bisher 145 Folgen, Folge 76–100
76. Herzrasen statt Party-Stimmung – Wie gefährlich sind Red Bull und Co.?
Folge 76 (30 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 24.04.2023 YouTube 77. Wie funktioniert die „Letzte Generation“? Motivation, Finanzierung, Strategie
Folge 77Deutsche Streaming-Premiere Mo. 01.05.2023 YouTube 78. Illegale Straßenrennen: Tödliche Raserei
Folge 78Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.05.2023 YouTube 79. Hakenkreuz, Hitlergruß und Rechtsrocksongs – Rechtsextrem auf TikTok
Folge 79 (17 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 15.05.2023 YouTube 80. Keine Trauer, kein Abschied? Bestattungen ohne Angehörige
Folge 80 (26 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 22.05.2023 YouTube 81. Atomkraftwerke im Krieg – droht ein zweites Tschernobyl?
Folge 81 (34 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 29.05.2023 YouTube 82. Lina E. – ein Urteil mit Folgen
Folge 82 (30 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Di. 06.06.2023 YouTube 83. Polizeigewalt: Was tun gegen Willkür, Rassismus und Racial Profiling bei der Polizei?
Folge 83 (30 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 12.06.2023 YouTube 84. Schuldenfalle Jobcenter – warum Jugendliche mit 18 schon pleite sind
Folge 84 (21 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 26.06.2023 YouTube 85. Catcalling: Belästigung auf der Straße
Folge 85 (31 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 03.07.2023 YouTube 86. Waffengesetz im Visier
Folge 86 (30 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Fr. 14.07.2023 YouTube 87. Gewalt, Drogen, Stalking – Kriminelle Neonazis terrorisieren eine Kleinstadt in Sachsen
Folge 87 (37 Min.)Mehr als zwanzig Jahre haben Rechtsextremisten die sächsische Kleinstadt Colditz terrorisiert. Anwohner, die sich gegen sie stellten, wurden bedroht, angegriffen oder zum Wegzug genötigt. Eine zentrale Rolle im Netzwerk der Neonazis spielte die Familie N. Ihr damaliger Holzhandel war lange ein Treffpunkt der rechtsextremen Szene. Die drei Männer der Familie, der Vater und seine beiden Söhne, sitzen seit dem Frühjahr in Untersuchungshaft, nachdem Zoll und Bundespolizei bei ihnen 5,5 Kilogramm Crystal, eine Cannabisplantage und Waffen fanden. Die Reportage „Kriminelle Neonazis in Colditz – Wenn der Staat wegschaut“ geht der Frage nach, warum die Angst in Colditz auch nach der Verhaftung noch groß ist.
Nina Böckmann und Thomas Datt zeigen unter anderem anhand von Schicksalen Betroffener, welche Folgen fortgesetzte Gewalt und Bedrohungen für diese hatten. Die beiden Reporter rekonstruieren anhand von Ermittlungsunterlagen, wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte mit den Fällen umgingen und zeigen, wie Ermittlungen immer wieder versandeten. Für den Film gehen sie auch der Frage nach, welche Verantwortung Behörden und Stadtgesellschaft für die Dominanz der Neonazis tragen und ob Veränderung in Sicht ist. (Text: tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.09.2023 tagesschau24 Deutsche Streaming-Premiere Mo. 07.08.2023 YouTube 88. Geschäft statt Tradition? Warum RB Leipzig immer noch die Fußball-Nation spaltet
Folge 88 (31 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 20.09.2023 MDR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 21.08.2023 YouTube 89. Vegan vs. Fleisch – warum der Streit ums Essen eskaliert
Folge 89 (30 Min.)Fuer Willi Gretzschel (r.) von Leipzig grillt gut muss Fleisch sein, aber die Menge macht’s.Bild: MDREine vegane Aktivistin bezeichnet Fleischesser als Mörder, die Vegane Fleischerei in Dresden bekommt Hassmails und Morddrohungen. Unser Fleischkonsum ist ein Reizthema – am Esstisch, im Netz und auch in der Politik. Als Ende Mai die BILD-Zeitung von einer vermeintlichen neuen Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) schrieb, die angeblich nur noch 10 Gramm Fleisch pro Person und Tag vorsehe, warnten Politiker vor einem drohenden Fleischverbot. Bayerns Ministerpräsident sprach sogar von einer drohenden „zwanghaften Veganisierung“ Deutschlands. Felix Schlagwein geht in seiner Reportage der Frage nach, warum uns das Thema Fleisch so triggert und warum die Fronten in diesem „Kampf ums Fleisch“ so verhärtet sind.
Dabei trifft er die Tierrechtsaktivistin Raffaela Raab, die sich im Netz „Die Militante Veganerin“ nennt und mit ihren Posts auf Social Media Millionen Menschen erreicht. In Diskussionen und Protestaktionen schreckt sie vor verbalen Attacken nicht zurück – um den Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen, sagt sie. „Es ist nicht im Sinne der Tiere, hier meine Sprache zu verwaschen oder meine Wortwahl zu verändern“, so Raab.
