bisher 155 Folgen, Folge 116⁠–⁠138

  • Folge 116 (30 Min.)
    Am 1. September wählen Sachsen und Thüringen neue Landesparlamente. Folgt man den Umfragen, liegt die AfD seit Monaten stabil deutlich vor den anderen Parteien. Im Herbst könnte sie nicht nur stärkste Kraft werden, sondern auch zum ersten Mal Macht auf Landesebene gewinnen. Thüringens AfD-Chef Björn Höcke verkündete schon im letzten Herbst: „Wenn wir wirklich in Richtung 40 Prozent gehen sollten, dann kann man eine so starke Partei, eine so starke Fraktion nicht mehr von der Regierung fernhalten.“ Und Jörg Urban, Vorsitzender der AfD in Sachsen, droht einen radikalen „Kassensturz“ an. Was würde das, was könnte das bedeuten? Dieser Frage gehen die Reporter Thomas Datt und Nina Böckmann in ihrem „exactly“ nach – sie treffen AfD-Politiker, Anhänger der Partei, Expertinnen und Leute, die davon direkt betroffen sein könnten – oder es schon heute sind. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 26.06.2024 MDR
  • Folge 117 (27 Min.)
    Das „raumübergreifende Großgrün“ – ein Klassiker im Behördendeutsch. Gemeint ist: ein Baum! Klingt lustig. Ist aber in Behördenpost richtig fies. Zum Beispiel wenn in Briefen und Formularen diese Monsterwörter auftauchen: „Einstehensgemeinschaft“, „Beelterung“ oder „Rechtsbehelfsbelehrung“. exactly-Reporter David Straub fragt, warum uns Behördensprache oft so quält.
    Man kann sich über die Begriffe lustig machen, aber wenn die Post im Briefkasten liegt, reagieren die meisten genervt. Für manche ist die komplizierte Behördensprache sogar ein wahr gewordener Alptraum. Doch bei der Steuererklärung, beim Antrag auf Arbeitslosengeld, Wohngeld oder Bafög ist es nötig, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Sonst gibt es kein Geld. In der öffentlichen Verwaltung scheint es ohne komplizierte Ausdrücke und juristische Monsterwörter nicht zu gehen. Das Deutsch ist selten einfach und verständlich.
    Für das exactly hat sich Reporter David Straub mit Menschen getroffen, die große Probleme mit den verwirrenden Formularen haben, und auch mit solchen, die beim Ausfüllen ihre Hilfe anbieten. Eigentlich scheinen sich alle einig zu sein: Die Sprache ist schwer zu verstehen und Fehler passieren dadurch viel zu leicht. Wer seine Post nicht aufmacht, kann in die Schuldenfalle rutschen und schlimmstenfalls seine Wohnung verlieren. Und: wer Wut auf die Behörden hat, weil er sie nicht versteht, der verliert auch leicht den Glauben ans ganze System. Deutschland und seine Ämter werden zum Feinbild.
    Wie sieht man das in den Behörden? Und gibt es dort schon Bewegung, die Sprache zu vereinfachen?
    Ein Film von David Straub. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 03.07.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 01.07.2024 ARD Mediathek
  • Folge 118 (30 Min.)
    In einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu „Altersbildern und Altersdiskriminierung“ gaben dreißig Prozent der 16- bis 24-Jährigen an, in den vergangenen zwei Jahren „häufig“ aufgrund des Alters „ignoriert oder nicht ernst genommen“ worden zu sein. Welche Folgen hat es, wenn junge Menschen aufgrund ihres Alters diskriminiert werden? Dieser Frage geht „exactly“-Reporterin Pauline Vestring nach. Wegen seines Alters weniger ernst genommen zu werden, das kennt auch Hannes Kreschel aus Halle.
    Er kandidiert zum ersten Mal für die Kommunalpolitik. Der 21-jährige SPD-Kandidat ist auf TikTok und Instagram aktiv: „Da heißt es zum Beispiel, dass ich noch nie richtig gearbeitet habe, dass ich mit meinem Aussehen noch grün hinter den Ohren bin. [ …] Du bist jung und hast kein Recht, deine politische Meinung zu äußern.“ Hannes Kreschel erlebt, dass es schwierig ist, junge Menschen politisch anzusprechen. Dabei ist eine seiner Forderungen, dass Halle (Saale) mehr Jugendclubs und mehr Begegnungsorte für jüngere Einwohnerinnen und Einwohner bekommt.
    „Exactly“ begleitet ihn im Wahlkampf und schaut, ob er die Menschen in Halle (Saale) mit seiner Politik überzeugen kann. Welche Folgen es hat, wenn junge Menschen sich nicht ernst genommen fühlen, beschreibt die Sozialpsychologin Dr. Janine Dieckmann. Sie beschäftigt sich am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena mit Diskriminierung. Sie beschreibt, dass junge Menschen frustriert sind und sich zurückziehen, wenn sie Altersdiskriminierung erfahren.
