bisher 155 Folgen, Folge 93⁠–⁠115

  • Folge 93 (31 Min.)
    Ob im Flüchtlingsheim, im Club, auf dem Festival, vor Behörden oder beim Fußball im Stadion: Die Security-Branche boomt in Deutschland. Der Umsatz in der Security-Branche steigt. Er hat sich seit 2014 fast verdoppelt – von sechs auf über elf Milliarden Euro. Unter anderem hat die Bewachung von Unterkünften für Flüchtlinge das Wachstum beschleunigt.
    Doch es gibt Vorwürfe gegen Mitarbeiter bei der Security: Rassismus gegen Flüchtlinge,  Gewalt und rechtsextreme Ideologie. Wie viele Rechtsextremisten gibt es bei der Security, und was tut der Staat dagegen?
    In manchen Regionen dominieren rechte Sicherheitsfirmen die gesamte Branche, zum Beispiel in Chemnitz in Sachsen. Ein gutes Beispiel für rechte Securities sei die Bewachung des Stadions des CFC. Im Fussball- und Kampfsport-Umfeld rekrutieren sie ihre Mitarbeiter.  Ein Insider sagt uns dazu: „Das puscht das Selbstbewusstsein total: was wir sagen, ist Gesetz. Das ist ein Einstieg für junge Menschen zur Radikalisierung.“
    Mit der Einführung des „Bewacherregisters“ 2019 sollte die Security-Branche transparenter werden, verfassungsfeindlich eingestellte Menschen keine sensiblen Jobs mehr machen dürfen. Aber funktioniert das? „Exactly“ wertet erstmals aus, wie häufig in Deutschland in den vergangenen vier Jahren Security-Mitarbeiter abgelehnt wurden, bei denen es laut Verfassungsschutz Hinweise auf einen rechtsextremen Hintergrund gab. Die Verfahren scheinen kaum zu greifen. Kontrolle findet selten statt.
    Ein Film von Marcel Siepmann und Tobias Sylvan. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 18.10.2023 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 16.10.2023 YouTube
  • Folge 94 (26 Min.)
    Am 7. November 2023 beginnt am Leipziger Landgericht der Prozess gegen den jüdischen Musiker und Schauspieler Gil Ofarim. Vor dem Hintergrund des Nahostkonfliktes sind die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.
    Ofarim hatte am 4. Oktober 2021 in einem Instagram-Video sehr emotional geschildert, dass ein Mitarbeiter des Hotels Westin in Leipzig ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, bevor er ihn eincheckt. Das Video ging viral, wurde millionenfach geklickt und schon am nächsten Abend protestierten hunderte vor dem Hotel gegen Antisemitismus und Judenhass in Deutschland. Medien und Politiker sprangen auf. Die internationale Presse berichtete.
    Es folgten Anzeigen vom Hotel und von Ofarim. Die Polizei ermittelte, Überwachungsvideos wurden ausgewertet und zahlreiche Zeugen befragt. Die Ermittlungen gegen den Hotelmitarbeiter wurden eingestellt. Der 41-jährige jüdische Musiker aber muss sich jetzt wegen falscher Verdächtigung, Verleumdung und Betrug vor Gericht verantworten.
    Für Philip Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen steht bereits jetzt eines fest: „Es wird bei der Geschichte nur Verlierer geben, keine Gewinner. ( …) Ja, es ist ein immenser Schaden für die jüdische Gemeinschaft.“ (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.10.2023 YouTube
  • Folge 95 (26 Min.)
    Völkische Siedler sind im Harz aktiv. Unsere Beobachtung vor Ort: Die rechtsextreme Gruppierung versucht an Einfluss zu gewinnen. Die völkischen Siedler berufen sich auf die Anastasia-Buchreihe. Mittlerweile hat der Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt „Weda Elysia“ als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
    In Wienrode im Harz ist seit Jahren die völkische Gruppierung „Weda Elysia“ aktiv. Die Anwesenheit der rechtsextremen Nachbarn spaltet offenbar den Ort in Sachsen-Anhalt. Und nun drängen die völkischen Siedler auch in die Lokalpolitik.
    Die Mitglieder von „Weda Elysia“ wollen einen verfallenen Gasthof zum „kulturellen Zentrum“ ausbauen, wie die Gruppe sagt. Nach außen präsentiert man sich nachhaltig und traditionsbewusst. Allerdings beruft sich „Weda Elysia“ auf die russische Anastasia-Buchreihe. Und in der stecken neben Anleitungen zur Selbstversorgung und Naturromantik auch Esoterik, Verschwörungserzählungen und Antisemitismus.
    Schon 2022 berichtete exactly in einer Doku über die Situation in Wienrode. Damals herrschte eine angespannte Stimmung in dem Ortsteil von Blankenburg. Was hat sich seitdem in Wienrode getan? Dort findet am 12. November die Wahl zum Ortschaftsrat statt. Und zu der kandidieren auch Mitglieder von „Weda Elysia“.
    Der Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt beobachtet das Engagement der rechtsextremen Siedler: „Für uns gehört das mit zur Strategie, dort Raum zu besetzen und Raum zu ergreifen“, so Jochen Hollmann, Leiter der Behörde.
    Recherchen von exactly zeigen außerdem: Personen aus dem Umfeld der rechtsextremen Gruppierung waren auch in einem Kleingartenverein aktiv und wollten dort laut einigen Gärtnern versuchen, ihre Ideologie zu verbreiten.
