unvollständige Folgenliste (alphabetisch), Seite 1

  • 45 Min.
    Portugal birgt viele Überraschungen. Das Klima des Landes ist geprägt von der Kühle des Atlantiks im Norden und mediterranem Flair im Süden. So hat sich ein Mosaik unterschiedlichster Lebensräume entwickelt, jeder mit einer einzigartigen Tierwelt. Christian Baumeister macht eine filmische Entdeckungsreise durch Portugals Natur und präsentiert das beliebte Urlaubsland aus einem ganz anderen Blickwinkel. Der Naturfilm folgt der wilden ungezähmten Tierwelt und stellt mit atemberaubenden Luftaufnahmen eine ungeahnte landschaftliche Vielfalt vor.
    Die Reise beginnt am westlichsten Rande Europas. Von dort zogen einst Seefahrer aus, um die Welt zu erkunden. Hier präsentiert sich die Küste rau und ungestüm, sturmgepeitschte Wassermassen prallen mit ungebremster Wucht auf die Felsen. Ausgerechnet diese letzte Bastion vor dem Atlantik hat sich eine Storchenkolonie zum Nisten ausgesucht. Die Störche vom Cabo Sardão, 150 Kilometer südlich von Lissabon, sind die einzigen auf der Welt, die auf Felsen brüten. Warum gerade hier, bleibt ihr Geheimnis. Wer spät aus dem Winterquartier kommt, muss mit Randplätzen vorliebnehmen und läuft stets Gefahr, seine Brut an Wind und Wellen zu verlieren.
    Hoch oben im gebirgigen Norden des Landes ist das Wetter kühl und nass. Atlantische Winde tragen feuchte Luftmassen heran, die sich an den fast 2.000 Meter hohen Berggipfeln entladen. Im Nationalpark Peneda-Geres regnet es 150 Tage im Jahr, das ist selbst den widerstandsfähigen Garrano Wildpferden manchmal zu viel. Dann ziehen sie sich in den Wald zurück. Dort allerdings droht Gefahr durch ein Rudel Iberischer Wölfe, das die dichten Wälder durchstreift. Die Wölfe haben es auf die Fohlen der Garranos abgesehen.
    Die Iberischen Steinböcke ziehen sich aus diesem Grunde gern in höhere Lagen zurück. Zwar ist das Nahrungsangebot hier karg und das Gelände schroff, aber daran ist die große Ziegenart perfekt angepasst.
    Im Nordosten Portugals schlängelt sich der Fluss Duero entlang der spanischen Grenze gen Süden. Dort suchen Gänsegeier die Täler nach Kadavern ab. Abgeschirmt von den hohen Bergketten des Nordens ist es hier viel trockener. Die großen Aasfresser arbeiten im Team, hat einer etwas erspäht und landet, lockt das etliche Artgenossen herbei. Doch ihre Überzahl schützt sie nicht vor den größeren und kräftigeren Mönchsgeiern. Kampflos müssen sie ihnen das Feld überlassen.
    Mit Überschreiten des Flusses Tajo in südlicher Richtung ändert die Landschaft ihr Gesicht erneut. Das Klima gelangt unter mediterranen Einfluss. Wo einst lichte Wälder wuchsen, erstreckt sich heute eine weite Steppenlandschaft, der Alentejo. Hier hat die Großtrappe, mit 15 Kilo einer der schwersten Flugvögel der Welt, noch viel Raum für eine spektakuläre Balz. Bevor der Hahn zur Paarung schreitet, zeigt er ein äußerst erstaunliches Verhalten: Mit einer gezielten Ölkäferdiät beugt er Geschlechtskrankheiten vor.
    Wo Korkeichenwälder die Landschaft dominieren, geht im Schutz der Dunkelheit ein geheimnisvoller Jäger auf die Pirsch. Die Weidensperlinge, die in den Korkeichen nisten, müssen sich in Acht nehmen. Die Ginsterkatze ist ein geschickter Kletterer, auch wenn sie näher mit Hyänen als mit echten Katzen verwandt ist.
    Am südlichsten Ende von Portugal angekommen, liegt weit entfernt von den nebelumwobenen Bergen des Nordens die Algarve: Mit 300 Sonnentagen im Jahr ist die Region eine der sonnenreichsten Europas. Hier geht das gut getarnte, Wärme liebende Chamäleon auf die Jagd. Und in der einzigartigen Lagunenlandschaft Ria Formosa führen die Männchen der Winkerkrabben eine beeindruckende Choreografie auf, um Weibchen in ihre Sandröhren zu locken.
    Berühmt ist die Algarve insbesondere für ihre imposanten Felsformationen, über Jahrmillionen von Wind und Wellen geschaffen. Wirkt die Steilküste über Wasser abweisend und lebensfeindlich, eröffnet sich unter Wasser eine wahre Wunderwelt. Hier vollbringt ein eher unscheinbares Tier etwas, das sonst nur Pflanzen gelingt: Die Grüne Samtschnecke lagert Chloroplasten in ihrer Haut ein und betreibt damit Fotosynthese.
    Auf der letzten Reiseetappe führt der Film noch einmal zum Cabo Sardão und seinen Felsbewohnern, den langbeinigen Störchen. Haben die Außenseiter der Kolonie, bedroht von Wind und Wellen, inzwischen ihre Küken groß bekommen? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.10.2019NDR
  • Im Osten Afrikas, in der Nähe des Äquators, hebt sich das Äthiopische Hochland mehr als 4.000 Meter in den Himmel. Eisiger Wind peitscht über die weiten Ebenen. Und wenn die Nächte Frost bringen, erinnert nichts mehr an die Hitze Afrikas. Äthiopiens Hochland ist einzigartig. Hier treffen die Landmassen Eurasiens auf den afrikanischen Kontinent. Monumentale Felstürme und tiefe Schluchten wechseln sich auf engstem Raum ab. Die eindrucksvolle Landschaft ist einer der artenreichsten Lebensräume der Erde. Viele Tier- und Pflanzenarten kommen ausschließlich hier vor.
    Dazu gehören die Dscheladas. Die Affen mit der Löwenmähne sind die Bewohner zweier Welten: Die Nacht verbringen sie in steilen Felsklippen, wo sie vor Leoparden sicher sind. Tagsüber ziehen sie über die Wiesen, um Gras zu fressen. Der Äthiopische Wolf steht wie kein anderer Bewohner der Hochplateaus für die Einzigartigkeit, aber auch für die Verletzlichkeit dieser Region. Von ihnen gibt es weltweit nur noch weniger als 500 Exemplare. Äthiopische Wölfe erinnern vom Aussehen her eher an Füchse und Schakale, aber dennoch sind sie eng mit dem Europäischen und dem Amerikanischen Wolf verwandt.
    Im Laufe der Jahrtausende haben sich die „Wölfe mit dem roten Fell“ perfekt an ihren extremen Lebensraum angepasst. Ihre Hauptnahrung sind die bis zu ein Kilo schweren Riesenmaulwurfsratten. Auch sie gibt es nur im Hochland von Äthiopien. Äthiopische Wölfe müssen natürliche Konkurrenz und Jäger kaum fürchten. Ihre Beute ist im Überfluss vorhanden, Wilderei oder Trophäenjagd gibt es nicht.
    Dennoch sind sie vom Aussterben bedroht. Der Grund ist die Tierseuche Staupe, die mit den Viehzüchtern und ihren Hunden als tödliche Gefahr ins Hochland gelangt ist. Der Film erzählt die Geschichte der Wölfin Megeti. Sie hat ihr Rudel durch die Staupe verloren und ist auf sich allein gestellt. Die Suche nach einer neuen Familie führt sie in Territorien, die von fremden Wölfen oder Viehzüchtern besetzt sind. Nach Wochen wird sie endlich von einem Rudel aufgenommen. In dessen Revier gibt es nicht nur fette Beute, sondern auch Schutz, Nähe und einen verspielten Welpenkindergarten.
    Doch der Erfolg währt nicht lange, die Geschichte der Wölfin Megeti nimmt eine dramatische Wendung. Zwei Jahre lang arbeiteten die Tierfilmer Yann Sochaczewski und Henry Mix im Hochland von Äthiopien, um das Leben der „roten Wölfe“ und anderer seltener Tierarten zu dokumentieren. Entstanden ist ein Film, der mit charismatischen Protagonisten in eine atemraubende Region der Welt entführt, die so bislang kaum im Fernsehen gezeigt werden konnte. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Afrika war lange Zeit der Kontinent mit den größten unerforschten Regionen der Erde. Das ist Vergangenheit, glauben viele. Doch noch heute gibt es Gebiete, die bisher nur wenigen Menschen bekannt sind und in denen noch nie gefilmt wurde. Im Herzen Kenias liegt eine solche geheimnisvolle Welt. Es ist der Krater des Mount Suswa im Rift Valley: Der Vulkan besteht aus drei Lebensräumen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und einer Vielzahl von Tieren eine Heimat bieten. In den weiten Ebenen rings um die Caldera grasen Gazellen, ziehen Löffelhunde ihre Welpen groß und ein Rudel der extrem seltenen Wildhunde ist ständig auf der Suche nach leichter Beute.
