Staffel 4, Folge 1–3

Staffel 4 von „Königliche Dynastien“ startete am 13.06.2017 im ZDF.
  • Staffel 4, Folge 1 (45 Min.)
    Geschickte Heiratspolitik machte sie zeitweise zur bedeutendsten Herrscherdynastie Europas. Bis heute sitzen sie auf den Thronen Belgiens und Großbritanniens: die Coburger. ZDF-Adelsexpertin Julia Melchior ergründet das Familiennetzwerk der Dynastie. Bulgariens Ex-König Simeon empfängt sie in Sofia. In Belgien öffnet ihr die königliche Familie die Palasttüren. In Großbritannien beleuchtet sie die Coburg’schen Wurzeln der Royals. Als König Philippe im Juli 2013 sein Amt antritt, ist es auf den Tag genau 182 Jahre her, dass sein deutscher Vorfahr erster Monarch der Belgier wurde, Leopold I. Der galante Prinz aus Oberfranken war eine gute Wahl für das neu gegründete Königreich, so denkt die Mehrheit der Belgier auch heute noch über ihn.
    Das Urteil über seinen Sohn sieht anders aus: Leopold II. steht für eines der größten Verbrechen in Zentralafrika: die sogenannten „Kongogräuel“. Erst allmählich arbeiten die Belgier dieses dunkle Kapitel ihrer Geschichte auf, das einige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg sein Ende fand. Während dieses Krieges standen sich Coburger an allen Fronten gegenüber.
    In Großbritannien saß König George V. auf dem Thron, ein Enkel der legendären Königin Victoria und ihres Mannes, Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Lange hielt George an seinen deutschen Wurzeln fest, doch als 1917 in Gotha gebaute deutsche Flugzeuge Bomben über London abwarfen, kappte er die familiären Bande und änderte für sich und seine Nachfahren den Familiennamen „Saxe-Coburg-Gotha“ in den Kunstnamen „Windsor“. Unter dem Namen Simeon Sakskoburggotski hat ein Coburger als Bulgariens letzter König Geschichte geschrieben: Von den Kommunisten vom Thron verjagt, kehrte er 50 Jahre später nach dem Ende des Kalten Krieges aus dem Exil zurück.
    Als Bürger Bulgariens stellte sich der ehemalige Monarch zur Wahl und wurde 2001 zum Premierminister seines einstigen Königreichs. Er ebnete den Weg für den Beitritt Bulgariens zur Europäischen Union. Selbst Schwedens amtierender König Carl XVI. Gustaf stammt mütterlicherseits aus dem Haus Sachsen-Coburg. Doch nur verhalten beruft er sich auf diese Abstammung.
    Die aktive Nazi-Vergangenheit seines Großvaters Carl Eduard wirft Schatten auf das Ansehen des Königshauses. Die Familie in Coburg stellt sich heute der Vergangenheit. Prinz Hubertus, der designierte Hauschef der Coburg’schen Stammlande, unterstützt die Aufarbeitung. Im Interview spricht er offen über das Vermächtnis seiner Vorfahren, die familiären Bande und Zerwürfnisse. Anekdotenreich und mit beeindruckenden Bildern von royalen Schauplätzen erzählt der Film anhand ausgewählter Biografien die Geschichte der wohl europäischsten Dynastie des Kontinents. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.06.2017ZDF
  • Staffel 4, Folge 2 (45 Min.)
    Der Film erzählt von den deutschen Wurzeln des Hauses Oranien und spiegelt die Wendepunkte der niederländischen Geschichte – vom dramatischen Freiheitskampf gegen die Spanier bis heute. Die Dokumentation begleitet das niederländische Königspaar bei seinem Deutschlandbesuch auf der Wartburg und in Weimar, hält Momente von König Willem-Alexanders 50. Geburtstag fest und zeigt für die Dynastie bedeutsame Orte wie Orange, Nassau, Dillenburg, Breda. Vor jedem Spiel ihrer Nationalelf werden die Niederländer daran erinnert: Ihre Königsfamilie stammt aus Deutschland. Denn wenn die Spieler die Nationalhymne anstimmen, singen sie „Wilhelmus van Nassouwe (Nassau), bin ich von deutschem Blut …“.
    Dieser Wilhelm von Oranien, 1533 auf Schloss Dillenburg im Westerwald geboren und nach eigenen Worten „ein waschechter Deutscher“, hätte sich zu Lebzeiten nicht träumen lassen, in den Niederlanden einmal als „Vater des Vaterlandes“ verehrt zu werden. Voller Stolz beruft sich auch König Willem-Alexander auf den Mann, der den Niederlanden die Freiheit brachte. Dabei spielte dem Nassauer das Schicksal in die Hände: Mit elf Jahren erbt Wilhelm von einem Cousin das Fürstentum Orange in Frankreich sowie große Ländereien in den Niederlanden.
    Der dazugehörige Titel macht aus ihm einen der bedeutendsten Adligen seiner Zeit, den Fürsten von Oranien. Es ist das Ende seiner Kindheit und der Anfang einer beispiellosen Karriere. Doch die hat ihren Preis: Wilhelm muss seine Familie verlassen und an den Hof Kaiser Karls V. ziehen, der damals über die Niederlande herrscht. Der Habsburger macht aus dem Protestanten einen kaisertreuen Katholiken. Karls Sohn und Nachfolger, König Philipp II., erhebt den Oranier später sogar zum Statthalter.
    Wilhelm soll vermitteln zwischen den Niederländern und dem katholischen Monarchen, der die Rechte der Stände beschneiden will und mit brachialer Gewalt gegen aufständische Protestanten vorgehen lässt. „Man hat damals in ganz Europa gesagt: Wenn Spanien sich bewegt, dann zittert der Erdkreis, und gegen diesen Riesen sind die Niederlande aufgestanden“, resümiert der Historiker Christoph Driessen. Wilhelm von Oranien muss Position beziehen. Er stellt sich auf die Seite der Rebellen und riskiert für die Freiheit des Landes nicht nur Hab und Gut, sondern auch Kopf und Kragen.