    Wie hat sich die Situation in Wienrode entwickelt? Wie gehen die Menschen im Ort heute mit den völkischen Siedlern um? Diesen Fragen die Reportage von exactly nach. Sie sprechen in der Doku mit den Menschen im Ort, reden mit dem Verfassungsschutz und haken bei den Entscheidungsträgern in der Kommunalpolitik nach. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 06.11.2023 YouTube
  • Folge 96 (20 Min.)
    Ob Dynamo Dresden, Rot-Weiß Erfurt, Lok Leipzig oder Erzgebirge Aue: Rechtsextreme Fans gibt es in vielen Vereinen. Seit Jahrzehnten dominieren sie die Kurve im Stadion des Chemnitzer FC. Aber die Vereinsführung des CFC wehrt sich inzwischen. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 13.11.2023 YouTube
  • Folge 97 (34 Min.)
    Schläge, Schmerzen, Angst: Gewalt in Deutschland durch Partner oder Ex-Partner ist für viele Frauen alltäglicher Horror. Gewaltbetroffene Frauen erleben jedoch immer wieder, dass Strafanzeigen, die sie gegen die mutmaßlichen Täter stellen, aus mangelndem öffentlichen Interesse eingestellt werden – es bleibt dann lediglich der Weg einer Privatklage.
    In Deutschland gab es im Jahr 2022 knapp 160.000 Fälle von Gewalt durch den Partner, über 9 Prozent mehr als im Vorjahr. 80 Prozent der Betroffenen sind weiblich, so das „Bundeslagebild Häusliche Gewalt“ des Bundeskriminalamts, BKA. Auch die Zahl der Femizide ist erschreckend: 126 Frauen wurden von ihren (Ex-)Partnern getötet. In Deutschland gibt es eklatante Lücken im Gewaltschutz für Frauen.
    Wenn eine Familie Kinder hat und sich die Eltern nach der Trennung nicht über den Umgang einigen können, muss der vor Gericht und beim Jugendamt geregelt werden. Wenn die Frauen in der Beziehung Gewalt erfahren haben, ist die Angst der Frauen nach der Trennung oft groß, denn durch das Umgangsrecht der Väter wird die Frau immer wieder mit dem gewalttätigen Ex konfrontiert.
    Exactly-Reporterin Julia Cruschwitz zeigt anhand der Geschichten von drei Frauen, welche Lücken es beim Gewaltschutz von Frauen gibt: im Strafrecht, im Familienrecht und bei der Finanzierung von Frauenhäusern. Drei betroffene Frauen erzählen anonym ihre Geschichte und berichten von den katastrophalen Folgen, die der mangelnde Gewaltschutz für sie hatte. Außerdem dürfen wir in einem Frauenhaus drehen. Diese Unterkunft für gewaltbetroffene Frauen ist ein sehr sensibler Schutzraum, in dem sie Unterstützung und Beratung bekommen können. Doch der Bedarf an Plätzen ist dort viel höher als die Verfügbarkeit.
    Ein Film von Julia Cruschwitz. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mi. 22.11.2023 YouTube
  • Folge 98 (33 Min.)
    Ist Erben unfair? Brauchen wir ein Grunderbe oder neue Gesetze zu Erbschaftssteuer, Freibeträgen und Vermögenssteuer? Was kann man sich ohne eine Erbschaft aufbauen?
    In dieser Doku geht es ums Geld. Die Schere zwischen Arm und Reich geht weit auseinander. In Deutschland besitzen die reichsten zehn Prozent der Menschen über die Hälfte vom gesamten Vermögen. Und auch der Unterschied zwischen ostdeutschen Bundesländern und westdeutschen Bundelsändern ist groß: In den ostdeutschen Bundesländern wird verhältnismäßig wenig geerbt. Durchschnittliches Erbe laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung: ostdeutsche Bundesländer: etwa 52.000 Euro, westdeutsche Bundesländer: etwa 92.000 Euro.
    Kann ein sogenanntes Grunderbe das verändern? Die Jugendorganisation der SPD will beispielsweise, dass 60.000 Euro an alle ausgezahlt werden, die 18 Jahre alt werden.
    Wir besuchen Marcel, der in Thüringen ohne Erbe ein Haus baut. Er steckt für den Vermögensaufbau sehr viel Kraft in das eigene Haus. Seine Kinder sollen die Immobilie später erben. Marcel findet das System Erbe fair.
    Eric aus Sachsen hat von seinen Eltern eine Schenkung erhalten. Darauf pflanzt er einen Wald, weil ihm Naturschutz wichtig ist. Er stellt mit seinem geschenkten Erbe was Nachhaltiges an. Für ihn gibt es im Erbrecht zu viele Freibeträge für die Erbschaftssteuer.
    Christian Blüthner-Haessler hat ein Unternehmen geerbt. Zusammen mit seinem Bruder ist er Unternehmenserbe in fünfter Generation. Der Flügel- und Klavierhersteller Blüthner verkauft in die ganze Welt. Christian Blüthner-Haessler sieht die Gerechtigkeitsfrage ums Erbe kritisch. Er sieht darin eine ideologisierte Neiddiskussion, die nicht zielführend sei, um einen Wohlstand zu erhalten, der auf mittelständischen Betrieben basiere. Wir zeigen ihn in der Dokumentation.
