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Seen auf dem Dach der Welt: Der Uvs Nuur in der Mongolei
Der Uvs Nuur ist für die Mongolen mehr als nur ein See. Schon bei den Reitern Dschingis Khans galt er als Heimstatt von Geistern und Drachen. Yaks, Kamele, Schafe, Ziegen und natürlich Pferde finden reichlich Nahrung am Ufer des Sees, der auf 800 Metern Höhe liegt. Stephan Kühnrich reist mit einem Filmteam in die Mongolei zum Uvs Nuur, einem See, der auf 800 Metern Höhe liegt. Er ist fünfmal größer als der Bodensee, aber es gibt kein einziges Boot an seinen Ufern. Das größte Gewässer der Mongolei liegt in der nördlichsten Gebirgssenke Zentralasiens.
Obwohl rund um diese Senke bis zu 4.000 Meter hohe Berge aufragen, ist sie selbst nahezu eben, und der See ist nirgendwo tiefer als 20 Meter. Noch kontinentaler als hier, ziemlich genau in der Mitte der asiatischen Landmasse, ist das Klima nirgendwo. Kein Gewässer unterliegt extremeren Temperaturschwankungen. So sind im Winter Temperaturen um minus 40 Grad Celsius normal, im Sommer werden plus 40 Grad und mehr erreicht. Der Uvs Nuur schafft einzigartige Feuchtgebiete innerhalb der großen Seensenke, die bis in die Autonome Republik Tuwa in Russland reicht.
„Bei einer Fahrt rund um den See“, schwärmt die Meteorologin Baatar Gantsetseg, „kann man alle Ökosysteme Zentralasiens finden: Feuchtgebiete, Wüsten, Steppen und Wald, Flüsse, Süßwasserseen, alpine Lebensräume und ewige Schneefelder.“ Die grasbestandenen Gebiete werden seit Jahrtausenden von Nomaden genutzt, die mit ihren Gers, den mongolischen Jurten, hier ihre Sommerlager aufschlagen. Yaks, Kamele, Schafe, Ziegen und natürlich Pferde finden reichlich Nahrung am Ufer des Sees. (Text: BR Fernsehen)Seen auf dem Dach der Welt: Der Yssykköl in Kirgistan
Der Yssykköl liegt im Osten Kirgistans in den Bergen des Tian Shan. Mit einer Länge von 200 Kilometern und einer Tiefe von fast 700 Metern ist er der mit weitem Abstand größte Bergsee Asiens. Der Ruf des Sees als wichtige Station an der Seidenstraße drang bis ins antike Europa. Der zweite Teil der Sendereihe führt an die Ufer des Yssykköl in Kirgistan. Für Tschingis Aitmatow, den kirgisischen Nationaldichter, gab es keinen schöneren Platz auf der Welt. Der Yssykköl war für ihn der Ort, „an dem sich Wasser und Himmel berühren“. Hier fuhr sein berühmter Weißer Dampfer. Der Yssykköl liegt im Osten Kirgistans in den Bergen des Tian Shan.
Mit einer Länge von 200 Kilometern und einer Tiefe von fast 700 Metern ist er der mit weitem Abstand größte Bergsee Asiens – das Meer der Kirgisen – und nach dem Titicacasee in Südamerika der zweitgrößte Gebirgssee der Welt. Um ihn herum sieht man die schneebedeckten Gipfel aufragen, die des Küngej-Alatau im Norden und die des Terskej-Alatau im Süden. Zahlreiche Legenden beschreiben die versunkene Stadt „Lyesh“, die „Tränen des Schneeleoparden“, die dem See sein Salz gaben, und schließlich den Namen Yssykköl selbst, der übersetzt „heißer See“ lautet. Denn trotz seiner Lage in über 1.600 Metern Höhe friert er auch in den kältesten Wintern nicht zu.
