region gezüchtet werden, sind in ganz China für ihre Ausdauer bekannt. (Text: BR Fernsehen)

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