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Planet Deutschland: 300 Millionen Jahre: Das Ende der Wildnis
Der spektakuläre Zweiteiler „Unsere Heimat auf Zeitreise“ schildert Hunderte Millionen Jahre der Erdentwicklung und zeigt erstmalig den Weg des Landes durch Raum und Zeit. 3D-Computeranimationen, atemberaubende Naturaufnahmen und aufwändige Inszenierungen zeichnen ein neues Bild von Deutschland: kein beständiger Ort inmitten Europas, sondern eine Landmasse immer auf Wanderung. In der zweiten Folge beginnt das Zeitalter des Menschen. Dem Homo heidelbergensis vor 600.000 Jahren folgte der Neandertaler. Heute weiß man: Er war handwerklich geschickt, konnte gerben und trug Kleidung aus Häuten und Fellen.
In dem Film ist eine atemberaubende Mammutjagd zu sehen und das Alltagsleben in der Gruppe. Doch der Neandertaler lebte in klimatisch wechselhaften Zeiten und es gab Konkurrenz, die aus Afrika kam. Am Rhein brachen dann vor 13.000 Jahren zum vorerst letzten Mal die Vulkane der Eifel aus. Das Ausmaß war unvorstellbar. Mehrere Tage lang schleuderten heiße Glutlawinen Asche und Lavagestein in die Täler und bildeten einen fast 30 Meter hohen Wall, der Rhein und Mosel über Wochen staute.
Als der Damm brach, schoss eine gigantische Flutwelle den Rhein flussabwärts bis in die Niederlande und verwüstete auf ihrem Weg ganze Landstriche. Dann hatte eine Kältephase der Eiszeit das Land wieder im Griff. Es war die Zeit der großen Weidetiere: Mammut, Moschusochsen und Rentiere durchwanderten die Weiten. Ein ideales Revier für den Homo sapiens. Als Jäger und Sammler aus Afrika eingewandert, bestimmte der Zug der Herden sein Leben. Mit dem Ende des letzten Kälteeinbruchs zeigte das Land in Flussläufen und Bergpanoramen bereits sein heutiges Gesicht.
Um 5500 v. Chr. ließ sich eine neue Gruppe von Menschen nieder und passte den Lebensraum zum ersten Mal gezielt ihren Bedürfnissen an. Es begann die Neolithische Revolution, das Zeitalter der Landwirtschaft. Die ersten Bauern fanden in der Rheinebene und nördlich der Mittelgebirge fruchtbaren Lössboden. Von nun an fraß sich die Zivilisation immer weiter in die Natur. Nachdem die Römer Teile des Landes erobert hatten, begannen sie sofort, ein Versorgungs- und Straßennetz zu bauen.
Aus ihren Lagern entwickelten sich später Städte wie Köln, Mainz und Koblenz. Angesichts der erdgeschichtlichen Dimensionen prägt der Mensch dieses Land erst seit einem winzigen Augenblick. Aber in dieser kurzen Zeit hat er es gründlich umgestaltet: Flüsse wurden begradigt, Wälder gerodet und Straßen durchziehen heute nahezu jeden natürlichen Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Der Mensch verändert und verbraucht, was über Millionen Jahre entstanden ist. Wäre das Land heute noch sich selbst überlassen, es wäre fast gänzlich von Wald bedeckt. (Text: NDR)Planet Deutschland: 300 Millionen Jahre: Der große Crash
Die Entstehungsgeschichte Deutschlands war alles andere als beschaulich. Der spektakuläre Zweiteiler „Unsere Heimat auf Zeitreise“ schildert Hunderte Millionen Jahre der Entwicklung der Erde und zeigt erstmalig den Weg Deutschlands durch Raum und Zeit: Urtiere und Riesenfarne, kosmische Katastrophen, Erdplattenbewegungen mit gewaltigen Vulkanausbrüchen, Eiszeiten und schließlich der Mensch. Sie alle prägten und prägen die Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt bis heute. Bei genauer Betrachtung werden unscheinbare Gesteinsbrocken, Flusstäler oder Bergrücken zu Schaustücken epischer Dramen.
3D-Computeranimationen und atemberaubende Naturaufnahmen zeigen ein neues Bild von Deutschland: kein beständiger Ort inmitten Europas, sondern eine Landmasse, immer auf Wanderung. Wie die Landschaft hat sich auch die Tierwelt ständig gewandelt: Wildschweine, Hasen, Füchse und eine reiche Vogelwelt sind Teil der gegenwärtigen Natur. Einst lebten in den heimischen Gefilden aber Flamingos, Elefanten, Seekühe und Dinosaurier. Als sich die ersten Gesteine aus dem Meer erhoben, lag Deutschland noch Tausende Kilometer weiter südlich, am Äquator. Das tropische Klima ließ Farnwälder in die Höhe schießen und Riesentausendfüßer bis zu zwei Meter groß werden.
Zu dieser Zeit türmte sich ein gigantisches Gebirge in der Mitte Deutschlands auf, das heute verschwunden ist. Im Süden zogen Herden von Sauriern durch Schwaben, während Bayern am Rande eines Meeres lag. Flache Lagunen säumten die Ufer und unter Wasser zogen sich Korallenriffe entlang der Küste. Diese und andere Ereignisse können in wenigen Zentimetern Gestein zusammengepresst ruhen. Wenn die Geheimnisse der Vergangenheit in Steinbrüchen freigelegt werden, kommen überraschende Zusammenhänge zutage: Die Libelle ist ihren Vorfahren, der Riesenlibelle, noch immer sehr ähnlich, während die Primaten eine rasante Entwicklung bis zum Menschen durchlaufen haben.
Einer der Affenahnen des Menschen wurde mitten in Deutschland, in der berühmten Grube Messel, vor Jahrmillionen perfekt konserviert. Vor 65 Millionen Jahren zerstörte ein Meteorit einen großen Teil des Lebens auf der Erde, auch auf der Landmasse Deutschlands. Die Dinosaurier verschwanden, der Weg war frei für die Säugetiere. Meeressäuger eroberten die Ozeane und Herden großer Pflanzenfresser die Wälder und Ebenen. Das Alpenmassiv entstand und damit auch der längste Fluss Deutschlands: der Rhein.
