Faszination Wissen Was ist Schmerz? – Vom neuen Umgang mit einem alten Leiden
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Was ist Schmerz? – Vom neuen Umgang mit einem alten Leiden
„Schmerz ist Leben“ resümierte bereits Friedrich Schiller in seinem Wilhelm Tell, und tatsächlich schützt uns der Schmerz davor, Dinge zu tun, die unserem Körper schaden. Doch so notwendig er ist, um unser Überleben zu sichern, so sehr kann er uns das Leben verleiden, wenn wir ihn nicht kontrollieren können. Rund siebzehn Prozent der Deutschen leiden an chronischen Schmerzen. Die Behandlung kostet jährlich Milliarden. Oft wird dabei hauptsächlich auf Medikamente gesetzt. Doch was genau ist diese Sinneswahrnehmung, die uns so große Probleme bereitet? Lange Zeit war das Phänomen Schmerz für die Wissenschaft ein großes Rätsel. Doch neueste Forschungen beweisen: Er ist nicht einfach nur ein einfacher Reiz, sondern das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Hirnareale. Dabei kann unser
Gehirn von Fall zu Fall entscheiden, ob und wie intensiv wir Schmerzen wahrnehmen. Unfallopfer spüren im Zustand einer Art natürlicher Trance keinen Schmerz, und immer mehr Ärzte nutzen gezielt die Fähigkeit unseres Bewusstseins, Schmerz ausblenden zu können, zum Beispiel mit Hilfe der Hypnose. Doch warum nehmen Menschen Schmerzen unterschiedlich wahr? Kann ein Kampfsportler besser mit Schmerzen umgehen, als untrainierte Menschen? Gibt es unterschiedliche Schmerzwahrnehmungen bei Frauen und Männern? Faszination Wissen sucht Antworten auf diese Fragen, und begleitet Forschungen an Menschen, die ständig oder auch überhaupt keine Schmerzen empfinden. Können die Erkenntnisse der modernen Schmerzforschung helfen, neue Wege und Therapieansätze zu finden, um Schmerzen besser zu beherrschen? (Text: ARD-alpha)