1767 Folgen erfasst, Seite 49
Der Pakt mit der Kobra – Schlangenfakire in der Thar-Wüste
In der Thar-Wüste im Süden Pakistans nahe der indischen Grenze lebt ein hinduistischer Stamm, der Schlangen fängt. Die Tiere werden in Schachteln gehalten und auf Shows präsentiert, um Geld zu erbetteln. Wenn sie eine Kobra fangen, schließen sie einen symbolischen Pakt mit dem Tier. Sie versprechen, es gut zu versorgen und ihm nach einiger Zeit die Freiheit wiederzugeben. Der Film stellt drei Fakire der Wüste vor. Mysri Yogi ist der bekannteste Fakir Südpakistans. Er leitet eine Yogikolonie mit über 500 Schülern – seine Schlangenshows und seine Musik sind vor allem bei den reichen Grundbesitzern des Sind sehr beliebt.
Der siebzigjährige Baba Yogi zeigt seine Kunststücke vor allem auf Jahrmärkten und den beliebten Ringerturnieren. Er ist stolz darauf, dass er den Pakt mit der Kobra immer eingehalten hat. Nach spätestens zwölf Monaten schenkt er den Tieren wieder die Freiheit. Auch der 24-jährige Brago Yogi ist jahrelang mit Schlangen durchs Land gezogen, um zu betteln. Mittlerweile hat er auch eine Schneiderei und 17 Hunde, mit denen er in den Feldern der Großgrundbesitzer auf Wildschweinjagd geht – ein einträgliches Geschäft, zumal er die Beute meist behalten darf, denn die „Landlords“ sind Muslime, die kein Schweinefleisch essen.
Im Sind leben Frauen ausschließlich in den Häusern. Umso größer ist die Aufregung, als eine unverschleierte Frau mit ihrem Jeep in die Wüste kommt. Zarqua, die schöne Schlangenkönigin, ist aus dem 800 Kilometer entfernten Multan angereist, um Schlangen, Mitarbeiter und „Locations“ für ihren neuen Film auszusuchen. In ihren Auftritten lässt sie sich von Schlangen beißen und schläft mit Kobras in einem Bett. Ihr Vater, ein Arzt, hat sie von Kindesbeinen an auf den Umgang mit Schlangen trainiert. Die Fakire der Wüste akzeptieren sie sofort, denn Zarqua geht mit den giftigsten Schlangen der Welt genauso furchtlos um wie sie selbst. (Text: hr-fernsehen)Ein Palast in Marrakesch
Marrakesch war einst das Ziel von Karawanen. Heute ist die Stadt ein beliebtes Reiseziel, vor allem für Europäer. Die Dokumentation blickt genauer in eines der alten Riads, der traditionellen Innenhofhäuser, und zeigt den Alltag einer dort lebenden Familie zwischen Tradition und Moderne. Marrakesch war nicht nur die Endstation für die Karawanen aus der Sahara mit ihren Teppichen und ihrem Salz, ein Marktplatz für die Geschichtenerzähler des gesamten Orients, die Zuflucht für die Mauren nach der Vertreibung aus Andalusien und eine stetige Inspiration für die Baumeister, Handwerker und Künstler des Landes.
In den letzten Jahren ist die Stadt zum wichtigsten marokkanischen Reiseziel für Europäer geworden. Zahlreiche Riads, traditionelle Innenhofhäuser in der Altstadt, wurden zu schmucken Pensionen umgebaut. Viele große Paläste, sofern nicht Staatseigentum, gerieten in den Blick von Investoren und europäischem Jetset. Die Dokumentation gewährt einen exklusiven Einblick in einen der wichtigsten traditionellen Wohnpaläste Marrakeschs, den Palais Soleiman.