    Die Initiative für Steuergerechtigkeit ,,taxmenow“ betont dagegen, dass einige Erbschaftssteuergesetze in Deutschland verfassungswidrig seien und plädiert für die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer. Diese war 1997 in Deutschland ausgesetzt worden.
    Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich kein Erbe habe? Und wäre ein sogenanntes Grunderbe, eine Art Erbe für alle, eine Option? Dem geht diese Doku nach. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 29.11.2023 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 27.11.2023 YouTube
    • Alternativtitel: Jagd auf Schleuser – wirken Grenzkontrollen?
    Folge 99 (26 Min.)
    Illegal nach Deutschland – im Sommer und im Herbst 2023 vergeht kein Tag, an dem die Bundespolizei an den Grenzen zu Polen und Tschechien keine Migranten aufgreift. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Verfolgungsfahrten mit Schleusern- die Bundespolizei macht Jagd auf Schlepper. Im Oktober führt Bundesinnenministerin Nancy Faeser stationäre Grenzkontrollen ein. Ist das Problem damit gelöst?
    Dieses Jahr haben bis Ende Oktober 267.000 Flüchtlinge zum ersten Mal in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Das sind schon mehr als im gesamten Jahr 2022. Viele von ihnen wurden über Polen oder Tschechien nach Deutschland geschleust. Die meisten kommen in Transportern nach Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Für die Schlepper ist das Geschäft lukrativ. Je mehr Personen sie in ein Auto pferchen, desto ertragreicher ihr Geschäft. Um die 10.000 Euro zahlen die Flüchtlinge für die illegale Reise über die Balkanroute, die meisten kommen aus Syrien und Afghanistan, oft über die Türkei.
    Vor allem an den Grenzen zu Polen und Tschechien wird das im Sommer und Herbst dieses Jahres zu einem immer größeren Problem: Mehrere tausend unerlaubt Eingereiste greift die Bundespolizei jeden Monat im Grenzgebiet auf. Immer wieder liefern sich Schleuser gefährliche Verfolgungsjagden mit der Polizei. Mehrmals kommt es zu Unfällen. In Sachsen stirbt dabei sogar eine Geschleuste, in Bayern geht die Fahrt für sieben Passagiere eines Kleinbusses tödlich aus.
    Wenn Schlepper gefasst werden, drohen ihnen mehrere Jahre Gefängnis. Aber wieviele von ihnen werden geschnappt und wie werden sie verurteilt?
    Die Innenminister von Sachsen und Brandenburg, Armin Schuster (CDU) und Michael Stübgen (CDU), fordern deshalb seit Mai vorübergehende Grenzkontrollen zu Polen und
    Tschechien. Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser wartet lange ab. Im Oktober entschließt sie sich endlich.
    Was hat sich jetzt an den Grenzen verändert? Es scheint so, als sei die illegale Migration tatsächlich deutlich zurückgegangen. Immer weniger Schleuser werden festgenommen. Weniger Flüchtlinge kommen in den Erstaufnahme-Einrichtungen an. Zeigen die Grenzkontrollen Wirkung und ist das Thema illegale Migration damit „vom Tisch“?
    Exactly-Reporter Jörg Winterbauer ist vor und nach Einführung der Grenzkontrollen unterwegs mit Polizeibeamten, beobachtet Fahndungsfahrten, Aufgriffe und ein Gerichtsverfahren, in dem Schleuser abgeurteilt werden. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 11.12.2023 YouTube
  • Folge 100 (32 Min.)
    Maxim aus Halle ist erst 28 aber schon ganz unten. Heroinabhängig und obdachlos – jeden Tag auf der Jagd nach Stoff. Aber er will weg von der Droge und in die Substitution. Findet er einen Arzt, der ihn behandelt?
    Drogenkonsum kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen, zerstört Familien, drängt Abhängige in die Kriminalität. Gefängnis droht oder sogar ein früher Tod durch eine Überdosis. Wer einmal körperlich abhängig ist, kommt nicht mehr so schnell von der Droge weg. Heroinsüchtige aber können durch sogenannte Substitutionsmittel die Droge ersetzen. (Crystal kann nicht substituiert werden). Zu den bekanntesten Ersatzdrogen gehören Methadon und Polamidon (kurz Pola). Die Substitution ermöglicht es drogenabhängigen Menschen, wieder ein normales Leben zu führen – mit Arbeit, Familie und ohne Suchtdruck, Beschaffungskriminalität und Gefahr durch infizierte Spritzen.
    In Deutschland konsumieren ungefähr 166.000 Menschen Opioide wie Heroin. Doch nur etwa die Hälfte davon wird in entsprechenden Programmen behandelt. Das hat verschiedene Gründe. In Deutschland fehlt es derzeit sowohl an Arztpraxen, die sich an den Substitutionsprogrammen beteiligen, als auch auch an Suchtmedizinern und Psychotherapeuten, die die Abgewöhnung begleiten. Der Zugang zur Substitution ist schwierig.
    exactly-Reporter Thomas Kasper hat den 28-jährigen Maxim aus Halle begleitet. Der Traum des jungen Manns war es eigentlich, zu modeln. Doch anstatt Jetlag und Blitzlichtgewitter dominieren Heroin und Kriminalität sein Leben. Er ist heroinabhängig, und die Suche nach neuem Stoff kontrolliert seinen Alltag. Die Drogensucht führte sogar zu einem Schlaganfall. Seitdem ist er körperlich eingeschränkt. Jetzt will Maxim in ein Substitutionsprogramm aufgenommen werden. Doch die Suche nach einem Therapieplatz ist schwierig, die Wartezeit lang. Im Laufe der Drehzeit absolviert Maxim mehrere Termine bei der Suchtberatung. Es verstreichen Monate. In der Zwischenzeit ist er obdachlos und der einzige Lichtblick ist eine anstehende Entgiftung in einer Klinik. Bis dahin kann ihn auch eine Polizei-Razzia auf dem illegalen Drogenbasar von Halle nicht vom Konsum abhalten.
