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  • 45 Min.
    Die Bienenfresser bevorzugen kahle Äste für die Balz. – Bild: NDR
    Die Bienenfresser bevorzugen kahle Äste für die Balz.
    Die Hunte im Westen Niedersachsens hat viele Gesichter. Kein anderer Fluss des Landes fließt durch so viele unterschiedliche Lebensräume. Zwei Jahre lang begleiteten die Naturfilmer Svenja und Ralph Schieke den Fluss und seine wilden Bewohner mit der Kamera. Mithilfe von Drohnen, Zeitlupenkameras, Teleobjektiven, extremen Nahaufnahmen und Zeitraffern ist ein eindrucksvolles Porträt dieser niedersächsischen Flusslandschaft entstanden. Auf ihrem Weg von Melle im Wiehengebirge im Südwesten von Niedersachsen bis nach Elsfleth an der Weser strömt das Wasser der Hunte zunächst als kleiner Bach in die norddeutsche Tiefebene.
    Im kalten, klaren Wasser leben Bachflohkrebse, von denen sich die Larven der Feuersalamander ernähren. Nur wenige Kilometer hinter den Bergen fließt die Hunte durch saftige Wiesen, auf denen sich Feldhasen wilde Verfolgungsjagden bei der Balz liefern. Eines der Highlights der Flussreise sind die weiten Feuchtwiesen und Niedermoore am Dümmer, Niedersachsens zweitgrößtem See. Hier leben Scharen von Gänsen und seltenen Wiesenvögeln, die das Gebiet zu einem der wertvollsten Lebensräume in Europa machen.
    Besonders die langbeinige Uferschnepfe hat sich hier enorm vermehrt. Gleich hinter dem Dümmer schließen sich einige der größten Moorgebiete Deutschlands an, in denen mittlerweile auch Wölfe ihre Welpen großziehen. Nach den Mooren fließt die Hunte weiter in die Wildeshauser Geest, mit 1500 Quadratkilometern einer der größten Naturparks in Deutschland. In den Sandgruben der trockenen Geest haben scheue Uhus und bunte Bienenfresser ein neues Zuhause gefunden.
    Wo Heideflächen auf dem Sand wachsen, jagen seltene Bienenwölfe Honigbienen. Zwischen Wildeshausen und Oldenburg wird die Hunte dann auch als Flusslauf richtig wild: In weiten Schleifen fließt sie durch Waldgebiete mit mächtigen Baumriesen. Nach Oldenburg erreicht die Hunte dann das Marschland. Gerade im Herbst sind die saftigen Wiesen der Anziehungspunkt für Tausende von nordischen Gänsen. Schließlich mündet die Hunte nach knapp 190 Kilometern quer durchs wilde Niedersachsen in die Weser. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 12.02.2025 NDR
  • 45 Min.
    Vorpommerns Küste zieht jährlich Millionen Besucher*innen in die Region. Bekannt sind die Kreidefelsen von Rügen, der Leuchtturm von Hiddensee, auch die faszinierende Landschaft des Darß. Dahinter liegen Vorpommerns Auen, eine verborgene Wasserwelt mit Flüssen, Niedermooren und Wiesen und einer reichen Tierwelt. In den unzugänglichen Flusstälern Vorpommerns hat der Schreiadler, die seltenste Adlerart in Deutschland, überlebt. Nur 100 Paare davon leben noch in Deutschland, 80 Prozent der Exemplare in Vorpommern. Jedes Jahr ziehen die Letzten ihrer Art aus den Winterquartieren in Afrika zurück nach Vorpommern.
    Eine intensive Landwirtschaft und der immer weiter steigende Bedarf an Holz nehmen ihnen die Lebensgrundlage. Wie kein anderer Landkreis trägt Vorpommern die Verantwortung für das Überleben der Schreiadler. Der Anfang ist gemacht. Umfangreiche Renaturierungen entlang der Flüsse lassen Niedermoore wieder wachsen und geben auch anderen Tieren eine Heimat. Der Film porträtiert das Leben der Schreiadler in den Flusstälern Vorpommerns. Eindrücklich zeigt er, mit welchen Problemen er in Deutschland nach seiner Rückkehr aus Afrika zu tun hat.
    Futtermangel ist das größte Problem. Das Filmteam startet ein Experiment. In Absprache mit den Schreiadler-Experten vor Ort wollen sie versuchen, ein Adlerpaar mit Futter zu unterstützen. Wird der Nahrungsspezialist die Fütterung annehmen? Mit der Ausweisung des Naturparks Flusslandschaft Peenetal beginnen umfangreiche Renaturierungsvorhaben entlang der Flüsse. Es gilt, die entwässerten Niedermoore wieder zu vernässen und so das Wachstum der Moore anzuregen. Große Flachseen sind dort entstanden, wo der Moorkörper schon fast verschwunden war.
    Hier siedelten sich Sumpfschwalben wie die Weißbartseeschwalbe an. Kranich und Fischotter ziehen hier ihre Jungen groß. Im Dickicht der Weiden bauen Biber ihre Burgen und ziehen ihren Nachwuchs auf. Der Film fasziniert und überrascht mit Einblicken aus dem Inneren einer Biberburg. Aus der Luft betrachtet wird klar, wie abwechslungsreich Vorpommerns Auen sind. Im Tal der Hirsche lebt das größte Landsäugetier Deutschlands. Beeindruckend sind die Aufnahmen aus dem Helikopter, wenn 100 Hirsche über die Wiese laufen oder Kraniche zu ihren Schlafplätzen einfliegen. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Rudyard Kiplings Klassiker „Das Dschungelbuch“ von 1894 spielt in einem verträumten fiktiven Indien. Doch die Tiere, über die Kipling schrieb, die gibt es heute noch. Nur mit einem Unterschied: die Herausforderungen und die Kämpfe, die sie überstehen müssen, aber auch die Gesetze des Dschungels – nämlich jene, die Kipling sich ausgedacht hat – haben sich im heutigen, modernen Indien gewandelt. Obwohl alles frei erfunden ist, basiert die Geschichte auf Fakten. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Sie sind die größten Tiere, die die Erde bevölkern, schwebende Giganten im Ozean: Wale. Doch der Mensch weiß nahezu nichts über das, was sie in ihrem Innern bewegt. Erst ganz allmählich kommen Wissenschaftler den hohen Intelligenzleistungen der Wale auf die Spur. Pottwale zum Beispiel besitzen das größte Gehirn überhaupt, doch wozu genau setzen sie es ein? Auch Meeresbiologe und Naturfilmer Rick Rosenthal taucht seit Jahrzehnten mit Walen, seine Erfahrungen zeigen ihm deutlich: Wale sind nicht nur clever, sie reagieren auch emotional.
    Rick Rosenthal bricht auf zu einer besonderen Reise: von Alaska über Mexiko zu den klaren Gewässern vor den Cook Islands, nach Norwegen, zu den Falklandinseln und Azoren. Ob unter Wasser oder mithilfe einzigartiger Flugaufnahmen, er ist immer auf der Suche nach neuesten Erkenntnissen darüber, wie clever Wale wirklich sind. Bereits im Anflug auf die felsige Küste Alaskas entdeckt Rick Rosenthal aus dem Flugzeug ein einsames Buckelwalweibchen, das in extrem flachem Wasser schwimmt. Es macht dem Besitzer einer Zuchtfarm für Lachse das Leben schwer.
    Denn während Buckelwale normalerweise kein Interesse an jungen Lachsen haben, ist dieses Weibchen auf den Geschmack gekommen: Seit Jahren taucht es genau dann auf, wenn die kleinen Lachse in der Bucht freigelassen werden. Routiniert zirkelt das Walweibchen die Fische ein, erledigt Tausende in nur wenigen Sekunden. Dieses Kalkül und diese Präzision faszinieren selbst Wissenschaftler. In diesem Jahr übertrifft das Walweibchen allerdings alle Erwartungen. Orcas sind berühmt dafür, erfolgreich im Team zu jagen.
    In den eisigen Gewässern Norwegens erlebt Rick, wie routiniert die Schwertwale Sardinen in die Enge treiben. Gemeinsam kesseln sie ganze Schwärme ein, drängen sie gegen die Fjordküste und können es sich sogar leisten, wählerisch zu sein: Das Nahrungsangebot ist derart üppig, dass die Orcas hier nur die „Filestücke“ ihrer Beute fressen, Fischkopf und -flossen bleiben übrig. In der Baja California vor Mexiko herrscht dagegen Nahrungsknappheit. Dort müssen Orcas wehrhafte Beute erlegen, um überleben zu können: Im Zweierteam machen die Schwertwale Jagd auf giftige Stachelrochen.