Nur durch einen Zufall kam der grandiose Palast in den Besitz der Familie Segueni. Nun ist er die Lebensaufgabe des 35-jährigen Sohnes Driss. Er sucht nach einzigartigen Lampen, nach seltenen Fliesen, plant mit seinem Baumeister die Fortführung des Generationen-Bauwerks und überlegt, wie der bevorstehende islamische Feiertag, das traditionelle Aschura-Fest, in dem Palast angemessen gefeiert werden kann. Neben dem Hausherrn kommen auch die Palastangestellten zu Wort: die junge Köchin Nadschat, der Ökonom und Hausmeister Habib und Baumeister Hadsch. (Text: BR Fernsehen)Die Palmwein-Sucher von Bissagos
Die Bidjogo auf den Bissagos-Inseln vor der westafrikanischen Küste haben sich jahrhundertelang den Einflüssen der Kolonialherren entzogen. Auf der Insel Canhabaque sind sie besonders eigenwillig. Die Bidjogo leben vom Fischfang und Reisanbau, von der Palmwein- und -ölherstellung. Die Eheleute Abili und Cumpridu werden sich bald trennen – nicht weil sie es wollen, sondern weil sie es müssen. Die Dorfältesten haben es so beschlossen. Schon heute darf Abili nicht mehr für ihren Mann kochen, sondern nur noch für ihre gemeinsamen sechs Kinder.
In unregelmäßigen Abständen rufen die Dorfältesten zum „Fanado“. Dann müssen die jüngeren Männer ihre Frauen und Freundinnen für immer verlassen, jahrelang im Wald leben, ohne eine Frau zu berühren, wie Sklaven Palmwein, Fisch und Waldfrüchte für die Alten besorgen, um sich der Gemeinschaft würdig zu erweisen. Prüfungen und Strafen sind üblich. Abili und Cumpridu fügen sich in ihr Schicksal. Aber „wenn ich noch einmal auf die Welt käme, würde ich jemanden heiraten wollen, von dem ich mich nicht trennen muss“, sagt Abili. (Text: hr-fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mi. 16.10.1996 S3 von Angelika Andrees und Sidurour GrimssonPamir
Reißende Flüsse, tiefe Schluchten, schneebedeckte Bergriesen und weite Wüsten – der Pamir. „Dach der Welt“ nannte Marco Polo eines der höchsten, wildesten und am wenigsten erforschten Gebirge der Welt. Seit 75 Jahren hatte kein westlicher Wissenschaftler diese Region bereist. Jetzt startete wieder eine Expedition deutscher Botaniker und Zoologen. Ihr Ziel: die Wüsten des Pamir zu erforschen – auf über 4.000 Metern Höhe. Filmautor Jan Kerckhoff begleitet die Wissenschaftler auf ihrer 3.000 Kilometer langen Fahrt – durch reißende Bäche, über steinige Gebirge und extrem trockene Hochebenen. Dabei interessiert vor allem eine Frage: Wie kann die Wüste aufgehalten und die einzigartige Natur erhalten werden? Im Pamir leben äußerst seltene Tiere wie der Schneeleopard oder das Marco-Polo-Schaf, das größte Wildschaf der Welt. Zugleich ist der Ostpamir Lebensraum für die letzten als Nomaden lebenden Kirgisen. (Text: hr-fernsehen)Der Panamakanal
Der Panama-Kanal wurde in den Jahren 1906 bis 1914 erbaut. Er ist der Nationalstolz und Touristenattraktion Nummer Eins des mittelamerikanischen Landes, aber seine größte Bedeutung für Panama ist die wirtschaftliche. Deshalb wird der Kanal weiter vergrößert. Der Filmautor begleitet ein Containerschiff vom Containerhafen der Hauptstadt Panama City am Pazifischen Ozean über die 82 Kilometer durch alle Schleusen bis auf die gegenüberliegende Seite am Atlantik. Der Panamakanal ist Panamas Nationalstolz, durch die Passage gewinnt ein Schiff zehn Tage, die es sonst für die Fahrt um Kap Hoorn an der Spitze Südamerikas brauchen würde.