    Eines der Tiere hat eine verkrüppelte Vorderpfote und kann nur schwer mit den anderen mithalten. Die Wildhund-Familie lässt das junge Männchen aber nicht im Stich, sondern versorgt es mit. Ein Beweis dafür, dass die Tiere äußerst sozial sind. Am Rande einer Lavaröhre versammeln sich am Morgen große Gruppen von Pavianen. Sie teilen sich den Lebensraum mit Klippschliefern und Klippspringern. Im Inneren der Höhle liegt eine unerforschte Welt mit Kalkformationen und unterirdischen Gärten. Zudem gibt es eine der weltweit größten Kolonien von Großohrfledermäusen, die sich tagsüber in einem Labyrinth aus unterirdischen Lavaröhren verbergen.
    Nach Sonnenuntergang verlassen sie die Höhle und gehen auf die Jagd nach Insekten, fallen aber nicht selten selber Eulen und Greifvögeln zum Opfer. Währenddessen ziehen sich die Paviane in die Höhle zurück. Aufnahmen mit Thermokameras zeigen, was man sonst nicht sehen könnte: An der Decke hängen noch die letzten Fledermäuse, die im Licht der Wärmebildkamera zu glühen scheinen. Die Höhle ist als „Parlament der Paviane“ unter den Einheimischen bekannt.
    Nirgendwo sonst auf der Welt wurde bisher beobachtet, dass Paviane nachts Schutz in Höhlen vor ihren Feinden suchen. Ein Verhalten, das noch nie gefilmt wurde. Ein unerforschter Wald liegt versteckt im tiefer gelegenen inneren Krater. Eine ganz eigene Welt, die vom Rest des Berges isoliert ist. Dampf steigt an vielen Stellen auf. Der Wald ist so undurchdringlich, dass die wenigen Tiere hier im Verborgenen bleiben. Die Dokumentation präsentiert all diese Phänomene zum ersten Mal und zeigt Geschichten, die noch nie erzählt wurden Eine geheimnisvolle, bisher kaum erforschte Region der Erde im Herzen Afrikas. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Vor der Küste Zentralafrikas liegt eine geheimnisvolle Insel im Atlantik: Bioko. Bedeckt von dichten Regenwäldern ist sie die Heimat für eine der seltensten Affenarten der Welt. Bisher gab es noch keinen Film über die vom Aussterben bedrohten Tiere: Drills- dies ist das erste intime Porträt und zeigt erstmals ihren Lebensraum, der zu den artenreichsten der Erde zählt. Für die Tierfilmer Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg und ihr Team sollte es zu einem wahren Höllenritt werden. Drohnen stürzen im Dschungel ab, hartnäckige Tropenkrankheiten stellen selbst erfahrene Mediziner vor Rätsel, und die Drills kommen den Filmern nicht nur einmal gefährlich nah.
    Aber die Strapazen lohnen sich in vielerlei Hinsicht. Die Küste der Insel ist jedes Jahr das Ziel zahlloser Meeresschildkröten, die hier ihre Eier ablegen. Dem internationalen Team gelingen einzigartige Aufnahmen sowohl von der Eiablage als auch von den lebensgefährlichen ersten Schritten der kleinen Schildkröten, kurz nachdem sie aus dem Ei geschlüpft sind. Im Inneren von Bioko ragen die steilen Wände einer uralten Caldera in den Himmel.
    Das Innere dieses erloschenen Vulkans haben wahrscheinlich weniger Menschen betreten als den Mond. Für Oliver Goetzl und sein Team eine waghalsige mehrtägige Kletterpartie. In der Caldera angekommen gelingen ihnen nicht nur weitere Aufnahmen der Drills, sondern auch erste Bilder von Schwarzen Stummelaffen, einer Primatenart, die noch seltener und schwieriger zu filmen ist. Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg – Preisträger des Wildscreen Animal Behavior Awards – haben sich der Herausforderung dieses extremen Drehorts gestellt. Sie sind die Spezialisten für besonders schwer zu filmende Tiere wie Vielfraße, Lippenbären oder Polarwölfe.
    Unterstützt wird das Duo vom Drill-Experten Justin Jay. 2010 gelingen dem amerikanischen Biologen erste Aufnahmen der Affen in freier Wildbahn. Seitdem erforscht er intensiv Biokos Primaten. Oliver und Ivos Knowhow hinter der Kamera in Kombination mit dem detaillierten Wissen des Affen-Forschers Justin Jay waren die besten Voraussetzungen für den Dreh. So entstand das erste und einzige Porträt über das heimliche Leben der Dschungel-Könige in einem ihrer letzten Refugien. (Text: hr-fernsehen)
  • Afrika war lange Zeit der Kontinent mit den größten unerforschten Regionen der Erde. Das ist Vergangenheit, glauben viele Menschen. Doch noch heute gibt es Gebiete, die bisher nur wenigen bekannt sind und in denen noch nie gefilmt wurde. Im Herzen Kenias liegt eine solche geheimnisvolle Welt. Es ist der Krater des Mount Suswa im Rift Valley. Nicht nur der Weg zu diesem Krater ist abenteuerlich. Um die dicht bewaldete innere Caldera zu erreichen, müssen sich die Filmer knapp 100 Meter abseilen. Ihr Camp schlagen sie über heißen Dampfquellen auf, da ist die Sauna im Zelt gleich inklusive. Auf ihrer Suche nach den letzten Leoparden kämpfen sie sich durch den Busch.
    Die Spur einer der Raubkatzen direkt am Camp lässt hoffen, aber wird das Team sie auch vor die Kamera bekommen? Im Umland des Vulkans entdeckt das Team ein gewaltiges Höhlensystem. Am Rande einer dieser Lavaröhren versammeln sich am Morgen große Gruppen von Pavianen. Im Inneren liegt eine unerforschte Welt mit Kalkformationen und unterirdischen Gärten. Zudem gibt es eine der weltweit größten Kolonien von Großohrfledermäusen, die sich tagsüber in einem Labyrinth aus Gängen verbergen. Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg erkunden die unterirdische Welt zum allerersten Mal mit Thermo- und Helikopterkameras.
    Die Hamburger Tierfilmer Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg, Preisträger des Wildscreen Animal Behavior Awards, haben sich der Herausforderung dieses extremen Drehorts gestellt. Mit jedem Schritt betritt das Team Neuland. Ihr Film wird all das zum ersten Mal präsentieren und Geschichten zeigen, die noch nie erzählt wurden. Eine geheimnisvolle bisher kaum erforschte Region der Erde im Herzen Afrikas. Eine geheimnisvolle bisher kaum erforschte Region der Erde im Herzen Afrikas, zeigt dieses Making-of über Kenias Kraterwelten im Herzen des Vulkans. (Text: NDR)
  • 45 Min.
  • Wenn es Nacht wird in Afrika, kommen die Jäger unter den Tieren aus ihren Verstecken. Die Hitze des Tages haben sie weitgehend verschlafen. Aber nun ist ihre Zeit gekommen. In der afrikanischen Savanne jagen mehrere große Raubtierarten nebeneinander oft die gleichen Beutetiere. In der offenen Landschaft ist es für Löwen, Leoparden und Hyänen schwierig, nah an Beute heranzukommen, sodass die meisten Jäger besonders in der Nacht aktiv sind. Dabei sind sie erbitterte Konkurrenten, manchmal aber auch Nutznießer des anderen. Der Film zeigt eine „typische“ afrikanische Nacht in der Savanne.
    Neben den Jägern erlebt man die beeindruckende Artenvielfalt, von Antilopen und Gazellen über Giraffen und Büffel zu eher selten gewordenen Wesen wie Erdferkel oder Springhasen, die man kaum je zu Gesicht bekommen hat. Im späten Abendlicht werden die Hauptdarsteller des Filmes vorgestellt: Hyänen, verschiedene Löwenrudel, eine Leopardenmutter mit ihrem Jungen. Sie nehmen ihre Positionen für das nächtliche Spektakel ein. Im Zeitraffer versinkt die Landschaft im Dunkel. Eine Löwin belauert Zebras.