    Patrick, auch abhängig, hatte mehr Glück und einen Platz im Programm. Es gehe ihm gut, er müsse nicht mehr klauen. Bier und immer mal ein Joint sind OK für ihn.
    Doch insgesamt ist die Versorgungslage in der Substitution bescheiden. Dirk Schäffer von der Deutschen Aidshilfe erläutert in dem Video, warum es in Deutschland so kompliziert ist, Menschen in die Substitution zu bekommen, obwohl auch der Rest der Gesellschaft davon profitieren würde. Das System sei bürokratisch verkrustet und viel zu kompliziert. Es fehlt an Ärzten und einfachem Zugang zu Substituten.
    Ein Film von Thomas Kasper. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.01.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 08.01.2024 YouTube
  • Folge 101 (29 Min.)
    Was ist da tatsächlich dran, was stetiger Mythos? Wir begeben uns auf die Suche nach den Vätern von heute. In welchen Konflikten stecken sie? Und warum ist Kindererziehung nicht gleichberechtigt aufgeteilt? (Text: ARD Mediathek)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 17.01.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 08.01.2024 ARD Mediathek
  • Folge 102 (38 Min.)
    Wer bei Shell zum Tanken fährt, kann zu einem Aufpreis von 3 Cent pro Liter einen CO2-Ausgleich bezahlen, der das Verbrennen des Kraftstoffes kompensieren soll – ein gutes Gewissen für wenig Geld. Doch nicht nur der Öl- und Gas-Riese Shell, sondern auch andere Unternehmen wie Aldi Süd, dm, Netto, ZG Raiffeisen, Hipp, Eurowings oder BP werben mit gegenwärtiger oder zukünftiger Klimaneutralität oder Ähnlichem. Geht diese Rechnung auf? Unsere Spurensuche führt uns bis in den Regenwald nach Peru.
    Das grüne Walddickicht des Regenwaldes  in Peru soll geschützt werden und so beim Kampf gegen den Klimawandel helfen. Wald, der nicht abgeholzt wird, speichert Kohlendioxid. Auch in Zukunft, so die Idee. Damit das so bleibt, können Unternehmen CO2-Zertifikate erwerben. Gut für das Klima, gut für uns alle und auch gut für die Unternehmen. Doch wie fragwürdig ist der freiwillige Handel mit CO2 Zertifikaten?
    Ein Film von Carmen Salas und Knud Vetten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 24.01.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 30.01.2024 YouTube
  • Folge 103 (29 Min.)
    Arbeit in der Gastronomie, Logistik oder im Service heißt oft schuften für wenig Geld – die Jobs bringen kaum mehr als Mindestlohn. 3,6 Millionen Deutsche leben von Niedriglohn. Ist das fair oder müsste es mehr sein? (Text: ARD Mediathek)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 07.02.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 05.02.2024 ARD Mediathek
  • Folge 104 (18 Min.)
    Einkaufen bei der Tafel ist im Vergleich zum Supermarkt billig. Doch auch Tafeln erhöhen die Preise, weil Kosten für Miete, Tanken und Personal steigen. Wird Tafel-Essen für Bedürftige bald zu teuer? (Text: ARD Mediathek)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 19.02.2024 ARD Mediathek
  • Folge 105 (30 Min.)
    Sie sind jung und helfen oft im Verborgenen: Pflegende Kinder und Jugendliche. Bundesweit pflegen rund eine halbe Million Minderjährige ihre Angehörigen. Im Schnitt finden sich in jeder Klasse also bis zu zwei Schüler, die ihre kranken oder beeinträchtigten Eltern, Großeltern oder Geschwister bei Haushalt, Körperpflege oder medizinischer Hilfe regelmäßig und dauerhaft unterstützen. Neben Schule, Freizeit, Erwachsen werden.
    Wie kommen Kinder und Jugendliche mit so viel Verantwortung in jungen Jahren zurecht? Wer hilft denen, die helfen? Und was machen die jungen Pflegenden von damals als Erwachsene heute? #exactly hakt nach.
    Viele sogenannte Young Carers packen selbstverständlich bei der #Pflege mit an. So wie Ronja aus Staßfurt. Als ihre Oma an Krebs erkrankte, war Ronja jeden Tag nach der Schule zur Stelle. „Es ist viel Kindheit verloren gegangen“, sagt Ronjas Mutter Anja.
    Früh Verantwortung hat auch Nico übernommen. Seine Mutter erkrankte zu Schulzeiten. Nico übernahm einen Großteil der Aufgaben zuhause und blieb der Schule teilweise ganz fern.
    Zwischen Zuhause, Schule und Krankenhaus pendelte Rojin Zîné Tekin aus Berlin in ihrer Kindheit und Jugend. Als sie sechs Jahre alt war, erkrankte ihr Vater, vier Jahre später auch ihre Mutter schwer. Während Gleichaltrige ihren Hobbys nachgingen, halfen Zine und ihre Schwester den Eltern, wo es nur ging.