Für den Staat Panama bringt die Abkürzung hohe Einnahmen: Je nach Größe und Ladung zahlt ein Frachtschiff für die Durchfahrt bis zu 300.000 Euro. Kreuzfahrtschiffe geben je nach Anzahl ihrer Passagiere noch weit mehr aus. Damit bald noch mehr Frachtcontainer und vor allem die gigantischen Post-Panamax-Schiffe die gewinnträchtige Wasserstraße benutzen können, wird sie sogar noch erweitert. Filmautor Lothar Zimmermann begleitet ein dänisches Schiff auf seiner Fahrt durch den gesamten Kanal: vom Containerhafen bei Panama City, wo sich die Frachter sammeln, um dann mithilfe von Schleusen auf die 26 Meter über dem Meeresspiegel verlaufende Fahrrinne gehoben zu werden, bis auf die gegenüberliegende Pazifikküste.
Die Passage führt durch die größte zusammenhängende Regenwaldfläche der Welt. Beim Besuch in den Nationalparks lässt sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt beobachten. Wissenschaftler schätzen, dass es in Panama mehr als 10.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten gibt. Ein Naturparadies in unmittelbarer Nähe einer der betriebsamsten Verkehrsadern der Welt. (Text: BR Fernsehen)Paradies am Polarkreis – Im Urwald von Nordschweden
Im hohen Norden Schwedens, am Polarkreis, liegt der Muddus Nationalpark, eine der letzten Urlandschaften in Europa. Der Urwald von Muddus, der Gammelskog, erstreckt sich über 500 Quadratkilometer und ist ein unberührtes Paradies voll majestätischer Schönheiten. Der Film zeigt grandiose Bilder von der Ursprünglichkeit und der Weite des Muddus. Jan Stuge arbeitet dort als Parkranger. Er sorgt dafür, dass die wenigen Wanderwege im Muddus in Ordnung sind, er kontrolliert den Zustand der Bäume, die bis zu 700 Jahre alt sind, und registriert die Spuren der Luchse, Bären und Elche.
Im kurzen Sommer am Polarkreis benutzt er oft einen Helikopter, um entlegene Stellen im Park zu erreichen, weil die Moorlandschaft sonst kaum zu durchqueren ist. Im langen, dunklen Polarwinter fährt Jan Stuge mit dem Schneescooter durch den vereisten Park. Seinen harten Job möchte er mit niemandem tauschen, die Welt des Muddus ist seine Welt. Dirk Hagenbuch betreibt ein kleines Reiseunternehmen und bringt Ökotouristen vor allem aus Deutschland in den Nationalpark Muddus. Im Winter führt er die Besucher mit Skiern in die verschneite Wildnis. Die Gäste bauen sich für die Übernachtung ihr eigenes Iglu – Abenteuer pur.
Im Sommer ziehen Dirk und seine Touristen mit Rentieren in den Muddus, im Stil der Sami, der Ureinwohner im hohen Norden Europas. Zara und Johnny Hallman kämpfen gegen die mächtige schwedische Holzindustrie. Sie droht, den Urwaldbestand außerhalb des geschützten Nationalparks abzuholzen. Die beiden befürchten, dass kommerzieller Nutzwald den Gammelskog verdrängen wird. Jan Stuge, Dirk Hagenbuch und die Hallmans stellen eine Landschaft vor, die zu den letzten Sehnsuchtsräumen für zivilisationsmüde Städter gehört. (Text: hr-fernsehen)Das Paradies der Mozabiten (1): Leben in der algerischen Wüste
Deutsche TV-Premiere Mo. 10.04.1989 S3 von Peter ObristDas Paradies der Mozabiten (2): Die Gläubigen sind unsere Brüder
Deutsche TV-Premiere Mo. 17.04.1989 S3 von Waltraud EhrhardtDer Patagonien-Express
Deutsche TV-Premiere Sa. 06.07.1985 S3 von Rolf PflückePatagonien – Land der Pioniere
45 Min.Making of – Team im Patagonia NationalparkBild: NDR / Luigi CortezAn der Spitze Südamerikas liegt eine Landschaft der Extreme: Patagonien. Die Eismassen gehören zu den gewaltigsten der Erde. Aber auch Steppe, Regenwald, Vulkane und hochalpine Gipfel wie die berühmten Torres del Paine prägen diese einzigartige Landschaft, eine der faszinierendsten und zugleich härtesten Regionen der Erde. Die wenigen Menschen hier leben von und mit der Natur. Einige von ihnen werden in diesem Film begleitet. Arcilio Sepulveda macht sich im Auftrag der Rewilding-Chile-Stiftung auf die Suche nach dem Puma, der großen Wildkatze Südamerikas.