    Ihre Augen funktionieren wie Nachtsichtgeräte, sie sieht ihre Opfer, aber bleibt selbst unsichtbar. Dank modernster Thermalkameras wird das Geschehen für den Menschen sichtbar. An einem tief eingeschnittenen Bachlauf fängt die Löwin eine Kolonne ab und erlegt ein Zebrafohlen. Kaum hat sie ihre Beute gemacht hat, zeichnen sich erste Konflikte mit Hyänen ab. Am Flussufer beäugen Flusspferde nervös einen Löwen. Sie nutzen die Dunkelheit, um sich auf den weiten Ebenen mit Gras satt zu fressen. Verblüffenderweise sind die kurzsichtigen Kolosse im Mara Gebiet nachts durchaus nicht als Einzelgänger unterwegs, wie immer beschrieben wird, sondern bilden kleine „Herden“.
    Als eine solche Gruppe von einigen jungen Löwen attackiert wird, weisen die Halbstarken sie in ihre Grenzen. Flusspferde können einem einzelnen Löwen äußerst gefährlich werden. Das große Löwenrudel ist zur Ruhe gekommen. Drei der Weibchen brechen jedoch schon wieder zur Jagd auf. Die verspielten Junglöwen wären dabei nur hinderlich. Aber diese Nacht soll ihnen kein Glück bringen. Mehrere Angriffe auf Gazellen und Zebras gehen ins Leere.
    Nur jede zehnte Jagd bei den Löwen ist erfolgreich. Am Rande des Schutzgebietes erscheint eine riesige Herde von Kühen. Sie wird durch ein Bachbett getrieben, die Hirten ziehen jede Nacht, illegal, mit mehreren Zehntausend Rindern in das Reservat, um dort ihr Vieh zu weiden. Noch haben Afrikas Jagdtiere der Nacht eine Chance, sich und ihren Nachwuchs zu versorgen, aber der Druck auf die Schutzgebiete durch illegale Viehherden wächst. Für viele der charismatischen Raubtiere wird die Zeit knapp. Mit ihnen würden die spektakulärsten Jäger Afrikas verschwinden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.10.2019NDR
  • 45 Min.
    Felsen und Eis, seit Jahrmillionen geprägt von den Urkräften der Erde: die Alpen. Über 1200 Kilometer hinweg zieht sich das größte Gebirge Europas durch den Kontinent, mehr als 120 Viertausender sind darunter. Diese aufwendige Naturfilmproduktion hat die Alpen und ihre ikonischen Berge wie das Matterhorn, den Großglockner und natürlich den Mont Blanc, den Größten von allen, in zwei Filmen in bestes Licht gerückt. Dramatische Flugaufnahmen zeigen die bestürzende Schönheit der extremen Bergwildnis mitten im dicht besiedelten europäischen Kontinent. 5000 Gletscher gibt es in den Alpen.
    Noch, denn der Klimawandel lässt sie schmelzen. Das Filmteam hat in den vier Jahren der Produktionszeit über 100.000 Höhenmeter zurückgelegt, oft mit 30 bis 60 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken und Steigeisen an den Füßen, um vereiste Bergkuppen und Gletscherspalten zu überwinden. Das alles, um in geheimnisvollen Tälern und Schluchten, in Gipfelregionen und auf Gletschern die Vielfalt des Lebens zu dokumentieren und wie sie den Herausforderungen der Bergwelt besteht. Viele Tierarten waren in den Alpen schon verschwunden und sind wie Braunbär und Luchs, Gänsegeier und Wolf in das Gebirge zurückgekehrt.
    Auch der Alpensteinbock war im 19. Jahrhundert durch Wilderei beinahe ausgerottet, heutzutage leben dank strengen Schutzes wieder 40.000 der kapitalen Wildziegen in den Alpen. Der erste Teil zeigt eine eindrucksvolle Landschaft der Kontraste während der kurzen, warmen Jahreszeit: Nur wenige Flugminuten liegen zwischen den eisigen Höhen, in denen nur Überlebenskünstler wie Schneehase und Schneehuhn der Kälte trotzen, und den Ausläufern des Gebirges am Mittelmeer. Hier geht bei den ersten warmen Sonnenstrahlen ein kleiner Drache auf Brautschau, Europas größte Eidechse, die Perleidechse.
    Frühling und Sommer sind bei vielen Tieren die Zeit der Balz, der Geburt und Aufzucht der Jungen. Grasfrösche springen bei einem alpinen Hochzeitsmarsch über den Schnee, um sich zu einer Massenpaarung zu versammeln. Gamskitze wie Flöhe hüpfen auf übrig gebliebenen sommerlichen Schneefeldern vor Lebensfreude. Murmeltiere fressen sich auf den Almweiden Speck an, stets auf der Hut vor dem Steinadler, der seine hungrigen Küken füttern muss. Sie alle müssen auf ihre ganz spezielle Weise die Herausforderungen eines kurzen Sommers bestehen, um zu überleben. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Felsen und Eis, seit Jahrmillionen geprägt von den Urkräften der Erde: die Alpen. Über 1200 Kilometer hinweg zieht sich das größte Gebirge Europas durch den Kontinent, mehr als 120 Viertausender sind darunter. Diese aufwendige Naturfilmproduktion hat die Alpen und ihre ikonischen Berge wie das Matterhorn, den Großglockner und natürlich den Mont Blanc, den Größten von allen, in zwei Filmen in bestes Licht gerückt. Dramatische Flugaufnahmen zeigen die bestürzende Schönheit der extremen Bergwildnis mitten im dicht besiedelten europäischen Kontinent.
    5000 Gletscher gibt es in den Alpen. Noch, denn der Klimawandel lässt sie schmelzen. Das Filmteam hat in den vier Jahren der Produktionszeit über 100.000 Höhenmeter zurückgelegt, oft mit 30 bis 60 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken und Steigeisen an den Füßen, um vereiste Bergkuppen und Gletscherspalten zu überwinden. Das alles, um in geheimnisvollen Tälern und Schluchten, in Gipfelregionen und auf Gletschern die Vielfalt des Lebens zu dokumentieren und wie sie den Herausforderungen der Bergwelt besteht. Viele Tierarten waren in den Alpen schon verschwunden und sind wie Braunbär und Luchs, Gänsegeier und Wolf in das Gebirge zurückgekehrt.
    Auch der Alpensteinbock war im 19. Jahrhundert durch Wilderei beinahe ausgerottet, heutzutage leben dank strengen Schutzes wieder 40.000 der kapitalen Wildziegen in den Alpen. Im Winter werden die Alpen ihre Extreme noch einmal steigern: In leuchtenden Farben beginnt der Herbst, der bald von eisigem Winter abgelöst wird. Klirrende Kälte, meterhohe Schneedecken, tödliche Lawinen und Nahrungsknappheit machen das Winterwunderland zu einer Kampfzone extremer Bedingungen: Das Leben steht hier dauernd auf der Kippe.
    Während die wohl ausgeruhtesten Bewohner des Hochgebirges, die Murmeltiere, sich zu über sechs Monaten Winterschlaf in ihren Bauten zurückziehen und dabei ihre Körpertemperatur bis auf fünf Grad senken, scharren Gämsen und Steinböcke auf Bergkämmen mit ihren Hufen spärliches Gras frei. Bei ihnen geht es erst heiß her, wenn es kalt wird. Während der erbitterten Kämpfe um paarungsbereite Weibchen rammen Steinböcke ihre Schädel mit Wucht aneinander; jeder Menschenschädel würde bersten.
    Bei unglaublichen Verfolgungen jagen Gamsböcke mit 50 Stundenkilometer hintereinander her, bergauf und bergab. Wenn aber die Lawine kommt, ist selbst das zu langsam. Ohne solche Lawinenopfer würden viele andere Tiere wie Steinadler und Kolkraben die jährliche Eiszeit nicht überleben. Der Tannenhäher hingegen hat vorgesorgt und Zehntausende von Zirbelnüssen an den Hängen versteckt. Dank seines phänomenalen Gedächtnisses findet er die meisten wieder in der durch den Schnee völlig veränderten extremen Winterwelt der Alpen. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Am 1. März 1872 wurde der Yellowstone National Park als erster Nationalpark der Welt unter Schutz gestellt. Der National Park Service wurde 1916 gegründet und verwaltet als Bundesbehörde in den USA die Nationalparks und andere Naturschutzgebiete und Gedenkstätten. Im Auftrag des National Geographic Channel, einer der weltweit traditionsreichsten Sender für Tierfilme, hat NDR Naturfilm eine achtteilige Highlightreihe über die bekanntesten US-Nationalparks produziert. Drei Jahre Drehzeit, vier Koproduktionspartner, 20 Kamerateams aus sieben Nationen und 1600 Drehtage: Das ist die hochkarätige Grundlage der bisher aufwendigsten Tierfilmreihe, die je von einer deutschen Produktionsfirma realisiert wurde und die schönsten Nationalparks der USA präsentiert.