    Erstmals gelingen Rick Filmaufnahmen, die zeigen, wie sie Stachelrochen brutal und extrem effizient „entwaffnen“. Dabei haben die mächtigen „Killerwale“ auch eine ganz andere, äußerst emotionale Seite, wie Rick auf den Falklandinseln erlebt. Vor den Cook Islands wird Rick selber zum „Kulturforscher“ der Wale: Bei einem seiner Tauchgänge im kristallklaren Wasser lauscht er den Liedern zweier männlicher Buckelwale.
    Die beiden Gesänge unterscheiden sich zunächst, doch nach einer Weile beginnt Rick, Ähnlichkeiten herauszuhören. Die weltbekannte Buckelwalforscherin Nan Hauser hilft Rick zu verstehen, was er in diesem Moment „live“ hört: Die beiden Buckelwale lernen Strophen voneinander und übernehmen das Gehörte in ihr eigenes Lied. Auf diese Weise transferieren die Männchen Informationen, die über Tausende Kilometer weitergegeben werden. Sie kreieren sogar eigene Sommer-Hits, die im Südpazifik kursieren.
    Für die Forscher ein Beweis von Kultur unter Walen, für Rick darüber hinaus ein äußerst bewegender Moment auf seiner über zwei Jahre andauernden Reise. Bei all seinen Begegnungen mit Schwert- und Buckelwalen, Grau- und Pottwalen erlauben die großen Meeressäuger intime Einblicke in ihr Leben, mit Neugier und Respekt begegnen sich beide Seiten. Nach seiner Reise ist Rick Rosenthal sich einer Sache wirklich sicher: Mit jeder neuen Erkenntnis über Wale stellen sich weitere spannende Fragen. Die cleveren Giganten haben längst noch nicht alle ihre Geheimnisse preisgegeben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 20.11.2019 NDR
  • 45 Min.
    Papageitaucher sind einfach unverwechselbar. Ihre bevorzugte Beute sind Sandaale.
    Wales ist der kleinste Landesteil Großbritanniens und steckt voller Mythen und Legenden. Schroffe Gebirge im Norden, sanfte Hügellandschaften im Süden und raue Klippen entlang der Küste. Eine Region der Gegensätze. So hat sich auch J. R. R. Tolkien für seine weltberühmte Trilogie „Der Herr der Ringe“ von der Landschaft inspirieren lassen. Im Norden von Wales liegt Snowdonia, eine Berglandschaft mit spektakulärer Kulisse: Wildziegen tragen im Herbst heftige Brunftkämpfe aus. Ihre enge Verwandtschaft mit Steinböcken wird dabei offensichtlich.
    Im Süden von Wales liegt die Region der Brecon Beacons: Die Hügellandschaften erinnern stark an das vom J. R. R. Tolkien beschriebene Auenland und sind auch die ideengebende Region dafür. Während hier in den niederen Lagen Füchse ihren lebhaften Nachwuchs aufziehen, durchstreifen frei lebende walisische Bergponys die riesigen Graslandschaften der höheren Lagen. An der rund 2.700 Kilometer langen Küste leben etwa 5.000 Kegelrobben.
    Im Herbst werden die Jungtiere geboren und müssen oftmals verheerenden Stürmen trotzen. Die nur drei Quadratkilometer große Insel Skomer ist die Heimat von bis zu einer Dreiviertelmillion Seevögel. Die Stars unter ihnen sind die unverwechselbaren Papageitaucher. Nachdem sie acht Monate auf dem offenen Meer verbracht haben, kehren sie im April nach Skomer zurück, um hier ihren Nachwuchs auszubrüten. Die Felseninsel Skokholm beherbergt eine Brutkolonie von rund 80.000 Basstölpeln, es ist die weltweit drittgrößte Brutkolonie dieser faszinierenden Flugakrobaten! Auch Delfine finden an der walisischen Küste ein üppiges Nahrungsangebot.
    Dabei bedienen sie sich einer völlig unerwarteten Nahrungsaufnahme! Zwei Jahre lang hat der Naturfilmer Hans-Peter Kuttler die reichhaltige Natur in Wales porträtiert. In diesem Naturfilm wird mit hochstabilisierten Flug-, Zeitlupen- und Miniaturkameras und Kameraschienen die faszinierende Natur von Großbritanniens wildem Westen hochwertig und aus neuen Blickwinkeln präsentiert. (Text: NDR)
  • Anfang 2016 strandeten 30 Pottwale an der Nordseeküste, 20 von ihnen verendeten qualvoll vor deutschen Deichen. Die Bilder der sterbenden Wale bewegen Wissenschaftler, Medien und viele Bürger gleichermaßen. Pottwale sind mit bis zu 20 Metern Körperlänge und 60 Tonnen Gewicht die größten Raubtiere der Erde. Sie jagen in der Tiefsee nach Tintenfischen. Warum haben sich 30 Walbullen in die flache Nordsee verirrt? War es das zur Jahreswende 2015/​2016 wütende Sturmtief „Frank“, das die Wale in die Nordsee warf? Folgten die Wale der vom Sturm weggedrifteten Beute, den Tintenfischen? Geriet die Navigation der Wale durcheinander? Oder hat extremer Lärm die Wale taub und damit blind gemacht? Der Meeresbiologe, Taucher und Naturfilmer Florian Graner will den Grund für die Wal-Strandungen herausfinden.
    Seine Spurensuche beginnt dort, wo die Pottwalbullen herkamen, am Polarkreis vor Norwegens Küste. Doch auch andere Walarten, die vor Norwegen leben, tauchen immer wieder im Norden Deutschlands auf: Seit 2015 werden vermehrt Finn-, Buckel- und Zwergwale sowie Delfine vor den Küsten gesichtet.
    Große Tümmler schwimmen in die Ostseeförden und nähern sich Menschen ohne Scheu. Auch ein Orca (Schwertwal) lag plötzlich tot am Strand vor Sylt. Warum werden gerade jetzt die verschiedensten Walarten in der Nord- und Ostsee beobachtet? Florian Graner recherchiert und findet überraschende Erklärungen. Eine Walart liegt dem Meeresbiologen besonders am Herzen: der Schweinswal. Er ist der einzige heimische Wal und einer der kleinsten Walart weltweit.
    Kaum jemand kennt das scheue Tier, das im Sommer vor den Stränden der Nord- und Ostsee seinen Nachwuchs zur Welt bringt. Vor Jahren hat Florian Graner seine Doktorarbeit über den Schweinswal geschrieben. Seitdem hat sich die Welt dieses Säugetieres dramatisch verändert. Zu den Stellnetzen, in denen sich viele Wale verfangen und dann ertrinken, kommen Schadstoffe und Müll im Meer. Doch die größte Gefahr ist auch für ihn der Lärm, der ständig zunimmt. Vor allem durch die Schifffahrt und die Offshore-Baustellen für Windenergie, deren Rammen das Meer erschüttern.
    Wale orten mit Schall. Ihre Orientierung und Kommunikation läuft über das Gehör. Wird es durch Lärm geschädigt, können sie keine Nahrung mehr finden und verhungern. Florian Graner trifft Wissenschaftler, die die Schweinswale erforschen, um sie besser schützen zu können. Die spannende Naturreportage dringt mit bewegenden Bildern in die Welt der Wale vor den deutschen Küsten vor und macht deutlich, warum es auch an Nord- und Ostsee so wichtig ist, sich um den Schutz der Wale zu kümmern. (Text: NDR)
  • Einst wurde der Waschbär nach Deutschland geholt, weil man ihn als Pelzlieferanten brauchte. Heute nehmen die Tiere überhand in der Natur, so mancher möchte sie gern wieder loswerden. Über die Waschbären kursieren Schauergeschichten. Was wirklich wahr daran ist, zeigt dieser Film. Es stimmt, dass Waschbären Allesfresser sind. Dennoch gehören Geschichten über ihre Fressgier, zum Beispiel die eines Jägers, dass sich ein Rudel Waschbären auf ein Reh stürzte, um es zu erlegen, zu den Märchen. Die Wissenschaft hat das Jägerlatein längst widerlegt.
    In Deutschland leben heute etwa eine halbe Million Waschbären, die selbst in Großstädten wie Kassel ihr Unwesen treiben. Ihre Verbreitung hat durch die Pelztierfarmen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angefangen. Der Züchter Rolf Haag und Forstmeister Freiherr Sittich von Berlepsch beschlossen damals, zwei trächtige Pärchen auszuwildern, denn die Qualität der Felle von in freier Wildbahn lebenden Waschbären war deutlich besser als die von den Tieren in Gefangenschaft. Laut eines Zeitzeugen sollen dabei sogar Wehrmachtssoldaten Spalier gestanden haben, während eine Kapelle die Nationalhymne spielte.