Er weiß, wie man die scheuen Tiere aufspürt, denn als Schaffarmer hat er sie lange Zeit gejagt. Doch heutzutage werden immer größere Flächen Patagoniens unter Schutz gestellt und die Weideflächen begrenzt. Arcilio hilft bei der Erfassung von Bestand, Revieren und Wanderrouten der bedrohten Pumas, was auch den leidgeprüften Schäfern zugutekommt. Die Wolle der patagonischen Schafe nutzt Paulina Escobar, Modemacherin und Fotomodell.
Sie verarbeitet sie zu handgefertigten regionalen Produkten. Die Muster ihrer Mode folgen alten Vorbildern. Paulina findet sie überall dort, wo die indigene Urbevölkerung Spuren hinterlassen hat. Die Aonikenk lebten in Patagonien, bis die europäischstämmigen Siedler todbringende Krankheiten mitbrachten. Auf alten Fotos und noch viel älteren Wandmalereien lebt die Kultur der Aonikenk fort. Und in Paulinas Mode, die sie als Hommage an die Indigenen versteht. Isai Madriz ist einem besonders geheimnisvollen Lebewesen auf der Spur, das in dieser ohnehin extremen Landschaft ein extremes Habitat bevorzugt: der patagonische Drache, ein Insekt, bevölkert das Inlandeis und findet sich oft im Gestein unter tosenden Gletscherwasserfällen.
Ein Ökosystem, das bisher kaum erforscht wurde. Isai riskiert sein Leben bei waghalsigen Klettertouren auf Drachenfang. In der legendären Magellanstraße im Süden Patagoniens, die Pazifik und Atlantik verbindet, kümmert sich auf der Isla Magdalena die Biologin Claudia Godoy um eine Kolonie Magellanpinguine.
Täglich überprüft sie die Höhlennester der Tiere und beobachtet ständig, ob der Nachwuchs überlebensfähig ist. Die Populationsgröße ist innerhalb der letzten Jahre drastisch zurückgegangen. Ob das eine Folge des Klimawandels ist, ist eine der Fragen, der die Forscherin nachgeht. Nicht nur die ebenso extreme wie grandiose Natur Patagoniens ist weltweit einzigartig. Auch das Projekt, mit dem sie geschützt und bewahrt werden soll, ist es.
Entlang der Ruta de los Parques wurden 17 Nationalparks im südlichen Chile miteinander verbunden. Die Initiative zu diesem gigantischen Naturschutzprojekt geht auf die Modeunternehmer Douglas und Kris Tompkins zurück, die ihr Vermögen in den Ankauf ganzer Regionen steckten, die sie dann dem Staat Chile vermacht haben. Mit der Auflage, auch von staatlicher Seite in großem Stil Flächen einzubringen und streng zu schützen. So entstand eine Reihe einzigartiger Nationalparks, verbunden durch eine 2800 Kilometer lange Panoramastraße. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Do. 30.03.2023 NDR Patrouillenflug in der Arktis
Der Peitschenmann schlägt zu – Eine Fiesta in Mexiko
Die Bewohner von Huejuquilla in Zentralmexiko haben sich eine einmalige Tradition bewahrt. Jedes Jahr zur Osterzeit feiern sie eine prächtige Fiesta, bei der ein Peitschenmann im Mittelpunkt steht. Er trägt eine lederne Schweinemaske und schlägt mehrere Tage lang wild um sich. Nur mit einem Strohhut und einem Stock bewaffnet stellen sich die Bewohner den Peitschenmännern entgegen und versuchen die schmerzhaften Hiebe abzuwehren. Die mittelalterlich wirkende Mutprobe geht auf die Missionare zurück, die vor über 400 Jahren den Indianern die Osterpassion nahe bringen wollten. Heute ist die ursprüngliche Bedeutung fast vergessen, und der Peitschenmann erfüllt eine neue Aufgabe: Er hält ein „globales Dorf“ zusammen, denn die Hälfte der Bewohner von Huejuquilla arbeitet in den USA. Sie lassen es sich nicht nehmen, aus Chicago und Los Angeles anzureisen, nur um dabei zu sein, wenn der Peitschenmann zuschlägt. (Text: hr-fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mi. 12.04.2000 Südwest Fernsehen von Manfred SchäferPenang