Seit Jahrtausenden ist das Tal des Yssykköl im Tian Shan besiedelt. Der Ruf des Sees als wichtige Station an der Seidenstraße drang bis ins antike Europa. Kirgisische und russische Wissenschaftler haben erst kürzlich die Reste einer über 2.500 Jahre alten Stadt auf dem Grund des Sees ausgemacht. Man fand jahrtausendealtes Geld, Bronzekessel und Waffen. Wegen seiner ökologisch intakten Hochgebirgslandschaften wurde das Gebiet um den Yssykköl zum Biosphärenreservat erklärt. Hier leben in großer Zahl Steinböcke und Marco-Polo-Schafe. Gleichzeitig ist das Reservat Rückzugsgebiet für bedrohte Arten wie das Tian-Shan-Reh, den Turkestan-Fuchs und den Schneeleoparden. (Text: BR Fernsehen)Seen der Welt – Am Panama-Kanal (1): Der Gatun-See
Das zentralamerikanische Land Panama ist durch seinen Kanal weltweit bekannt. Weniger bekannt ist der Lago Gatun, Panamas größter See. Der Film erzählt seine Geschichte, vom Leben der Menschen und Tiere an seinen Ufern. Damit der Kanal Wirklichkeit werden konnte, wurde der Rio Chagres aufgestaut – die Geburtsstunde des Gatun-Sees. Er ist einer der größten Stauseen der Welt. Die Fahrrinne des Panamakanals verläuft mitten durch ihn. Entlang des Kanals erstrecken sich große Naturschutzgebiete. (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Mi. 25.11.1998 Südwest Fernsehen von Klaus Heblich und Ingrid KaipfSeen der Welt – Am Panama-Kanal (2): Bei den Goldmenschen
Deutsche TV-Premiere Mi. 02.12.1998 Südwest Fernsehen von Ingrid Kaipf und Klaus HeblichSeen der Welt – Am See Genezareth
Deutsche TV-Premiere Mi. 06.01.1999 Südwest Fernsehen von Hannelore KellingSeen der Welt – Das Auge Äthiopiens – der Tana-See
Deutsche TV-Premiere Mi. 04.06.1997 S3 von Manfred LadwigSeen der Welt – Der Atitlan-See in Guatemala
Der Film schildert das Leben der Maya-Völker Cakchiquel und Tzutujil am Atitlan-See, der im Hochland von Guatemala inmitten einer Vulkanlandschaft liegt. 1524 kolonisierten die Spanier das Gebiet um den Atitlan-See. Der von den Eroberern aufgezwungene katholische Glaube ist heute untrennbar vermischt mit der Naturreligion der Maya. Dies spiegeln Geschichten und religiöse Bräuche wieder: An Allerseelen zelebrieren die indianischen Familien eine Totenmesse mit einem katholischen Priester. Anschließend feiern sie zwischen den Gräbern ihrer Vorfahren ein Fest nach einem uralten Maya-Ritual.
Auf dem Markt in Santiago versorgen sich die Indios mit Lebensmitteln und heimischen Produkten. Heute arbeiten die meisten indianischen Anwohner des Sees in Kaffee- und Zuckerrohrplantagen, da traditionelle Erwerbsquellen wie Fischfang, das Fertigen von Binsenmatten und der Anbau heimischer Agrarprodukte kaum noch den Lebensunterhalt sichern können. Die Fischerträge gingen drastisch zurück. Eine der Ursachen ist das Einschwemmen von Dünger aus den Kaffeeplantagen. Der Maya-Gott Maximon besitzt in der Region großes Ansehen.
Der hölzernen Figur werden Opfergaben wie Kerzen, Schnaps und Zigaretten dargebracht mit der Bitte um Wohltaten und Wunder. Sowohl gegen den traditionellen Wunderglauben als auch gegen die katholische Kirche wenden sich aggressiv missionierende Sektenprediger (Evangelisten), die unter den Indios auf große Zustimmung stoßen. Die neuen Mitglieder werden unter den Augen der Anhänger publikumswirksam im See getauft. Ein traditionelles Gemeinschaftserlebnis erfahren die Bewohner von Santa Catarina bei der prächtigen Prozession zum Namenstag der Schutzpatronin. (Text: hr-fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mi. 11.03.1998 S3 von Annette WagnerSeen der Welt – Der heiige Pushkar-See in Rajasthan
Deutsche TV-Premiere Mi. 10.06.1998 S3 von Petra Spamer-RietherSeen der Welt – Im Herzen Afrikas – Der Tschad-See
Deutsche TV-Premiere Mi. 18.11.1998 Südwest Fernsehen von Anna SoehringSeen der Welt – In Afghanistan – Alis heilige Seen
Deutsche TV-Premiere Mi. 17.03.1999 Südwest Fernsehen von Ingolf BaurSeen der Welt – Wasser, Wind und Manitou – Die Großen Seen Nordamerikas
Deutsche TV-Premiere Mi. 19.01.2000 Südwest Fernsehen von Gero von BoehmSeen der Welt – Wilde Schönheit ohne Grenzen – Ohrid-See und Prespa-See
Der Ohrid-See ist der älteste See Europas. Zusammen mit dem Prespa-See liegt er mitten im Balkan. Die Seen-Region ist ein paradiesisches Stück Natur, das sich in den Bergen des Dreiländerecks Griechenland, Mazedonien und Albanien versteckt. Hier hat sich eine einzigartige Flora und Fauna entwickelt, die es sonst auf der Welt nirgendwo gibt. Viele Bewohner leben wie ihre Vorfahren von dem, was der See gibt. Andere haben sich zur Aufgabe gemacht, die Einmaligkeit der Natur zu schützen, so dass etwa die riesigen Schilfgürtel am Prespa-Ufer als Brutgebiet für Dalmatinische Pelikane erhalten bleiben. Inzwischen ist das gesamte Seengebiet zum Nationalpark erklärt worden.