    Die eindrucksvollsten Szenen und emotionalsten Geschichten der Serie sind in diesem spektakulären Einteiler zu sehen, der sechs von insgesamt 63 Nationalparks in den Vereinigten Staaten porträtiert: vom Half Dome im Yosemite Nationalpark in Kalifornien zum Grand Canyon im Norden Arizonas, von den Geysiren des Yellowstone Nationalparks im Bundesstaat Wyoming in die Wasserwildnis der Everglades in Florida, von der Hitze der Sonora Wüste in die Kälte Alaskas in den Gates of the Arctic Nationalpark, dem zweitgrößten Nationalpark der USA.
    In einzigartigen Aufnahmen werden die Zuschauerinnen und Zuschauer in eine Welt entführt, die sie zuvor so noch nicht im Film gesehen haben. Der Kampf eines Bisonkalbs gegen einen Wolf, Alligatoren, die mit Stöckchen Vögel in eine tödliche Falle locken, surfende Grizzlys, Hörnchen mit dem Talent zum Fakir oder Spechte, die Speisekammern anlegen, sind nur einige der fantastischen Tiergeschichten, eingebettet in die grandiosen Kulissen der US-Nationalparks, Landschaften, die erstaunen und faszinieren. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Der Grand Canyon gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Kaum ein anderes Naturwunder der Erde wirkt beeindruckender. Bis zu 1.600 Meter tief hat sich der Fluss Colorado über Millionen von Jahren in das Gestein gegraben und eine Schlucht erschaffen, die an ihrer breitesten Stelle fast 30 Kilometer misst. Zum Schutz großer Teile des einzigartigen Canyons richtete die US-Regierung 1908 ein National Monument ein, aus dem 1919 der Grand Canyon National Park hervorging. 1979 erklärte die UNESCO den Grand Canyon schließlich zum Weltnaturdenkmal. Das Colorado Plateau und die Schlucht sind extrem unterschiedliche Lebensräume: Die Hochplateaus, die den Canyon umgeben, sind flach und bilden ein Mosaik aus Wäldern, Steppen und Wiesen.
    Hörnchen, Wapitis, Maultierhirsche und selbst der Puma kommen hier vor. Nicht selten grasen Bisons auf den Wiesen im Norden des Canyons. Vor über einem Jahrhundert aus Kreuzungen mit Rindern hervorgegangen, wurden sie in Arizona angesiedelt. Sie vermehrten sich und leben in freier Natur. Auch Gabelböcke, die schnellsten an Land lebenden Säugetiere Amerikas, und Präriehunde gibt es hier.
    In alten, ungenutzten Bauen der Nager ziehen Kanincheneulen ihre Küken groß. Sie brüten als einzige Eulenart der Welt unter der Erde. Die meisten der fünf Millionen Besucher, die Jahr für Jahr in den Nationalpark kommen, genießen die spektakuläre Aussicht vom Südrand der Megaschlucht, der über 2.100 Meter hoch liegt. Ganz nah dabei legen im Holz abgestorbener Kiefern Eichelspechte ihre Vorratskammern an: Sie haben Hunderte selbst gezimmerter Löcher mit Eicheln gefüllt, um so über den Winter zu kommen. Zwischen dem Hochplateau und dem Fluss Colorado tief unten liegen die kargen, unzugänglichen Steilhänge.
    Sie sind der Lebensraum der Wüsten-Dickhornschafe, den wahren Bezwingern des Grand Canyons. Leichtfüßig erklettern sie fast jede Ecke der großen Schlucht und liefern sich zur Brunftzeit spektakuläre Kämpfe. Reichen Drohgebärden und Imponiergehabe nicht aus, nehmen die Widder Anlauf und lassen ihre Hörner mit Wucht aufeinander prallen. 30 Kilometer Luftlinie sind es an der breitesten Stelle von der Nordseite des Grand Canyons bis zu seiner Südseite.
    Für einen der seltensten Vögel der Welt, den Kalifornischen Kondor, ist das keine Entfernung. Mit einer Spannweite von gut drei Metern überwindet er die Strecke in wenigen Minuten. Einem aufwendigen Rettungsprojekt ist es zu verdanken, dass man Kondore in den USA noch heute beobachten kann. Zu Beginn der 1980er-Jahre gab es gerade noch 22 Exemplare der majestätischen Vögel. Die letzten von ihnen wurden eingefangen und in der Obhut der Menschen gezüchtet, um sie vor dem Aussterben zu retten. Mittlerweile kreisen wieder mehr als 400 Kondore über dem Westen der USA, davon etwa 100 über dem Grand Canyon.
    Der Colorado schneidet sich auch heute noch weiter in sein uraltes Flussbett. Die Talsohle liegt auf etwa 700 Meter Höhe und senkt sich in mehreren Stufen hinab. Frost und Sonne lösen ständig neues Material aus den Wänden, das vom Regen in den Fluss geschwemmt wird. Nur wenige Besucher betreten das Innere des Canyons, und nur jeder Hundertste lernt den Nationalpark aus der „Flussperspektive“ kennen. Für die, die eine Bootsfahrt auf dem Colorado wagen, gehört eine aufregende Rafting-Tour durch die Stromschnellen des Colorados mit zum Programm.
    Der Sommer ist vielleicht die beste Jahreszeit, den Grand Canyon im schönsten „Licht“ zu erleben: Fast täglich ziehen tiefe Wolken über die große Schlucht hinweg. Gewaltige Gewitterzellen bilden sich über dem ausgedörrten Land und lassen den Canyon klein und unbedeutend erscheinen. Dann entlädt sich der Himmel mit geradezu biblischer Gewalt und Tausende Tonnen Regen und Hagel donnern in die große Schlucht. Und dann bewahrheitet sich einmal wieder: Es gibt keinen anderen Ort auf der Erde, der so beeindruckt wie der Grand Canyon. (Text: NDR)
  • Die Everglades: die größte subtropische Wildnis der USA. Es ist ein scheinbar unendliches Marschland im Südosten des Landes. Tatsächlich sind die Everglades aber kein Sumpf, sondern ein sehr seichtes und langsam fließendes Flusssystem. Daher ist das Wasser überraschend klar und bietet einen Lebensraum für eine Vielzahl an unterschiedlichen Arten. Alligatoren, der merkwürdig anmutende Waldstorch und die sogenannten Key-Weißwedelhirsche spielen eine zentrale Rolle in den dichten und undurchdringlichen Mangrovenwäldern der Florida Bay. Bedroht wird der Lebensraum allerdings von einem aggressiven Eindringling.
    Illegal ausgewilderte Tigerpythons vermehren sich in gewaltiger Zahl und haben einen vernichtenden Einfluss auf die Tierwelt des Nationalparks. Der Film begleitet das Schicksal eines Alligatorweibchens, das sein Leben und die Aufzucht seines Nachwuchses in den Everglades meistert. Es hat sich sein Revier in einem sogenannten Alligatorloch inmitten einer Zypressensenke eingerichtet. Seit Generationen wird diese Oase von Alligatoren bewohnt und bietet gerade in der Trockenzeit ein Überangebot an Nahrung. Wenn die Dürre allerdings ihren Höhepunkt erreicht, ist das Weibchen gezwungen, die austrocknende Senke zu verlassen, um nach Wasser zu suchen.
    In den wenigen noch verbliebenen Tümpeln sind die Fische eine leichte Beute. Daher nutzt auch der Waldstorch die Trockenzeit für die Aufzucht seiner Küken. Wenn der Regen aber früher fällt, kann das vernichtende Auswirkungen auf die Storchkolonie haben: die Fische verteilen sich, sodass die Vögel keine Nahrung mehr finden, um ihren Nachwuchs zu ernähren. Ein großer Teil des Nationalparks erstreckt sich über die Florida Bay. Dieses marine Ökosystem bietet einen Lebensraum für Manatis, Delfine und Haie.
    Fischadler patrouillieren die Bucht aus der Luft. In den dichten Mangroven der Florida Keys lebt eine Unterart der Weißwedelhirschs, die es nur dort gibt. Es sind die kleinsten Hirsche Nordamerikas, gerade einmal so groß wie ein Schäferhund. Einstmals lebten unzählige Säugetiere im Herzen der Everglades, doch wurden diese von einer eingeschleppten Art fast vollständig ausgelöscht: Tigerpythons. Sie wurden von Terrarienbesitzern illegal ausgesetzt und verbreiten sich nun unaufhaltsam, da sie dort keine natürlichen Feinde haben. Dabei verursachen sie katastrophale Schäden in den Tierbeständen.