Dann veränderten sich plötzlich die Lebensbedingungen wieder: Vor 2,6 Millionen Jahren legte sich eine Schicht aus Eis über große Teile des Landes. Von Skandinavien aus schoben sich die Gletscher bis nach Berlin, von den Alpen aus bis an den Chiemsee. In den kurzen Warmzeiten, wenn sich die Gletscher zurückzogen, breitete sich wieder Wald aus. Hirsche und sogar Flusspferde kehrten zurück. Aber die Tiere waren nicht mehr allein: Vor 600.000 Jahren ging der Homo heidelbergensis zum ersten Mal auf Jagd. Mit ihm ist das Zeitalter des Menschen auch in Deutschland angebrochen. (Text: NDR)Planet Deutschland: Unsere Heimat auf Zeitreise – 300 Millionen Jahre Erdgeschichte: Das Ende der Wildnis
Planet Deutschland: Unsere Heimat auf Zeitreise – 300 Millionen Jahre Erdgeschichte: Der große Crash
Die Polarbahn: Auf Schienen durch das ewige Eis – Die GEO-Reportage
Die Polarbahn auf der sibirischen Halbinsel Jamal bildet die Lebensader für die gigantische Erdgasförderstätte Bowanenko. Sie startet hinter dem Polarkreis und verläuft als nördlichste Eisenbahn der Welt über den 70. Breitengrad hinaus. Die 572 Kilometer lange Strecke muss um jeden Preis befahrbar bleiben, auch bei meterhohem Schnee und Temperaturen unter minus 50 Grad Celsius. Die Halbinsel Jamal liegt im Nordwesten Sibiriens und ragt weit in das Polarmeer hinein; eine karge Heimat für Nomaden und Rentiere. Seit 2011 durchqueren mehrmals pro Woche Züge der Polarbahnlinie die Ödnis der Tundra.
Sie starten in der Station Obskaja und fahren dann die lange Strecke über Permafrostböden und Moore immer weiter nach Norden bis zu den Erdgasfeldern von Bowanenko. Die Bahn ist Eigentum des russischen Energiekonzerns Gazprom. Material und Mitarbeiter werden über die Schienen zur Gasförderstätte gebracht. Ein enormer Aufwand an Technik und der Einsatz des erfahrenen Streckenchefs Alexander Choroschailo sorgen dafür, dass die Züge stets verlässlich im Sommer wie im Winter, auch bei extremen Temperaturen, rollen. Das Filmteam begleitet ihn und seine Kollegen auf dem Schneeräumzug hinter dem Polarkreis.
Jenen Menschen, die hier seit jeher ohne Technik auskommen, fällt das Leben leichter. Das seit vielen Generationen auf der Polarhalbinsel Jamal lebende Nomadenvolk der Nenzen ist an die harten Lebensbedingungen nahezu perfekt angepasst. Sie sehen es mit gemischten Gefühlen, dass die Polarbahn seit einigen Jahren durch ihre angestammten Lebensräume fährt. Die Züge können ihnen zwar den Zugang zu Konsumgütern der modernen Welt erleichtern, doch zugleich bedroht genau dies ihre althergebrachte Lebensweise und Kultur. (Text: BR Fernsehen)Polarfieber – Kanadas eisiger Norden
Polarexpeditionstraining in Iqaluit in Nordkanada: Die Teilnehmer sind verrückt nach Eis und Schnee und wollen sich als Höhepunkt in einer sechstägigen Expedition allein in der menschenleeren Region durchschlagen. Es ist eines der härtesten Trainings der Welt: das Polartraining in Iqaluit in Nordkanada. Eigentlich liegt Iqaluit auf der Insel Baffin Island, doch im Winter ist dort alles zu Eis erstarrt. „Die beste Zeit“, sagen Ronald Lask und Katrin Kern, „um sich auf die Reise des Lebens zu machen.“ Das Pärchen aus Tübingen ist seit Jahren verrückt nach Eis und Schnee. In Iqaluit müssen sich Ronald und Katrin ganz auf Matty McNair verlassen. Sie ist über 60 und als eine der erfahrensten Polarsportlerinnen die Chefin des Polartrainings.
Die Teilnehmer schlafen während des zweiwöchigen Trainings ausnahmslos im Zelt. Täglich wird trainiert: mit Skiern, Schlittenhunden und dem Snow-Kite. Sogar ein Bad im eiskalten Wasser ist Teil der Ausbildung – mithilfe eines Spezialanzugs. Den Höhepunkt stellt die sechstägige Expedition dar. Ohne Unterstützung sollen die Teilnehmer sich in der menschenleeren Provinz Nunavut orientieren und durchschlagen. Dabei wollen die Deutschen auch die Ureinwohner am Polarkreis kennenlernen: die Inuit. Sie besitzen ihre eigene Tradition, Kultur und Kunst. Aber das Leben am Polarkreis hat auch seine Schattenseiten: Fast nirgendwo ist die Selbstmordrate so hoch wie in Iqaluit; auch Alkoholismus ist hier ein gravierendes Problem. (Text: BR Fernsehen)Der Polarflieger
Sibirien – Land der Einsamkeit. Neun lange Monate hat der Winter das Land im Griff, unterbrochen nur von einem kurzen heißen Sommer. Eis und Schnee und die im Frühjahr aufgeweichte Tundra machen das Vorankommen im Land beschwerlich, oft nahezu unmöglich. Die einzige Chance, Distanzen zu überwinden, sind in dieser Zeit die Polarflieger. Andrej Gainanow ist seit 22 Jahren als Pilot am Polarkreis unterwegs. Mit seinem alten MI8-Hubschrauber bringt er etwa Kinder von Rentierzüchtern aus dem Internat zu ihren Eltern oder Erdölarbeiter zu ihren Familien zurück. Die Orientierung ist mehr als schwierig: Flüsse und Wege sind nicht mehr zu erkennen, alles ist eine einzige weiße Fläche.