An den felsigen Uferteilen verbergen sich Höhlenfresken, Felsenkirchen und Mosaiken, die teilweise über tausend Jahre alt und nur per Boot zu erreichen sind. Während die Bewohner am albanischen Uferteil den unschätzbaren Wert ihrer Natur- und Kulturreichtümer gerade erst entdecken, präsentiert sich die mazedonische Stadt Ohrid stolz als „Jerusalem des Balkans“. Das einstige Zentrum der slawischen Schreibkunst lockt mit prachtvollen Basiliken und Klöstern aus byzantinischer und frühchristlicher Zeit. Die prachtvollen Kunstschätze und die einmalige Natur des Ohrid-Sees schützt die UNESCO als Weltkulturerbe der Menschheit. (Text: hr-fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mi. 27.09.2000 Südwest Fernsehen von Monika KovacsicsSeglerträume – Durch Feuerland zum Kap Hoorn
Eine Umseglung von Kap Hoorn ist auch heute noch ein Abenteuer für Extremsportler, meist Individualisten auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen. Dabei werden Seglerträume wahr und auf dem Törn erschließt sich zugleich die magische Inselwelt Feuerlands. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mi. 26.09.2001 Südwest Fernsehen von H. Jürgen Grundmann mit der Crew Wolf Kloss, Gerd Werding, Ricardo Rozzi, Osvaldo EscobarSeide aus Indien
Deutsche TV-Premiere Sa. 03.01.1987 S3 von Marylin und Reto DemengaSein und Haben auf Neu-Hannover – Ein Bericht aus Papua Niugini
Deutsche TV-Premiere Sa. 02.02.1985 S3 von Eugen R. EssigSerengeti – Die Rückkehr der Nashörner
Es ist ein ‚Riesen-Umzug‘ – in jeder Hinsicht – bei fast zwei Tonnen Gewicht pro Exemplar, dabei hoch sensibel und äußerst gefährlich: Die Umsiedlung von 32 Spitzmaulnashörnern aus Südafrika nach Tansania, in den Serengeti Nationalpark. Tierarzt Pete Morkel und sein Team müssen die Tiere per Helikopter aufscheuchen und ihnen aus der Luft eine Betäubungsspritze in die dicke Haut schießen. Dann werden sie in Containern auf LKW geladen und in ein Hochsicherheits-Gehege gebracht. Dort dürfen sie sich vor dem Flug nach Tansania von dem Schrecken erholen. 1970 lebten immerhin noch 65.000 ostafrikanische schwarze Spitzmaulnashörner, heute sind es weniger als 2.000. Ähnlich ist die Situation in Tansania.