    Schätzungsweise 100.000 dieser lautlosen Jäger leben in den Everglades und haben nahezu alle Säugetiere verschlungen. Nun läuft die einzigartige Vogelwelt des Nationalparks Gefahr, zum nächsten Opfer der Schlangen zu werden. Forschungen zufolge sind Schlangen sogar in der Lage, in Salzwasser zu überleben. Daher ist zu befürchten, dass sie auch die Inseln der Florida Keys erreichen könnten: das letzte Rückzugsgebiet der Key-Weißwedelhirsche. Nur der Alligator ist dem Python ebenbürtig. So kommt es auch im Film zu einem spektakulären Kampf zwischen den beiden Reptilien. (Text: NDR)
  • „Ort des blauen Rauchs“, so nannten die Cherokee-Indianer einst die Hügellandschaft im Osten der USA, in der heute der Great Smoky Mountains Nationalpark liegt. Zu etwa 95 Prozent besteht der Park aus Wäldern. Ein Viertel davon ist unberührter Urwald mit einer erstaunlichen Pflanzenvielfalt. Vor allem im Indian Summer leuchtet das Laub der Bäume in allen erdenklichen Rot- und Gelbtönen von den Hängen. Neben seiner botanischen Vielfalt ist der Nationalpark berühmt für seine Schwarzbären, die im Sommer Wildkirschen in den Baumwipfeln ernten. Wilde Truthühner liefern sich auf den Lichtungen erbitterte Rangkämpfe.
    Einzigartig ist auch eine Vielzahl von Salamandern, die an den Ufern der kristallklaren Bäche leben. Faszinierende Superzeitlupen, bewegte Zeitraffer und Aufnahmen mit versteckter Kamera porträtieren einen der schönsten Abschnitte des Appalachen-Gebirgszuges. Wenn sich langsam der Winter aus den Smoky Mountains zurückzieht, erwachen die Ersten der über 1.500 Schwarzbären des Nationalparks. Nirgendwo sonst in den USA leben mehr Bären pro Quadratkilometer als dort. Über die Hälfte von ihnen überwintert in Baumhöhlen, teils 20 Meter über dem Boden. Die Jungen werden mitten im Winter geboren und verbringen ihre ersten Wochen im Schutz der Höhle.
    Ihr erster Kontakt mit der Außenwelt beginnt mit einer waghalsigen Kletterpartie. Aber die Kleinen sind geborene Baumsteiger. Dank der fetthaltigen Milch ihrer Mutter haben sie beste Voraussetzungen, in den Wäldern des Nationalparks zu überleben. Auch die Lichtungen wie Cades Cove locken viele Tiere an. Hier versammeln sich Truthühner, die wilden Vorfahren der Puten. Mit leuchtenden Hautlappen und glucksenden Lauten signalisieren sie ihre Kampfbereitschaft. Flügelschlagen, Beißen und Treten, alles ist bei den Hähnen erlaubt, um zu klären, wer das Recht zur Paarung hat.
    Der Nationalpark wurde 1934 gegründet. Gerade noch rechtzeitig, denn weite Flächen der einstigen Urwälder waren schon komplett gerodet. Heutzutage wachsen hier wieder gut 100 verschiedene Baumarten, mehr als in Nord- und Mitteleuropa zusammen. Die Smoky Mountains sind der vielfältigste Nationalpark der USA. Die Wälder bieten 100.000 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Darunter über 30 Salamanderarten wie dem urtümlichen Schlammteufel, schillernden Kolibris, die im Schwirrflug aus speziell angepassten Blüten Nektar sammeln, und trickreichen Fischen wie dem Flussdöbel, der in den kristallklaren Bächen aus Kieselsteinen kleine Burgen für seine Eier baut.
    Eines der faszinierendsten Naturwunder können die Besucher im Sommer erleben, wenn die Nächte schwülwarm sind. Mit kleinen „Laternen“ werben mehr als ein Dutzend Leuchtkäferarten um Partner. Sie versammeln sich zu Zigtausenden und beginnen synchron zu leuchten. Lichtwellen, die durch den Wald pulsieren, sollen Weibchen in großer Zahl anlocken. All das macht die Smoky Mountains zum meistbesuchten Nationalpark der USA, ein Naturwunder, das nur wenige Menschen in Europa je gesehen haben. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    In manchen Gegenden, wie den Tucson Mountains, stehen die Saguaro Kakteen fast so nah beieinander wie in einem Wald.
    In Arizona liegt die wohl ungewöhnlichste Wüste Nordamerikas. Extreme Temperaturen, scheinbar endlose Dürren, teuflische Winde und gefräßige Raubtiere stellen die Wüstenbewohner vor eine nicht enden wollende Probe. Doch trotz all dieser widrigen Umstände ist der Saguaro Nationalpark eine der artenreichsten Wüsten der Welt. Inmitten der kargen Landschaft stehen stille Wächter, wahre Giganten, das Symbol für den Wilden Westen: die gewaltigen Saguaro Kakteen. Sie verleihen dem Nationalpark seinen Namen und bieten vielen Tieren einen gut geschützten Lebensraum.
    Der Saguaro Nationalpark wurde 1994 zum Schutze der einzigartigen Kakteen gegründet und ist damit der erste Nationalpark, der zum Wohle einer Pflanze errichtet wurde. Unter Schutz stand das Gebiet jedoch schon seit 1934. Besonders spektakulär sind die Wälder aus Kakteen, in denen die stacheligen Gewächse besonders dicht beieinander stehen. Erst mit 200 Jahren erreichen die Giganten der Wüste mit knapp 14 Metern ihre volle Größe.
    Eine weitere Besonderheit des Parks sind die Halsbandpekaris, sie stammen ursprünglich aus Südamerika und fanden erst vor etwa 100 Jahren ihren Weg nach Norden bis nach Arizona. Auf den ersten Blick scheinen sie Wildschweinen sehr ähnlich zu sein, doch sind sie nicht wirklich nah verwandt. Die rotbraunen Neugeborenen müssen bereits an ihrem zweiten Tag flink auf den Beinen sein und ihrer Herde folgen. Das wahre Geheimnis dieses Nationalparks offenbart erst der Regen: Nach einem feuchten Winter verwandelt sich die Wüste in ein Meer aus Blüten.
    Aber die Menge des Regens kann sich von Jahr zu Jahr stark ändern, nach einer schlechten Saison hat sie verheerende Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt. Nach einem guten Winter hingegen ist die sonst so karge Landschaft in alle nur erdenklichen Farben getaucht. Diese atemberaubenden Bilder werden nur noch von dem Paarungstanz der Veilchenkopfelfen übertroffen. Diese besonders farbenfrohen Kolibris werden im Frühling von dem Duft blühender Bartfäden angelockt, das sind Pflanzen, die mit dem heimischen Wegerich verwandt sind.
    Der Nektar ist ein wichtiger Energielieferant für die kleinen Vögel. Die Weibchen bauen winzige Nester aus Pflanzenfasern, Flechten und Federn, die sie mit Spinnweben zusammenhalten. Die felsigen Regionen des Parks sind das Reich der Klapperschlange, die auf den von der Sonne aufgeheizten Steinen Wärme tankt. Dieser faszinierende Bewohner des Saguaro Nationalparks kann dank seines besonderen Sinnesorgans Wärmestrahlung wahrnehmen und sogar nachts jagen.
    Dadurch hält er die Anzahl an Ratten und Mäusen gering und schützt die Kakteen somit vor Verbiss. Der Saguaro Nationalpark ist ein Zuhause für eine weiteres weltberühmtes Tier: der Roadrunner oder auch Wegekuckuck. Er läuft mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 30 Kilometer pro Stunde durch die Wüste. Obwohl er durchaus fliegen kann, versucht er sich lieber als Zweibeiner. Eine Wüste voller Leben. Das Land der Riesenkakteen. Ein wahres Naturwunder Nordamerikas. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Nordalaska ist so menschenleer und unzugänglich wie kaum ein anderes Gebiet auf der Erde. In den Bergen der Brooks Range liegt der Gates of the Arctic Nationalpark, keine Häuser, keine Straßen, nicht einmal Wanderwege gibt es. Gerade einmal 1.000 Besucher verirren sich jährlich hierher. Die Mehrzahl der Touristen zieht es hingegen in den Denali Nationalpark, um Nordamerikas höchsten Berg, den Mount McKinley, zu sehen, oder an die Brooks Wasserfälle, wo riesige Grizzlys nach Lachsen fischen. Auch wenn das spektakulär erscheinen mag, das Gefühl in der Wildnis zu sein, bleibt eher auf der Strecke.
