3. Die Romagna
Folge 3 (30 Min.)Bild: ArteAm Ende der Via Emilia liegt Rimini, die bekannteste Stadt an der 135 Kilometer langen „Riviera Romagnola“, auch bekannt als „Teutonengrill“. Hier beginnt die Romagna, eine Region, deren Küche von den Gaben des Meeres und den Produkten der Hügel geprägt ist – und deren Bewohner Lebensfreude und Gastfreundschaft leben wie ein Kulturgut. Paride Grossi, ein früherer Fischer aus Bellaria im Norden der Riviera, hat seine Liebe zum Meer bewahrt. Er kauft frischen Fisch direkt am Hafen und bereitet „Passatelli“ zu, eine Pasta, die er in Fischbrühe serviert – ein Klassiker mit persönlicher Note.
Giulia Pieri, nahe Cesena, kombiniert regionale Zutaten mit Fermentation, um neue Aromen zu schaffen. Ihre Rezepte und Kurse zeigen die Vielfalt der lokalen Küche und verbinden Tradition mit Moderne. Ihr Kichererbsen-Fladen mit fermentierten Gemüsen und Soßen ist eine Explosion vielfältiger Geschmacksnuancen. In Montebello, umgeben von der idyllischen Hügellandschaft, lebt Gianni Giulianelli, ein früherer Grafikdesigner, der seine Inspiration aus der Natur schöpft.
Diese spiegelt sich nicht nur in seinen farbenfrohen Gemälden wider, sondern auch in seinen Gerichten – etwa zartem Lamm, begleitet von einer Vielfalt buntem, frisch geerntetem Gemüse. Kein Gericht repräsentiert die Romagna so wie die Piadina, ein dünnes Fladenbrot, traditionell gefüllt mit Squacquerone-Käse und Wildkräutern. In Montetiffi stellen Rosella Reali und Maurizio Camilletti die charakteristischen Terrakotta-Pfannen her, die für die Zubereitung essenziell sind. Ihre Handwerkskunst bewahrt eine fast vergessene Tradition. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 19.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 05.10.2025 arte.tv 4. Ferrara und Südliches Po-Delta
Folge 4 (30 Min.)Bild: FlorianfilmIm Nordosten der Emilia-Romagna prägt das Wasser die Landschaft. Eine Abzweigung des Po fließt durch Ferrara, bevor der Fluss nach 50 Kilometern in die Adria mündet und ein beeindruckendes Delta formt. Südlich davon liegt die Lagune von Comacchio. In der Renaissance wurde Ferrara mit dem Hof der d’Este zu einem Zentrum von Kultur und Macht. Berühmt sind die Bankette und Gerichte, die Milena Merli, Restauratorin aus Ferrara, gut kennt. Die Stillleben, die sie restauriert, symbolisieren Fülle – oft mit Kürbissen, noch heute zentral für die Cappellacci di Zucca, Teigtaschen mit Kürbisfüllung.
Im Süden des Po-Deltas bieten die Valli di Comacchio eine einzigartige Lagune, in der sich Salzwasser und Süßwasser vermischen. Pier Carlo Farinelli war einst „capo valle“: Er regelte das Schleusensystem und überwachte die Fischerei. Neben dem Aal waren auch Bagigini, junge Sardellen, wichtig. Frittiert mit Polenta sind sie noch heute eine Delikatesse. Die traditionelle Küche der Emilia-Romagna ist für ihre reichhaltigen Gerichte bekannt. Anna Leone aus Codigoro, Apothekerin und Ernährungsberaterin, zeigt, dass es auch leichter geht.
Selbst ihr „Tenerina“, ein Schokoladenkuchen aus Ferrara, ist in einer kalorienarmen Variante ohne Schuldgefühle zu genießen. Die Meeresbiologin Carlotta Santolini ist oft in der Bucht von Goro am Po-Delta. Hier brachte der Anbau von Venusmuscheln Wohlstand – bis Blaukrabben als blinde Passagiere auf Containerschiffen vom Atlantik in die Adria gelangten. Für Carlotta gibt es nur einen Ausweg: das Blaukrabbenfleisch verwerten, zum Beispiel als Krabbenküchlein. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere So. 26.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 05.10.2025 arte.tv