    Aber: Aus Scham oder Angst vor Einmischung von außen erzählen Betroffene oft nichts von ihrer Situation zuhause – und bleiben unsichtbar. Selbst Fachkräfte haben die Gruppe junger pflegender Angehöriger oft nicht im Blick. „Young Carers wird es immer geben“, sagt Mara Rick von der Beratungsstelle „echt unersetzlich“. Die Frage sei nur, wie sie unterstützt werden können. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.02.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 26.02.2024 ARD Mediathek
  • Folge 106 (18 Min.)
    Eine Gruppe Klimaaktivisten – die „Tyre Extinguishers“ – hat es gezielt auf SUVs abgesehen. Mit Linsen aus dem Supermarkt lassen sie nachts die Luft aus den Reifen, gern in großen Serien, um den Fahrern einen Denkzettel zu verpassen. In ihren Augen sind sie nichts Geringeres als Klimakiller. Seit den ersten bekannten Aktionen im Sommer 2022 werden hunderte betroffene Wagen gezählt. Die meisten davon fanden in Berlin statt, inzwischen aber auch schon mehrfach in Mitteldeutschland
    An der Windschutzscheibe des SUVs klebt ein Zettel – „Ihr Spritfresser ist tödlich“ steht darauf. Es ist ein Bekennerschreiben der „Tyre Extinguishers“. Die Klimaaktivisten sind in mindestens 20 verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt aktiv. In Deutschland am häufigsten in Berlin; inzwischen gibt es auch Aktionen in Mitteldeutschland. Die Aktivisten haben es auf große Autos abgesehen, genauer gesagt: auf die emissionsstarken SUVs. Um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen und gegen Geländewagen in Innenstädten zu protestieren, lassen sie die Luft aus deren Reifen. Dafür brauchen sie nicht mehr als Linsen aus dem Supermarkt, mit denen sie die Ventile aufdrücken. Auf diese Weise entweicht die Luft sehr langsam.
    Aber wie gefährlich ist der Protest? Ein Pannenhelfer vom ADAC hat dutzende der lahmgelegten SUVs gesehen. Er fürchtet, dass trotz der Warnung … schätzt für MDR Investigativ das Risiko hinter dem Protest ein. Er ist zu dutzenden platten SUV-Reifen gerufen worden und befürchtet, dass trotz der Warnung vor dem Schaden an der Windschutzscheibe doch mal jemand losfahren könnte: „Es geht um diese Linse, um diesen schleichenden Plattfuß. Das ist wie ein kleiner Nagel im Profil oder so was, wo die Luft langsam rausgeht, das ist halt schleichend und das ist gefährlich. Das kann bis zum schweren Unfall – es kann alles passieren.“
    Oberarzt Harald Paukisch aus Magdeburg ist Opfer der Aktivisten geworden, ausgerechnet während seiner Rufbereitschaft. Zu einem Unfall ist es nicht gekommen, aber einen bleibenden Eindruck hat die Aktion dennoch hinterlassen.
    Den exactly-Reportern gelingt es, einen Aktivisten der Tyre Extinguishers zu interviewen. Lukas erzählt, warum er bei der Letzten Generation nicht mitmachen würde und stattdessen lieber Schaden an großen Autos anrichtet. „Das ist nicht einfach Vandalismus. Diese Privatautos, die zerstören die Umwelt, sie töten durch Emissionen“, dagegen wolle er ein Zeichen setzen, sagt er. Deswegen zieht er nachts in Magdeburg los, um SUVs lahm zu legen.
    Was treiben die Tyre Extuingishers da? Ist das gefährlicher Vandalismus oder auch nachvollziehbarer Protest? exactly vergleicht die Perspektiven von Opfern und Tätern und spricht mit Experten.
    Ein Film von Ben Arnold und Anja Neubert. (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 11.03.2024 YouTube
  • Folge 107 (31 Min.)
    Millionen Menschen spielen Computerspiele über Spieleplattformen. Die Gaming-Gemeinschaften haben auch ihre Schattenseiten: Rechtsextreme nutzen sie, um ihre Ideologien zu verbreiten und sich zu vernetzen. „exactly“ schaut in rechtsextreme Spielewelten am Beispiel eines Online-Games, das das Attentat in Halle (Saale) im Jahr 2019 nachstellte. Mehr als ein Jahr war dieses Spiel bei Roblox auch für Kinder und Jugendliche frei zugänglich und spielbar.
    Auch auf der Spieleplattform Steam vernetzen sich Rechtsextreme in Gruppen. Reporterin Johanna Daher und Reporter Lars Frohmüller schauen sich in dieser Doku von exactly an, was Rechtextreme in Spielen und auf Spieleplattformen machen. Sie fragen auch: Was tun die Spieleplattformen dagegen? Und wie geht die Polizei gegen rechtsextreme Inhalte im Internet vor?
    In der Gaming-Szene bekannte Streamer und Gamer sprechen sich offen gegen Rechtsextremismus aus. So auch @Steinwallen, der History Games mit seiner Community spielt und dabei Wissen über geschichtliche Themen vermittelt.