    Sie betont, dass die Diskriminierung von jungen Menschen noch nicht so stark als Problem oder Herausforderung wahrgenommen werde. Dies liege zum Teil daran, dass sie für Betroffene schon fast als normal zum Alltag gehöre. Die Perspektive junger Menschen zähle oft weniger und deshalb werde die Situation oft nicht als diskriminierend erkannt. Auch die Tischlerin und Influencerin Isabelle Vivianne kennt das Gefühl, aufgrund ihres Alters unterschätzt zu werden. Auf Instagram setzt sie sich dafür ein, Vorurteile über ihre Generation, die Generation Z, abzubauen.
    Sie ist dabei, sich selbstständig zu machen. „Exactly“ begleitet sie auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit und zeigt, welche Hürden dabei auf junge Menschen zukommen können. Welche Auswirkungen hat Altersdiskriminierung und wie kann sie abgebaut werden? Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Ferda Ataman, fordert unter anderem, das Alter mit in Artikel 3 des Grundgesetzes aufzunehmen. Das würde zum Beispiel mehr Bewusstsein für das Thema Altersdiskriminierung schaffen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 17.07.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 15.07.2024 ARD Mediathek
  • Folge 119 (27 Min.)
    Bier, Wein, Sekt oder Schnaps – für Schwangere ist Alkohol ein No-Go. Denn trinken werdende Mütter in der Schwangerschaft Alkohol, besteht ein hohes Risiko, dass die Kinder mit schweren Schäden geboren werden. Trotz dieser Schäden gilt das fetale Alkoholsyndrom FAS selbst nicht als Behinderung. exactly trifft Betroffene, die um jede Hilfe vom Staat kämpfen müssen.
    Es ist oft ein langer Weg, ehe Pflege- oder Adoptiveltern überhaupt herausfinden, dass ihr Kind an der fetalen Alkoholspektrumstörung FAS leidet. Zu dieser Behinderung kann es kommen, wenn die leibliche Mutter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat, etwa aufgrund einer Sucht. exactly-Reporter Thomas Kasper trifft Familien, in denen diese Situation eingetreten ist. Er spricht mit den Eltern und begleitet einen zwölfjährigen Jungen mit FAS in seinem Alltag. Welche Einschränkungen erlebt er?
    „Das Gemeine an FAS ist: Es passt in keine Schublade. Es gibt keine Checkliste, wo man sagt, er hat das, er hat das, er hat das. Er hat also FAS“, erzählt ein Pflegevater. Eine Pflegemutter berichtet, dass sie erst durch ihre Nachfrage beim Jugendamt nach der Akte ihres Pflegekindes auf Hinweise gestoßen ist, dass er unter der Krankheit leiden könnte. FAS wird häufig nicht erkannt, obwohl geistige und körperliche Beeinträchtigungen vorliegen. Abhängig von Zeitpunkt und Umfang des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft, können beim FAS-Kind als Folgen organische Schädigungen zum Beispiel am Herzen, den Nieren oder den Sinnesorganen auftreten. Fast immer ist auch das Gehirn geschädigt. Die Diagnose heißt dann häufig: fehlendes Arbeitsgedächtnis. Die Schäden bleiben oft lebenslang.
    Regelmäßig gibt es Probleme bei der Anerkennung von Behinderungsgraden und der Beantragung von Hilfe für die Kinder und Jugendlichen. FAS-Expertin Dr. Hoff-Emden erzählt, dass die Pflege-, Adoptiveltern oder Bezugspersonen sich oft als Bittsteller fühlen, wenn sie bestimmte Gelder beim Staat beantragen.
    Was macht die Politik, um FAS-Betroffene zu unterstützen? Bundestagsabgeordnete Simone Borchardt von der CDU und MdB Nezahat Baradari von der SPD, die beide Mitglied im Gesundheitsausschuss sind, beziehen in der Reportage zu der Problematik Stellung.
    Ein Film von Thomas Kasper. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 29.07.2024 ARD Mediathek
  • Folge 120 (29 Min.)
    Migration, Preise für Lebensmittel und Energie, Mangel an Wohnungen: Was beschäftigt die Bürger vor den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg, was ist ausschlaggebend für ihre Entscheidung zur Wahl am 1. September? Exactly-Reporter haben das stellvertretend in Hildburghausen in Thüringen gefragt.
    Katharina Schmidt saß bis 2023 für die Grünen im Kreistag; dann trat sie aus der Partei aus, weil sie immer weniger mit der Politik der Bundespartei anfangen konnte. Thomas Imber ist Vorsitzender des Schützenvereins „Schleusinger Schützengilde 1474 e.V.“ und kann verstehen, dass sich die Menschen eine Alternative zu den etablierten Parteien suchen. Aus seiner Sicht tun das viele, weil sie der Bundesregierung, der Ampel, einen Denkzettel verpassen wollen. Und auch er selbst fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Versprechungen, wie zum Beispiel Ziele im Wohnungsbau seien nicht eingehalten worden. Seine Auftragslage als Bauingenieur ist stark eingebrochen.