Deswegen haben sich Tierärzte, Naturschützer und Geldgeber zusammengetan, um die bisher größte Rettungsaktion für eine bedrohte Tierart durchzuführen. Das sogenannte ‚Serengeti Rhino Repatriation Project‘ ist eines ihrer größten Zukunfts-Projekte, aber auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Auch in Südafrika werden die Tiere von Banden brutal gewildert. Sie verkaufen das Horn für hohe Summen an ostasiatische Kunden, die es zu Pulver verarbeiten. Ein begehrtes Wundermittel für Scharlatane. Als Pete Morkel den Flug mit seinen Schwergewichten schließlich wagt, beginnt die gefährlichste Etappe des Umzugs. ‚Länder, Menschen, Abenteuer‘ hat den riskanten und aufwändigen Transport begleitet. (Text: EinsPlus)Sexy, sinnlich, polygam – Frauen im Senegal
- Alternativtitel: Sexy, sinnlich, polygam - Frauenbilder im Senegal
Das Lebensgefühl senegalesischer Frauen, ihr Selbstbewusstsein, ihr Umgang mit ihrem Körper, die Betonung der Schönheit, hat Pierre Combroux in seinem Film eingefangen. Dass dieses Land in Westafrika mehrheitlich muslimisch ist, hindert die Frauen aus dem Senegal nicht, besonders auf ihr Äußeres zu achten und dafür nach Komplimenten zu fischen. Die Frauen im Senegal sind stolz und selbstbewusst. Leibesfülle gilt auch unter modernen Senegalesinnen als erstrebenswert, sie steht für Gesundheit, Reichtum, Fruchtbarkeit und weibliche Sinnlichkeit. Noch immer sind die gesellschaftlichen Werte des Küstenstaates davon geprägt, dass Häfen wie Dakar oder St.
Louis über Jahrhunderte wichtige Umschlagplätze für Waren aus aller Welt waren und Einflüsse der unterschiedlichsten Kulturen aufnahmen und miteinander verbanden. Der Wunsch nach heller Haut ist seit der Kolonialzeit verbreitet, denn Hellhäutigkeit gilt als Zeichen einer hohen, sozialen Stellung. Um ihren Teint aufzuhellen, tragen manche Senegalesinnen nachts Körpermasken, die mit der weißen Tonerde Kaolin angerührt werden. Immer mehr Frauen verwenden hautschädigende chemische Produkte. Ihr kostbarstes Kleidungsstück ist der grand boubou, ein prachtvoll bestickter langer Überwurf – entstanden als afrikanische Antwort auf die Roben der Französinnen zu Beginn der Kolonialzeit.
Den grand boubou elegant zu tragen, in ihm auf Festen zu tanzen oder beim Gehen seinen Saum anzuheben, um mit gespielter Nonchalance den Blick auf Körperrundungen freizugeben, gilt im Senegal als hohe Kunst weiblicher Verführung. Wer sie beherrscht, wird bewundernd dirianké, große Dame, genannt. Pierre Combroux deckt in seinen Gesprächen aber auch auf, dass das weibliche Selbstbewusstsein im Senegal keineswegs Ausdruck einer gleichberechtigten Gesellschaft ist. Vielmehr ist es ein Arrangement mit einem System starrer Konventionen, das den Frauen nur engsten Raum für die Verwirklichung eigener Wünsche lässt. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 03.08.2014 SWR Fernsehen Seychellentraum North Island – Zurück zum Paradies
Wer das perfekte Glück sucht, findet es auf North Island: tropische Regenwälder, Granitfelsen, einsame Strände und Wellen im 25 Grad warmen Meer. Die 250 Hektar große Insel liegt 32 Kilometer nordwestlich der Seychellen-Hauptstadt Mahé. Sie ist das exklusivste Resort der Inselgruppe. Die Gäste auf North Island wohnen in Villen aus Holz und Naturstein von der Größe eines Schlosses, mit eigenem Butler. Vor der Insel liegt ein 115.000 Quadratkilometer großes und 150 Meter tiefes Riff, und an den Stränden leben Meeresschildkröten. Die Unterwasserwelt ist fast nirgendwo so vielfältig wie hier: Adlerrochen, Fledermaus und Doktorfische tummeln sich mit vielen anderen Meeresbewohnern im Riff. Mehr als 200 Korallenarten tauchen das Wasser in grelle Farben. Dies ist der eigentliche Luxus der Insel: ihre Natur – paradiesisch, scheinbar unberührt. (Text: NDR)Shanghai – Boomtown im Reich der Mitte
Wer Shanghai sieht, dem wird es schwindlig. Die Stadt wächst sich vor den Augen des Betrachters selbst über den Kopf, in atemberaubender Geschwindigkeit. Tag und Nacht wird an zahlreichen Baustellen geklopft und gegossen, gehämmert und geschweißt. Noch höher, noch schneller, noch teurer heißt die Devise, nach der sich die Megapolis am Gelben Meer explosionsartig ausbreitet. Der „Drachenkopf“ im Flussdelta des Yangtse begegnet einem dennoch bis heute als historisch gewachsener Ort aus Mythen, Moden und Machtverteilungskämpfen. Hier die engen Gassen, in denen die Bewohner ganz selbstverständlich mit dem Pyjama zum nächsten Laden schlendern, dort die imposante Kulisse der Wolkenkratzer, die nachts zu einem hektisch bunten Lichtermeer animiert werden.