    Das Game-Studio Paintbucket Games entwickelt eigene Spiele, mit denen Wissen über Rechtsextremismus und Nationalsozialismus vermittelt wird – zum Beispiel die Serious Games „Through the Darkest of Times“ und „The Darkest Files“. Diese können zum Beispiel im Unterricht zum Lernen eingesetzt werden. Wie Spiele einen wichtigen Teil zur Erinnerungskultur beitragen, erfahren wir bei der Stiftung Digitale Spielekultur.
    Außerdem fragen die exactly-Reporter: Welche Verantwortung trägt die Politik mit Blick auf Rechtsextremismus und Gaming? Und was kann man selbst tun, wenn man rechtsextreme Inhalte in Spielen und auf Spieleplattformen findet? (Text: MDR)
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 18.03.2024 YouTube
  • Folge 108 (30 Min.)
    Mantrailer sind Polizeihunde mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Sie sollen Spuren von Menschen folgen und diese auch noch nach Monaten oder sogar Jahren erschnüffeln können. Oft werden dafür Rassen wie Bloodhound und Schweißhund favorisiert.
    Die Polizei nutzt Mantrailing zum Beispiel im Fall Inga. So wollen die Fährtenhunde die Spur des vermissten Mädchens aus Schönebeck über mehrere hundert Kilometer verfolgt haben. In anderen Fällen soll der Geruchssinn des Hundes beim Nachweis helfen, dass Tatverdächtige an einem bestimmten Tatort waren – wie beim Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden 2019. Hier wollen Hunde die Geruchsspuren von zwei Angeklagten noch nach eineinhalb Jahren gefunden haben. Vor Gericht sollte dies als Beweis gelten. Doch Aussagen zweier Gutachter führen dazu, dass das Indiz „Hund“ bei diesem Prozess nicht gewertet wurde. Die späteren Geständnisse der Angeklagten im Fall Grünes Gewölbe belegten dann auch, dass die Spürhunde auf der falschen Fährte waren.
    Bei der sächsischen Polizei gibt es seit 2010 eine Maintrailer-Ausbildung. Immer öfter tauchen Mantrailer in den vergangenen Jahren als Beweise in Gerichtsverfahren auf. Der Dresdner Strafverteidiger Andreas Boine übt Kritik an den Maintrailern. Denn das Indiz Mantrailer wird von vielen Gerichten anerkannt – als Tatbeweis. Dies sei ein großer Fehler, so Boine. Er vergleicht die Fähigkeiten der Hunde mit denen eines Wünschelrutengängers. Ähnlich sieht das auch der Umweltchemiker Prof. Kai-Uwe Goss. Er forscht seit vielen Jahren zum Thema und weiß, dass Geruchsmoleküle nur eine kurze Zeit in der Umwelt wahrnehmbar sind. Der Hund kann also nach mehreren Tagen, Wochen oder sogar Monaten keiner eindeutigen Spur mehr folgen, denn die ist schlichtweg nicht mehr da. „Hier werden Scheinbeweise geschaffen“, kritisiert der Chemiker.
    Warum werden trotzdem immer wieder Hunde auch Wochen oder Monate nach einer Tat zur Spurensuche eingesetzt? Was können diese Mantrailer bei der Polizei wirklich und welchen Einfluss haben die Ergebnisse solcher Einsätze auf Prozessverläufe und Gerichtsurteile? Exactly-Reporterin Nadja Malak geht dem nach, trifft Befürworter, Gegner und Hundeexperten, um diese Fragen zu klären. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 27.03.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 25.03.2024 YouTube
  • Folge 109 (30 Min.)
    Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sein Cannabis-Gesetz trotz heftiger Gegenwehr durch Bundestag und – rat geboxt. Die Legalisierung von Cannabis – ein wichtiges Anliegen der Ampel-Koalition – ist damit Realität.
    Lauterbach will mit seinem Gesetz den Konsum von Cannabis in Deutschland durch Erwachsene entkriminalisieren, den Schwarzmarkt eindämmen, Kinder und Jugendliche besser vor dem in Cannabis enthaltenen THC – also dem Cannabinoid Tetrahydrocannabinol – schützen. Kritiker wie der sächsische Innenminister Armin Schuster befürchten genau das Gegenteil. Sie sagen, dass der Konsum von Cannabis, der sich in Deutschland seit 2008 eh schon mehr als verdoppelt hat, weiter ansteigen wird. Sie warnen vor unabsehbaren Folgen für die mentale Gesundheit der Konsumenten und prophezeien, dass viele von ihnen später zu härteren illegalen Drogen greifen werden. Nur Panik-Mache?
    Exactly-Reporter Milan Schnieder trifft einen Dealer, der über die Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis auf den Schwarzmarkt spricht. Ein langjähriger Freizeit-Konsument von Hanf erzählt, wie es ihm damit geht und wie und wo er seinen Cannabis Anbau künftig selbst machen will. Außerdem begleitet #exactly die Gründung von einem Cannabis Social Club in Erfurt. Ein sehr aufwendiges und mit hohen bürokratischen Hürden versehenes Unterfangen, das es Vereinen künftig erlauben soll, Hanf in großen Mengen anzubauen. Rapper Rémy Haedecke alias Plusmacher und sein Freund Tarick Mijthab alias Botanikker zeigen im Film ihr Unternehmen Farmbros, mit dem sie Sets für den Anbau von Cannabis vertreiben. Die beiden wittern nach der Legalisierung das große Geschäft. Ein Cannabis-Patient erklärt dem Reporter, was ihm das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol – kurz THC – bringt und wie er sein medizinisches Gras konsumiert. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.04.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 01.04.2024 YouTube
  • Folge 110 (30 Min.)