    Bei vielen hat sich Frust aufgestaut. Sichtbar wird dies montags auf dem Marktplatz. „Wir sind das Volk“ lautet die Parole der Montagsspaziergänger, die hier einmal die Woche ihre Demo veranstalten. Frank Schelhorn ist einer von ihnen. In seiner Freizeit pflegt er die Obstbäume auf seinen Streuobstwiesen. Das Vertrauen in Parteien und Staat hat er verloren, als die Grundrechte während der Corona-Pandemie eingeschränkt wurden.
    In Hildburghausen ist das schwindende Vertrauen in die etablierten Parteien besonders auffällig – bei der Wahl des Stadtrats im Mai konnte die CDU aufgrund von Mitgliederschwund gar nicht mehr antreten; im Kreistag bekamen Wählerbündnisse doppelt so viele Stimmen wie noch 5 Jahre zuvor.
    In einer von Krisen geprägten Zeit sind es die großen Themen, die die Menschen bei ihrer Wahlentscheidung beeinflussen: Der Krieg in der Ukraine, die schleppende Aufarbeitung der Corona-Politik der Bundesregierung, Inflation und Energiekrise, Migration und Klimawandel. Viele in Hildburghausen denken anders über diese Themen als das politische Berlin oder auch die städtisch geprägte Presse. Doch eine Diskussion darüber, so fühlt es sich für viele an, sei kaum noch möglich. Was sich die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt eint, ist die Sehnsucht danach, dass die Menschen wieder miteinander ins Gespräch kommen, unabhängig von ihren politischen Überzeugungen.
    Ein Film von Ben Arnold und Christin Simon. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 19.08.2024 YouTube
  • Folge 121 (37 Min.)
    Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hat die AfD bei den 18- bis 24-Jährigen am meisten an Stimmen gewonnen. Bedeutet das, es gibt einen Rechtsruck in Generation Z?
    Die MDR Investigativ-Reporter sprechen mit den jungen Menschen und Jugendlichen der sogenannten Gen Z, die in der Vergangenheit oft als politisch und klimabewusst beschrieben wurde. Dafür besuchen sie ein Simson-Treffen in Zwickau – das ist ein Festival, auf dem auch rechtsextreme Symbole auftauchten. Außerdem verfolgen sie Diskussionen in einem Berufsschulzentrum in Freiberg und begleiten die Wahlentscheidung eines Erstwählers zur Europawahl.
    Diverse Gründe werden genannt, warum einzelne Gen Zler sich für rechts bis rechtsextreme Parteien entscheiden. Die einen beschreiben ihre alltäglichen Probleme rund um Arbeit und Geld und meinen, die AfD böte Lösungen dafür. Andere betonen die Social Media-Präsenz der Partei. Jamie findet, die AfD beweise Humor auf TikTok, und das finde er gut. Die AfD sei einfach überall präsent, gerade auf dem Land in Ostdeutschland, erzählt ein junger Mann den Reportern. Oder liegt es an den Krisen, die sich in dem jungen Alter der Gen Zler bereits häufen? Inflation, Corona, der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel – all das hat das Potenzial, das Wahlverhalten in einer Demokratie zu beeinflussen.
    Die Sozialpsychologin Johanna Niendorf forscht zu politischen Einstellungen bei jungen Menschen. Sie spricht von einem sich umkehrenden Trend: „Ich würde das so interpretieren, dass wieder eine stärkere Angleichung stattfindet an die ältere Generation. Und das auch verbunden mit dieser eher konservativeren, stabilitätsgerichteten Perspektive. Also mit so einer stärkeren Orientierung auf die CDU und auf die AfD.“ Auch die Gen Z hätte das Potenzial für autoritäre Einstellungen. Das ist nicht nur den Baby Boomern, Generation X und den Millennials vorbehalten.
    Ein Film von Tobias Sylvan und Oliver Matthes. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 18.09.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 16.09.2024 YouTube
  • Folge 122 (30 Min.)
    Liveshows, Podcasts, Magazine, TV-Sendungen: Wahre Verbrechen erreichen in Deutschland ein Millionenpublikum. Laut einer Datenauswertung der Opferhilfe Weisser Ring geht es in 76 Prozent aller Folgen von Verbrechens-Podcasts um Mord und Totschlag. Reporter Daniel Tautz blickt für „exactly“ auf das True-Crime-Phänomen und schaut, was die Berichte mit Opfern und Angehörigen machen. [ …]
    „Wenn man nur Zahlen und Fakten nennt, gucken die Leute einfach nicht hin“, erklärt Constanze Jacob. Sie ist Reporterin der MDR-Sendung „Kripo live“. „exactly“ begleitet einen Drehtag für eine Sendung, in der über einen sexuellen Übergriff auf eine junge Frau in Magdeburg berichtet wird. Beim Dreh steht Constanze Jacob vor vielen ethisch-moralischen Fragen. „Kripo live“ setzt auf die Chancen von True Crime: Möglicherweise ein Verbrechenaufklären zu können. Doch nicht in allen True-Crime-Formaten geht es um die Aufklärung von Verbrechen. Reporter Daniel Tautz besucht eine gewaltige Liveshow des Podcast-Duos „Weird Crimes“.
