Diese Woche gab es wieder mal sehr viel Aufmerksamkeit für Satire. Die satirischen Äußerungen bekannter und weniger bekannter Schauspielerinnen und Schauspieler unter dem Motto #allesdichtmachen. Es ist wirklich bitter. So viele Künstlerinnen und Künstler leiden seit einem Jahr unter der Situation. Alles liegt brach. Existenzen werden ruiniert. Und dann kommt nach einem Jahr ein solches Statement von Kulturschaffenden. Und man denkt: Na, dann hat die Kultur ja wohl wirklich nicht gefehlt. Die Protagonisten
dieser Aktion finden, es gäbe keine öffentliche Diskussion über die Corona-Maßnahmen. Nein, stimmt. Außer in etwa 1.000 Satiresendungen, 30.000 Talkshows, zwei Millionen Zeitungsartikeln und einer Milliarde Internet-Wortmeldungen seit einem Jahr. Aber sonst: Nichts. Gar nichts. Schweigen im Walde. Dass die Regierung seit Monaten sozusagen nonstop kritisiert wird, haben diese Menschen nicht mitgekriegt. Das kann passieren, wenn man mehr aus dem Fernseher rausguckt als reinguckt. (Text: MDR)