    Ganz anders im Gates of the Arctic Nationalpark, 34.287 Quadratkilometer weglose und unberührte Wildnis fernab von jeglicher Zivilisation: Hier ziehen riesige Karibuherden über Tausende Kilometer zu ihren Weidegründen und kreuzen mit ihren Kälbern eisige Flüsse. Moschusochsen ertragen sowohl arktische Kälte als auch die Invasion der Mücken. Und Arktische Ziesel und Eisfrösche lassen sich während ihres Winterschlafs sogar fast „einfrieren“. Für die wenigen Besucher ist der Nationalpark Gates of the Arctic ein Paradies.
    Nicht nur für Naturliebhaber, sondern auch für Bergsteiger, denn die Granittürme und Steilwände der Arrigetch Peaks sind eine Herausforderung. Er ist Teil einer Reihe von Schutzgebieten: Nach Norden öffnet sich der Nationalpark in eine gigantische Ebene, die bis zur arktischen Küste Alaskas reicht. Dort verbringen Eisbären den Sommer und warten darauf, dass das Nordpolarmeer zufriert. Im Westen erstreckt sich der Kobuk Valley Nationalpark mit seinen einzigartigen arktischen Sanddünen. Und entlang der schroffen Bergketten der Brooks Range ziehen Gruppen von Dallschafen.
    Die riesigen Karibuherden durchqueren diese Region. Die Western Arctic Herde mit etwa 300.000 Tieren ist die größte. Sie hält sich bevorzugt in den Ebenen nördlich der Brooks Range auf, in der sogenannten North Slope. Auf ihren jährlichen Wanderungen überwinden die Karibus nicht nur die Brooks Berge, sondern überqueren mit ihren Jungen auch zahlreiche reißende Tundraflüsse. Keine Straßen, keine Wanderwege und keine Schutzhütten, diese Gegebenheiten machen es einem Besucher nicht gerade leicht, den Gates of the Arctic Nationalpark zu erkunden.
    Es ist eine Welt, die weitgehend ohne Menschen existiert. Ein Schutzgebiet allein um seiner selbst Willen. Grizzlys leben hier so ungestört wie sonst nirgendwo. Nahrung für sie ist allerdings knapp und weit verteilt. Die Bären sind ununterbrochen auf der Suche und beanspruchen riesige Gebiete. Nur an wenigen Stellen versammeln sich im Spätsommer einige von ihnen, um Lachse zu fangen. Weit entfernt vom Meer gibt es dort allerdings deutlich weniger Fische als an den Brooks Falls im Süden Alaskas. Und da Lachse vor dem Laichen keine Nahrung mehr aufnehmen, sind sie auch längst nicht mehr so fett, wenn sie im Inneren Alaskas ankommen.
    Das Klima in Nordalaska ist extrem. Der Winter ist lang und bitterkalt. Alles scheint in dieser Zeit wie tot zu sein. Nur das Nordlicht malt unglaubliche Figuren an den Nachthimmel. Viele Tiere verlassen das Gebiet in dieser Zeit. Wer bleibt, braucht sehr spezielle Anpassungsfähigkeiten, um zu überleben. Die Arktischen Ziesel haben das meisterhaft gelöst: Sie sparen Energie, indem sie im Winterschlaf ihre Körpertemperatur unter den Gefrierpunkt absenken, einmalig für ein Säugetier! (Text: NDR)
  • Im Nordwesten der USA liegt der Olympic Nationalpark, benannt nach dem über 2.300 Meter hohen Mount Olympus. Die Küste des Nationalparks wird von den Naturgewalten geformt. Dank nährstoffreicher Strömungen aus der Tiefsee leben hier die am besten erforschten Orca-Gruppen der Welt, ziehen Seehunde, Seeotter und Seelöwen im Schutz der Tangwälder ihre Jungen auf. Verschiedene Lachsarten wandern zum Laichen in die Flüsse des Olympic Nationalparks im Nordwesten der USA. Sie sind Nahrungsgrundlage von Fischottern und anderen Tieren wie den Orcas.
    Im Frühsommer kommen Sandaale in großen Schwärmen an die Küste des Olympic Nationalparks. Sie sind die Hauptnahrung der Lummen, die in großen Kolonien in den Klippen von Tatoosh Island brüten. Weißkopfseeadler nutzen jede Gelegenheit, unvorsichtige Vögel aus der Menge zu ergreifen, das perfekte Futter für ihre Küken. Im Landesinneren des Nationalparks verbirgt sich ein gewaltiger immergrüner Regenwald. Die uralten Bäume profitieren vom milden Klima und dem reichen Niederschlag.
    Douglas-Hörnchen sind die „Gärtner“ des Waldes, sie verjüngen und vergrößern den Wald, indem sie Tannenzapfenvorräte anlegen, die dann austreiben und zu jungen Bäumen heranwachsen. Diese wiederum werden von den Roosevelt-Wapitis abgeweidet. Der Wald ernährt auch die scheuen Schwarzbären. In den späten Sommermonaten ergänzen Blaubeeren ihren Speiseplan. Um zusätzlich an proteinhaltige Nahrung zu gelangen, kommen Bärenweibchen mit ihren Jungen oft bei Ebbe an die Küste. Dort drehen sie Stein für Stein um.
    Sie haben es auf kleine Krebse abgesehen. In den warmen Sommermonaten suchen Bären und Wapitis in höheren Lagen nach Abkühlung. Dort stehen dann die Bergwiesen in voller Blüte. Der Artenreichtum des Nationalparks spiegelt sich auch in der Pflanzenwelt wider. In den kurzen Monaten des Überflusses legen sich Olympische Murmeltiere und Schwarzwedelhirsche Reserven für den Winter an. Im Winter ragen die schneebedeckten Berge aus dem immergrünen Meer des Regenwaldes, der durch das milde Pazifikklima vor Kälte geschützt ist. (Text: BR Fernsehen)
  • Nur wenige Orte auf der Welt sind so atemberaubend und einzigartig wie der Yellowstone Nationalpark in den USA. Schon früh erkannte man seine Besonderheit und wurde er als erster Nationalpark der USA unter Schutz gestellt. Seine Artenvielfalt, seine unendlichen Wälder und weitläufigen Täler und auch seine einzigartige Lage suchen weltweit ihresgleichen. Er liegt auf dem weltweit größten aktiven Supervulkan! Dadurch bietet er weltberühmte Naturphänomene wie den Geysir Old Faithful oder die Grand Prismatic Spring, eine Thermalquelle, die abhängig von Mikroorganismen und Jahreszeit in unterschiedlichen Farben leuchtet.
    Über einen Zeitraum von drei Jahren ist es den beiden preisgekrönten Filmemachern Oliver Goetzl und Ivo Nörenberg gelungen, dieses faszinierende Naturwunder mit seinen spektakulären Landschaften und spannendem Tierverhalten umfassend zu porträtieren. Die Winter im Yellowstone Nationalpark sind hart und bitterkalt. Selbst für die gut isolierten Bisons, die wieder zu Tausenden über die weiten Ebenen ziehen, eine harte Zeit. Die massigen Tiere müssen ihre Köpfe tief in den Schnee graben, um an das spärlich verbliebene Gras zu gelangen.
    Der Bison, ein Symbol für Ausdauer und Kraft, stand kurz vor der Ausrottung. Nur 23 Tiere waren den Jägern entkommen. Heute gibt es im Yellowstone Nationalpark aber wieder stabile Bestände. Neben dem Bison hat auch ein der Wolf die Natur zurückerobert. Auch er ist gut an den Winter angepasst und versucht sein Glück bei der Jagd auf Wapiti-Hirsche. Während viele Tiere im Winter ihre Energie sparen, kommen die Geysire und heißen Quellen des Parks nie zur Ruhe. Sie bieten vielen Tieren im tiefsten Winter eine willkommene Möglichkeit zum Aufwärmen.
    Die extremen Temperaturunterschiede führen zu faszinierenden Lichtspielen, Wassertropfen verwandeln sich in Sekunden in Eisdiamanten oder kleine Eissternschnuppen. Der Frühling erweckt den Yellowstone Nationalpark zu neuem Leben. Junge Schwarzbären verlassen zum ersten Mal in ihrem Leben das Winterquartier, in dem sie geboren wurden. Eine junge Pumamutter teilt die Beute mit ihrem Nachwuchs. Der Frühling birgt aber auch Gefahren! Das Schmelzwasser verwandelt die Flüsse in reißende Ströme, die für junge Bisonkälber zu einer harten Bewährungsprobe werden. Manchmal werden die Kälber von der Strömung mitgerissen und von ihren Müttern getrennt.