    Die beiden Moderatorinnen besprechen den Fall der Bhagwan-Bewegung und die Taten von Ma Anand Sheela. Sie holen die Täterin von damals live auf die Bühne. Die Reportage zeigt, wie das Publikum reagiert.Täterkult zu betreiben ist eine häufige Kritik an True-Crime-Formaten. Und je unfassbarer ein Fall ist, desto größer sind die Chancen, dass er immer und immer wieder erzählt wird. Das mysteriöse Verschwinden des 28-jährigen Lars Mittank während seines Bulgarien-Urlaubs liefert seit zehn Jahren immer wieder Stoff für True-Crime-Formate. Der Privatermittler, der auch heute noch nach Lars Mittank sucht, sagt über die Podcasts: „Zehn Prozent sind gut gemacht, der Rest ist schlecht“.
    Seine Kritik: Die meisten Formate würden keinen Kontakt zu den Angehörigen aufnehmen. Die Redaktion von „Zeit Verbrechen“ versucht da anders vorzugehen. „Wie könnte ich eine Geschichte über einen Mordfall an einem 15-jährigen Mädchen machen, wenn ich nicht mit den noch lebenden Verwandten dieses Mädchens sprechen würde?“, fragt Chefredakteur Daniel Müller. „Dann mache ich die Geschichte nicht.“ Wie kritisch ist das Phänomen um True-Crime-Formate und was fordern Verbrechens-Opfer und deren Angehörige? (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.09.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 23.09.2024 ARD Mediathek
  • Folge 123 (16 Min.)
    Gorbitz ist ein Plattenbaugebiet am Stadtrand von Dresden. Die AfD hat in diesem Stadtteil die besten Ergebnisse der Landeshauptstadt eingefahren: 36%. In manchen Straßenzügen sind es sogar 50%. Warum ist das so? Wählt arm rechts? Ein Drittel der Menschen in Gorbitz sind armutsgefährdet – viel mehr als in anderen Gegenden der Stadt. Außerdem leben hier besonders viele Migranten, weil die Mieten hier noch erschwinglich sind.
    Exactly Reporter Leon Grüninger zeichnet in seinem Film einfühlsam ein Stimmungsbild aus dem Kiez. Hier traf er Clemens. Der Gorbitzer geht zum Niedriglohn putzen, Schulden drücken ihn. „Im April habe ich tagelang hungern müssen, weil das Geld nicht gereicht hat.“ Hoffnung auf Veränderungen hat er keine. Resignation – das hört der Reporter hier oft. Für die Seniorin Sigrid Jugel dagegen, ist das Viertel lebenswert. Es gäbe aber viel Sozialneid gegenüber Migranten – das stärkste Argument für die AfD.
    Der Menschen in Gorbitz erzählen dem Reporter von ihrer Angst vor Kriminalität und dem starken Gefühl des Abgehängtseins. Der Ökonom Max Krahé sieht in der sozialen Ungleichheit und der staatlichen Sparpolitik einen Grund für den Rechtsruck. „Das kürzen öffentlicher Ausgaben um ein Prozent führt zu drei Prozentpunkten mehr Stimmen für extreme Parteien.“ (Text: ARD Mediathek)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.09.2024 ARD Mediathek
    • MDR: Captagon - Drehkreuz Deutschland
    Folge 124 (32 Min.)
    Vermehrt wird das süchtig machende Aufputschmittel Captagon über Deutschland geschmuggelt – in Milliarden Höhe. Denn im Nahen Osten werden Lieferungen aus Syrien und dem Libanon stark kontrolliert und damit fast unterbunden. In Deutschland werden einzelne Handlanger abgeurteilt, die Hintermänner allerdings bleiben unbehelligt, da Strukturermittlungen in diese Richtung nicht stattfinden.
    Das erzählt uns auch ein Mann, der als Captagon-Schmuggler verurteilt wurde. Er sagt: Die Drahtzieher in seinem Fall sind bis heute nicht ermittelt. In den vergangenen drei Jahren wurden allein in Deutschland Tabletten im Wert von etwa 130 Mio Euro beschlagnahmt – das sind allerdings nur etwa 10% der geschmuggelten Drogen.
    Ein neuer Handelsweg läuft nach unseren Recherchen über den Nordirak nach Deutschland und dann in die Abnehmerländer wie Saudi-Arabien. Sicherheitsexperten fordern, dass endlich auch in Deutschland Strukturermittlungen stattfinden müssen, um den Captagon-Handel noch rechtzeitig unter Kontrolle zu bringen. (Text: ARD Mediathek)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 06.11.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 08.10.2024 ARD Mediathek
    • ARD Mediathek: Todesdroge Fentanyl - kommt die Opioidwelle jetzt nach Deutschland?