    Die Waschbären fanden ideale Bedingungen vor und vermehrten sich fleißig. Das umso mehr in den Zeiten, in denen kaum noch Jagd auf sie gemacht wurde, weil niemand mehr an Waschbärpelzen interessiert war. Plötzlich sorgten sich die Jäger um alle anderen Tiere in Feld und Wald, die mutmaßlich von den Waschbären gefressen wurden. Viele forderten, den Waschbär in Deutschland auszurotten. Das gilt bis heute.
    Umfangreiche Untersuchungen darüber, welchen Einfluss Waschbären auf die heimische Tierwelt haben, gab es lange nicht. Die Biologen Frank Uwe Michler und Berit Köhnemann begannen ab 2006 mit der Erforschung, die überraschende und größtenteils beruhigende Ergebnisse brachte. Dieser Doku-Fiktion-Film zeigt in vielen Spielszenen die Geschichte der Waschbären in Deutschland, Ausschnitte aus ihrem Leben in Wäldern und Städten und von der Arbeit der Wissenschaftler. Ein Fazit: Es ist fast unmöglich, die Waschbären in Deutschland wieder auszurotten. (Text: NDR)
  • Auf der Weihnachtsinsel im Indischen Ozean findet man Krebse überall, nicht nur im Meer: hoch oben in den Palmen, im Wald, auf dem Golfplatz, in Tempeln und in den tiefsten Höhlen. Auf der Weihnachtsinsel, die mit 135 Quadratkilometern etwa ein Drittel größer ist als die Nordseeinsel Sylt, gestalten Krabben das gesamte Ökosystem, sie kultivieren den Boden und bestimmen, was im Wald wächst. Ihren Namen verdankt die Weihnachtsinsel dem britischen Kapitän William Mynors, der sie im Jahr 1643 am 25. Dezember entdeckt hat. Australien, zu dessen Staatsgebiet die Insel gehört, liegt mehr als 1.000 Kilometer südlich.
    Und auch der nächste Nachbar Java ist Hunderte Kilometer entfernt. Berühmt ist das Eiland für die Roten Krabben. Jedes Jahr zu Beginn der Regenzeit wandern sie ans Meer, um an der Küste ihre Eier abzulegen. Kurz vor Neumond ist es so weit: Die bis zu 120 Millionen Krebse färben die Strände blutrot. Ein Spektakel, das auch den wahren Herrscher der Insel aus der Deckung lockt: den Palmendieb. Palmendiebe sind die größten Landkrabben der Erde. Für sie ist das Schauspiel vor allem aus kulinarischer Sicht interessant, denn die Roten Krabben stehen bei den Palmendieben ganz oben auf dem Speiseplan.
    Der Film folgt dem Lebenslauf des Palmendiebs, vom tropischen Ozean, in dem er als Larve die ersten Monate verbringt, bis tief in den Wald. Nichts ist vor seinen Scheren sicher, die kräftiger sind als der Kiefer eines Löwen. Palmendiebe werden bis zu 100 Jahre alt und können einen Durchmesser von einem Meter erreichen. Auf der Suche nach Nahrung machen sie vor nichts Halt, selbst Opfergaben in Tempeln sind vor ihren Scheren nicht sicher. Auch die anderen Bewohner der Weihnachtsinsel kommen im Film nicht zu kurz, denn sie alle sind mit den Krabben auf die eine oder andere Art verbunden.
    Seien es die zahlreichen Seevögel, die auf der Weihnachtsinsel nisten, die geselligen Flughunde oder die Menschen, die es aus allen Erdteilen hierher verschlagen hat. Kameramann und Regisseur Moritz Katz und sein australischer Filmpartner und ehemaliger Ranger der Weihnachtsinsel Braydon Moloney filmten über zwei Jahre lang das Leben der skurrilen Krabben. Entstanden ist ein humorvolles Bild der Insel und ihrer ungewöhnlichen Bewohner. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.12.2018 NDR
  • Nacht für Nacht vollzieht sich in den Meeren dieser Welt ein wundersamer Wandel. Wenn die Akteure des Tages in ihren Verstecken verschwunden sind, tauchen seltsame Wesen aus der Tiefe auf. Manche sehen aus wie gallertartige Kakadus, andere wie durchsichtige Gürtel, wieder andere durchziehen mit ihren Nesselfäden das Wasser wie ein riesiges dreidimensionales Spinnennetz. Sie sind die Vorhut der größten Tierwanderung der Welt. Die wenigsten von ihnen hat je ein Mensch gesehen. Ihnen folgen hungrige Fische wie die blinkenden Laternenfische.
    Und Tintenfische, die wiederum Jagd auf die Laternenfische machen. Sie finden schließlich ihren Meister in Delfinen, die schon Stunden vorher auf die Ankunft der Tiere aus der Tiefsee warten. Rick Rosenthal, Meeresbiologe und Unterwasserfilmer mit über 30-jähriger Erfahrung, wagt ein ganz besonderes Abenteuer: Er will die geheimnisvollen Nachtwanderer unbedingt vor die Kamera bekommen. Mitten in der Nacht taucht er in den stockdunklen tropischen Pazifik, weitab vom Land über einem 3.000 Meter tiefen Unterwassercanyon.
    Verliert er den Kontakt zum Basisschiff, ist er verloren. Sein erster Tauchgang endet mit einer Enttäuschung: Er bekommt nur wenige, unscheinbare Tiere zu sehen. Doch das kann nicht alles sein. Rund eine Milliarde Tonnen, so schätzen Wissenschaftler, beträgt die Masse der Kreaturen, die allnächtlich Hunderte bis Tausende Meter aufsteigen. Sie alle haben dasselbe Ziel: in die tagsüber lichtdurchfluteten und dadurch nährstoffreichen oberen Wasserschichten zu gelangen. Rick Rosenthal begleitet eine Expedition des renommierten Tiefseeforschers Bruce Robison und beobachtet fasziniert, was dessen ferngesteuertes Tauchboot alles vor die Kamera bekommt.
    Eine Welt, in die er als Taucher niemals vorstoßen kann. Die gewaltige Tierwanderung, so erfährt er, wird vom Licht gesteuert. Die lichtscheuen Wesen brauchen den Schutz der Dunkelheit, um vor ihren Feinden sicher zu sein. Sie folgen einem Helligkeitswert, der ein Prozent des normalen Tageslichts entspricht. Wenn der Mond scheint, kommen die Tiere nicht so weit nach oben.
    Das ist in der Nacht, in der Rick taucht, der Fall. In der nächsten Neumondnacht wagt Rick einen neuen Tauchgang. Wird er dieses Mal die größte Tierwanderung der Welt hautnah miterleben? „Wenn es Nacht wird im Ozean“ ist ein Film mit faszinierenden Tieren, die selbst von Wissenschaftler bislang kaum beobachtet werden konnten. Eine Dokumentation über ein Ereignis, das zwar jede Nacht immer wieder aufs Neue geschieht und dennoch so gut wie noch nie von jemandem gesehen worden ist. So unbekannt wie die dunkle Seite des Mondes. (Text: ARD-alpha)
  • 45 Min.
    Feuersalamander leben in Deutschland in bewaldeten und hügeligen Regionen.
    Wilde Ponys streifen durch lichte Wälder, Eisvögel tauchen in glasklaren Bächen nach Fischen und Fuchskinder spielen ungestört vor ihrem Bau am Rand eines Wiesentals: Das Weserbergland gehört zu den schönsten Naturregionen Norddeutschlands. Kaum jemand kennt diesen Landstrich so wie Jürgen Borris. Der Naturfotograf lebt seit Jahren im Weserbergland, seinem liebsten Fotomotiv. Für diese Naturdokumentation geht er auf Entdeckungsreise ins wilde Herz Niedersachsens. Der Frühling verwandelt die Wälder im Weserbergland in eine Welt voller Licht und Schatten: Wo die Sonne durch die jungen Blätter der Eichen und Buchen auf den Waldboden fällt, genießen Exmoor-Ponys ein Sonnenbad.
    Die wilden Ponys sind die „Landschaftspfleger“ im Wald und schützen die Natur, indem sie das zarte, junge Grün der Bäume abknabbern. Dadurch wird auf Dauer ein offener Wald geschaffen, wie er vor Jahrtausenden einmal weite Teile Europas bedeckte. Diese Wälder inspirierten schon die Gebrüder Grimm: Sie waren im Weserbergland zu Hause und so manches ihrer Märchen hat hier seinen Ursprung.
    Im Bachlauf eines Wiesentals hat Jürgen Borris seine Kamera in Position gebracht. Er beobachtet eine Wasseramsel, die ihre Jungen füttert. Mit viel Geduld und etwas Glück gelingen ihm auch Fotos vom Eisvogel und Feuersalamander. Um Dachse und Füchse zu beobachten, muss Borris sein Tarnzelt aufbauen. Am Rand eines Feldes, im Schutz von Büschen und Sträuchern, versorgt die Fuchsmutter ihre Jungtiere.