Sie hat den Beinamen „Perle des Orients“, seit sie 1786 von der britischen East India Company in Besitz genommen wurde. Und bis heute ist sie gewiss eine der interessantesten Inseln Südostasiens geblieben: die malaysische Insel Penang. 286 Quadratkilometer groß, am Eingang der Straße von Malakka gelegen, bietet vor allem ihre Hauptstadt Georgetown eine faszinierende Zeitreise in das koloniale Asien. (Text: BR Fernsehen)Per Anhalter durch Japan – Eine Reise von Tokio bis Hokkaido
45 Min.Wie lernt man am besten fremde Menschen kennen, ohne dass man ihre Sprache spricht? Man setzt sich zu ihnen ins Auto. Genauso macht das Samuel Häde. Per Anhalter durchquert der Filmemacher in zwei Monaten Japan allein auf der Suche nach Abenteuern. Seine Devise lautet: Ich schlage keine Einladung ab und sage zu allem Neuen erst einmal ja. Mit wenig Geld in der Tasche möchte er es von Tokio in den tiefsten Norden des Landes schaffen, bis nach Hokkaido. Im Winter ist es dort bis zu minus 16 Grad kalt. Dafür wartet dort auf Samuel das Eisangeln. Auf der langen Reise durch das aufregende Land wird der Abenteurer in die Welt des Kendo eingeführt, ein japanischer Kampfsport. Per Zufall trifft Samuel einen alten Mann, der sich als Meister in Kendo entpuppt.
Bei ihm zu Hause hält er das erste Mal in seinem Leben einen Shinai in den Händen, das ist ein Kampfstock aus Bambus. In einem Vorort von Tokio lernt Samuel von dem Künstler Koichi den Tanz der Finsternis. Er soll die Kraft haben, Orte von Leid und Trauer zu befreien. Aber er trifft auch auf andere Reisende, zum Beispiel junge Touristen, die in Fukushima auf der Suche nach einer ganz besonderen Erfahrung sind. Per Anhalter durch Japan ist ein Trip der besonderen Art mit Übernachtungen in Münzwäschereien oder heimlich in einer Universitätsbibliothek. Eine Reise mit kalten Tagen an einsamen Straßen und einem Bad in den heißen Quellen von Noboribetsu. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Do. 11.11.2021 NDR Perlen des Regenwaldes
Das Naturreservat Los Guatuzos im Grenzgebiet von Nicaragua zu Costa Rica ist ein Feuchtgebiet voller Leben: Dreizehenfaultiere, Zischnattern, Sackflügelfledermäuse und eine riesige Vogelwelt sind hier zu finden. Seit 1990 steht es unter Schutz. 36 vulkanische Inseln bilden den Solentiname-Archipel im Südosten des Nicaragua-Sees. Fauna und Flora dieser Urwaldperlen im Nicaragua-See inspirieren die Künstler von Solentiname, ermuntert von Ernesto Cardenal, dem berühmten Priester, Dichter und Revolutionär. Mit den farbenfrohen Bildern haben sie die Schätze ihrer Heimat in der ganzen Welt bekannt gemacht, und auch ihre Schnitzereien aus Balsaholz spiegeln die bunte Lebenswelt der Inseln wider.