    Folge 125 (32 Min.)
    Fentanyl kennt man vor allem als Horror-Droge mit dramatischen Auswirkungen aus den USA, wo der Stoff eine Opioid-Krise ausgelöst hat. Verwahrloste Menschen bevölkern die Straßen, es gibt tausende Tote zu beklagen. Überdosierung von Fentanyl ist bei jungen Menschen in den USA inzwischen die häufigste Todesursache. In Deutschland wurden in den letzten Jahren nur Einzelfälle registriert. Doch 2023 wurde Fentanyl immer häufiger auch als Beimischung in Heroin gefunden. Eine Verknappung von Heroin durch die Taliban in Afghanistan kann das ausgelöst haben. Ist der Stoff inzwischen auch hierzulande ein Problem? Reporter Thomas Kasper recherchiert seit Jahren in der Drogenszene. Er findet heraus, dass die Substanz auch in Ostdeutschland schon zum Drogen-Alltag gehört, überall preiswert zu haben ist und zeigt, was für verheerende Folgen das hat. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 16.10.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 14.10.2024 ARD Mediathek
    • ARD Mediathek: Keine Wohnung, keine Hilfe - Wie Maxim kämpft und der Staat versagt
    Folge 126 (29 Min.)
    Heroin, Kokain, Crystal, Gras – Maxim aus Halle ließ 10 Jahre lang kaum etwas aus. Partys, Abstürze, Straftaten und am Ende Obdachlosigkeit – das war sein Leben. Als er ganz unten war, endlich ein Rettungsanker: die Substitution, Ersatzdrogen. Eigentlich müsste es ihm jetzt gut gehen. Aber er kommt nicht raus aus dem Dreck. Ist immer noch obdachlos, ständig pleite und ohne Zukunft. Warum? Der Reporter Thomas Kasper begleitet den 28-jährigen Maxim ein Jahr lang und fragt sich, warum staatliche Hilfe wie die von Sozialarbeitern, Bewährungshelfern, Betreuern, Maxim nichts bringt. Versagt der Sozialstaat? (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 23.10.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 21.10.2024 ARD Mediathek
  • Folge 127 (29 Min.)
    Tan Caglar und Jan Reicherdt (rechts) im Gespräch.
    Etwa 39 Prozent der deutschen Unternehmen kommen ihrer Beschäftigungspflicht von Menschen mit Behinderungen vollumfänglich nach. Klingt nach einer zunehmend inklusiven Arbeitswelt, doch Diskriminierung, Vorurteile und Unverständnis gehören für viele Menschen mit Behinderungen nach wie vor zum beruflichen Alltag. Sind sie in einer leistungsorientierten Gesellschaft schlicht zu unbequem für Arbeitgeber? Schauspieler und Comedian Tan Caglar, selbst auf einen Rollstuhl angewiesen, kennt die Herausforderungen und Barrieren. Für #exactly trifft er Menschen mit #Behinderung, die offen über ihre Erlebnisse im Job sprechen, und fragt: Wie kann Inklusion am Arbeitsplatz gelingen? (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.12.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 02.12.2024 ARD Mediathek
  • Folge 128 (30 Min.)
    Drei Minuten dauerte der Anschlag von Magdeburg. Drei Minuten: Fünf Menschen sterben, hunderte werden verletzt. Seit dem Abend des 20. Dezember 2024 ist Magdeburg eine andere Stadt. Mit einem Themenabend blickt der MDR am 08. Januar 2025 zurück auf die vergangenen zweieinhalb Wochen. Wie hat sich Magdeburg seit dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt verändert? Wie geht die Stadt mit der Trauer um? Dazu kommen in der „exactly“-Reportage Betroffene zu Wort. Wie verarbeiten sie die Ereignisse dieses Abends? Welche Antworten finden Seelsorgerinnen auf die Verzweiflung vieler Menschen? Der Film von Emma Mack und David Holland begleitet auch einen Medizinstudenten, der in der Nacht des Anschlags mit unzähligen Kolleginnen und Kollegen an der Magdeburger Uniklinik Verletzte versorgte.
    Der junge Mann hat einen Migrationshintergrund. Seit dem Anschlag, sagt er, wird er bedroht, fühlt sich nicht mehr sicher in Magdeburg. Wie hat sich das gesellschaftliche Miteinander verändert? Welche Rolle spielen die sozialen Medien? Und wie wird die Tat inzwischen instrumentalisiert? Fragen, denen das Filmteam in einer Datenanalyse nachgeht. Wer war Taleb A. und warum haben die Behörden nicht auf Warnungen im Vorfeld der Tat reagiert? (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 08.01.2025 MDR
  • Folge 129 (26 Min.)