Der Film thematisiert diese Gegensätze und zeigt, was geblieben ist von der kolonialen Vergangenheit, wie es sich als alteingesessener Bürger in dieser Stadt lebt, was Architekten von dem Bauboom halten und was die Denkmalpflege zu dem radikalen Verschwinden historischer Substanz meint. Die Filmautorin Ingeborg Koch-Haag besucht Künstler und Kulturinstitutionen, Menschen und Märkte, Kirchen und Kaufhäuser, fährt mit dem ultraschnellen Transrapid und erlebt Buddhas Geburtstagsfeier in einem der Tempel – und sie stellt fest: In dieser Stadt ist zwischen Kommunismus und Kapitalismus alles möglich. (Text: hr-fernsehen)Shanghai – Leben in der Glitzerstadt
Schanghai ist die Stadt der Superlative, eine der größten Städte mit dem größten Hafen der Welt. Sie ist die bedeutendste Industriestadt Chinas. Motor für ein ganzes Land, aber nicht ohne die Menschen, die in Schanghai wohnen. 23 Millionen Menschen leben dort, allein in der Innenstadt 15 Millionen. Wie lebt es sich in einer solchen glitzernden Metropole, in der die Welt sich scheinbar schneller dreht als anderswo? Li Langbin fertigt Container ab. Er arbeitet im größten Hafen der Welt. Li Yinfeng wacht über die Sicherheit im ständig wachsenden und schon jetzt längsten U-Bahn-Netz der Welt.
Und die 25-jährige Dai Meng ist auf dem Weg zum Star in einer der dynamischsten Metropolen der Erde. In Schanghai ist alles größer, schneller, und die 23 Millionen Einwohner müssen Schritt halten. Ganz gleich, ob Starlet, Bote oder die Lenker der Wirtschaft. Die Immobilienpreise haben längt enorme Höhen erreicht und sind mit den meisten Einkommen nicht mehr bezahlbar. Dafür bietet die Wirtschaft unendliche Möglichkeiten. Jungunternehmer wie David Li kehren aus den USA zurück, weil er sich mit seinem Start-up für autonomes Fahren hier am Puls der Zeit fühlt. Die Skyline wächst in immer neue Höhen, der Shanghai Tower ist mit über 600 Metern das zweithöchste Gebäude der Welt.
Die Wolkenkratzer im Stadtviertel Pudong stehen für Chinas wirtschaftlichen Aufstieg. Nicht weit entfernt verschwinden die historischen Viertel, die die wechselvolle Geschichte des einstigen „Paris des Ostens“ überdauert haben: die Kolonialzeit, die japanische Besatzung, Maos Kulturrevolution. Herr Xi stemmt sich gegen die Modernisierung und will sein gut 100 Jahre altes Shikumen-Haus nicht verlassen, auch wenn die meisten seiner Nachbarn schon gegangen sind. Aber das ist das Leben in Schanghai. (Text: NDR)Sheherazade auf Stöckelschuhen – Moderne Frauen in Beirut
Die Libanesinnen gelten als die schönsten Frauen des Orients. Beirut, die libanesische Hauptstadt, gilt als das mondänste Pflaster der arabischen Welt. Dabei ist es alles andere als eben; doch die Libanesinnen beherrschen die Kunst, über jedem Boden und durch jede Alltagssituation auf schwindelerregenden Absätzen zu balancieren. Perfektes Aussehen, perfektes Styling, keine Falten, keine großen Nasen, keine dünnen Lippen, das sind die Gesetze, an denen ab dem Mittelstand in der Beiruter Gesellschaft kaum eine Frau vorbeikommt. Filmemacher Pierre Combroux wollte wissen, was die Libanesinnen antreibt, sich scheinbar ohne Kritik, ohne Klage so sehr in einen kosten und nervenaufwändigen Wettbewerb zu werfen.
Combroux und seine Team treffen Beiruter Frauen mit unterschiedlichstem Hintergrund: Freiberuflerinnen, Angestellte, Hausfrauen, Intellektuelle und vor allem junge Mädchen. Die Gespräche mit ihnen zeigen, trotz der vielen, unterschiedlichen Religionsgruppen, die Rollenmuster fast in der gesamten Gesellschaft gleich sind. Dass hinter einer strahlenden, scheinbar extrovertierten Fassade meist nichts anderes steckt als ein System strenger und vor allem für Frauen unverrückbarer Konventionen.