    Eine der dramatischsten Szenen des Films zeigt den tapferen Kampf eines einsamen Kalbes gegen einen Wolf mit einer unerwarteten Wendung des Schicksals. Wenn der Herbst das Laub in alle nur erdenklichen Farben taucht, beginnt die Brunftzeit der Bisonbullen. Atemberaubende Zeitlupenaufnahmen zeigen in dramatischen Bildern, wie die Kolosse aufeinanderprallen. Die Ebenen beben dann förmlich unter ihren Hufen. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen wieder fallen, wird es langsam wieder ruhiger im Yellowstone Nationalpark. (Text: NDR)
  • Der Yosemite Nationalpark im Nordosten Kaliforniens ist ein Ort der Superlative: Fast senkrechte Felswände, darunter der weltberühmte Half Dome, ragen knapp 1.500 Meter in den Himmel. In unmittelbarer Nähe ist ein Wald aus Mammutbäumen, viele davon sind weit über 1.000 Jahre alt. Mit fast 740 Metern sind die Yosemite Falls die höchsten Wasserfälle Nordamerikas. Die Tierwelt im Park ist nicht weniger faszinierend: Im Schatten des markanten Felsvorsprungs El Capitan geht der scheue Rotluchs auf Beutefang und zieht seine Jungen auf, Kojoten und Steinadler liefern sich spektakuläre Kämpfe und Schwarzbären werden zu geschickten Ameisenfressern.
    Der Yosemite Nationalpark ist in vielerlei Hinsicht ein Ort der Extreme. Im Winter hängt der Nebel wie ein Schleier über dem vielleicht berühmtesten Tal der Welt, dem Yosemite Valley. Für die Tiere des Nationalparks eine harte Zeit, denn an Nahrung zu gelangen ist schwierig. Der Rotluchs hat eine ganz besondere Technik entwickelt, um unter Schnee und Gras Wühlmäuse aufzuspüren. Auch der Kojote jagt kleine Nagetiere. Für ihn kann es gefährlich werden, wenn sich ein Steinadler für seine Beute interessiert. Mit fast zweieinhalb Metern Spannweite ist der Greifvogel ein ernst zu nehmender Gegner.
    Die beiden Konkurrenten liefern sich hin und wieder einen dramatischen Kampf. Mit dem Frühling taucht neues Leben im Park auf. Die Rotluchsmutter hat Nachwuchs und zeigt den Kleinen, wie man jagt. Nun werden auch die Schwarzbären wieder aktiv. Nach Monaten des Winterschlafs sind sie ausgehungert und zeigen sich bei der Nahrungssuche äußerst flexibel, weder Fische noch Ameisen verschmähen sie. Zu den Wahrzeichen des Nationalparks gehören auch die gewaltigen Wasserfälle. Darunter die Yosemite Falls, die zu den höchsten Wasserfällen der Welt gehören.
    Im Frühling schwellen sie durch das Schmelzwasser an. An den Ufern des Merced River ist der Sierra-Molch in Paarungsstimmung. Dieser Schwanzlurch kommt nur in den Bergen der Sierra Nevada vor und ist sehr selten. Der Sommer ist eine extrem trockene Zeit. Nicht selten reicht ein Funke, um verheerende Waldbrände zu entfachen. Für die einen ein Fluch, für die uralten Mammutbäume ein Segen. Denn durch die zerstörerische Kraft des Feuers bekommen sie mehr Platz zum Wachsen. Ihre Samen brauchen sogar die Hitze des Feuers, um keimen zu können.
    Wenn das Jahr zur Neige geht, ist es an der Zeit Reserven für den Winter anzulegen. Besonders fleißig sind dabei die Pfeifhasen und Murmeltiere. Ständig auf der Hut vor Raubtieren sammeln sie Gräser und Blätter. Vor allem in den höheren Lagen des Nationalparks wird es bald eisig kalt sein. Während der über dreijährigen Dreharbeiten für die Reihe „Amerikas Naturwunder“ entstanden spannende Tiergeschichten und atemberaubende Flugaufnahmen von den Naturdenkmälern des Yosemite Nationalparks. Erst aus der Vogelperspektive wird die wahre Größe der weltberühmten Felsformationen El Capitan oder Half Dome sichtbar. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Andalusien ist ein Ort der Gegensätze: Der trockenste Landstrich Europas, die Wüste von Tabernas, und die gewaltigen Sümpfe des Doñana-Nationalparks gehören ebenso zu der südlichsten spanischen Provinz wie die riesigen lichten Eichenwälder. Für den alten Leithengst in den Sümpfen der Doñana ist das letzte Jahr angebrochen. Er ist schwach und muss die Stuten und Fohlen einem Rivalen überlassen. Am Ende eines langen und unbarmherzigen Sommers verstößt die Herde ihren einst so stolzen Anführer. Nicht weit von den Sümpfen entfernt erstrecken sich Stein- und Korkeichenwälder. Sie sind die Heimat der weltberühmten andalusischen Kampfstiere.
    Im Schatten der knorrigen Bäume führen sie ein Leben wie im Paradies. Doch im Alter von drei Jahren findet ihr friedvolles Dasein ein jähes Ende: In der Stierkampfarena treten sie zu einem aussichtslosen, tödlichen Duell an. Himmel und Hölle, in Andalusien liegen sie nah beieinander. In der Wüste von Tabernas ist Wasser Mangelware. Hier überleben nur Kreaturen, die sich der Trockenheit anpassen können: Schwarzkäfer, Perleidechse und Skorpione kommen nur in den frühen Morgenstunden aus ihren Verstecken. Hier, wo erbarmungslose Hitze herrscht, müssen alle mit ihren Reserven haushalten.
    Bis der erlösende Winterregen fällt und die Ödnis für kurze Zeit zum Paradies wird, vergeht noch einige Zeit. Extreme Gegensätze zeigen sich auch im Wesen der Bewohner Andalusiens: Die andalusische Bevölkerung lebt in Stimmungen zwischen ausgelassener Lebensfreude und tiefer Religiosität. So ist zum Beispiel alljährlich zu Pfingsten der kleine Ort El Rocío die Kulisse für die größte Wallfahrt Spaniens. Zwei Jahre lang war das Team um Jan Haft unterwegs, um die Natur und die prunkvollen Feste in wundervollen Aufnahmen und Perspektiven einzufangen. (Text: NDR)
  • Im Westen Europas liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden gigantische Tiere ein Schlaraffenland, seltene Tiere Schutz und Nahrung, brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen. Mitten im Atlantik, weitab von jeder Küste, erstreckt sich eine Wasserwüste. Hier wachsen keine Pflanzen, bilden sich keine Korallen. Weit und breit gibt es kein Lebenszeichen. Dennoch tauchen an manchen Orten wie aus dem Nichts riesige Fischschwärme auf. Und mit ihnen ihre Räuber, Delfine etwa. Die intelligenten Tiere jagen in Teams, treiben ihre Beute zusammen und schlagen zu.
    Geht man Hochseeoasen wie dieser auf den Grund, stößt man nahezu immer auf Unterwasserberge. Ihre Geschichte hat vor 16 Millionen Jahren begonnen: Einst waren Amerika und Eurasien vereint. Als ihre Kontinentalplatten auseinanderdrifteten, bildete sich ein gewaltiger Spalt, der bis heute auseinanderstrebt. Meereswasser ergoss sich in die Lücke: der Atlantik, das jüngste Meer der Erdgeschichte, war geboren. Magma quoll aus dem Riss im Erdmantel empor und formte das längste Gebirge der Welt: den Mittelatlantischen Rücken.
    16.000 Kilometer erstreckt er sich von der Arktis bis in die Antarktis. Mancherorts erhebt sich die Gebirgskette bis über das Wasser: Island, die Azoren, Ascension Island oder die Inselgruppe von Fernando de Noronha vor Brasilien sind sichtbare Beispiele. Allen ist eines gemeinsam: an ihren unterseeischen Bergflanken staut sich das Wasser und wird nach oben gepresst. Mit ihm gelangen auch die Nährstoffe der Tiefsee an die Meeresoberfläche. Die wiederum sind Nahrung für all die Tiere, die nicht in die Tiefen tauchen können, und sorgen an den Berghängen für eine reiche Meeresvielfalt.