    Nach einem Hinweis vom US-amerikanischen FBI die Polizei Anfang November 2024 acht Männer fest – mutmaßlich Mitglieder der rechtsextremen Gruppe „Sächsische Separatisten“. Auch ein AfD-Stadtrat aus Grimma soll zur Gruppe gehört haben. Welche Pläne hatten die jungen Männer und wie haben sie sich radikalisiert? Exactly-Reporter recherchieren die Hintergründe.
    Bei einer groß angelegten Razzia Anfang November 2024 nahmen Ermittler acht Männer fest – mutmaßlich Mitglieder der rechtsextremen Gruppe „Sächsische Separatisten“. Die militante Gruppe soll insgesamt 15⁠–⁠20 Personen umfassen. Die Bundesanwaltschaft wirft den Beschuldigten vor, sich auf einen von ihnen erwarteten Zusammenbruch des Systems vorbereitet zu haben. Ines Peterson, Sprecherin der Bundesanwaltschaft: „Für diesen Fall wollte die Gruppe mit Waffengewalt Gebiete in Sachsen erobern und einen nationalsozialistischen Staat errichten.“ Rädelsführer soll Jörg S. aus Brandis sein, zur Gruppe sollen auch seine zwei Brüder gehören. Drei der Verhafteten waren zum Zeitpunkt ihrer Festnahme Mitglieder der AfD.
    Unter ihnen Kurt Hättasch, bis zu seiner Festnahme war er Fraktionsvorsitzender der AfD im Stadtrat von Grimma. Auch in der Jugendorganisation der Partei, der „Jungen Alternative“, waren Kurt Hättasch, Kevin R. und Hans-Georg P. aktiv. Noch Ende Oktober wurde Hättasch zu deren Schatzmeister gewählt. Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe wurden sie aus der AfD ausgeschlossen. Wer sind die „Sächsischen Separatisten“ und wie haben sie sich radikalisiert? Fielen ihre extremen Positionen niemandem auf? Exactly konnte Einsicht in vertrauliche Unterlagen nehmen. Sie liefern Hinweise auf die Pläne – und die Ideologie der Beschuldigten.
    Ein Film von Nina Böckmann, Thomas Datt, Marcel Siepmann und Albrecht Radon. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 13.01.2025 YouTube
  • Folge 130 (29 Min.)
    Autobahnkreuz bei Erfurt – Auch Autobahnen gehören zur kritischen Infrastruktur
    Was wäre, wenn Putin Deutschland angreift? Sind unsere Kraftwerke, Straßen, Krankenhäuser und unsere Lebensmittelversorgung gegen Angriffe geschützt?
    Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine blicken die Strategen der Nato und der Bundeswehr verstärkt auf den Osten Europas. Wie geht der Krieg in der Ukraine aus und – was wird Russland, was wird der russische Präsident Wladimir Putin als nächstes tun?
    Anschläge auf Anlagen der sogenannten kritischen Infrastruktur ist Teil von Russlands Kriegsführung gegen die Ukraine. Das Ziel: größtmöglicher Schaden, Destabilisierung und Demoralisierung der Bevölkerung.
    Zur kritischen Infrastruktur gehört nahezu alles, was für das Funktionieren des Lebens im Land nötig ist: Transportwege wie Autobahnen und Bahngleise, Bahnhöfe und Flughäfen, Kraftwerke und Treibstofflager, Krankenhäuser, Mobilfunk-Antennen, Kläranlagen und Stauseen. Fallen sie aus, hat das oft verheerende Auswirkungen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Strom, Lebensmitteln steht auf dem Spiel. Auch die Mobilität, Kommunikation via Mobilfunk und Internet und Häuser, in denen Menschen wohnen, könnten in Gefahr geraten. Tausende Menschen können davon betroffen sein.
    Könnte es Deutschland bald auch treffen, und wie ist die Bevölkerung gegen solche Angriffe, aber auch Katastrophen geschützt? Ist unsere Sicherheit in Gefahr?
    Ein Film von Dirk Reinhardt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.03.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 20.01.2025 YouTube
  • Folge 131 (32 Min.)
    Der Alltag in der Stadt Eisleben in Sachsen-Anhalt ist von Leerstand, Niedriglohn und Abwanderung geprägt. Immerhin sind die Mieten niedrig. Gibt es hier Hoffnung auf eine bessere Zukunft?
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    Kein Job, kein Geld, jeden Euro beim Einkauf im Supermarkt zweimal umdrehen, weil das Geld selbst für Essen manchmal nicht reicht. Die Mieten in Eisleben sind billig, die Stadt macht dafür durch Leerstand, Abwanderung, den Verfall verlassener Gebäude und geschlossene Geschäfte einen menschenleeren, heruntergekommenen Eindruck. Der Landkreis Mansfeld-Südharz steht auf dem Zukunftsatlas Deutschlands auf dem letzten Platz. Leerstand, Niedriglohn und Armut – Ist die Stadt Eisleben ein Lost Place?
    Exactly-Reporter Thomas Kasper taucht in das Leben von Menschen in einem der abgehängtesten Orte der ostdeutschen Provinz ein. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 27.01.2025 YouTube
  • Folge 132 (30 Min.)
    Deutsche Streaming-Premiere Fr. 31.01.2025 ARD Mediathek
  • Folge 133 (30 Min.)
    Charlie lebte früher auf der Straße.
    Charlie ist Ende 20 und froh, dass er noch lebt. Mit zwölf kiffte er das erste Mal, von da an suchte er den Rausch. Sein Abi schrieb er schon auf Crystal Meth, danach rutschte er völlig in die Drogenszene, in die Obdachlosigkeit. Und Charlie musste mit ansehen, wie sein bester Freund an den Drogen starb – der Wendepunkt in seinem Leben. „Vor allen Dingen war das auch für mich der Punkt, wo ich sage: Vor diesem Schicksal will ich Menschen behüten.“ Daniel Tautz begleitet Charlie in seine Vergangenheit und zu einer Präventionsveranstaltung an den WBS Schulen in Halle. Dabei spricht er auch über das Jahr der Drogentoten. Denn 2023 sind in Sachsen-Anhalt 54 Menschen an illegalen Drogen gestorben, fast dreimal so viele wie im Vorjahr.
    Der Mann, der sich Panzer nennt, ist noch wohnungslos, schläft seit Jahren in einer Gartenlaube. Er bekommt Bürgergeld, auch eine Wohnung würde ihm bezahlt werden, aber trotz jahrelanger Wohnungssuche findet er einfach keine. „Nach zwölf habe ich aufgehört zu zählen, dieses Jahr alleine schon“, sagt er. Keine Vorvermieterbescheinigung, kein Job, keine Wohnung – ein Teufelskreislauf. Daniel Tautz konfrontiert die Stadt Halle und fragt nach, was sie gegen Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit tun will. Und dann ist da noch ein Projekt, das Hoffnung macht: Der „Bus Vierjahreszeiten“ fährt dreimal die Woche durch Halle und hilft Bedürftigen – komplett ehrenamtlich und spendenfinanziert.
    „Wir sind für jeden da – für die auf der Straße, für Weltenbummler, für Menschen, die kurzfristig Hilfe brauchen und die finanziellen Mittel nicht haben“, sagt David Strübing vom „Vierjahreszeiten“-Team. Über das Jahr erreicht der Bus traurige Rekorde: Teilweise kommen über 100 Menschen für Suppe, Gespräche und Klamotten. Die Ehrenamtlichen halten seit Jahren die Motivation hoch. Denn die Zeiten werden härter und auch während der Dreharbeiten passieren tragische Ereignisse, die zeigen, wie wichtig das Engagement ist. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.02.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 03.02.2025 ARD Mediathek
  • Folge 134 (29 Min.)
    „Eigentlich kann man auch sagen, es ist halt jetzt Hartz 5“, meint Marcel Kieselbach auf die Frage, was das Bürgergeld im Unterschied zu Hartz IV für ihn bedeutet. Der 47-Jährige aus dem Erzgebirge ist ausgebildeter Krankenpfleger, arbeitet aber schon viele Jahre nicht mehr in dem Beruf. Erst bekam er Hartz IV; daraus ist inzwischen das Bürgergeld geworden. Mit einem Job in einer Reinigungsfirma stockt er die Grundsicherung auf. Viel Zeit, so erzählt er es uns, verbringe er mit Formularen, Anträgen und Widersprüchen – also mit Bürokratie rund um die Grundsicherung.
    Die Hoffnung, dass das Bürgergeld den besseren Umgang mit den Arbeitslosen wieder mehr in den Vordergrund rückt und dass es zielführendere Weiterbildungen gibt, für ihn und andere, die unsere Reporterinnen für diesen Film treffen hat sich das nicht erfüllt. Politisch ist das Thema aufgeheizt.
    Was meinen diejenigen, die täglich mit Bürgergeldempfängern zu tu haben? Steffen Strykowski ist Fallmanager beim Jobcenter in Halle/​ Saale. Seine Aufgabe: junge Leute mit sogenannten multiplen Vermittlungshemmnissen in Arbeit bringen. Dass das Bürgergeld grundlegend reformiert wird, erwartet er nicht – aus seiner Sicht bleiben die Menschen und die Probleme gleich, ist der Arbeitsmarkt mal schlechter und mal besser. Beim Bürgergeld sparen, so sehen es auch Experten, könne man wohl nur bei Maßnahmen, die Menschen wieder in Arbeit bringen sollen.
    Wie ist das Leben mit Bürgergeld? Was muss sich ändern? Und was leisten Ein-Euro-Jobs wirklich? Diesen Fragen gehen exactly-Reporterinnen für diesen Film nach. (Text: ARD Mediathek)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 10.02.2025 ARD Mediathek
  • Folge 135 (23 Min.)
    Vor der Bundestagswahl 2025 erleben wir den wahrscheinlich digitalsten Wahlkampf überhaupt. Die sozialen Kanäle schäumen über vor Information – aber welchen eigentlich? (Text: ARD Mediathek)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 17.02.2025 ARD Mediathek
  • Folge 136 (29 Min.)