    Wer in Bus und Bahn ohne Fahrkarte erwischt wird, also beim Schwarzfahren, muss ein erhöhtes Beförderungsentgelt von 60 Euro an das Verkehrsunternehmen zahlen. Da das Fahren ohne Ticket in Deutschland eine Straftat ist, kann es außerdem zu einer Strafanzeige und einer Geldstrafe kommen. Wird diese nicht gezahlt, droht eine Ersatzfreiheitsstrafe, also das Absitzen der Geldstrafe im #Gefängnis. Dies trifft jedes Jahr tausende Menschen und kostet den Steuerzahler mehrere Millionen Euro. Zum ersten Februar 2024 hat sich die Anzahl der Tagessätze und somit auch die Dauer des Gefängnis-Aufenthaltes halbiert. Während Bundesjustizminister Marco Buschmann die Gesetzesänderung als „historisch“ bewertet, kritisieren andere diese als zu kurz gegriffen.
    #exactly will herausfinden, welche Auswirkungen die Gesetzesänderung hat und was Alternativen zum Gefängnis sein könnten.
    Arne Semsrott von der Initiative „Freiheitsfonds“ findet Ersatzfreiheitsstrafen ungerecht. Seiner Meinung nach treffen sie vor allem arme Menschen und gehören ganz abgeschafft. Gefängnisleiterin Gundi Bäßler (JVA Frankenthal) sieht durch die Gesetzesänderung keine Entlastung, da der bürokratische Aufwand gleich bleibe, unabhängig davon, ob Straffällige nur die Hälfte der Zeit einsitzen oder nicht. Straffälligenhelfer Nico Rieck aus Gardelegen sieht im Leisten gemeinnütziger Arbeit die viel nachhaltigere Strafe, die sowohl dem Betroffenen als auch der Allgemeinheit zugutekomme. Der ehemalige Obdachlose Dominik Bloh versucht, mit seinem Buch und seiner Lebensgeschichte, die Schicksale hinter den Zahlen sichtbar zu machen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 08.05.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 22.04.2024 ARD Mediathek
  • Folge 111 (29 Min.)
    Laura hat Adipositas und findet ihren Körper schön – doch sie spürt, wie ihr Gewicht zum Risiko für ihre Gesundheit wird. Sie will radikal abnehmen, mit einer Diät, Sport und Verhaltenstherapie. Wird sie das schaffen?
    Für mehrere Jahre hat Laura sich der Body Positivity Bewegung zugehörig gefühlt. Das Motto: Selbstliebe, egal mit welchem Gewicht. Body Positivity steht auch für den Kampf gegen die Diskriminierung von übergewichtigen Menschen und stellt sich gegen eine Kultur der Scham aufgrund des Körpers. Das Abnehmen wird in der Bewegung von manchen generell abgelehnt. Manche Body Positivity-Influencer stellen Abnehmen sogar als gefährlichen Trend dar, warnen vor Risiken von Diäten, wie Essstörungen. Doch bei Adipositas geht es nicht um schön oder hässlich. Die exactly-Reporterin erlebt täglich, wie ihr Körper durch das hohe Gewicht eingeschränkt ist und holt sich Hilfe beim Adipositaszentrum im Klinikum Sankt Georg in Leipzig. Sie will ihrer Krankheit begegnen: beginnt, ihr Essen radikal einzuschränken, mehr Sport zu treiben und ihren Lebensstil zu ändern. Das Ergebnis macht Mut. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 29.05.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 06.05.2024 ARD Mediathek
  • Folge 112 (29 Min.)
    Und er fragt: Wer will in der aktuellen Situation überhaupt noch einen Hof übernehmen oder eine landwirtschaftliche Ausbildung beginnen.
    Johann bewirtschaftet mit seiner Freundin in neunter Generation einen Biobetrieb nahe Dresden. „Geld verdienst du in der Landwirtschaft nur schwer“, sagt er. Und bei seinen Rindern auf der Weide, direkt am Ufer der Elbe, berichtet er: „Zweimal hatte ich jetzt schon einen Hörsturz. Wo man aber trotzdem weiterarbeiten muss, wenn man am Limit ist. Man kann ja nicht sagen, ich schreibe mich jetzt krank.“
    Überlastung in der Landwirtschaft nimmt auch Michel Allmrodt wahr. Als „Farmfluencer“ erreicht er auf Instagram Tausende Landwirtschaftsbegeisterte. Für die Reportage startet er eine Umfrage auf Instagram. Das Ergebnis: Unter 900 Teilnehmenden haben ein Drittel bereits Erfahrung mit psychischer Belastung gemacht. „Das sind irre Zahlen“, kommentiert Allmrodt.