Hinzu kommt, dass die Rentierzüchter fast täglich ihren Standort wechseln. Gelingt es der Besatzung nicht, die Herde innerhalb der nächsten zwanzig Minuten ausfindig zu machen, müssen sie unverrichteter Dinge wieder umkehren, weil der Treibstoff sonst nicht für den Rückflug reichen würde. Obwohl der Job in den alten Hubschraubern gefährlich und anstrengend ist und nicht gerade fürstlich bezahlt wird, kann Andrej Gainanow sich nichts anderes vorstellen, das ihn derart ausfüllen würde. Helden – so sagt man im Norden Russlands – sind nicht jene, die Orden und Abzeichen tragen, sondern jene, die in der Unwirtlichkeit ohne viele Worte für andere da sind. (Text: hr-fernsehen)Polen – Ärger im Revier
Die Region von Suwalki nordöstlich der polnischen Masuren ist eine der wenigen verbliebenen Gegenden Europas mit intakter Natur: In den Wäldern leben Biber, Hirsche und Wildschweine, in den Seen tummeln sich Hechte und Aale. Der Film besucht die Region und beobachtet einen alten Konflikt: Die Menschen leben seit Generationen von der Jagd und dem Fischfang. Lange Zeit waren die Wälder und Seen Polens Eigentum von König und Adel, im 19. Jahrhundert fielen sie unter die Herrschaft des russischen Zaren Alexander II. (Text: rbb)Polen entdecken (1): Der Süden
Vom Riesengebirge bis zu den Karpaten erstreckt sich ein Berggürtel, auf den die Polen stolz sind. Im Norden liegen die alten Städte Posen, Breslau, Krakau und Warschau. Die Bewohner pflegen alte Traditionen und sind gleichzeitig sehr weltoffene Europäer. Piotr Krzaczkowski ist Chef der Wetterstation auf der Schneekoppe. Sein Arbeitsplatz thront wie ein futuristisches Raumschiff auf dem über 1.600 Meter hohen Gipfel. Im Winter ist er nur mit Seilbahn und Ski zu erreichen. Oft bleibt Piotr wochenlang dort oben und erlebt die wohl spektakulärsten Sonnenaufgänge ganz Polens.
In dem kleinen Laden von Benedykt Niewczyk in der Altstadt von Posen liegen Schätze. Der Geigenbauer hat alte Werkzeuge und kostbares Holz seiner Vorfahren retten können, die durch Krieg und Teilung zwischen Ost und West hin und her flüchten mussten. Sein Sohn will lieber Arzt werden, aber Benedykt hofft noch, ihn für die Familientradition begeistern zu können. Ewelina Zwijacz-Kozica hat sich um einen Job beworben, den in der Hohen Tatra sonst nur Männer machen. Sie will Bergretterin werden. In Zakopane, dem „polnischen St.
Moritz“, trainiert sie täglich mit Skilanglauf und abenteuerlichen Klettertouren für die Aufnahmeprüfung. Besteht Ewelina diese, wäre sie seit mehr als 30 Jahren die einzige Frau im Team. Bartosz Pirga kann wie ein Wolf heulen. Er kennt auch genau die Jagdmethode der Rudel: Sie treiben ihre Beute in eine Schlucht des Bieszczady Nationalparks, kreisen sie dann ein und erlegen sie. Manchmal hat der Wildbiologe Glück und kann sogar filmen, wie sich Bären und scheue Luchse über die Reste der Wolfsbeute hermachen. Marek Bracha findet stets die richtigen Töne, um der polnischen Seele Ausdruck zu verleihen, wenn er im Warschauer Lazienki Park Chopinkonzerte gibt.
Der junge Pianist hat in London studiert, möchte aber an keinem anderen Ort der Welt mehr leben als in der polnischen Hauptstadt. Malgorzata Górska hat einer winzigen Vogelart in den Biebrza-Sümpfen das Überleben gesichert und ist heute Polens bekannteste Naturschützerin. Die Via Baltica, die mitten durch die empfindliche Landschaft des Rospuda-Tals führen sollte, wurde umgelegt. Malgorzata genießt dort nun ungestörte Touren mit dem Kajak. (Text: NDR)Polen entdecken (2): Der Norden
Polens Norden: Das ist Masuren mit seinen 1.000 Seen und Inseln. Das sind die weißen Strände der Ostseeküste mit dem Frischen Haff, der Danziger Bucht und der Halbinsel Hel. Das sind Städte wie Danzig und Frombork. Der Film hält die Glanzlichter der Region in atemberaubenden Bildern fest und macht sich auf die Suche nach Einheimischen mit Charme. Sylwia Szlandrowicz und Ruslan Kozynko haben sich den Traum von einer eigenen Farm in Masuren erfüllt, fern von Hektik und urbaner Karriere. Ihr Hof Frontiera ist inzwischen zu einem Treffpunkt für Käseliebhaber geworden.
Als Preis für ihren Erfolg haben sie nun kaum noch Zeit fürs Privatleben. Tomasz Kriegel ist täglich mit seinem Quad am Strand unterwegs. Als Grenzer beschützt er die schmalste Außengrenze der EU. Am Frischen Haff misst sie gerade einmal 870 Meter. Wer sich hier nach Russland verläuft, was nur Touristen passiert, wird von Tomasz sicher wieder zurückgebracht. Mehr passiert nicht, sagt er. Sylwester Kramek nennt sich selbst einen Alltagsphilosophen. Er ist Fischer und Kioskbesitzer in einem und denkt am liebsten über das Meer nach.
Wenn es mal wieder tagelang stürmt, müssen er und seine Kollegen am Strand bleiben und auf Fang warten. An solchen Tagen wird er in seiner Rolle als „Ostsee-Versteher“ reich belohnt. Aleksandra Brzozowska liebt es, mit 30 Knoten über die Ostsee zu jagen. Sie ist Marketingmanagerin von Polens führender Jachtwerft. Sie pendelt zwischen den Hallen mit den 200 Bootsbauern und der großen Mole von Sopot, wo sich im Sommer Polens Geldadel trifft.
Malgorzata Torbé bewahrt ein Stück unberührte Natur am Stettiner Haff. Dort lebt heute die größte Herde der Koniks, der polnischen Wildpferde. Auch die Weißen Seeadler fühlen sich hier sicher. Malgorzata ist regelmäßig mit dem Fotoapparat zum Adler-Shooting auf der riesigen Lagune des Haffs unterwegs. Jerzy Pyclik aus Swinemünde erinnert sich noch gut an den Eisernen Vorhang, als er nicht über die Grenze ins nahe Deutschland durfte. Heute ist er Lotse und bugsiert Schiffe aus aller Welt nach Stettin, in Polens westlichsten Hafen. (Text: NDR)Pommern unter Palmen – Deutschstämmige in Brasilien
Mitte des 19. Jahrhunderts ließen sich zahlreiche deutsche Auswanderer aus Pommern in Südbrasilien nieder. Noch heute fühlen sich deren Nachfahren Deutschland stark verbunden und sprechen Plattdeutsch miteinander. In und rund um die Kleinstadt Pomerode leben die verschlossenen deutschstämmigen Bewohner ganz nach deutschen Traditionen. Südlich von Sao Paulo, gleich am Atlantikstrand, liegt eine Art Deutschland im Miniformat. Mitte des 19. Jahrhunderts ließen sich dort Auswanderer aus Pommern nieder. Ihre Nachfahren fühlen sich noch heute der alten Heimat eng verbunden.