    Wilhelms Mut ist es zu verdanken, dass am Ende des langen Kampfes eine Bürgerrepublik gegründet wird – die erste ihrer Art. Als „Statthalter der Niederlande“ spielen Wilhelms Nachkommen über Jahrhunderte eine führende Rolle, doch erst 1815 werden die Oranien-Nassauer zu Königen. Seitdem heißen die Kronprinzen durchweg Wilhelm mit Vornamen. Mit den Heldentaten des Stammvaters vermochte sich keiner der Nachfahren zu messen. Und so mancher bringt die Familie durch seinen zweifelhaften Lebenswandel in Verruf. Mit König Wilhelm III., den die Niederländer verächtlich „König Gorilla“ nennen, erreicht das Ansehen der Oranier einen Tiefpunkt.
    „Worauf man da anspielt, ist sein im mehrfachen Wortsinne grenzüberschreitendes Sexualleben“, meint der Historiker Olaf Mörke. Erst als ab 1890 mit der Hessin Emma von Waldeck und Pyrmont Frauen das Ruder im Königshaus übernehmen, wird das ramponierte Image der Dynastie wieder aufpoliert. Dass die Niederländer ihren König Willem-Alexander bei seiner Inthronisierung 2013 begeistert feiern, ist nicht zuletzt der Beliebtheit seiner Vorgängerinnen, der drei Königinnen Wilhelmina, Juliana und Beatrix, zu verdanken. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.06.2017ZDF
  • Staffel 4, Folge 3 (45 Min.)
    Die Dokumentation schildert die Erfolgsgeschichte des Hauses Glücksburg, den Aufstieg der einst verarmten deutschen Adelsfamilie auf die Throne von Kopenhagen und Oslo. Wie erklärt sich die Nähe zum Volk, wie die beachtliche Zustimmung zur Dynastie? Der Film zeigt, wie die heutigen Königsfamilien ihr Selbstverständnis noch immer aus dem historischen Erbe schöpfen. „Nomen est omen“, so heißt es. Für die Dynastie der Glücksburger mag dies zutreffen. Im Reich der dänischen Königin Margrethe II. und des norwegischen Königs Harald V. lebt – laut Weltglücksbericht von 2017 – die glücklichste Bevölkerung der Erde.
    Der deutsche Prinz Christian von Schloss Glücksburg bei Flensburg ist Namensgeber und Stammvater der Dynastie. Dabei war es ein dynastischer Notfall, der den verarmten Prinzen 1863 als König Christian IX. in den regierenden Hochadel aufsteigen ließ. Als in Kopenhagen Mitte des 19. Jahrhunderts ein Thronfolger fehlte, fiel die Wahl auf ihn, einen Neffen der dänischen Königin. Der Deutsche, der Dänisch nur mit Akzent sprach, war anfangs wenig gelitten in Kopenhagen.
    Als nur zwei Monate nach seinem Amtsantritt der deutsch-dänische Krieg von 1864 ausbrach, in dessen Folge Dänemark zwei Fünftel seiner Landmasse verlor, musste der König unter Polizeischutz gestellt werden; so groß waren die Anfeindungen gegen ihn aufgrund seiner deutschen Herkunft. Erst Jahre später gewann der König die Zuneigung der Dänen, auch weil es ihm gelang, seine sechs Kinder an die bedeutendsten Höfe Europas zu verheiraten. Als „Schwiegervater Europas“ versammelte er jeden Sommer die Monarchen von England, Russland und Schweden in seinem Schloss zum zwanglosen Beisammensein bei Kartenspiel und Fahrradfahren, rückte damit das im Kräftespiel der Mächte weniger bedeutsame Dänemark in den Fokus Europas.
    „Hygge“ – „gemütlich“ war es damals am Königshof der Dänen. „Ein Familienleben, wo man es sich zusammen gemütlich machte, war etwas ganz Neues damals“, erklärt die Königshausexpertin Anna von Lowzow. Sympathisches Vorbild für die Bürger, mit denen die Mitglieder der Königsfamilie auf Augenhöhe verkehrten, und Teil der positiven Ausstrahlung der dänischen Monarchie, die bis heute von der Mehrheit der Dänen befürwortet wird.
    „Königin Margrethe ist es geglückt, die Nähe zwischen dem Königshaus und der Bevölkerung zu bewahren“, erklärt Journalist Thomas Larsen im Interview. Auch in Norwegen hatten die Glücksburger Fortune. Als das Land 1905 nach der Unabhängigkeit von Schweden einen eigenen Monarchen suchte, erwählte es einen Enkel von König Christian IX. zum König. Als Haakon VII. regierte der Glücksburger Norwegen bis 1957. Der heutige norwegische König Harald V. ist sein Nachfahre.
    Die deutsche Herkunft der Dynastie der Glücksburger ist fast vergessen, nicht aber die dunklen Kapitel der jüngeren Geschichte. 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht über Nacht Dänemark und Norwegen – „Unternehmen Weserübung“. Während Christian X., Enkel von Christian IX., im Land blieb und selbstbewusst an seiner Gewohnheit des täglichen Ausritts durch Kopenhagen festhielt, floh sein Bruder Haakon VII. vor der Übermacht der Deutschen und führte von London aus den Widerstand gegen Nazi-Deutschland an. 1945 wurden beide Monarchen in ihren jeweiligen Ländern als Symbolfiguren nationalen Widerstands geehrt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.06.2017ZDF

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