    Wer möchte überhaupt noch in der Landwirtschaft arbeiten? Der 18-jährige Ludwig aus Erfurt will in der Landwirtschaft erfolgreich sein. Im Sommer macht er sein Abitur und plant direkt im Anschluss seine Ausbildung als Landwirt zu beginnen – im Betrieb von Carl-Albrecht Bartmer in der Magdeburger Börde. Der Betrieb umfasst etwa 1.600 Hektar Land. Ludwig will nicht als Kleinbauer arbeiten, erzählt er, kurz nachdem er seinen Ausbildungsvertrag unterschreibt: „Auf einem großen Hof kann ich mit größeren Maschinen arbeiten. Und ich kann mehr Geld verdienen.“
    Linda und Ansgar hatten Glück, wie sie sagen. In Südthüringen haben sie einen Hof gefunden, den sie vom Altbauern Wolfgang Knauer zur Hälfte übernommen haben, denn Knauer hat ihnen die Viehwirtschaft übergeben. Die arbeitsintensivere Sparte in der Landwirtschaft. „Es ist ja nie, dass du morgen aufwachst und denkst, oh ne, heut will nicht zur Arbeit. Es fühlt sich nicht wie Arbeit an“, sagt Linda. (Text: ARD Mediathek)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.05.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 13.05.2024 ARD Mediathek
  • Folge 113
    Deutsche Streaming-Premiere Mo. 20.05.2024 ARD Mediathek
  • Folge 114 (31 Min.)
    In sozialen Netzwerken werden sie tausendfach angeschaut: Videos von riskanten Motorrad-Manövern. Für „exactly“ ordnet der bekannte Motorrad-Influencer Sören Aulbach alias „Blackout“ Clips ein und stellt mit Blick aufs Publikum klar: „Die Leute sind sensationsgeil.“ Unfälle, Streitigkeiten und Konfrontationen mit der Polizei würden am besten geklickt. Wie er die Nachfrage nach adrenalinhaltigen Videos mit seiner Verantwortung als Vorbild für die eigene Community zusammenbringt und warum er schon früh in seiner Influencer-Laufbahn Besuch von der Polizei bekommt, erzählt er erstmals detailliert vor unserer Kamera.
    Die Suche nach dem Kick, das Spiel mit der Geschwindigkeit im Grenzbereich: Sie kann Bikern das Leben kosten. Das erfährt Reporterin Madelaine Meier auch vom Präsidenten der Motorrad-Fahrgemeinschaft „Rededge“ aus dem Harz: „Im Schnitt sind wir dreimal im Jahr auf Beerdigungen,“ berichtet Bernd Stellmacher.
    Das Todes-Risiko ist für Motorradfahrer deutlich gestiegen. Im Verhältnis zu den gefahrenen Kilometern sind 2022 10,6 % mehr Fahrer tödlich verunglückt als noch 2012. Besonders gefährdet sind junge Biker: Die unter 25-Jährigen sind an einem Drittel aller Unfälle beteiligt.
    Adrian-Nick Bastian ist noch keine zwanzig Jahre alt, als er bei einem Motorradunfall stirbt. Madelaine Meier trifft seine Mutter Katrin. Ihr Sohn erfülle das Klischee des leichtsinnigen und risikobereiten Bikers nicht, sagt sie: „Schon in der Fahrschule war Adrian ein Vorbild, weil er seinen Mitschülern vorgelebt hat, wie wichtig regelkonformes Motorradfahren ist.“ Katrin Bastian erzählt, welche Fragen sie nach dem Tod ihres Sohnes noch immer beschäftigen und wie sie den Verlust verkraftet.
    Das „exactly“-Team dokumentiert in der Reportage auch, was die Polizei gegen Motorrad-Raser unternimmt und wie sie die Motorradfahrenden selbst schützt – bei einer Verkehrskontrolle an der Rappbodetalsperre im Harz. (Text: ARD Mediathek)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.06.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 03.06.2024 ARD Mediathek
  • Folge 115 (32 Min.)
    Gewalt ist ein Problem auf dem Fußballplatz. Ob im Stadion oder auf dem Fußballplatz im Amateurfußballs. Vom Spielfeldrand schreien Fans und Eltern, Spieler stürmen auf den Schiedsrichter zu. Beschimpfungen und Beleidigungen gibt es fast jedes Wochenende auf dem Fußballplatz. Die Schiedsrichter brauchen ein dickes Fell. Welche Folgen hat das? Und wie können die Verbände die Situation der Schiedsrichter verbessern? Das ist das Thema dieser Reportage.
    Seit 15 Jahren ist Fabian Stegner Schiedsrichter im Fußball. In Sachsen-Anhalt pfeift er in der Landesklasse. „Wir haben echt ein Riesenproblem, was Anerkennung, auch Gewalt und Diskriminierung im Fußball angeht“, sagt er in der Doku. Erfahrungen mit Gewalt hat Fabian Stegner im Oktober 2023 gemacht. Wir begleiten ihn zu einem Spiel, das hitzig werden kann. Es ist ein Derby in Sachsen-Anhalt.
    Gewalt, Beleidigungen und Diskriminierung sind im Fußball ein Problem. Extremsituationen seien „sehr selten“, sagt Expertin Thaya Vester. Aber dass der Schiedsrichter beschimpft oder respektlos behandelt wird, sei schon eher an der Tagesordnung, so Vester.
    Vorfälle gebe es auch im Kinder- und Jugendbereich. „Das sind in den meisten Fällen nicht die Kinder selber, sondern die Personen drum herum. Es sind die Eltern und die Trainer, die dafür verantwortlich sind“, so Vester.
    Welche Folgen haben Gewalt und Diskriminierung im Amateurfußball? Und was tun die Fußballverbände, um Schiedsrichter besser zu schützen? Helfen Deeskalationstrainings? exactly-Reporterin Jana Maier geht dem für diese Doku nach, trifft Schiedsrichter und spricht mit Verbänden. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 12.06.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Mo. 10.06.2024 ARD Mediathek

zurückweiter

Füge exactly kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu exactly und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn exactly online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App