Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Grenzflüsse“ startete am 29.03.2017 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (43 Min.)
    An den Mäandern ihres Oberlaufs bildet die Oder für gerade mal sieben Kilometer die Grenze zwischen Polen und Tschechien, weiter flussabwärts ist sie dann für mehr als 160 Flusskilometer die Grenze zwischen Polen und Deutschland. Schlösser und Burgruinen an ihren Ufern zeugen von vergangenen Blütezeiten im Herzen Europas. Die Oder macht es ihren Uferanwohnern nicht leicht. Im Winter oft tief zugefroren, sorgt sie mit ihren Hochwassern nach der Schneeschmelze im Frühjahr regelmäßig für Angst und Schrecken. Im Sommer hingegen ist sie vielerorts nicht einmal mehr einen Meter tief und nur noch mit einem Floß befahrbar.
    Jahrzehntelang war die Oder vor allem Zankapfel zwischen Deutschen und Polen, ein Fluss am Kartenrand, obwohl mitten in Europa. Umso faszinierender ist es, die Wiedergeburt der Oder zu beobachten. Überall wenden sich die Städte wieder ihrem Fluss und seinen Ufern zu, als gelte es, eine über Jahrzehnte gewahrte Distanz zu überwinden. Auf der Oderinsel in Breslau werden Uferwege und Fußgängerbrücken neu gebaut. In Lubiaz hat man mit der Renovierung des prächtigen Zisterzienserklosters begonnen.
    Und auch in Frankfurt, das sich nach dem Krieg quasi um die eigene Achse gedreht und dem Fluss wie dem polnischen Slubice den Rücken zugewandt hatte, kann man wieder am Oderufer promenieren. Auch Umwelt- und Naturschützer sind vielerorts am Fluss aktiv. „Zeit für die Oder“ heißt ein Bündnis, in dem sich mehr als 30 Initiativen in Tschechien, Polen und Deutschland zusammengetan haben. Ihr Ziel ist es, die Oder als einen der letzten vielerorts noch frei fließenden, naturnahen großen Flüsse Europas zu bewahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.03.2017arte
  • Staffel 1, Folge 2 (43 Min.)
    Im Schatten des größten Bergs der Ukraine, der Howerla, entspringt der Pruth. Die schwer zugängliche Landschaft mit den weltweit letzten Rotbuchen-Urwäldern zählt seit 2007 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Von den Waldkarpaten schlängelt sich der Pruth hinunter ins Tal. Natur im Urzustand Menschen verirren sich so gut wie nie hierher ins Quellgebiet des mit 953 Kilometern zweitlängsten Nebenflusses der Donau. Nach 100 Flusskilometern erreicht der Pruth dann Czernowitz, die alte Hauptstadt der Bukowina. Jahrzehntelang hinter dem Eisernen Vorhang vergessen und in beiden Weltkriegen kaum zerstört, wirkt das von der österreichischen Architektur geprägte Stadtbild heute wie ein Abbild längst vergangener Zeiten. Nach Czernowitz ist der Pruth fast 700 Kilometer lang der Grenzfluss zwischen Rumänien und der Republik Moldau.
    Mit 1.380 verschiedenen Pflanzen-, 34 Fisch- und 239 Vogelarten hat der Pruth in seinen Schwemmgebieten im Lauf der Jahrtausende eine außerordentliche Artenvielfalt entwickelt. Wenn das Leben irgendwo ein langer ruhiger Fluss ist, dann hier am Pruth und besonders in Moldau, dem am seltensten bereisten Land in Europa. Viele Menschen in den kleinen Dörfern am Fluss leben im Rhythmus ihrer Vorfahren und haben ihr Heimatdorf bis heute nie verlassen. In dieser Abgeschiedenheit entstand am Fluss ein Naturparadies, das seinesgleichen sucht. Und das hat auch viel mit der Grenze zu tun, denn jahrzehntelang durften sich nur wenige Einheimische im Grenzland am Pruth aufhalten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.03.2017arte
  • Staffel 1, Folge 3 (43 Min.)
    Der Tana ist ein Fluss mit zwei Gesichtern: mal lieblich mit bis zu 20 Meter weiten Sandstränden an seinen Ufern, dann wieder dramatisch mit reißenden Stromschnellen. Sein Flussbett hat sich über Millionen von Jahren gebildet und ist bis heute noch fast im Urzustand erhalten. Im Winter ist die Grenze zwischen Finnland und Norwegen gar nicht mehr sichtbar, sogar Autos fahren dann auf Eispisten über den zugefrorenen Tana. Hundeschlittengespanne sind auf dem tief verschneiten und zugefrorenen Tana beim 1.000 Kilometer langen Finnmarksløpet unterwegs.
    Erst im Mai erwacht dann das Leben wieder für einen kurzen Sommer am Fluss. Bekannt ist der Tana vor allem als Norwegens und Europas größter und wichtigster Lachsfluss. Auf 256 seiner 348 Flusskilometer markiert er die Grenze zwischen Finnland und Norwegen. In keinem Fluss in Europa schwimmen mehr wilde Lachse als hier. Seit jeher hat der Lachs den Tana geprägt und den Menschen an seinen Ufern das Überleben gesichert. Aber die Fischerei wird mittlerweile so intensiv betrieben, dass die Bestände gefährdet sind. Besonders in Norwegen sorgt man sich um die Zukunft des „großen Flusses“, wie die hier seit Jahrtausenden siedelnden Samen den Tana nennen.
    Dennoch gleicht die Natur am Tana vielerorts noch einem unberührten Paradies. Im Mündungsdelta konkurrieren Robben mit seltenen Vogelarten um die besten Plätze auf den Sandbänken. Die Mündung in die Barentssee ist eines der größten unberührten Delta-Gebiete Europas und die nördlichste Flussmündung des Kontinents. 33 Quadratkilometer des Mündungsgebiets sind heute als Nationalpark geschützt, um die zerbrechliche Natur am Rand des Eismeers zu bewahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.03.2017arte

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