    Die Fuchskinder trauen sich schon allein aus dem Bau, wenn die Mutter auf Beutezug geht. Im Sonnenlicht spielen sie unermüdlich, bis ihre Mutter wiederkommt, um sie zu säugen. Eine besondere Verbindung hat der Naturfotograf zu einer Rotte Wildschweinen. Die wehrhaften Tiere haben sich inzwischen so sehr an ihren regelmäßigen Besucher gewöhnt, dass Borris die Bachen und ihre Frischlinge aus geringer Entfernung fotografieren kann. Nicht einmal die mächtigen Keiler scheinen sich noch an seiner Gegenwart zu stören, unbeeindruckt beginnen sie im Herbst heftige Kämpfe um die Gunst der Weibchen.
    Nach einem Sommer, der Kirschen und Bienenhonig gebracht hat, beginnt die Apfelernte in den Wiesentälern des Weserberglandes. Im Wald ist jetzt die Zeit der Hirsche: Mit erbitterten Kämpfen buhlen Dam- und Rothirsche um ihren Harem. Erst wenn der erste Schnee fällt, kehrt in den Märchenwäldern und Wiesentälern wieder Stille ein. Auch die hat Fotograf und Naturliebhaber Borris unterwegs in „seinem“ Weserbergland lieben gelernt. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Mitten im Atlantik erhebt sich ein gigantisches Unterwassergebirge. Mit seinen höchsten Spitzen durchdringt es die Wasseroberfläche und bildet die Inselgruppe der Azoren: jede der neun Inseln eine fantastische Welt für sich. Für Seevögel sind die üppig bewachsenen Inseln vulkanischen Ursprungs ein Brückenkopf zwischen Amerika und Europa. Sturmtaucher- und Seeschwalbenkolonien überziehen die Steilküsten. In den Gewässern des Archipels leben die größten Tiere der Welt: Blauwale. Sie sind auf der Durchreise und treffen auf ihrem Weg von den arktischen Gewässern in wärmere Bereiche des Atlantiks auf Finnwale, Buckelwale und Pottwale.
    Für über 20 Walarten auf ihrem langen Weg von und in die arktischen Gewässer ist das Meer vor den Azoreninseln ein üppiger Futterplatz: Mit dem Golfstrom gelangen aus den Tiefen des Ozeans Tausende Tonnen Krill, Biomasse, aus südlichen Gewässern. So treffen vor den Küsten der Azoren riesige Meeressäuger wie Blauwale, Finnwale, Buckelwale, Pottwale oder Schwertwale auf die größten Fische der Ozeane: Walhaie, Blauhaie oder den seltenen Mondfisch, den größten Knochenfisch der Erde.
    Wie Wesen aus einer anderen Welt wirken die Salpen, die aus großer Tiefe an die Oberfläche aufsteigen. Sie sind walzenförmig, fächerartig oder langgestreckt, sehen aus wie runde, durchsichtige Köcher oder transparente Plastikröhrchen. Manche Individuen hängen zusammen und bilden Bänder, die acht Meter Länge und mehr erreichen. Selten kommen Salpen in großen Mengen vor. An der Südküste der Insel Pico fällt der Vulkanhang steil ab.
    Nur wenige Seemeilen vor der Küste liegt der Meeresboden bereits in 2.000 Metern Tiefe. Im Scheinwerferlicht des Tauchboots erscheinen fremdartige Wesen. Manche drehen sich um die eigene Achse, andere wieder ziehen wie eine Schlange vorbei, die nächsten senden bunte Lichtsignale. Die Azoren haben aber mehr als das Unterwasserspektakel zu bieten. Die Landschaften der Inseln mit Basalthöhlen und Wasserfällen sind ebenso spektakulär wie fruchtbar. Überall finden sich grüne, teils von Seen und Teichen durchzogene Vulkankrater.
    Sie sind ein Süßwasserreservoir für die hier lebenden Vögel, aber auch für Zugvögel, die aus Europa und Amerika kommen und sich auf den Azoren treffen, um hier zu überwintern. Darunter sind Strandpieper, Kiebitzregenpfeifer, Steinwälzer und Steinschmätzer. Ihnen bieten die Kraterlandschaften ein sicheres Refugium mit ausreichend Nahrungsangebot. Im Lavagestein der Steilküsten brüten Gelbschnabel-Sturmtaucher gut versteckt in kleinen Felslöchern. Ihre Flugleistungen sind rekordverdächtig: Kaum flügge geworden, ziehen die Jungtiere mit den Eltern über den Atlantik, um dort den Winter zu verbringen.
    Ein einziges Ei wurde im Frühjahr in die karge Nisthöhle gelegt. Nistplätze gibt es genug auf den vulkanischen Azoren, wo sich im brüchigen Lavagestein Höhlensysteme weit über die Inseln erstrecken. Die Gelbschnabel-Sturmtaucher bevorzugen die kleinen Höhlen und Löcher an den Steilküsten. Sobald das Junge geschlüpft ist, verbringen die Elterntiere den ganzen Tag mit der Nahrungssuche am Wasser. Erst wenn es Nacht geworden ist, kommen sie für wenige Stunden zum Nest zurück, um das Jungtier zu versorgen.
    Das Geschrei der Sturmtaucher gleicht einem krächzenden Wimmern und erfüllt bei Anbruch der Nacht ganze Küstenstriche. Hunderte Meter, ja oft mehrere Kilometer erstrecken sich die gewaltigen Höhlenröhren über die Inseln. Sie verlaufen in Fließrichtung der einst flüssigheißen Lava von den Vulkanen talwärts. Irgendwann gibt es den Punkt, wo der Höhlenschlund das Meer erreicht, ein Sammelplatz für Unterwassertiere. Im Scheinwerferlicht der Kameras nutzen Fische die Gelegenheit und stoßen in einen Garnelenschwarm.
    Muränen tauchen auf und vertilgen die Garnelen zu Hunderten. Große Rochen, Oktopusse und Bärenkrebse sind weitere Bewohner dieses düsteren Reichs ohne Tageslicht. An der Meeresoberfläche gleitet langsam die Portugiesische Galeere dahin. Die Quallenart hat einen transparenten, bläulich schimmernden, ca. 15 Zentimeter langen Körper mit vielen Nesselarmen. Die Nesselfäden sind hochgiftig. Wenn sie nicht eingezogen sind, können sie als bis zu 20 Meter lange Giftschnüre im Wasser nach Beute angeln.
    Meereslebewesen wie Fische, Garnelen, Salpen, aber auch andere Quallen werden durch diese Fangfäden in wenigen Sekunden getötet. Dann wird die Beute ins Zentrum der Galeere gezogen, zersetzt und verspeist. Die Portugiesische Galeere ist eine Kolonie von Polypen, deren Einzeltiere im Verbund spezielle Fertigkeiten entwickeln und alleine nicht mehr lebensfähig sind. Das größte Lebewesen des Planeten ist der Blauwal. Ein Exemplar ist zum Atmen an die Meeresoberfläche aufgestiegen.
    Sein mächtiger Körper ist gut 25 Meter lang. Nur mit Brille, Schnorchel und Flossen gleiten die Kameraleute ins Wasser. Sobald der dunkle Schatten näher kommt, holen sie einmal noch tief Luft und tauchen ab. Der Wal zieht wenige Meter vor den Tauchern vorbei. Die Atemluft wird knapp, denn es dauert eine Weile, bis der riesige Blauwal sich wieder entfernt hat. Fährt man mit dem schnellen Schlauchboot von der Insel Pico nach Süden, ist bald kein Land mehr in Sicht. Wer dann ins Wasser geht und abtaucht, fühlt sich sehr allein und einsam im weiten riesigen Ozeans.
    Vor allem, wenn ein Blauhai auf die Kamera zuschwimmt, majestätisch und ruhig. Nicht selten kommen die Tiere mit der Nasenspitze bis auf wenige Zentimeter an die Kameralinse heran und drehen dann ab. Es kommt vor, dass die lange Brustflosse über die Schulter des Kameramanns streicht. Blauhaie sind sanfte „Primaballerinas“, sie sind nicht hektisch, aber neugierig. Erich Pröll: Der Hai, den Nuno Sa filmte, hatte Reste eines Thunfischs zwischen den Zähnen.
    Schwarze Schwertwale hatten den Fisch attackiert und zerstückelt. Nuno gelingen Aufnahmen, wie der Hai den Thunfisch zerlegt, das alles passiert wenige Zentimeter vor der Kameralinse. Jutta Anna Wirth hält einem anderen Taucher den Rücken frei, sie dirigiert einen anderen Hai langsam zur Seite, während der andere sich auf den vor ihm konzentriert und versucht, gute Aufnahmen zu machen. Spannend wird aber das Auftauchen nach eineinhalb Stunden. Der erste Blick über Wasser, kein Boot weit und breit, nur leichte Dünung und weiter Ozean.