‚In der libanesischen Gesellschaft zählt der schöne Schein‘, konstatiert gleich zu Beginn des Films eine Architektin, „selbst während des Krieges waren die einzigen Läden, die durchgehend vollen Betrieb hatten, die Friseursalons.“ Noch immer sind der Bürgerkrieg und die Grüne Linie, an der sich 15 Jahre lang Christen und Moslems in Beirut bekämpften, das gemeinsame Trauma der libanesischen Gesellschaft. Wie sehr diese Erfahrung das Verhalten und selbst die subtilsten Muster noch immer beeinflusst, bringen die Gespräche über den „schönen Schein“ und die „perfekte Inszenierung“ auf überraschende Weise ans Licht. (Text: One)Shomal – Riviera der Mullahs
Wie oft hat man die Gelegenheit, mitten unter jungen privilegierten Iranern zu sitzen, in einer Ferienanlage am Kaspischen Meer, Kette rauchend, mit House Musik in den Ohren? Die Kopftücher „rutschen“ von Zeit zu Zeit und geben gebleichte Strähnen im dunklen Haar frei; man sieht gepiercte Ohren und jede Menge Make-up. Die Jungs tragen Sonnenbrille, Muskel-Shirts und haben Gel im Haar. Dunkle Ringe unter den Augen zeugen von der Party der letzten Nacht – und doch sind sie in ein Gespräch verwickelt, das mehr über ihr Land erzählt als man hierzulande gewohnt ist.
Der Dokumentarfilmer Stefan Tolz gehörte zu den wenigen Ausländern, die eine Drehgenehmigung im Iran erhalten haben. Zur Hauptferienzeit machte er sich mit Kameramann Dieter Stürmer auf nach Shomal, dem beliebtesten Küstenstreifen des Iran. Mitgebracht haben sie außergewöhnliches Material, das den Iran jenseits der politischen Schlagzeilen zeigt. 65 Prozent der iranischen Bevölkerung ist unter fünfundzwanzig Jahre alt. Viele der jungen Menschen sind neugierig, wollen wissen, ob sie jemals die Möglichkeit haben werden, das Schicksal ihres Landes wirklich mitzubestimmen.
Aber wenn dem so wäre, was für eine Färbung würden sie der Zukunft geben? Jedes Wochenende strömen Tausende Teheraner an das nur vier Stunden entfernte Ufer des Kaspischen Meeres. Die Küste galt schon früher als „Riviera des Orients“, doch nach der islamischen Revolution 1979 wurden die Casinos des Schah geschlossen und die Bikinis vom Strand verbannt. Unter dem reformorientierten Präsidenten Mohammad Chatami lockerten sich die Restriktionen – immer mehr Iraner trauten sich Haut zu zeigen und Farbe zu bekennen.
Von der zeltenden Durchschnittsfamilie zur Upper Class, vom undurchsichtigen Kaviarschmuggler zum aufgebrachten Reisbauern – die Spannbreite der Menschen, denen Stefan Tolz auf seiner filmischen Reise begegnet ist, beschreibt einen Querschnitt des heutigen Iran. Die Menschen nehmen sich ihre Freiheit, wo sie können – und sind sich doch auch stets der Gefahren bewusst, die allzu offene Worte gegenüber dem westlichen Fernsehteam haben könnten. (Text: hr-fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 18.07.2004 Südwest Fernsehen von Stefan TolzSibirien – Die Eisstraße ins Polarmeer
45 Min.Im Norden von Russland setzt man beim Straßenbau auf „Väterchen Frost“ und errichtet die Verkehrswege aus Eis und Schnee, statt aus Pflastersteinen oder Asphalt. Eine der härtesten und kältesten Straßen der Welt verläuft im Norden Sibiriens. Sie wird erst befahrbar, wenn die Temperatur unter minus 30 Grad Celsius fällt. Erst dann sind die Flüsse und die Sümpfe der Tundra steinhart gefroren. Dann entsteht auf Eis und Schnee eine russische Winterstraße, ein so genannter Simnik, benannt nach dem russischen Wort Sima für Winter. Obwohl sie nur drei Monate im Jahr befahrbar ist, ist sie die Lebensader für alle Menschen, die nördlich des Polarkreises siedeln.