Zugleich hat das Kunsthandwerk ein ökologisches Bewusstsein geweckt. Vor allem während der Goldgräberzeit zählte der Rio San Juan zu den wichtigsten Handelsstraßen des Kontinents. Die längste Strecke seines Weges vom Nicaragua-See bis zur Mündung in die Karibik gehört heute vollständig zu Nicaragua, wird aber vor allem von Flüssen aus Costa Rica gespeist. Die Idee eines gemeinsamen Schutzes von Fauna und Flora der einmaligen Regenwälder diesseits und jenseits der Grenze entstand schon 1974. Elf Jahre später machte sich Nicaraguas damaliger Präsident Daniel Ortega für einen Friedenspark stark, der als Maßnahme zur Entmilitarisierung der Region dienen sollte.
Die Reservate im Grenzgebiet von Nicaragua und Costa Rica wurden zu einem gemeinsamen Naturschutzreservat verbunden. „SI-A-PAZ“ – „Sistema Internacional de Areas para la Paz“: „Ja zum Frieden“ – ein Friedenspark in der Mitte Amerikas, der über eine Million Hektar Fläche umfasst. (Text: hr-fernsehen)Peru – Das Fest des Schneesterns – Die größte Pilgerfahrt der indianischen Einwohner Amerikas
Einmal im Jahr strömen Tausende von Menschen zum „Berg der Wünsche“ in den peruanischen Anden. Hier am Gletscher von Qoyllur Rity wurden schon im alten Inkareich die Götter der Berge verehrt. Vor mehr als 200 Jahren vereinnahmte schließlich die katholische Kirche den heiligen Gletscher als christliches Wallfahrtsziel: Heute ist das Fest des Schneesterns kurz vor Fronleichnam die größte Pilgerfahrt der indianischen Einwohner Amerikas. Auch immer mehr „moderne“ Menschen nehmen an der Massenzeremonie teil. Das Filmteam begleitet einen Architekten, einen Musiker, einen Lebensmittelgroßhändler und einen Chemieingenieur aus Cuzco auf ihrer Reise zum heiligen Gletscher. Bereits der Aufstieg auf knapp 5.000 Höhenmeter stellt sie vor große Herausforderungen.
Am Heiligtum von Qoyllur Rity unterhalb der Eisgrenze versammeln sich die Gläubigen, um drei Tage und Nächte zu beten, zu tanzen und zu singen. Die hygienische und medizinische Versorgung ist bedenklich, die Gefahr von Steinschlag und der eisigen Kälte immer präsent. Jedes Jahr sterben Menschen auf der Pilgerfahrt. Besonders gefährlich ist die Reise für die Ukukus, die mythischen Bärenmenschen. In zotteligen Kostümen aus Alpakawolle sind sie nicht nur die traditionellen Ordnungshüter des Festes, sie sind auch die Einzigen, die sich hinauf auf den Gletscher wagen dürfen. Der Informatiker Fredy aus Cuzco ist einer von ihnen. Das Filmteam begleitet ihn und seine Bärenmenschen auf das ewige Eis. (Text: BR Fernsehen)Peru – Delfine in Gefahr
Perus Schmetterlingsjäger
Schmetterlinge verkörpern Schönheit und Eleganz. Wer diese Fabelwesen jagt und tötet, macht sich verdächtig. Wir wollten es genauer wissen und waren im Urwald Perus mit Schmetterlingsjägern auf Expedition.Tatsächlich lernten wir eine bisher völlig unbekannte Welt kennen: Harte Männer, die im dunklen Regenwald von schillernden, filigranen Wesen angelockt werden. Sie zu erhalten ist dem Schmetterlingsjäger Cesar Magallanes wichtig: „Wir schauen immer genau hin, ob die Tiere in gutem Zustand sind oder nicht. Wenn nicht, lassen wir sie wieder frei, damit sie sich vermehren können. Schon deswegen, weil wir Interesse daran haben, später neue, schöne Schmetterlinge zu fangen.“ Kein anderes Land unseres Planeten birgt eine so große Vielfalt wie Peru: 3800 Arten von Schmetterlingen.