    Die Taucher treiben an der Meeresoberfläche, die Sonne steht schon tief. Es ist einer der großen Augenblicke auf den Azoren, wunderschön und doch etwas beklemmend: weit in der Ferne die 2.500 Meter hohe Spitze des Vulkans Pico, rot angeleuchtet von der Abendsonne, unter ihnen das dunkle Meer mit seinen Haien. Doch dann nähert sich tatsächlich das Motorboot, der Skipper hat das Taucherteam gefunden. Corvo ist die kleinste Insel der Azoren, ein erloschener Vulkan und ganz im Westen gelegen.
    Ebenso wie Flores ist sie schon Teil der amerikanischen Kontinentalplatte. Der riesige Krater erhebt sich direkt aus dem Meer. In der Caldera befinden sich sumpfige, kleine Seen. Einmal im Jahr, im Oktober, wird Corvo von Birdwatchern aus aller Welt belagert. Sehnsüchtig erwarten sie das jährliche Erscheinen der Zugvögel aus zwei Kontinenten: Amerika und Europa. Manche Vögel kommen sogar aus Grönland auf die Azoren. Hier trifft Europa auf Amerika: über Wasser die winzigen Vögel mit ihren gigantischen Flugleistungen, in den Tiefen des Ozeans die Kontinentalplatten mit ihren Urgewalten, die für die Entstehung der Inselgruppe verantwortlich sind.
    Die in UHD-Qualität gedrehte „Universum“-Dokumentation zeigt die kleine Inselgruppe im Atlantik als Brückenkopf zwischen Nord und Süd, Ost und West, zu Wasser wie zu Luft. Während es auf den Inseln selbst keine großen Wildtiere gibt, ist die Biodiversität rund um die Inseln einzigartig. Die Lava- und Basaltfelsen sind aufgrund ihrer exponierten Lage im Atlantik eine Drehscheibe für die größten Tiermigrationen im Atlantik. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 29.11.2017 NDR
  • 45 Min.
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  • Der Winter ist ohne Frage die härteste Zeit des Jahres. Schnee und Eis überziehen Land und Gewässer, die Tage sind kurz und dunkel. Für Adler, Luchs und Fuchs wird es imm er schwerer, Beute zu machen. Oft hängt ihr Überleben von den Opfern ab, die der Winter fordert. Doch es gibt auch Tierarten, die ausgerechnet in der eisigsten Jahreszeit ihren Nachwuchs bekommen. Bei Kreuzschnäbeln und Kegelrobben kommen zur Jahreswende die ersten Jungen zur Welt. Die Menschen trotzen dem Winter mit einigen ihrer buntesten Feste: Lichtfeste wie Weihnachten, das nordfriesische Biikebrennen und der Hexensabbat haben ihren Ursprung in alten vorchristlichen Winterritualen – eine Antwort auf die Dunkelheit der Jahreszeit. (Text: ORF)
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    Sandiges Urlaubsziel: Die weitläufigen Dünenlandschaften der niederländischen Inseln ziehen jedes Jahr tausende Besucher an.
    Windmühlen und Tulpenfelder, malerische Ortschaften und idyllische Grachten: Allein drei Millionen Deutsche besuchen die Niederlande jedes Jahr. Neben Städtetourismus und Strandleben bietet der „Nachbar an der Nordsee“ weit mehr: Strände und Wälder sowie große, dem Meer mühsam abgerungene Flächen geben einer erstaunlichen Natur Raum: Seehunde und Löffler, Rothirsche und Damwild, Rohrweihen, Biber und Füchse. All das in einem der bevölkerungsreichsten Länder Europas. Die Niederlande, ein großartiges kleines Land! Im Nordwesten Europas grenzen die Niederlande an die Nordsee, flankiert von fünf Inseln: Terschelling, Ameland, Vlieland, Texel und Schiermonnikoog.
    Der weite Horizont und der Reichtum an Natur sind herausragende Merkmale. Auf den Inseln finden Vogelarten wie Austernfischer, Löffler und Rohrweihen sichere Brutplätze. Naturliebhaber aus ganz Europa finden dort Erholungsgebiete. Zwischen Inseln und Festland prägt Wattenmeer die Küste: Es ist eines der fruchtbarsten Naturgebiete der Erde und für Millionen Zug- und Rastvögel ein unersetzliches Nahrungsreservoir. Und auch für Seehunde.
    Ende der 1980er-Jahre wütete die Staupe, eine Infektionskrankheit, an der Nordseeküste. 3000 Seehunde überlebten, die Bestände erholen sich seitdem, inzwischen sind es wieder über 7000 Tiere. Seit dem Mittelalter haben die Niederländer durch riesige Entwässerungsprojekte entlang der 2000 Kilometer langen Küste neues Land geschaffen. Noch bis vor 100 Jahren pumpten die landestypischen Windmühlen Wasser aus der Tiefebene zurück in die Flüsse hinter den Deichen. Mittlerweile sind die fruchtbaren Böden Anbaugebiet für die Nationalblume der Niederlande: die Tulpe.
    Im Norden trennt der über 30 Kilometer lange Abschlussdeich die Nordsee vom Ijsselmeer und bewahrt die 2500 Quadratkilometer große Provinz Flevoland vor Sturmfluten, eine der größten künstlich geschaffenen Landflächen der Welt. Zwölf Prozent der Region nimmt das Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen ein, es ist die Heimat für eine der größten Wildpferdherde Europas, Jagdrevier für Seeadler und Kinderstube für Füchse. Richtung Osten steigt das Relief an und die Böden werden sandiger. Hier liegen zahlreiche Heide- und eine der größten zusammenhängenden Waldflächen Mitteleuropas: die Hoge Veluwe, rund 1000 Quadratkilometer groß.
    Im Herbst tragen Rot- und Damhirsche ihre eindrucksvolle Brunft aus, während auf dem Waldboden zahlreiche Pilzarten einen einzigartigen Mikrokosmos bilden. Zwei Jahre lang hat der Naturfilmer Hans-Peter Kuttler in den Niederlanden gedreht. Er setzte u.a. hochstabilisierte Kameradrohnen, Miniatur- und Zeitlupenkameras ein. Er präsentiert ein liebevolles Porträt der Natur und der Tiere in den Niederlanden zwischen der Nordseeküste im Westen und den weiten Wäldern im Osten. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Die Ostsee ist das jüngste Meer der Erde und erst nach der letzten Eiszeit entstanden. Es scheint so vertraut, bietet aber viele Überraschungen. Wind und Wellen formen bis heute die Ufer der Ostsee. Die erste Folge führt von Dänemarks Nordspitze über die Halbinsel Darß und die Kurische Nehrung bis zu den endlosen Stränden Lettlands. Der Film beginnt am Tor zur Ostsee an Dänemarks nördlichster Spitze: Skagen. Hier treffen Nordsee und Ostsee aufeinander und bilden eine Trennlinie aus Sand zwischen Skagerrak und Kattegat.
    Im Juni versammeln sich Hunderte Seehunde auf einer einsamen Insel zwischen Dänemark und Schweden. Es ist die größte Seehundkolonie in der Ostsee. Nie zuvor konnte und durfte ein Kamerateam so nah an die Tiere heran wie das von Naturfilmer Christoph Hauschild. Mit ferngesteuerten Kameras gelingen ihm und seinem Team intime Bilder aus dem Leben der Seehunde über und unter Wasser. Erstmals folgen sie einer Mutter mit ihrem Jungen zum Schwimmunterricht und fangen dabei sehr emotionale Momente dieser scheuen Tiere ein.
    Durch den Großen Belt strömt das meiste Frischwasser von der Nordsee in die Ostsee. Die Unterwasserwelt ist an dieser Meerenge geprägt von vielen Salzwasser liebenden Arten. In den Gewässern rund um Seeland, der größten Ostseeinsel Dänemarks, leben die meisten Schweinswale. Das Labyrinth aus Inseln, Sunden und Fjorden zog im Jahr 2016 sogar zwei Delfine an. Über Monate hielten sie sich in den Förden von Kiel und Flensburg auf. Die Bilder sind zum Staunen: Sie zeigen die verspielten Meeressäuger sowohl unter als auch über Wasser und sogar aus der Luft.
    Es sind Eindrücke, die man eher aus dem Mittelmeer kennt und nicht in der Ostsee erwarten würde. Im Herbst 2015 tauchte eine absolute Rarität auf: ein Schnabelwal. Seit 150 Jahren wurde er nicht mehr in der Ostsee gesehen. Über Wochen hielt er sich in der Mecklenburger Bucht auf und bereichert diesen Film als dritte Walart. Erstmals gelingen Unterwasseraufnahmen von einem Sowerby-Zweizahnwal in der Ostsee. Eine Sensation! Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst mit dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft lockt im Herbst Zehntausende Kraniche an.