Kostja und Ljoscha, zwei technische Mitarbeiter des Instituts für Permafrost-Forschung in Jakutsk, der Hauptstadt der größten föderalen Republik Russlands, begeben sich Ende März auf eine abenteuerliche Reise. Sie sollen Forschungsausrüstung in die Arktis bringen: Fässer mit Bohrflüssigkeit, Thermobehälter für tiefgefrorene Bohrkerne, Messgeräte und andere wissenschaftliche Geräte. Weit draußen, im eisigen Polarmeer, liegt das Ziel ihrer Reise: die Arktisstation Samoylov.
Hier in Sacha, der Republik der Jakuten, gibt es die strengsten Fröste, unter denen Menschen leben, Temperaturen bis minus 60 Grad Celsius und darunter. Der Boden ist viele Meter tief gefroren und taut im Sommer nur an der Oberfläche auf. Kostja und Ljoscha fahren einen russischen Lkw der Marke Ural. Einst als geländegängiges Militärfahrzeug entwickelt, wird er noch heute produziert. Er gilt als unverwüstlich und zuverlässig in den unwegsamen Regionen Sibiriens. Den nächsten größeren Siedlungspunkt werden die beiden erst nach 13 Tagen und 2.000 Kilometern Fahrt erreichen, weit im Norden, am Ufer des Eismeeres: die Polarhafenstadt Tiksi.
Auf dem Weg lauern so manche Gefahren. Besonders am über 1.200 Meter hohen Werchojansker Gebirgsrücken. Die Berge zeigen sich zwar bei strahlender Sonne und bester Sicht, über den Pass führt sogar eine geräumte Straße. Doch genau hier passieren jedes Jahr viele Unfälle. So auch diesmal. Und auch danach bleibt es tückisch. Hunderte Kilometer geht es durch eine unberechenbare Eiswüste. Wie wird die Tour verlaufen? Hält die Fahrzeugtechnik durch? Bleibt das Eis stabil? Der Simnik ist auch für erfahrene Sibirien-Fahrer eine echte Herausforderung. (Text: NDR)Sibiriens vergessener Seeweg – Arved Fuchs durchsegelt die Nordostpassage
Von Mai bis Ende September 2002 ist der deutsche Abenteurer Arved Fuchs auf der Route der legendären Nordostpassage durch das Nordpolarmeer gesegelt. Mit der „Dagmar Aaen“ – einem umgebauten Kutter – und mit Hilfe eines eingespielten Teams trifft Arved Fuchs diesmal nicht die erwarteten extremen Eisverhältnisse. Globale Erwärmung auch hier? Die Eisbrecherflotte der Russen, die eingemottet in den Docks liegt, scheint überflüssig geworden zu sein – zumindest im Sommer. (Text: BR Fernsehen)Sizilien – Engel, Mafia und Palazzi
Sizilien, die größte Insel des Mittelmeeres, ist ein Teil Italiens und dennoch eine ganz eigene Welt der tausend Gesichter und Landschaften, mit kleinen Dörfern wie das „Adlernest“ oberhalb von Taormina und Städten in barocker Pracht, mit imposanten griechischen Tempelruinen und felsigen Küsten, mit Oliven- und Zitronenhainen. Und über allem thront der majestätische Ätna, der höchste aktive Vulkan Europas. Das südliche Ende Italiens ist auch ein Land der tausend Geschichten. Auf einer Reise in die verborgensten Winkel der Insel entdeckt das Filmteam mit dem Blick der italienischen Autorin Carmen Butta ein kaum bekanntes, überraschendes Sizilien.
Es bekommt Einlass in den barocken Palast eines Barons und teilt die Angst eines Mädchens, das als Engel zur Ehre der Madonna zehn Meter über den Gassen schwebt. Das Team begegnet einer Mafia-Jägerin, die Gefangene in ihrem eigenen Haus ist, und einer mutigen jungen Unternehmerin beim geheimen Treffen mit Bedrohten und Opfern der Cosa Nostra. Mit einem alten Bergführer steigt das Filmteam den Ätna hinauf und begleitet einen Hirten, der das Gesicht jedes seiner 500 Schafe kennt. Und es schaut einem Fischauktionator zu, wie er im Hafen das Versteigern des frischen Fanges als bunte Komödie inszeniert. (Text: NDR)
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