Bei einer Kundgebung fühlt sich Fenix (Patrice Grießmeier) provoziert von Antje, die Situation eskaliert.
Bild: Lenn Lamster / ZDF
Nach einem blutigen Anschlag auf eine queere Kneipe in einer Kleinstadt will Fenix den Kampf gegen Intoleranz und Ausgrenzung nicht aufgeben, stößt damit aber an so manche Grenze. Das Theaterstück „Die Letzten“ des russischen Schriftstellers Maxim Gorki aus dem Jahr 1907, in dem es um eine degenerierte Familie im vorrevolutionären Russland geht, dient als Inspiration für den Kurzfilm „Splitter“ von Paul Scheufler. Ein bewaffnetes Attentat auf das queere Ortscafé überlebt Fenix, non-binär, nur knapp mit einem Querschläger in der Schulter. Ein Splitter bleibt zurück und erinnert Fenix täglich an den Hass und die Ablehnung, denen sich die queere Community ausgesetzt sieht. Während Fenix’ Tante Janka, trans und Betreiberin des
örtlichen Schießplatzes, eher Unauffälligkeit propagiert, kämpf Fenix lieber im Phoenix-Kostüm mit Lip-Sync-Einlagen für queere Akzeptanz. Zu Vater Iwo, einem Polizisten, ist das Verhältnis schwierig. Auch die eigenen Freund:innen sind skeptisch, ob kompromissloser Kampfgeist die beste Lösung gegen Intoleranz ist. Als bei einer der Protestaktionen eine Situation zwischen Fenix und einer Frau aus dem Publikum eskaliert, scheint sich selbst die eigene Community gegen Fenix zu stellen. Wie auch in Maxim Gorkis Theaterstück, geht es in „Splitter“ um Aktion und Reaktion, um Vorurteile und Verunsicherung, um Anpassung und Auflehnen. Paul Scheufler übersetzt diese Themen glaubwürdig in die heutige Lebensrealität junger Erwachsener. (Text: 3sat)
Deutsche TV-PremiereSa. 16.11.20243satDeutsche Streaming-PremiereSa. 09.11.2024ZDFmediathek