Mitten in Brasilien sind die Menschen stolz auf ihre deutschen Wurzeln, fahren deutsche Autos, versuchen deutsch zu leben – was immer in Südamerika darunter verstanden wird. Rund um die Kleinstadt Pomerode liegen immer noch die Höfe der Pioniere, die sich einst in den Bergen niederließen und das Land urbar machten: Sven Jaax hat sich mit einem Kamerateam auf die Spuren der Pommern gemacht und ist dabei auf spannende Geschichten und ungewöhnliche Menschen gestoßen. Die über 70-jährige Valli Hein bewirtschaftet noch ganz allein ihren Bauernhof.
Sie spricht selbstverständlich Plattdeutsch, wenn sie vom Hausschlachten schwärmt, vom Maniok-Schneiden berichtet oder erzählt, dass Strom erst vor vier Jahren ins Haus gelegt wurde. Die rüstige Rentnerin Kamchen möbelt in ihrer eigenen Autowerkstatt alte VW Käfer wieder auf. Der „Pommer ist sparsam und will Qualität“, sagt sie, „und das kriegt man in Pomerode.“ Suzanni Hepp, die „rasende“ Pastorin, betreut die Kolonisten auf den Berghöfen. Dazu muss sie schon selbst in die Einöde fahren, denn ihre Schäfchen verlassen äußerst ungern ihre vertraute Umgebung.
Suzanni Hepp vermittelt, wenn es zu familiären Konflikten kommt, wenn sich die jüngste Generation der „Deutschtümelei“ widersetzt, wenn die Enkelkinder „normal“ sein wollen – also brasilianisch, so wie all die anderen im Land. Mittlerweile ist Pomerode zum Ausflugsziel für Brasilianer aus allen Teilen des Landes geworden. Besonders am Wochenende kommen die Besucher, um die „seltsamen Siedler“ zu bestaunen und im „Café Torten Paradies“ ein Stück echte pommersche Sahnetorte zu essen. (Text: BR Fernsehen)Die Pontinischen Inseln
Die Pontinischen Inseln liegen vor der Küste Roms und sind ein angesagtes Reiseziel der Italiener, außerhalb des Landes gelten sie noch als Geheimtipp. Sie zeigen Italien wie aus dem Bilderbuch: pastellfarbene Häuser, kleine Fischerboote, einsame Sandstrände und türkisblaues Meer. Ponza heißt die größte Insel des Archipels. Die Schönen und Reichen der High Society ankern mit ihren Yachten in den Buchten der Insel, flanieren die Promenade entlang oder besuchen die Feinschmeckerlokale. Das Wechselspiel zwischen dem Luxus der Gäste und dem einfachen Leben der Fischer macht den Reiz von Ponza aus.
Die Inselbewohner sind fromme Katholiken und verehren den Heiligen San Silverio. Ihren Schutzpatron feiern sie jedes Jahr mit einem Fest. Höhepunkt ist eine Prozession, die aufs Meer führt. Was San Silverio für Ponza, das ist Santa Candida für Ventotene, die zweitgrößte Insel des Archipels. Ihrer Schutzpatronin zu Ehren veranstalten die Inselbewohner im September ein Fest, bei dem sie selbst gebastelte Heißluftballons steigen lassen.
Auf Ponza isst man, was das Meer hergibt, wie Thun- und Schwertfisch; auf Ventotene dagegen schätzt man, was auf dem Land gedeiht, zum Beispiel Linsen. Ventotene ist ein Naturparadies. Ornithologen kommen hierher, um die Flugrouten von Zugvögeln zu erforschen, denn die Insel ist eine der ersten Landemöglichkeiten für die Tiere nach dem Flug über das Meer. Abstecher führen außerdem auf die zwei unbewohnten Inseln Palmarola, ein Naturparadies, und Santo Stefano, eine ehemalige Gefängnisinsel.
Der Film stellt Menschen vor, die dem Zuschauer die Besonderheiten der Inseln näher bringen: einen Taxifahrer, der Urlauber durch die engen Gassen steuert; eine Kellnerin aus einem Nobelrestaurant; einen Fischer; einen Felsenputzer, der die Steilküste sichert; einen Stammgast, der eine Höhlenwohnung auf Ponza besitzt; den Inhaber einer außergewöhnlichen Buchhandlung auf Ventotene sowie ein Mädchen, das sich nicht vorstellen kann, seine geliebte Insel jemals zu verlassen. (Text: rbb)Porto – Eine Stadt erfindet sich neu
Die Stadt Porto in Portugals Norden ist inzwischen auch eine Kultmetropole. Denn in der traditionsreichen Hafen- und Handelsstadt herrscht Aufbruchsstimmung: Immer mehr junge Portuenser werden der Wirtschafts- und Finanzkrise zum Trotz kreativ und geben der Portwein-Stadt mit ihren originellen Ideen nach und nach ein neues Gesicht. Selbsterneuerung heißt das „Virus“, von dem sich die portugiesische Stadt Porto befallen sieht. Die Impulse für den Wandel kamen von außen. 1996 erklärt die UNESCO nicht nur die Altstadt Ribeira zum Weltkulturerbe, sondern auch das Kloster Serra do Pilar und die Ponte Dom Luís, eine Bogenbrücke aus Stahl, die an die Bauten von Gustave Eiffel erinnert.
Fünf Jahre später wird Porto europäische Kulturhauptstadt. Rem Koolhaas’ futuristisches Konzerthaus, die Casa da Música, lässt Porto auch architektonisch Akzente in Richtung Moderne setzen. Billig-Airlines entdeckten die Stadt in Portugals Norden als lukratives Ziel – an Bord sind meist junge Europäer. Manche von ihnen entscheiden sich, in der kleinen Metropole zu bleiben. Auch junge Portuenser, die das Land in der Wirtschaftskrise verlassen haben, sehen heute wieder eine Zukunft in der Stadt: Eine junge Architektin kommt aus Norwegen als „Househunter“ zurück in die Heimat. Sie sucht leerstehende Stadthäuser und alte Fabriken und vermittelt sie an betuchte Kunden.