Die Jäger steigen auf 25 Meter hohe Bäume, um seltene Schmetterlinge zu jagen. Sie riskieren dabei Kopf und Kragen, weil sie selbst das Jagen und Sammeln nicht lassen können und weil andere Sammler für rare Exemplare bis zu 20 000 Dollar bezahlen. Das empört Gudrun Sperrer, eine österreichische Auswanderin und Schmetterlingsliebhaberin. „Wenn alle Schmetterlinge fangen können und das Geschäft jetzt groß ist in Peru und so einfach, denke ich, dass in zehn, zwanzig Jahren viele Arten nicht mehr existieren werden oder ganz sicher nicht mehr so viele.“ Sie warnt vor dem Aussterben mancher Arten.
Zu Recht? Um das zu klären, unternimmt unser Team eine zweite Expedition: Mit Professor Gerardo Lamas Mueller, dem weltweit berühmtesten Schmetterlingsexperten. Er tritt in Humboldts Fußstapfen und sucht mit seiner Forschergruppe im Bergnebelwald Perus, auf 3800 Meter Höhe nach völlig unbekannten Schmetterlingsarten. Wird unser Team Zeuge eines seltenen Moments für die Wissenschaft, der Entdeckung einer neuen Spezies? (Text: EinsPlus)Peru – Von Goldgräbern und Wunderheilern
Um fünf Uhr morgens begleiten die Filmautorin Julia Leiendecker und ihr Team Luis auf seinem Weg zu den Goldgräbern. Er löst einen Kollegen ab, der bereits seit einer Woche in dem kleinen Camp am Fuße der Anden übernachtet. Wenig später sitzt Julia Leiendecker mit Luis und zwei weiteren Goldschürfern vor dem Eingang eines kleinen Erdlochs. Vor den Männern liegen die Zutaten für das tägliche Ritual: Kokablätter, Zigaretten und Schnaps. Andächtig kauen sie die Blätter, zwischendurch nehmen sie einen Schluck aus der Flasche und opfern einen Teil für Mutter Erde.
Die Arbeit in den Minen ist nur im Rausch zu ertragen, die Ausbeute an Gold eine geringe Entschädigung für die körperlichen Strapazen. Die Reise durch Peru beginnt im Süden des Landes auf der Höhe von Nasca. Nicht weit entfernt von den Höhlen der Goldgräber zeugen rätselhafte Linien von einer Hochkultur, die hier schon lange vor den Inkas ansässig war. Die Theorien über Entstehung und Bedeutung der Nasca-Linien sind vielfältig. Die deutsche Wissenschaftlerin Maria Reiche verbrachte ihr gesamtes Leben damit, dieses Geheimnis zu lösen. Die Reise führt weiter in den unbekannten Norden des Landes.
Bereits vor 700 Jahren entstand in der Nähe von Trujillo die Metropole Chan-Chan – eine komplette Stadt erbaut aus Lehmziegeln. Etwas weiter nördlich befindet sich das Grab des „Fürsten von Sipán“, das der peruanische Archäologe Walter Alva 1987 entdeckt hatte. Heute muss der Direktor des Sipán-Museums nicht mehr im Zelt neben der Fürstengruft kampieren, um Grabräuber fernzuhalten. Dafür kämpft er jetzt gegen Vorurteile, wie sie der Moche-Kultur entgegengebracht werden, die durch ihre grausamen Menschenopfer berüchtigt wurde: „Die Moche haben einen außergewöhnlichen Reichtum an Kunst hervorgebracht“, erklärt er.
„Man muss eine Kultur mit den Augen der damaligen Zeit sehen.“ Wie präsent die Bräuche aus präkolumbianischer Zeit auch im heutigen Alltag sind, kann in der nächtlichen Sprechstunde eines Schamanen erlebt werden. Der Heiler und seine Patienten versetzen sich mit Meskalin in einen Trancezustand – dann werden negative Energien aus dem Körper vertrieben. Ein unwirkliches Szenario, das Julia Leiendecker vom Rand aus verfolgt, bis der Schamane sie bittet, die Zeremonie nicht weiter zu stören. (Text: hr-fernsehen)Die Pferde der Queen – Hinter den Kulissen des höfischen Zeremoniells im Vereinigten Königreich
Pferde spielen eine große Rolle im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland. Sie sind vor allem Teil der Zeremonien im Umfeld des britischen Hofes, z. B. bei „Trooping the Colour“, der jährlichen Geburtstagsparade für die Queen. Dabei haben sie viel mehr als eine Statistenrolle inne. Doch woher stammen diese Pferde? Wer wählt sie aus, wer kauft sie, wer bildet sie aus? Und wie sieht der Alltag der königlichen Kavallerie-Regimenter mit den elitären Pferden außerhalb offizieller Anlässe aus? Diesen Fragen ist ein Fernsehteam nachgegangen. Dabei ist das beeindruckende Porträt über berittene Einheiten entstanden, deren Traditionen jahrhundertealt sind.
