Grenzflüsse Staffel 2, Folge 1: Die Kupa – Der Fluss mit den zwei Namen
Staffel 2, Folge 1
4. Die Kupa – Der Fluss mit den zwei Namen
Staffel 2, Folge 1 (43 Min.)
Die Quelle der Kupa ist ein verzauberter Ort. Türkisblau funkelt das Wasser, gespeist aus einer stärksten und tiefsten Quelle Kroatiens. Über 1.000 Liter pro Sekunde bringt die Kupa auf den Weg. Sie liegt im Nationalpark Risnjak, in den unendlichen Waldmeeren an der Grenze zu Slowenien. Seit mehr als 60 Jahren wurde dort kein Baum mehr gefällt, kein Tier mehr gejagt. Der Oberlauf der Kupa ist auch eines der besten Fliegenfischreviere in ganz Südeuropa. Im glasklaren Quellwasser gibt es so viel Nahrung für die Fische, dass die sich aussuchen können, was ihnen am besten schmeckt. Wenige Kilometer flussabwärts wird die Kupa dann auf gut 100 Kilometer zum Grenzfluss. In Slowenien heißt sie Kolpa. Ein Grenzfluss mit zwei Namen. Beide Länder, Slowenien und Kroatien, sind in der EU. Kroatien aber
gehört nicht zum Schengenraum. Auf dem Höhepunkt der europäischen Flüchtlingskrise im Jahr 2015 baute Slowenien einen Zaun, bis heute ein sehr umstrittenes Projekt. Die Kolpa ist nicht nur eine Naturschönheit, es ist auch ein Fluss voller Geschichte und Geschichten. Der Glaube hat am Fluss seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle gespielt. An ihrem Unterlauf hat sich das Leben in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Exemplarisch dafür ist Sisak in Kroatien, die letzte Stadt am Flussufer. In jugoslawischer Zeit war der Ort ein bedeutendes Industriezentrum. Nach dem Ende der staatlich gelenkten Wirtschaft verloren mehr als 10.000 Menschen ihren Job. Für die Kupa allerdings war der industrielle Niedergang ein Segen. Das Wasser ist heute so klar wie seit Jahrzehnten nicht mehr. (Text: arte)