    Durch die flachen Lagunen wandern Rothirsche an den Kranichen vorbei zu ihren Brunftplätzen. In den Dünen am Darßer Ort kämpfen sie erbittert um die Gunst der Weibchen. Im Nationalpark Jasmund, bekannt durch die majestätisch aufragenden Kreidefelsen, erstrecken sich Laubwälder, die ins Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen wurden. Hier ziehen Rothirsche durch Buchenwälder, in denen Schwarzspechte wohnen und Dachse ihre Burgen graben.
    Gegenüber von Rügen liegt auf der dänischen Seite die Insel Mön. Dort gibt es die höchsten Kreidefelsen der Welt, sie sind die Heimat Wanderfalken, die hier jedes Jahr brüten. Polens ursprüngliche Ostseeküste ist die Heimat der Wisente. Über 80 Tiere streifen frei durch die Wälder Westpommerns und kommen dabei immer wieder an die Küste der Ostsee. Die endlosen Strände Polens ziehen sich bis nach Litauen. An der Kurischen Nehrung trennt die bekannte Wanderdüne vor Nida das Haff von der Ostsee. Sie ist immer noch in Bewegung, Flugaufnahmen zeigen ihre ganze Schönheit.
    Das Kurische Haff ist die Heimat vieler Seeadler, die Kamera ist hautnah dabei, wenn sich Adler um einen Fisch streiten. Nur wenige Kilometer weiter nördlich liegen die schönsten Strände der Ostsee. Lettlands Küste ist ursprünglich und wild. Hier lebt die größte Robbe der Ostsee, die Kegelrobbe. Ein gesunkener Fischtrawler dient den Robben als Liegeplatz. Neugierig umkreisen die Kegelrobben die Kamera. Seitdem sie nicht mehr gejagt werden, breiten sie sich wieder aus, auch in Richtung Deutschland und Dänemark. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 30.05.2018 NDR
  • 45 Min.
    Die Ostsee ist das jüngste Meer der Erde und erst nach der letzten Eiszeit entstanden. Es scheint so vertraut, bietet aber viele Überraschungen. Wind und Wellen formen bis heute die Ufer der Ostsee. Diese Folge führt in eine Welt aus Zehntausenden von Inseln zwischen Estland, dem schwedischen Gotland und dem finnischen Schärenmeer. Auf Saaremaa, der größten estnischen Insel, schallen im Herbst nasale Laute über die Insel. Es sind die Paarungsrufe der Elche. Große Bullen ziehen zu den traditionellen Brunftplätzen im Süden der Insel. Hier ist die Landschaft steinig und durchsetzt von unzähligen Buchten.
    Im Norden ragt das Panga Cliff empor, eine 20 Meter hohe Kalksteinwand, über 400 Millionen Jahre alt. Anfang März begleiteten der Tierfilmer Christoph Hauschild und sein Team zwei Robbenforscher bei ihrer Arbeit. Ihr Ziel sind zwei kleine Inseln weit draußen in der Rigaer Bucht. Dorthin zieht es Kegelrobben. Noch nie durfte ein Filmteam auf die Inseln. Beeindruckende Bilder sind entstanden, als die Helikopterkamera über die Insel fliegt. Erst aus der Luft zeigt sich, wie viele Tiere es sind. Am Strand wimmelt es von Heulern. Es ist die größte Ansammlung von Jungrobben in der Ostsee.
    Die Mütter müssen mit ihnen hierher kommen, da in weiten Teilen durch den Klimawandel das Packeis geschmolzen ist. Die Erwärmung des Weltklimas hat die Ostsee bereits bis in die Rigaer Bucht sichtbar verändert. Für die Jungrobben mit ihrem gut isolierendem Fell sind die Winter zu heiß. Sie gehen ins kühle Wasser, um nicht zu überhitzen. Die Unterwasserkamera fängt intime Momente ein und zeigt, wie spielerisch der Nachwuchs das kühle Wasser genießt. Nur 200 Kilometer westlich liegt ein uraltes Korallenriff, Gotland.
    Die schwedische Insel ist wie eine Arche in der zentralen Ostsee. Viele Tiere und Pflanzen, die sonst nur in Südeuropa vorkommen, finden sich auf der zweitgrößten Insel der Ostsee. Hier brüten Steinadler auf den Bäumen, im Frühling ist der Boden übersät von Orchideen. Auf Gotland wachsen 35 verschieden Arten. Visby, die Hauptstadt von Gotland, zählt mit ihren Kirchen und der mächtigen Ringmauer zum UNESCO-Weltkulturerbe. Kalk bestimmt das Leben auf Gotland. Der Rohstoff wurde seit jeher zum Bauen genutzt. Ausgerechnet dort, wo ein Nationalpark entstehen soll, wird weiterhin Kalk industriell abgebaut.
    Auf der vor Gotland liegenden Insel Stora Karlsö existiert die größte Lummenkolonie der Ostsee. Im Juni springen die jungen Lummen zu Hunderten von den Felsen, auf denen sie geschlüpft sind, um mit ihren Vätern in die südliche Ostsee zu schwimmen. 300 Kilometer weiter nördlich liegt Finnlands Schärenmeer, eine Welt aus 80.000 Inseln. Die jüngsten davon sind noch felsig und karg. Auf den älteren, bewaldeten Inseln jagt die größte Kauzart Europas, der Bartkauz. In den weißen Nächten des nordischen Sommers ist genügend Licht, um am Nest der Eulen Filmaufnahmen aus dem Familienleben einzufangen.
    In dem Labyrinth aus Felsen und Wasser lebt auch das größte Raubtier Europas, der Braunbär. Große männliche Exemplare schwimmen von Insel zu Insel auf der Suche nach paarungswilligen Weibchen. Momente wie diese, wenn im Abendlicht eine Bärin mit ihren drei jungen Bären durch die schmalen Wasserstraßen schwimmt, um einem großen Bärenmännchen aus dem Weg zu gehen, bleiben dem Team um Christoph Hauschild unvergessen und ziehen jeden Betrachter in den Bann. Magische Augenblicke aus dem Felsenmeer, das die letzte Eiszeit in der Ostsee einst geschaffen hat. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Die Ostsee ist das jüngste Meer der Erde und erst nach der letzten Eiszeit entstanden. Es scheint so vertraut, bietet aber viele Überraschungen. Wind und Wellen formen bis heute die Ufer der Ostsee. Diese Folge führt an den Bottnischen Meerbusen. Doppelt so groß wie Niedersachsen, ist er der unbekannteste Teil der Ostsee. Im Winter ist die Ostsee auf 300 Kilometern Länge gefroren. In dem über einen Meter dicken Eispanzer kommt die Ringelrobbe, neben Kegelrobben und Seehunden die dritte Robbenart in der Ostsee, gut zurecht.
    Die Ringelrobbe ist bestens auf den arktischen Winter eingestellt und gräbt sich Löcher zum Luftholen ins Eis. Über 10.000 Tiere leben noch zwischen Schweden und Finnland. Das Wasser im Bottnischen Meerbusen hat nur noch einen Salzgehalt von einem Prozent, deshalb friert er schneller zu als andere Teile der Ostsee. Viele Süßwasserflüsse münden hier ins Meer. Der Tornio ist der längste naturbelassene Fluß Europas. Er bildet die Grenze zwischen Schweden und Finnland. Auch bei strengem Frost frieren die Stromschnellen am Kukkolaforsen in Schweden nicht zu, Fischotter gehen hier auf die Jagd.
    Wenn es im Winter dunkel wird, zaubern Sonnenwinde farbenprächtige Lichtspiele an den Ostseehimmel. Die Polarlichter sind im Norden der Ostsee schon ab Mitte Oktober zu sehen. Die Küste Lapplands ist auch die Heimat der Rentiere. Die Sami, Rentierzüchter, bringen ihre Herden den Winter über an die Ostsee. Hier liegt der Schnee nicht so hoch wie im Landesinneren, die Tiere kommen besser an Nahrung wie Flechten und Moose heran.
    Wenn Lapplands Küste noch vereist ist, findet im 300 Kilometer weiter südlich gelegenen Kvarken Archipel ein ganz besonderes Schauspiel statt. Millionen Fische zieht es an die Küste. Strandwälle versperren ihnen den Weg in die Küstenseen. Denn nur dort, wo wirklich Süßwasser ist, können sie laichen. Beeindruckende Bilder entstehen, als sich riesige Hechte durch knöcheltiefes Wasser empor kämpfen, um dann vor laufender Kamera ihre Eier abzulegen.