Für deren Offiziere und Soldaten sind die Pferde und der Dienst für die Königin und die königliche Familie Lebensmittelpunkt. Jahr für Jahr bewundern hunderttausende Touristen bei ihrem England-Besuch den Wachwechsel der königlichen Leibgarden auf Pferden in London. Dieser Film gewährt einen Einblick hinter die Kulissen: Es handelt sich dabei um mehr als farbenprächtige Folklore mit glänzenden Stiefeln, historischen Uniformen und blitzenden Säbeln, denn die Darsteller sind Soldaten Ihrer britischen Majestät. (Text: rbb)Die Philippinen – Ein Reiseerlebnis – Mit Bus und Boot durch das andere Asien (1)
Robert Hetkämper erkundet eine von westlichen Touristen noch weitgehend unentdeckte Region der Philippinen: Die Hauptinsel Luzon. Ihre Landschaft wird geprägt von zahllosen Vulkanen wie dem berühmt-berüchtigten Pinatubo und malerischen Reisterrassen an steilen Berghängen. Neben der atemberaubenden Natur haben die Philippinen auch eine einzigartige Kultur. An vielen Orten finden sich noch die Spuren der spanischen Kolonialzeit, die das Land wie kaum ein anderes in Asien geprägt hat. Prächtige Villen im Art Deco-Stil und imposante Kathedralen zeugen davon ebenso, wie das für diese Weltregion eher untypische Christentum als Hauptreligion.
Die Philippinen gelten vielen als das für Ausländer aus dem Westen am leichtesten zugängliche Land Südostasiens. Die Menschen hier zeigen kaum Berührungsängste gegenüber Fremden, Freundlichkeit gehört zu den allgemeinen Erziehungszielen. Robert Hetkämper trifft auf seiner Entdeckungsreise viele interessante Menschen, darunter Vulkanführer, Wunderheiler, Ballonfahrer, Tätowierer, ja sogar den Pfarrer einer Barockkathedrale und erlebt mit ihnen so manches asiatisches Abenteuer. (Text: NDR)Die Philippinen – Ein Reiseerlebnis – Mit Bus und Boot durch das andere Asien (2)
Philippinen – Rendezvous mit einem Adler
Es ist früh am Morgen auf der Philippineninsel Mindanao, als sich Eddie Juntilla auf den Weg macht. Er beeilt sich, denn er hat ein Rendezvous mit einer Dame. Seit 14 Jahren schon sind sie ein Paar – wenn auch ein ungleiches. Denn Kahayag ist ein weiblicher Philippinenadler. Mit über zwei Metern Flügel-Spannweite der eindrucksvollste Vogel der tropischen Regenwälder. Durch die stetig zunehmende Abholzung des Regenwaldes wird der Lebensraum der Philippinenadler immer stärker eingeschränkt, die Tiere pflanzen sich seltener fort – der Bestand ist massiv bedroht. (Text: WDR)Pico Colon – Mit dem Drachen am höchsten Berg Kolumbiens
Deutsche TV-Premiere Mi. 26.01.1994 S3 von Dirk GlaserPiraten am Meeresgrund
Deutsche TV-Premiere Mo. 11.04.1988 S3 von Rolf Möltgen
zurückweiter
Füge Länder – Menschen – Abenteuer kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Länder – Menschen – Abenteuer und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Länder – Menschen – Abenteuer online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail