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Sexy, sinnlich, polygam – Frauen im Senegal
Alternativtitel: Sexy, sinnlich, polygam - Frauenbilder im Senegal
Das Lebensgefühl senegalesischer Frauen, ihr Selbstbewusstsein, ihr Umgang mit ihrem Körper, die Betonung der Schönheit, hat Pierre Combroux in seinem Film eingefangen. Dass dieses Land in Westafrika mehrheitlich muslimisch ist, hindert die Frauen aus dem Senegal nicht, besonders auf ihr Äußeres zu achten und dafür nach Komplimenten zu fischen. Die Frauen im Senegal sind stolz und selbstbewusst. Leibesfülle gilt auch unter modernen Senegalesinnen als erstrebenswert, sie steht für Gesundheit, Reichtum, Fruchtbarkeit und weibliche Sinnlichkeit. Noch immer sind die gesellschaftlichen Werte des Küstenstaates davon geprägt, dass Häfen wie Dakar oder St. Louis über Jahrhunderte wichtige Umschlagplätze für Waren aus aller Welt waren und Einflüsse der unterschiedlichsten Kulturen aufnahmen und miteinander verbanden. Der Wunsch nach heller Haut ist seit der Kolonialzeit verbreitet, denn Hellhäutigkeit gilt als Zeichen einer hohen, sozialen Stellung. Um ihren Teint aufzuhellen,
tragen manche Senegalesinnen nachts Körpermasken, die mit der weißen Tonerde Kaolin angerührt werden. Immer mehr Frauen verwenden hautschädigende chemische Produkte. Ihr kostbarstes Kleidungsstück ist der grand boubou, ein prachtvoll bestickter langer Überwurf – entstanden als afrikanische Antwort auf die Roben der Französinnen zu Beginn der Kolonialzeit. Den grand boubou elegant zu tragen, in ihm auf Festen zu tanzen oder beim Gehen seinen Saum anzuheben, um mit gespielter Nonchalance den Blick auf Körperrundungen freizugeben, gilt im Senegal als hohe Kunst weiblicher Verführung. Wer sie beherrscht, wird bewundernd dirianké, große Dame, genannt. Pierre Combroux deckt in seinen Gesprächen aber auch auf, dass das weibliche Selbstbewusstsein im Senegal keineswegs Ausdruck einer gleichberechtigten Gesellschaft ist. Vielmehr ist es ein Arrangement mit einem System starrer Konventionen, das den Frauen nur engsten Raum für die Verwirklichung eigener Wünsche lässt. (Text: BR Fernsehen)