Er nennt sich selbst Straßenfotograf, wenn auch die berühmtesten seiner Bilder keine Straßen zeigen, sondern Modderpisten. In Leipzig Grünau hat Harald Kirschner Zeugnisse von der Entstehung des Plattenbauviertels bis zum heutigen Tage geschaffen. Dabei reduziert der Fotograf seinen Blick nicht auf das Klischee, wie aus dem sozialistischen Vorzeigeviertel ein sozialer Brennpunkt wird. Grünau ist der Stadtteil, in dem Harald Kirschner selbst seit fast 40 Jahren lebt – in einem Hochhaus mit Weitblick aus dem 16. Stock. Dem studierten Fotografen gelangen in der DDR Fotodokumente mit bedrückenden und beglückenden Einsichten. So zeigt er in seinem Bildband „Credo – Kirche in der DDR“ Bilder aus dem
christlichen Leben, die oft im krassen Gegensatz zur sozialistischen Sichtweise standen. Da beißen sich christliche Symbole mit denen der Einheitspartei an Hauswänden. Der besondere Blick auf die Gegensätze kommt nicht von ungefähr. Harald Kirschner ist Katholik – und Prozessionen, Gottesdienste und Wallfahrten gehören seit der Kindheit zu seinem Leben dazu. Mit der Fotoserie „Leipziger Herbst 1989“ nahm er die Montagsdemonstrationen ins Visier und schuf so eine Dokumentation von Wünschen, Hoffnungen und Forderungen, die die Menschen auf Transparenten mit sich führten. Wie viel davon nach dem 9. November 1989 in Erfüllung ging, fängt Harald Kirschner bis heute mit seiner Kamera ein. (Text: mdr)
Deutsche TV-PremiereSa. 09.11.2019MDR
Sendetermine
So. 10.11.2019
07:25–07:30
07:25–
Sa. 09.11.2019
18:45–18:50
18:45– NEU
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