    Die Start-up-Gründerinnen Pauline (li.) und Matinuch.
    Was braucht es, um ein erfolgreiches #Startup zu gründen? Welche Startup-Ideen? Welches Risiko birgt ein Startup? Und warum lassen sich weniger Startups im Osten nieder?
    In diesem #exactly geht es um die Startup-Gründung und um die Belastungen und Erfolge, die sie mit sich bringt. Wir treffen Pauline und Matinuch, die frisch von Berlin nach Leipzig gezogen sind, um hier ein Startup im Bereich ,,Mental health“ zu gründen. Dafür haben sie beide extra ihre Jobs aufgegeben bzw. ein Jobangebot nicht angenommen. Sie sind für ihre Gründung auf Förderungen angewiesen. Gerade müssen sie eine Zeit überbrücken, weil sie auf eine Förderung warten. Das ist für sie sehr nervenaufreibend.
    Friedrich hat im sächsischen Nebelschütz schon eine Insolvenz hinter sich und hat sein Startup neu gegründet. Er züchtet Riesengarnelen und verkauft die Larven an Zuchtanlagen und Forschungseinrichtungen. Der 41-Jährige hat früher 100 Stunden gearbeitet und stand kurz vorm Burnout. Jetzt hat er einen neuen Plan.
    In Magdeburg haben Katharina und Corvin mit ihrer Idee einen Traumstart hingelegt: Die beiden 26-Jährigen entwickeln Produktspender für Periodenprodukte. Kunden sind u.a. Schulen, Städte, Universitäten und Firmen. Gleich im ersten Jahr generierten sie damit einen siebenstelligen Umsatz. Und das, obwohl Sachsen-Anhalt nicht gerade als Durchstarterbundesland für Startups gilt. Laut einer Umfrage des „Bundesverband Deutsche Startups e.V.“ hatten nur 0,8 Prozent aller befragten Startups ihren Hauptsitz in Sachsen-Anhalt.
    Damit Startups erfolgreich werden, brauchen sie Hubs, die sie beraten und vernetzen. Die Hub-Struktur hat sich in Deutschland verbessert. Dennoch fehlt es gerade im Osten an Investoren. Was braucht es, um Deutschland für Startups noch attraktiver zu machen? (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 06.08.2025 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 03.03.2025 ARD Mediathek
  • Folge 137 (28 Min.)
    Überarbeitung bis zum Burnout. In der japanischen Manga-Szene passiert das regelmäßig. Japanische Comics wie „Dragon Ball“ sind in Deutschland im Trend. Aber auch die japanischen Arbeitsbedingungen scheinen in Deutschland angekommen zu sein. Besonders vor der Leipziger Buchmesse steigt der Druck auf die Manga-Zeichner.
    Auch deutsche Manga-Zeichner, Mangaka genannt, und Japanisch-Übersetzer klagen über Schlafmangel, Geldnot und sogar Verletzungen durch Überarbeitung. Trotz gewachsener Nachfrage sind die Honorare im deutschen Manga-Business in den vergangenen Jahren kaum gestiegen. Viele Mangaka und Übersetzer nehmen wegen der geringen Honorare mehr Jobs an, als sie in normalen Arbeitszeiten abarbeiten können.
    Für das Manga-Zeichnen geht Mangaka David Füleki aus Chemnitz an sein gesundheitliches Limit. Er schläft durchschnittlich nur vier Stunden. Am wenigsten schlafe er vor der Leipziger Buchmesse. „Der wichtigste Termin jedes Jahr“, sagt Füleki. „Da geht das im November los, da fängst du halt an, diese Nächte noch mal ein bisschen zu verkürzen, damit du im März drei, vier neue Hefte da auf deinem Tisch liegen hast.“
    Reporter Tycho Schildbach geht der Frage nach, weshalb die Arbeitsbedingungen im deutschen Manga-Business trotz gestiegener Nachfrage so hart sind. Dafür konfrontiert er große Manga-Verlage: Altraverse, Carlsen Verlag und Egmont Manga. Die Reportage gibt zudem exklusive Einblicke in den Alltag deutscher Mangaka, begleitet sie in ihrem privaten Umfeld, auf Conventions und bei Workshops. Sie zeigt die persönlichen Opfer, die die Mangaka für ihre Leidenschaft bringen, die oft über das Limit ihrer physischen und psychischen Gesundheit hinausgehen. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 17.03.2025 ARD Mediathek
  • Folge 138 (30 Min.)
    Die Corona-Pandemie hat Risse hinterlassen. In Familien, Freundeskreisen, im gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Team Vorsicht“ gegen „Team Freiheit“, gegeneinander statt miteinander – Corona wurde zu einem Brandbeschleuniger der Polarisierung. Fünf Jahre nach Ausbruch der Pandemie wirkt diese Polarisierung noch immer nach. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.03.2025 MDR

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