    Mit den Fischen kommen auch die Kraniche an Finnlands Küste. Sie vollführen ihre Luftsprünge, die Paare finden sich. Ungewöhnliche Einblicke von jungen Kranichen gelingen dem Tierfilmer Christoph Hauschild und seinem Team, als sie sich bis auf wenige Meter den Vögeln nähern. So konnten sie Szenen von den frisch geschlüpften Kranichjungen mit ihren Eltern filmen. Das Kvarken Archipel bei Vaasa ist auch die Heimat des Gleithörnchens, einem der seltensten Tiere Europas. Im Frühling gehen die Männchen auf Brautschau.
    Dann werden die nachtaktiven Tiere am Tage aktiv. Gegenüber auf schwedischer Seite liegt die Höga Kusten, die Hohe Küste der Ostsee. Hier ragt roter Granit über 300 Meter aus der Ostsee empor. Nach dem Abschmelzen der Gletscher hebt sich die Landschaft immer noch jedes Jahr um einen Zentimeter. Beeindruckende Felsformationen mit Buchten und Inseln, Mooren und Wäldern waren die Kulisse für den Film „Ronja Räubertochter“. Braunbären streifen durch den Nationalpark Skuleskogen auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen.
    Aus den Gletschern, die entlang der schwedisch-finnischen Grenze liegen, entspringen unzählige Bäche. Ihr Wasser vereinigt sich zu Wildwasserflüssen. Zur Sommersonnenwende ziehen Lachse die großen Ströme Finnlands empor. Überall werden die Lachse von Fischern erwartet. Dank strenger Regeln ziehen heute wieder über 100.000 Lachse alljährlich zu den Laichplätzen. Der Tornio ist damit der bedeutendste Lachsfluss der Ostsee, dem jüngsten Meer der Welt mit Salzwasser im Westen und Süßwasser im Norden. (Text: NDR)
  • Arabien ist im Wandel. Uralte Traditionen treffen auf eine Hightech-Welt. Aus Meer und Wüstensand wachsen Städte der Superlative. Der Ölreichtum hat die Halbinsel für Mensch und Tier verwandelt. Abseits der Glitzerwelt zeigt eine Region im Süden Omans Erstaunliches: ein grünes Paradies am Rande der Wüste. Seit Jahrhunderten sind Kamelrennen an besonderen Festtagen Tradition. In den vergangenen Jahren haben sich die Wettkämpfe jedoch stark verändert. Sie zeigen eine Entwicklung, die überall in Arabien offensichtlich ist: Auf den Kamelen findet sich modernste Technik im Sattel.
    Wurden die Tiere bisher noch von Kinderjockeys geritten, werden sie nun schon von Robotern zu Höchstleistungen angetrieben. Die Trainer fahren neben der Rennstrecke her. Per Funk geben sie Anweisungen, die aus Lautsprechern auf den Rücken der Tiere schallen. Der grundlegende Wandel ist eng verknüpft mit dem gewaltigen Erdölboom. Die Ölförderung der Golfstaaten deckt fast ein Drittel des weltweiten Bedarfs. Jedes Jahr verteilen 5.000 Tanker das Öl von 25 riesigen Ölterminals am Persischen Golf in alle Welt.
    Die Bevölkerung an der Golfküste hat sich in den vergangenen 50 Jahren mehr als vertausendfacht. Dementsprechend gigantisch sind der Energie- und Wasserverbrauch. Auf der Arabischen Halbinsel herrscht das ganze Jahr über extreme Trockenheit. Mit einer Ausnahme: die Provinz Dhofar im Süden des Sultanats Oman. Wenn im Sommer die Monsunwinde an den Bergen der Küste aufsteigen, führen sie Regen mit sich, der die kargen Hänge für kurze Zeit in ein grünes Paradies verwandelt.
    Die Regenzeit ermöglicht eine einmalige Artenvielfalt: Kaffernadler jagen im Team nach Klippschliefern, kleinen Verwandten des Afrikanischen Elefanten. In den Bergen leben kleine Rudel Arabischer Wölfe, denen Streifenhyänen das Leben schwer machen. An den Stränden legen Grüne Meeresschildkröten ihre Eier zu Tausenden ab. Die nahrungsreichen Gewässer sind wie geschaffen für Giganten: Walhaie und Buckelwale. Eine der größten Kostbarkeiten des Küstengebirges aber ist der Arabische Leopard.
    Man schätzt, dass es nur noch 100 bis 200 Tiere in Freiheit gibt. Die scheuen Raubkatzen sind Einzelgänger, die sich nur während der Paarungszeit begegnen. In der Abgeschiedenheit der Berge finden sie Höhlen, die ihnen und ihren Jungen Schutz bieten. Von den Sanddünen Saudi Arabiens über das Küstengebirge im Sultanat Oman, von den üppigen Berghängen des Jemen bis zu den Glitzerstädten am Persischen Golf: in traumhaft schönen Bildern zeigt „Wildes Arabien Monsun und Meeresrauschen“ eine der extremsten Regionen der Erde. (Text: NDR)
  • Seit Jahrhunderten regt der Zauber des Orients die Fantasie des Menschen an. Arabien ist eine Welt der Extreme, reich an Mythen und Legenden. Nichts prägt die Arabische Halbinsel mehr als die Wüste, von den felsigen Einöden im Norden bis zu den gewaltigen Dünenfeldern des Südens in der größten Sandwüste der Welt, der Rub al-Khali. Weite Teile Arabiens sind lebensfeindlich und von Menschen so gut wie unberührt. Doch das Meer aus Sand ist nicht öde und leer. Wer genau hinschaut, findet eine erstaunliche Artenvielfalt.
    In der Wüste überlebt nur der, der sich perfekt anpasst. Die Arabische Oryx-Antilope etwa kommt tagelang ohne Flüssigkeit aus. Über große Entfernungen können die Tiere den seltenen Regen riechen und wandern oft Hunderte Kilometer auf der Suche nach frischen grünen Pflanzen. Bei Nacht kommen Wüstenspringmäuse aus ihren Höhlen. Wenn die empfindlichen Ohren des Fuchses deren Geräusche orten, beginnt eine Verfolgungsjagd auf Leben und Tod. Haarbüschel an den Füßen ermöglichen der Springmaus blitzschnelle Richtungswechsel im weichen Sand und somit das Überleben.
    Dornschwanzagamen zeigen eine verblüffende Anpassung an die Hitze. Wie alle Reptilien muss das wechselwarme Tier, wenn es aus seinem Bau kriecht, zunächst Wärme aufnehmen. Die Echse legt sich dafür flach auf den Boden und bietet der Sonne eine möglichst große Fläche. Je dunkler das Schuppenkleid, desto mehr Sonnenenergie kann sie speichern. Im heißen Sand dauert es nur Minuten, bis sie ihre „Betriebstemperatur“ erreicht.
    Zugleich beginnt eine erstaunliche Wandlung. Der Körper der Echse verändert seine Farbe. Aus den Schuppen schwinden die dunklen Pigmente. Die neue, helle Haut nimmt weniger Wärme auf und reflektiert einen Teil des Lichts. Die Beduinen sind die einzigen Menschen, denen es seit Jahrtausenden gelingt, ein Leben in und mit der Wüste zu führen. Das Nomadenvolk verdankt seine Lebensweise den Dromedaren. Diese Tiere haben sich, wie die Arabische Oryx-Antilope, perfekt den Gegebenheiten der Wüste angepasst.
    Sie kommen 50 Tage ohne Wasser aus und tragen ihren Proviant für lange Wüstenwanderungen immer bei sich, der fetthaltige Höcker speichert die nötige Energie. In traumhaft schönen Bildern berichtet der erste Teil „Wildes Arabien Wüste voller Leben“ von überraschenden Verbindungen zwischen Menschen und Tieren. Die Dokumentation ist eine Reise zu unbekannten Plätzen in einer atemberaubenden Landschaft und erzählt neue Geschichten aus einer Kultur, von der der Mensch bisher glaubte, alles zu wissen. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Wie ein steinernes Rückgrat ziehen sich die Anden durch den Westen Argentiniens. Sie sind das Reich des Pumas. Die anmutige Raubkatze durchstreift die atemberaubende Bergwelt auf der Suche nach Beute. Sie steht an der Spitze der Nahrungskette, doch Beute ist nicht leicht zu finden. In Höhen von über 4000 Metern ist nicht nur Nahrung, sondern auch Sauerstoff knapp. Um hier zu überleben, haben einige Tiere besondere Strategien entwickelt: Flamingos verfügen über ein eingebautes Filtersystem, das ihnen erlaubt, sich von Kleinstlebewesen im hochgiftigen Wasser zu ernähren.
