Im Reich der Wolga Folge 2: Ein Strom wird zum Meer
Folge 2
2. Ein Strom wird zum Meer
Folge 2 (43 Min.)
Die Wolga ist einzigartig. Alle großen Flüsse der Erde enden in Ozeanen. Nur die Wolga nicht. Europas längster und wasserreichster Strom füllt sein eigenes Meer, den größten Binnensee der Welt: das Kaspische Meer. Auf dem Weg dahin strömt die Wolga durch weite Federgrassteppen und trockene Halbwüsten. Sie bringt Leben in die ebenen Einöden. Kleinere Flüsse, wie die Achtuba, entspringen aus ihr, um ein paar Hundert Kilometer weiter wieder in den Hauptstrom zu münden. Das Reich der Wolga ist an ihrem Unterlauf nur dünn besiedelt, aber reich an Wildtieren. Saiga-Antilopen suchen nach Wasser. Großtrappen zelebrieren ihr Balzritual. Steppenfüchse und Jungfernkraniche kämpfen ums Überleben. Adlerbussarde und Ziesel finden dort Schutz und Brutplätze. Nach über 3.000 Kilometern fächert sich der
Strom in Hunderte Einzelflüsse auf. Das Wolgadelta ist das größte und artenreichste Feuchtgebiet Europas und das größte Schilfdelta der Erde. Dort brüten seltene Krauskopfpelikane, und alle Jahre wieder fallen Schwärme von Wanderheuschrecken über das Schilf her und enden als Fischfutter im Kaspischen Meer. Auf Sandbänken vor dem Delta versammeln sich Tausende der einzigartigen Kaspirobben. Neben der Baikalrobbe ist dies der einzige Meeressäuger weltweit, der nicht in einem der Ozeane lebt. Dem Kamerateam ist es gelungen, den faszinierenden Strom und das Meer, das er füllt, in grandiosen Bildern einzufangen und erstmals umfassend zu porträtieren. Die einzigartigen Beobachtungen am Flusslauf des Stromes werden von dem russischen Schriftsteller Wladimir Kaminer unterhaltsam kommentiert. (Text: arte)