Dabei macht sie zur Bedingung, dass die Stadthäuser renoviert und nicht abgerissen werden. Außerdem müssen die neuen Besitzer mindestens ein Stockwerk als Wohnraum vermieten. Eine andere Architektin kommt aus Barcelona mit einer Start-up-Idee zurück nach Porto: Sie gibt Überraschungsbankette an nostalgischen Orten der Stadt, die demnächst restauriert werden sollen. In verfallenen Palästen, im botanischen Garten, in der Markthalle. So wird die Stadt mehr und mehr zu einer hippen Metropole mit Patina. Entlang verschiedener Geschichten von Protagonisten wird ein facettenreiches Bild einer Stadt im Aufbruch vorgestellt. (Text: BR Fernsehen)Portugals wilder Norden
45 Min.Portugals Norden ist überraschend vielfältig und weitgehend unentdeckt. Atemberaubende Natur, kuriose Traditionen und ungewöhnliche Menschen gibt es hier. Gebäck regnet vom Kirchturm Religion und Tradition liegen in Nordportugal dicht beieinander. In Aveiro regnet es einmal im Jahr zu Ehren des Heiligen Gonçalinho süßes Gebäck vom Himmel. Die sogenannten Cavacas werden vom Dach der Kapelle geworfen. Dann wird die begehrte Süßspeise mit Krabbennetzen, Regenschirmen oder Eimern aufgefangen. Auf christliche Nächstenliebe wird dabei kurzzeitig verzichtet, Cavacas sind eine hart umkämpfte Beute.
Zé Augusto Rocha gehört zum ersten Mal mit zu den „Mordomos“. Sie sind die Auserwählten, die diesmal in Aveiro das Fest São Gonçalinho organisieren. Er und seine 17 Mitstreiter müssen dafür mindestens genauso viel Geld sammeln wie im Vorjahr. Doch irgendetwas läuft schief. Kann Zé die Lage mit einer neuen Strategie retten? Die Regatta der Moliceiros im „Venedig“ Portugals Die verträumte Lagunenstadt Aveiro erinnert mit ihren zahlreichen Kanälen an Venedig.
Die Moliceiros, schmale Pinienholzboote, sind das Markenzeichen der Stadt. Früher transportierte man damit Algen, Salz oder Fisch. Heute sind sie vor allem Touristenattraktion. Felisberto Amador ist einer der letzten Moliceros-Bootsbauer und besitzt selber eines. Damit will er als Skipper an der jährlichen Regatta teilnehmen, das Highlight des Jahres. Doch schon beim Start läuft es für ihn ganz anders als geplant. Kampf der Giganten: die Chega de bois Im Hochsommer beginnt in Medeiros, hoch oben im Norden des Landes, die Saison der Chega de bois, ein Kräftemessen von zwei Stieren der besonderen Rasse Barrosã.
Horácio dos Santos gehört zu den jüngsten Teilnehmern. Sein Lieblingsstier Cabano hat im Vorjahr dem Favoriten das Fürchten gelehrt. Der „Kampf der Giganten“ in Medeiros, ganz in der Nähe der kleinen Stadt Montalegre, ist der Höhepunkt des Jahres. Für Horácio bedeutet diese Zeit höchste Anspannung. Die Erwartungen sind hoch. Und das Preisgeld kann er gut gebrauchen. Doch das Finale wird zur Zitterpartie.
Der Gegner ist viel stärker als gedacht. Muss Cabano seinen Titel abgeben? Die Brückenspringer von Porto Im Kontrast zum einsamen Leben in der Natur steht das bunte Treiben in den Städten. In kaum einer anderen Stadt ist das so deutlich zu spüren wie in Porto. Die aufstrebende Hafenstadt in traumhafter Kulisse an der Flussmündung des Douro ist 2014 zur besten Reisedestination Europas gewählt worden. Die Ponte Dom Luis ist das Wahrzeichen von Porto. Die Brücke ist UNESCO-Weltkulturerbe und verbindet die Altstadt mit der benachbarten Stadt Vila Nova de Gaia, in der sich die großen Portweinlager befinden.
Im Sommer wird die Brücke zum Schauplatz einer außergewöhnlichen Mutprobe. Trotz Schiffsverkehr und starker Strömung stürzen sich Wagemutige in die Fluten des Douro. Bei Ebbe sind es etwa 25 Meter bis zum Wasser. Für Anabela Moreira und ihre Tochter Belinha gehört das Brückenspringen zum Leben dazu. Trotz des starken Windes will die Teenagerin Belinha diesmal sogar einen Sprung vom höher liegenden Geländer der Brücke wagen. Ein kühner Plan. Wird sie es tatsächlich schaffen? (Text: NDR)Postbote im Himalaya
„Heirate nicht nach Dankhar“, sagen die Leute im Himalaya, „das Leben dort oben ist zu hart.“ Auf 4.000 Meter Höhe thront das Dorf Dankhar über dem Spiti-Tal. Um den 300 Einwohnern von Dankhar den beschwerlichen Weg zum Postamt im Tal zu ersparen, gibt es Dilip Kumar, den Postboten des Himalaya. Er bringt den Leuten auch Briefmarken, Umschläge und Geld persönlich vorbei. Da die meisten Analphabeten sind, liest er ihnen Briefe vor und setzt für sie auch die Antwortschreiben auf. Zwischen seinen Postgängen hilft er seiner Frau auf den Feldern, weit unten an den steilen Hängen.
Das Heu muss von Hand geschnitten und mit Eseln zurück nach Dankhar geschafft werden. Nur durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem kann das karge Land hier überhaupt urbar gemacht werden – denn Spiti ist eine Bergwüste. Eine Region, die immer wieder von schweren Erdrutschen heimgesucht wird: Dann ist das Dorf oft wochenlang vom Postverkehr abgeschnitten. Auch in diesem Sommer ist es so und für Dulip Kumar kommt es noch schlimmer: Er fürchtet, nicht zum Dalai Lama zu können, der in den kommenden Tagen ganz in der Nähe sein wird.
Werden die Menschen aus Dankhar dennoch zu ihm pilgern können? Eine lokale Gottheit zumindest prophezeit ihnen gutes Wetter. Länder-Menschen-Abenteuer begleitet Dilip Kumar und seine Familie durch einen harten, und dennoch heiteren Alltag im Himalaya, in dessen Abgeschiedenheit sich viele tibetische Traditionen bewahren konnten. Doch dann regnet es auf einmal so viel, dass es zu Erdrutschen kommt. Dilip Kumar weiß nicht, worum er sich mehr sorgen machen muss: seine Post, die Ernte oder seine lange ersehnte Pilgerfahrt zum Dalai Lama, der in einem nahen Dorf Unterweisungen abhält.
Um sich und seinem Motorrad trotz Erdrutschen einen Weg zu bahnen, greift Dilip Kumar sogar selbst zur Schaufel. An kaum einem anderen Ort in dem einstigen Königreich Spiti ist das Leben beschwerlicher als im Dorf Dankhar. Doch gerade wegen seiner schwer zugänglichen Lage konnte sich auch vieles bewahren, was andernorts längst verschwunden ist: Eine traditionelle Medizin etwa und vorbuddhistische Zeremonien wie das Erntefest, bei dem ein Dorfgott in Erscheinung tritt. Trotzdem wäre Dilip Kumar froh, wenn wenigstens einige seiner sechs Töchter woandershin heiraten würden. (Text: WDR)Die Pracht des alten Russlands – Der Goldene Ring
Dokumentiert wird die bedeutende Rolle, die die orthodoxe Kirche und der Glaube schon immer in Russland spielten. Das alte Russland schreibt mehr als 1.000 Jahre Kulturgeschichte im Osten Europas, die in prachtvollen Kirchen und Stadtburgen erhalten geblieben ist. Die Städte am Goldenen Ring nordöstlich von Moskau sind vermutlich das Prachtvollste, was das alte Russland der Nachwelt hinterlassen hat. Besonders in der weiten Winterlandschaft stechen die farbenprächtigen und goldglänzenden Zwiebeltürmchen der unzähligen Kirchen und Klöster hervor. Sie lassen erahnen, welche bedeutende Rolle die orthodoxe Kirche und der Glaube schon immer in Russland spielten.
In der zweiten Folge der aufwendig gedrehten Russlanddokumentation macht der junge Sergej Krasnikow das Filmteam mit der bis heute hoch geachteten, mittelalterlichen Ikonenmalerei vertraut und nimmt es mit auf eine Reise in die wichtigsten Städte des Goldenen Rings. Weitere Hauptfiguren des Films sind die Glöcknerin Oksana Surina, der Restaurator und Kachelbrenner Jewgenij Tarabin und die Klosterbäckerin Mutter Sergija. Alle pflegen die uralten Traditionen und Rituale des alten Russlands. (Text: BR Fernsehen)Prächtiges Prag
45 Min.Karlsbrücke und Prager Burg mit dem alles überragenden Veits-Dom.Bild: BR/MfG-Film/NDR/Till LehmannPrag ist mit fast 1,3 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Tschechischen Republik. Sie liegt zentral, im Westen des Landes an der Moldau und nur knapp 150 Kilometer von Dresden entfernt. Prag hat sich durch die Vergangenheit verewigt: Kaum beschädigt durch die großen Kriege, verzaubert die prachtvolle Stadt heute mit einem Mix von Baustilen aus vielen Jahrhunderten. „Stadt der 100 Türme“ wurde sie genannt, „Goldene Stadt“, sogar „Die Mutter aller Städte“. Prag hat etwas Märchenhaftes. Uralte Uhrwerke halten Petr Skala auf Trab. Er ist Uhrmacher, Restaurator und der Pflegevater der berühmtesten Uhrwerke der Stadt.
Größtes Sorgenkind ist die astronomische Uhr im alten Rathaus, eine Attraktion. Zur jeder vollen Stunde versammeln sich Hunderte Neugierige und wollen das berühmte Apostelspiel sehen. Doch Teile der Mechanik sind fast 600 Jahre alt. Dann bricht schon mal ein Zahnrad und alles bleibt stehen. Rugby ist Trendsportart Nummer eins bei den Frauen in Prag. Und das in allen Altersklassen. Kveta Kottkova ist mit 47 Jahren die älteste Spielerin im Team von Slavia Praha. Die Mutter von vier Söhnen betreibt auch noch ein Restaurant und einen Blumenladen.
Obwohl erst seit Kurzem beim Rugby dabei, ist Kveta sehr schnell zur Kapitänin aufgestiegen. Jetzt soll sie ihre Mannschaft zum Sieg im Erstligaspiel gegen die Frauen vom Sportclub Tatra Smichov führen. Karel Gropa und Tomas Tuchyna versuchen, den Prager Biermarkt aufzumischen. Auf dem Bierboot „Lod’ Pivovar“ brauen sie neuerdings das beliebteste Getränk der Prager. Die Tschechen sind Weltmeister im Biertrinken mit jährlich fast 150 Liter pro Kopf. Aber so romantisch die Idee von der schwimmenden Brauerei auf der Moldau ist, so kompliziert ist der Braualltag. Alles ist eng.
Und ständig schwankt es. Und das kommt nicht nur vom Bier. In den Prager Barrandov Filmstudios wurden fast 2.500 Filme gedreht. Legendäre Klassiker wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und auch große, internationale Produktionen wie „Die Chroniken von Narnia“ oder „Casino Royale“. Nela Krajcova verwaltet den riesigen Kostümfundus der Studios. Sie muss für eine Ausstellung das Originalkostüm aus der Serie „Pan Tau“ suchen. Doch es ist in einem erbärmlichen Zustand. Hoffentlich können die Schneider und Hutmacher der Studios etwas ausrichten und es wieder restaurieren.
Roman und Kamilla Lukes ist die brave böhmische Küche zu langweilig. Sie lieben es richtig feurig und bauen selbst Chilischoten an, um eigene Soßen herzustellen. Zusammen mit ein paar Freunden haben sie einen Scharf-Ess-Wettbewerb erfunden. Plechova Huba, Blechmaul, ist der ungewöhnliche Name. Für den nächsten Wettkampf haben sie extra die neue Soße Plum from Hell (Pflaumen aus der Hölle) kreiert. Zusätzlich hat sich Roman die „Tombola des Unglücks“ ausgedacht. Die Teilnehmer ziehen Lose und erhalten extrem scharfe Chilis zum Verzehr. Wer zehn Gänge mit den scharfen Snacks durchhält, darf sich am Ende „König Blechmaul von Prag“ nennen. (Text: NDR)Prag – die goldene Stadt
Prinzeninseln
Nahe der Bosporusmetropole Istanbul, zwischen Europa und Asien, liegt ein Archipel von neun Eilanden: die so genannten „Prinzeninseln“. Einst wurden missliebige byzantinische Prinzen aus ihrem prachtvollen Palast in Konstantinopel hierhin verbannt. Inzwischen gilt die Inselgruppe im Marmara-meer als Oase. Mehrmals täglich legt eine Fähre in Istanbul ab und erreicht nach etwa einer Stunde das erste der vier großen Eilande: Kinali. Es folgen Burgaz, Heybeli und Büyük Ada, jeweils 14 bis 20 km vom Festland entfernt. Nahezu unbewohnt sind die fünf kleinen Eilande. (Text: BR Fernsehen)Eine Prinzessin auf dem Urubamba – Das Versorgungsschiff der Machiguengas
Deutsche TV-Premiere Sa. 11.09.1982 S3 von Elvira und Heinz-Günther HiltropDie Prinzessinnen von Rajasthan – Die ungewöhnlichen Frauen der Wüste Thar
Bis auf 50 Grad Celsius kann die Temperatur in der Wüste Thar im indischen Bundesstaat Rajasthan steigen. Und dennoch leben Menschen in dieser unwirtlichen Region. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht das traditionelle Dorfleben, so etwa hat das Volk der Bishnoi eine ganz besondere Beziehung zu seiner Umwelt entwickelt. Vor allem die Frauen machen sich um die Pflege der Kultur und der Gebräuche verdient. Die Wüste Thar liegt im indischen Bundesstaat Rajasthan an der Grenze zu Pakistan. Sie zählt zu den heißesten und trockensten Regionen der Erde.
Temperaturen über 50 Grad Celsius sind hier keine Seltenheit. Neben ausgedehnten Sanddünen sind nur gelegentlich etwas Gestrüpp oder ein paar dürre Grashalme zu entdecken. Die wenigen Orte, in denen die Menschen der Wüste Thar leben, verfügen über keinerlei Komfort. Es gibt kein fließendes Wasser und elektrischen Strom höchstens für ein paar Stunden am Tag. Inmitten dieser lebensfeindlichen Umwelt leben – in seltsamem Kontrast – anmutige und stolze Frauen in strahlend bunten Gewändern.
Sie sind von so einer natürlichen Eleganz und Schönheit, dass sie auch die „Prinzessinnen von Rajasthan“ genannt werden. Diese Frauen tragen die Hauptlast bei der alltäglichen Arbeit und der Erziehung der Kinder, kümmern sich um den Bau der Lehmhäuser und deren kunstvolle Verzierung und bereiten die täglichen Mahlzeiten zu. Nur die Pflege der Tiere ist Aufgabe der Männer. Bei all ihren Verrichtungen wirken die Frauen stets gelassen und geben ihre Werte und Tugenden auch voller Überzeugung an ihre Töchter und Söhne weiter.
Filmemacher Peter Weinert und sein Team haben mehrere Dörfer im Westen des indischen Bundesstaates Rajasthan besucht, in dem rund ein Drittel seiner Bevölkerung lebt. Mit faszinierenden Aufnahmen zeichnet Peter Weinert in seiner Dokumentation ein Porträt der trockenen Wüstenlandschaft und ihrer Bewohner. Sein besonderes Augenmerk richtet sich auf die ungewöhnlichen Frauen der Wüste Thar, ihre Lebensbedingungen und ihre Traditionen. (Text: BR Fernsehen)Procida
Ischia und Capri im Golf von Neapel sind weltberühmt. Capri als Trauminsel für Exzentriker, die Reichen und die Schönen aus der ganzen Welt. Wegen der heißen Quellen ist Ischia zu einem Mekka für Wellnessapostel und Rheumapatienten geworden. Die Nachbarinsel Procida ist dagegen eher weniger bekannt. Zudem war Procida lange Zeit berüchtigt – als Gefängnisinsel. Nachdem im 19. Jahrhundert die Festung auf dem Felsen hundert Meter hoch über dem Meer in einen ausbruchsicheren Kerker umgewandelt wurde, bezeichnete man Procida als „Alcatraz Italiens“. Das Gefängnis wurde – nach langen Kämpfen einer Bürgerinitiative – 1988 geschlossen.
Dabei gilt Procida seit den 60er Jahren als Geheimtipp: Menschen, die abseits des Massentourismus, die ursprüngliche wilde Schönheit Italiens suchen, reisen auf diese Insel. Die meisten Einheimischen wollen diese Ursprünglichkeit bewahren und ein Leben führen, das immer noch von der Natur, dem Meer und der Kirche bestimmt wird. Die Religiosität der Menschen dieser Insel findet ihren Höhepunkt in der berühmten Prozession in der Karwoche. Procida – ein knapp vier Quadratkilometer großer Buckel im Mittelmeer, mit der Fähre nicht mehr als eine Stunde von Neapel entfernt, ein Ort, an dem die Zeit – wie es scheint – stehen geblieben ist. (Text: BR Fernsehen)Projekt Angkor Wat – Rettung einer Tempelstadt
Seit zwölf Jahren zieht es die Geologen Hans und Esther Leisen, die auch als Steinrestauratoren am Kölner Dom arbeiten, regelmäßig in ein geheimnisvolles Gebiet am Rande des kambodschanischen Dschungels. Unter schwierigen Klima- und Arbeitsbedingungen sind sie angetreten, gemeinsam mit einem kambodschanischen Team, das größte sakrale Bauwerk der Erde zu retten – die über zwei Quadratkilometer große Tempelanlage von Angkor Wat. Die Konservierung der weltberühmten Flachreliefs und der himmlischen Tänzerinnen, aber auch die Rekonstruktion der Tempelarchitektur per Computer oder die Übersetzungen der Inschriften durch andere Wissenschaftler, sind Versuche, die einzigartige Kultur Angkors zu erhalten und besser zu verstehen. Doch die Arbeit von Professor Leisen und seiner Frau ist ein Wettlauf mit der Zeit, denn die Verwitterung im feucht-heißen Klima Kambodschas schreitet unerbittlich voran. Von den Erfolgen und Rückschlägen in diesem scheinbar endlosen Kampf erzählt dieser Film. (Text: WDR)Die Provence – Frankreichs leuchtender Süden
Die Provence im Südosten Frankreichs ist für viele Menschen einer der Sehnsuchtsorte überhaupt: romantische Bergdörfer, lila blühende Lavendelfelder, türkisblaue Meeresbuchten, das alles erhellt vom milden Licht des Südens. Diese Kombination hat seit jeher Maler, Literaten und Lebenskünstler in die Region zwischen Rhonetal und Italien gelockt. Und Abenteurer: Denn inmitten der Provence befindet sich die größte Canyonschlucht Europas: die Gorges du Verdon. Auf einer Länge von 21 Kilometern und bis zu 700 Meter tief bietet sie Abenteuer und Herausforderungen in aller Vielfalt.
Ganz unten rauscht der namensgebende Fluss Verdon, durch dessen Wildwasser sich Extremsportler auf kleinen Hydrospeedbrettern wagen. Ohne ortskundige Führer wie Jean Phillipe kann der Nervenkitzel lebensgefährlich werden. Doch auch er und sein Team müssen zu Beginn der Saison die Strecke immer neu erkunden, bevor sie hier Ungeübte ins Wasser lassen. Denn der Parcours ändert sich: Ständig stürzen Felsbrocken oder Bäume in den Fluss und schaffen stetig neue Hindernisse, Stromschnellen und Grotten.
Wenn Wildwasserpaddler, Hochseilartisten oder Bergwanderer verunglücken, dann kommt die Spezialeinheit zur Bergrettung (GRIMP) der Feuerwehr zum Einsatz. Die speziell ausgebildeten Höhenretter können selbst in 400 Meter hohen Steilwänden Menschenleben retten. Ihren Einsatz müssen die Männer um Colonel Dossolin regelmäßig üben, damit es im Ernstfall schnell geht, auch wenn die Sicherheit Vorrang hat. Bei einer Übung wird der Nachwuchsfeuerwehrmann Anthony Isnard 30 Meter in eine Steilwand herab gelassen, um von den Kollegen gerettet zu werden.
Unter ihm, 360 Meter tief, liegt die atemberaubende Verdonschlucht. Einer der Hauptwirtschaftszweige für die Menschen in der Provence ist das Geschäft mit dem Lavendel. Viele traditionsreiche Familienbetriebe produzieren hier Öle, Seifen und Essenzen für die legendären Parfümhersteller von Grasse. Odile Tassi versucht in Clansayes, einem kleinen Dorf in der nördlichen Provence, ihren Traum zu verwirklichen: eine eigene Lavendelproduktion in Bioqualität. Daraus möchte sie selber Kosmetikartikel herstellen.
Dafür hat sie ihren gut bezahlten Job als Businessfrau aufgegeben. Allerdings stößt sie auf jede Menge Widerstände: Der knallrote Klatschmohn breitet sich in Windeseile in ihren Feldern aus und verkrautet ihre Lavendelpflanzen. Odile muss vieles mühsam in Handarbeit erledigen. Und ihr alter Peugeot-Trecker Baujahr 1976 will auch nicht immer. Darüber hinaus begegnen ihr auch noch viele alteingesessene Bauern mürrisch und missgünstig. Der Sport der Provence ist Boule, das Spiel mit kleinen polierten Stahlkugeln, das hier überall auf den von Platanen gesäumten Dorfplätzen von Jung und Alt zelebriert wird.
Die Boules werden in Marseille noch in Handarbeit gefertigt. Im Familienbetrieb der Rofritschs fertigt Stammhalter Hervé mit wenigen Angestellten die „Boules Bleues“ in vierter Generation. Jedes Muster wird von Hand gefräst, jede Kugel im alten Ofen gebrannt und einzeln poliert. Hervé glaubt, dass nur so wirkliche Qualität entsteht. Allerdings setzt die Konkurrenz auf computeroptimierte Prozesse und verkauft aus diesem Grunde viel mehr Boulekugeln. (Text: NDR)Der pünktlichste Zug der Welt – Unterwegs mit dem Shinkansen (1) – Von Tokio zum japanischen Meer
45 Min.Japans Shinkansen, ein Zug der Rekorde: Er gehört zu den schnellsten Zügen der Welt. Außerdem fährt der stylische Express seit mehr als 50 Jahren unfallfrei. Und der Shinkansen ist mit Abstand der pünktlichste Langstreckenzug der Welt. Teil 1 des Zweiteilers „Der pünktlichste Zug der Welt …“ erkundet Japans neueste Shinkansen-Strecke: Es geht aus der Hauptstadt Tokio nach Kanazawa, Zentrum des japanischen Traditionshandwerks. Vor der Abfahrt in Tokio wird der Shinkansen von Keiko Higuchi und ihrem wohl ebenso schnellsten Putzteam der Welt in Rekordzeit auf Hochglanz gebracht. Die 31-jährige Haruka Kato ist eine der wenigen Frauen, die den Rekordzug lenken.
Ihr Zug verlässt Tokio an diesem Tag mit 1:15 Minuten Verspätung. Eine Katastrophe! Während Kato im Cockpit hochkonzentriert daran arbeitet, trotzdem auf die Sekunde pünktlich im Zielbahnhof einzufahren, genießt Fake-Food-Künstlerin Noriko Seko im Fahrgastabteil die atemberaubende Landschaft der Japanischen Alpen. Die kunstvoll gestalteten Essensnachbildungen stehen in allen japanischen Restaurants im Schaufenster als dreidimensionale Speisekarte. In Kanazawa wird sie ihr neuestes Kunstwerk, einen Plastikaal auf Plastikreis, einem Kunden überreichen.
Auf dem Weg quer durch die Hauptinsel Japans fährt der Shinkansen an einigen der schönsten und ursprünglichsten Orte des Landes entlang. Bauern kultivieren hier den Wasabi-Meerrettich, eine äußerst anspruchsvolle Pflanze. Das grün gefärbte Wasabi zum Sushi in Deutschland hat mit dem echten aus Japan wenig gemein. Das Original hat eine ganz andere Dimension, was Schärfe und Aroma betrifft. Japans beste Holzschnitzer, Spezialisten für die aufwendigen Ornamente buddhistischer Tempel, schnitzen auch schon mal E-Gitarren in Drachenform. Bis die größten Taiko-Trommeln der Welt in einer jahrhundertealten Manufaktur ihren markerschütternden Beat erklingen lassen, vergehen zuweilen Jahre.
Doch Japan wäre nicht Japan, wenn nicht gleich neben Traditionsbetrieben und Tempeln auch an ultramoderner Technik gearbeitet würde. Shinkansen-Ingenieure gewähren einen seltenen Blick in ihre Hightechwerkstatt, eine Testfahrt mit dem Shinkansen der Zukunft. An der Endstation wird es wieder sehr traditionell. Eine Geisha lüftet ein kleines bisschen den Schleier über den geheimnisvollen Ritualen ihrer Unterhaltungskunst. Eine Entdeckungsreise mit dem Superzug in das Zentrum japanischer Tradition und Handwerkskunst. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Do. 09.06.2022 NDR
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