    Und auch Bergviscachas sind nicht wählerisch: Um mit der knappen Nahrung ihres kargen Lebensraumes auszukommen, fressen die Nager ihren eigenen Kot. Zu den Füßen des knapp 7000 Meter hohen Berges Aconcagua erstrecken sich die endlosen Weiten der argentinischen Pampa. Das Grasland ist die Heimat der Großen Maras, die ihre Jungen in unterirdischen Bauen zur Welt bringen. Am Rand der Steppe hat sich über Millionen von Jahren eine Wüste aus Stein geformt: der Nationalpark Talampaya.
    Patagonien am südlichen Ende Argentiniens ist bekannt für sein raues Wetter, seine schroffen Berge und seine mächtigen Gletscher. Regelmäßig brechen Eismassen groß wie Kathedralen von der 70 Meter hohen Kante des Perito Moreno. Obwohl sich der Gletscher mit einer Geschwindigkeit von drei Metern pro Tag voranschiebt, ist er einer der wenigen Gletscher der Erde, die nicht schrumpfen. Das Leben in Argentiniens Bergen und Steppen erfordert Mut, Ausdauer und Kreativität. In dieser einzigartigen Wildnis ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Vom größten Wasserfall der Erde bis zum höchsten Berg Südamerikas: Argentinien ist ein Land der Extreme. Artenreiche Regenwälder, schroffe Küsten, endlose Weiten und eisige Gletscher bilden ein einzigartiges Naturparadies. Die dreiteilige Serie „Wildes Argentinien“ taucht ein in die außergewöhnliche Tierwelt der vielfältigen Lebensräume des südamerikanischen Staates. Für die Geburt ihrer Jungen zieht es viele Meeresbewohner an die fast 5000 Kilometer lange Küste Argentiniens. Ob Pinguine, Glattwale oder Seelöwen, vom ersten Atemzug an geht es für die Kleinen um eines: das Überleben.
    In den Wellen lauern zahlreiche Gefahren. Orcas haben vor Argentiniens Küste eine spezielle Jagdtechnik entwickelt, die nirgendwo sonst auf der Welt zu beobachten ist: Sie jagen spielende Seelöwenbabys direkt am Strand. Eine effektive, aber gefährliche Strategie, bei der die Schwertwale riskieren zu stranden. Ein erstaunliches Verhalten, das die Orcas von Generation zu Generation weitergeben. Die größte Pinguinkolonie Südamerikas liegt an Argentiniens Küste. Magellanpinguine kommen jedes Jahr hierher, um ihre Jungen großzuziehen.
    Bei über 200.000 Brutpaaren ist es nicht immer leicht, das richtige Nest zu finden. Und die hungrigen Küken sind ungeduldig. Dank des nährstoffreichen Wassers des Atlantiks haben die Pinguine alles, was sie für die Jungenaufzucht brauchen. Für Glattwale ist die Küste vor der Halbinsel Valdés ebenfalls eine perfekte Kinderstube. Im warmen Wasser der seichten Buchten bringen sie ihre Jungen zur Welt. Doch die Nähe zur Küste birgt auch Gefahren: Dominikanermöwen haben die Walbabys als leichte Beute entdeckt.
    Ihre Attacken fügen den Neugeborenen schwere Verletzungen zu. Doch die Walmütter holen zum Gegenschlag aus. Im Süden Argentiniens wachsen die artenreichsten Wälder nicht an Land, sondern im Ozean. Riesentang wird über 40 Meter hoch und zieht viele Meeresbewohner magisch an. Leuchtende Riesenquallen, flinke Springkrebse und berüchtigte Jäger wie Riesenkraken und Seespinne machen den Unterwasserwald zu einem der vielfältigsten Lebensräume Argentiniens. Mit atemberaubendem Tierverhalten, beeindruckenden Drohnenaufnahmen und faszinierenden Unterwasserbildern erzählt der (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Im Baltikum gibt es die längsten Strände der Ostsee. 1400 Kilometer weißer Sand, 50 Meter hohe Dünen und Baltischer Glint wechseln einander ab. Von den einzigartigen Dünen der Kurischen Nehrung Litauens über die Findlingsküste Lettlands bis zu den schroffen Klippen Estlands erstrecken sich die bis heute so unberührt wirkenden Landschaften. Gemeinsam mit Tausenden, vielfach unbewohnten Inseln prägen sie die herausragend schöne und im restlichen Europa wenig bekannte baltische Ostseeküste. Die erste Folge der zweiteiligen Naturdokumentation „Wildes Baltikum“ zeigt die Naturschönheiten wie die Wanderdünen der Kurischen Nehrung, die romantischen Strände an Lettlands Ostsee oder die Inselwelten Estlands.
    Immer wieder fasziniert die menschenleere und fast unberührte Natur. Im Winter bringen Ringelrobben auf dem Packeis ihre Jungen zur Welt. Die Hengste der Konik-Wildpferde liefern sich im Frühling erbitterte Kämpfe, durch die Dünenwälder fliegen farbenprächtige Blauracken. Europaweit haben sie im Baltikum ihr nördlichstes Vorkommen. Durch die Küstenwälder streifen Luchse, in den Orchideenwiesen finden Wendehals und Wiedehopf ausreichend Nahrung. Auf den Inseln rund um Saaremaa in Estland jagen Kegelrobben nach Fisch. Sie teilen sich den Archipel mit der größten Seeschwalbe Europas, der Raubseeschwalbe.
    Die Dokumentation „Wildes Baltikum. Die Küste“ führt in Regionen, die bislang vom Menschen nur wenig beeinflusst sind. Hochstabilisierte Aufnahmen aus dem Helikopter zeigen die Ostseeküste der drei Länder aus luftiger Perspektive, extreme HD-Zeitlupen kämpfender Wildpferde sowie von Blauracken und Wiedehopfen gewähren besondere Einblicke in die Welt der tierischen Bewohner. Aufnahmen von Kegelrobben führen in die Unterwasserwelt der Ostsee im Baltikum. Einfühlsam porträtiert Tierfilmer Christoph Hauschild die Küste der drei Länder, die einzigartig ist in Europa. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Im Nordosten Europas, wo die Ostsee „Westsee“ heißt, liegen drei Länder, fast unentdeckt und wenig beachtet: Estland, Lettland und Litauen. Im zweiten Teil seiner Dokumentation „Wildes Baltikum“ zeigt Christoph Hauschild die Vielfalt der baltischen Natur jenseits der Küste: Braunbären, Luchse und Auerhühner in den weiten Wäldern Estlands, den breitesten Wasserfall Europas oder die Balz der Doppelschnepfen in den Feuchtwiesen an der Grenze von Lettland zu Litauen. Das Hinterland des Baltikums ist reich an Wäldern, Mooren und Seen. Die weite, oft unberührte Wildnis gibt vielen Tieren Raum zum Leben.
    In Estlands Urwäldern von Alutaguse leben über 350 Braunbären. Wenn die Bärin mit ihren Jungen aus dem Winterschlaf erwacht, muss sie aufmerksam sein. Große Bärenmännchen können ihren Jungen gefährlich werden. Besonders während der Paarungszeit sind sie aggressiv und töten Jungbären, die sich in der Nähe der Weibchen aufhalten. Moore, Seen, Flüsse, überall im Baltikum bestimmt Wasser den Rhythmus der Natur. Im Frühling verwandelt sich der Soomaa Nationalpark im Westen Estlands in einen riesigen See. Es ist die sogenannte fünfte Jahreszeit: Kurz nach der Schneeschmelze füllt sich die Region mit Wasser und ist nur noch mit dem Boot zu erreichen.
    Europas breitester Wasserfall liegt in Lettland: Anfang Mai ziehen Rußnasen, die zur Familie der Karpfenfische zählen, den Fluss Venta hinauf. Die kaum einen halben Meter langen Fische, müssen eine 400 Meter lange Felsbarriere überwinden, um zu ihren Laichgebieten zu gelangen. Ein Hindernis, das viele Exemplare an den Rand der Erschöpfung bringt. Das Baltikum hält viele Superlative bereit: Ein Fünftel des Weltbestandes der Schreiadler brütet hier. In den Flussauen Lettlands liegt eine der größten Balzarenen für Doppelschnepfen. In Lettlands Wäldern gehen über 1000 Wölfe auf die Jagd.
    Litauen ist das Land der Störche, mit über 13.000 Paaren zählt es die meisten Weißstörche im Baltikum. Die Dokumentation „Wildes Baltikum. Wälder und Moore“ führt in Regionen, die vom Menschen seit Jahrhunderten beeinflusst und dennoch naturnah sind. Hochstabilisierte Aufnahmen aus dem Helikopter zeigen die drei Länder aus Luftperspektive, extreme HD-Zeitlupen von Schreiadlern, Fischottern oder Prachtlibellen gewähren Einblicke in die Welt der tierischen Bewohner. Einfühlsam porträtiert Tierfilmer Christoph Hauschild das Baltikum im Nordosten Europas und zeigt eine Natur, die man anderenorts bereits schmerzlich vermisst. (Text: NDR)

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