    Für das Leben an Land spielen das Alter und die Lage der Inseln eine Rolle: Ascension Island, noch jung und mitten im Meer, bot vor dessen Kolonialisierung gerade einmal einem einzigen größeren Landtier Lebensraum: der Ascension-Krabbe. Unermüdlich wandern Heerscharen der Krustentiere jedes Jahr kilometerweit ans Meer, um ihre Eier abzulegen. Auf Fernando de Noronha dagegen herrscht üppiges Grün. Tausende Meeresvögel brüten dort. Dank der Nähe zu Brasilien konnten Pflanzensamen und Vogelarten sich hier gut einnisten.
    Nirgendwo aber ist der Nahrungsreichtum so unermesslich wie rund um Südgeorgien, mitten im sturmumtosten Südatlantik. Auf Südgeorgien gibt es die größten Pinguinkolonien der Erde. 90 Prozent der Weltpopulation an Südlichen Mähnenrobben bringen dort ihre Jungen zur Welt. Hier zeigt sich, wie Berge, die aus dem Feuer entstanden sind, die Wasserwelt verwandeln: von einer Wüste in eine Oase. Zu verdanken ist all das jener gewaltigen geologischen Kräfte, die einst auch ihn entstehen ließen: den Atlantik, den Ozean der Extreme. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Im Westen Europas liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden gigantische Tiere ein Schlaraffenland, seltene Tiere Schutz und Nahrung, brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen. Die Karibik ist das Sonnenparadies im Atlantik. In Korallenriffen, Seegraswiesen und Mangrovenwäldern entwickelt sich üppiges Leben. Unzählige Fische haben hier ihre Kinderstuben, seltene Kolosse wie die Manatis finden alles, was sie zum Leben brauchen. Atlantische Fleckendelfine bringen hier ihre Jungen zur Welt. Der Februar ist der kälteste Monat in der Karibik, dennoch ist das Wasser bereits 23 Grad warm.
    Von Monat zu Monat wird es dann wärmer, richtig heiß, die Macht der Sonne wird immer stärker, immer gnadenloser. Im Juli ist die Sonne bereits so intensiv, und damit auch die UV-Strahlung, dass einige Korallen ihre hitzeempfindlichen Algen abstoßen, die sie normalerweise mit Nährstoffen versorgen. Einige strahlen als eine Art Sonnenschutz Licht ab. Doch diese Fähigkeit haben längst nicht alle Korallen. Viele Tiere suchen Schutz im Schatten. 5.000 Kilometer entfernt bahnt sich eine Katastrophe an. Heiße Winde aus der Sahara wehen hinaus auf den offenen Atlantik und sorgen dafür, dass enorme Mengen an Wasserdampf aufsteigen.
    Wolken bilden sich, das Wasser kondensiert. Riesige Wolkenwirbel drehen sich über dem Atlantik, brausen immer weiter gen Westen und wachsen mit jedem Kilometer: ein Hurrikan entsteht. Hat er schließlich die Karibik erreicht, kann er an einem Tag so viel Energie entladen wie bei der Explosion von 640.000 Atombomben vom Typ Hiroshima freigesetzt würde. All die Energie stammt nur aus der Verwandlung von Dampf in Wasser. Zurück bleiben zerstörte Orte, überflutete Küsten und im Meer abgebrochene Korallenstöcke, verschlammte Mangrovenwälder, Delfinfamilien, die getrennt wurden.
    Doch im tropischen Atlantik hat sich das Leben an diese Naturgewalten angepasst. Das verzweigte Dickicht der Mangrovenwurzeln schützt nicht nur Küsten, sondern bietet unzähligen Tieren ein Rückzugsgebiet während des Sturms. Wellen und Wind sorgen dafür, dass sich die Sämlinge der amphibischen Bäume verbreiten. Und bei den Delfinen gibt es nach Hurrikanen oft einen Babyboom. Wer in den Atlantikregionen zu Hause ist, muss lernen, mit den beiden Extremen im Ozean zurechtzukommen. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Im Westen Europas liegt ein Meer, das von Extremen beherrscht wird. Hier finden gigantische Tiere ein Schlaraffenland, seltene Tiere Schutz und Nahrung, brauen sich lebensbedrohliche Stürme zusammen, kämpfen Menschen mit gefährlich hohen Wellen. Alljährlich ereignet sich im Winter vor der Küste Nordnorwegens ein Naturspektakel: Milliarden Heringe kommen zusammen, um zu laichen. Ein Paradies für viele Tiere, die sich von den Fischen ernähren. Eine Buckelwalkuh ist 4.000 Kilometer mit ihrem jungen Kalb quer durch den Atlantik gezogen, um an dem großen Fressen teilzuhaben.
    Sie haben dabei quasi ein ozeanisches Transportmittel genutzt: den Golfstrom, einen der wärmsten und mächtigsten Ströme der Weltmeere. In der Karibik kommt er, getrieben von den Passatwinden, in Gang und lädt sich in den flachen Gewässern rings um die Inseln mit Sonnenwärme auf. Die Dimensionen sind gewaltig: Jede Sekunde gelangt Wärme, die einer Milliarde Megawatt entspricht, aus der Karibik bis in den Nordwestatlantik, mehr als das 2.000-fache der gesamten Kraftwerksleistung Europas. Nicht nur die Wale nutzen das gigantische Förderband, auch Fächerfische, Lederschildröten, Thunfische und Delfine reisen energiesparend ein Stück weit mit.
    Ihr Ziel sind stets nahrungsreiche Regionen wie die Ostküste Kanadas oder die Westküsten der Britischen Inseln. Durch Strömungsturbulenzen und starke Winde werden massenweise Nahrungspartikel aus der Tiefsee in obere Wasserschichten transportiert. Auch der Mensch profitiert vom Golfstrom. Auf der Höhe von Neufundland wechselt die Meeresströmung ihren Kurs von Nord nach Ost, eine Folge der Erdumdrehungskraft. Ideal für Händler, die nach der Entdeckung Amerikas Waren von der Neuen in die Alte Welt transportierten.
    Doch bringt der Golfstrom auch Tod und Zerstörung. Die durch ihn entfachten Westwinde bauen im Nordatlantik oft haushohe Wellen auf. Die Schiffe der vielen Atlantikfischer sind ihnen völlig ausgeliefert. Auf dem stürmischen Nordatlantik ist jede Fangfahrt eine Herausforderung und oft ein Spiel mit dem Leben. Der Film zeigt, welche enorme Wirkung der Golfstrom auf den gesamten Nordatlantik hat. Ohne ihn wäre der Ozean zwischen Amerika und Europa nicht das, was er ist: das nährstoffreichste und zugleich wildeste Meer der Welt. (Text: NDR)
  • Diese Folge aus der Serie „Auf Leben und Tod“ des Produzenten Alastair Fothergill begibt sich in die endlosen Weiten der Ozeane. Das offene Meer ist eine gewaltige Wildnis, die mehr als 70 Prozent der Oberfläche des Planeten Erde bedeckt. Doch der Großteil davon ist eine Wasserwüste, in der es kaum Nahrung gibt. Das Leben konzentriert sich an nur wenigen Stellen. Wie aber findet man solche Hotspots? Raubtiere sind ständig mit der Suche und der Verfolgung ihrer Beute beschäftigt. Gerade weil die Jagd im Ozean so schwierig ist, haben sich dort einige der bemerkenswertesten Jäger der Welt entwickelt.
    Nur die Spezialisten unter ihnen haben eine Chance zu überleben. Selbst wenn die Räuber der Meere Nahrung gefunden haben, bringt das Fangen der Beute eine Fülle neuer Probleme mit sich. Das gilt besonders für den Blauwal, den größten Jäger der Erde. Er schwimmt Tausende Kilometer durch die Ozeane auf der Suche nach Krill, einem der kleinsten Lebewesen im Meer. Dank seiner enormen Größe kann der Wal auf einmal einen ganzen Schwarm dieser Krebstiere verschlingen. Denkbar anders, aber ebenfalls ein bemerkenswerter Jäger ist der Fregattvogel. Da seine Federn nicht wasserdicht sind, darf er nicht nass werden.
    Trotzdem jagt er auf dem offenen Meer. Die Vögel verlassen sich dabei auf die Hilfe von Goldmakrelen, deren Beute bei der Flucht aus dem Wasser springt. Es sind fliegende Fische, die bis zu 100 Meter durch die Luft gleiten können. Sie wähnen sich außerhalb ihres eigentlichen Elements, dem Wasser, in Sicherheit, werden aber schon von den Fregattvögeln erwartet und abgefangen. Doch auch Haie, Seelöwen, Ostpazifische Delfine, Albatrosse und der skurrile Sargassofisch haben außergewöhnliche Methoden entwickelt, um im offenen Ozean zu jagen. (Text: NDR)

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Expeditionen ins Tierreich online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…