Außerdem besucht der Reporter die Vegane Fleischerei in Dresden, die trotz viel Hass im Netz ein Beweis dafür ist, dass vegane Fleischalternativen auf dem Vormarsch sind. An Imbissbuden und auf den Deutschen Grillmeisterschaften in Stuttgart trifft er aber auch auf Menschen, die sich nur schwer vorstellen können, jemals ganz auf Fleisch zu verzichten. „Sicher hat man über die Jahre viel zu viel Fleisch gegessen, aber Fleisch ganz wegzulassen ist nicht der richtige Weg, weil es gehört dazu“, sagt der Chef eines Grillteams. Fleisch oder kein Fleisch – das ist eine umkämpfte Identitätsfrage. (Text: ARD alpha)Deutsche TV-Premiere Mi. 04.10.2023 MDR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 28.08.2023 YouTube 90. Böllern um jeden Preis?
Folge 90 (30 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 04.09.2023 YouTube 91. Missbrauch mit KI: So gefährlich sind Deepfakes
Folge 91 (21 Min.)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 18.09.2023 YouTube 92. Job gesucht – wie dubiose Arbeitsvermittler abkassieren
Folge 92 (21 Min.)In Deutschland herrscht Fachkräftemangel – Besonders im Hotel oder der Gastronomie fehlen Fachkräfte, auch die Deutsche Bahn sucht über 25 000 neue Mitarbeitende. Dabei ist ein Job in Deutschland für viele Menschen aus dem Ausland ein Traum. Doch auf der Jobsuche ist Vorsicht vor Betrug geboten. Sowohl die Ausländer, die Arbeit suchen, als auch potentielle Arbeitgeber, die Mitarbeiter suchen, geraten bei ihrer Suche immer wieder an dubiose Vermittler. Personalvermittlung als Abzocke von Menschen in Not.
Exactly-Reporter Jörg Pfeifer stößt in seiner Recherche auf dubios wirkende Unternehmen, deren Geschäft die Personalvermittlung ist. Wenden sie Tricks an, um Arbeitssuchende auf der Jobsuche in die Falle zu locken, oder sind sogar kriminell? Die Arbeitsvermittler, wie zum Beispiel von der Firma EURO-KONTRAKT verlangen viel Geld für die Vermittlung einer Stelle – dazu gehören zum Beispiel hohe Gebühren. EURO-KONTRAKT ist ein Personaldienstleister aus Polen, der Arbeitssuchende aus Osteuropa nach Deutschland, Österreich und Skandinavien vermittelt.
Wir treffen einen Hotelier aus Mecklenburg-Vorpommern. Jürg Gloor hat bei seiner Suche nach einem Mitarbeiter für sein Hotel das Unternehmen EURO-KONTRAKT beauftragt. Das schickt ihm eine Frau aus der Ukraine. Gloor überweist ihren Lohn – ein Gehalt von 21 Euro pro Arbeitsstunde – nach Polen an EURO-KONTRAKT. Das war vertraglich so vereinbart. Die Aushilfe sollte direkt von ihrem Arbeitsvermittler bezahlt werden. Doch von dem bekam sie – nach eigener Aussage – kein Geld.
Reporter Jörg Pfeifer trifft die Ukrainerin, die um ihren Lohn betrogen wurde. Für die Arbeitszeit im Hotel hat die 46jährige vom polnischen Personalvermittler EURO-KONTRAKT bis heute keinen Euro erhalten. Das ist jetzt über 2 Jahre her. Nataliia ist kein Einzelfall.
Ein anderer Fall ist der von Roman Savchenko. Vor dem Krieg hat Roman in der Ukraine als Lokführer gearbeitet. Davor war er mehrere Jahre bei der Eisenbahn als Lokomotivführergehilfe tätig. Sein Lokführergehalt damals: 500 – 600€ pro Monat. Für eine Familie – selbst in der Ukraine – zu wenig.
Im Oktober 2020 plant Roman, sich in Deutschland einen Job bei der Bahn zu suchen, um besser für seine Familie sorgen zu können. Doch wie kommt man nach Deutschland? Über eine Vermittlungsfirma klappt es. An die soll er als „Integrations-Gebühr“ 600 – 1000 Euro bezahlen, so mündliche Absprachen erklärt er. In Deutschland angekommen verlangte die Firma das dreifache: 3000 Euro. Die Vermittlungsfirma sagt uns, diese Gebühren sind realistisch. Es steht Aussage gegen Aussage.
Nach der Ankunft und den ersten Arbeitserfahrungen beklagt Roman schlechte Arbeitsbedingungen für Lokführer. Zu wenig Ruhezeit, eine umstrittene Überstundenregelung und unbezahlte Anreisezeiten zum oft weit entfernt liegenden Bahnhof, bei dem der Zug losfährt. Die fehlende Ruhezeit kann im Bahnverkehr sehr gefährlich werden, denn die Ermüdung eines Lokführers kann einen Unfall provozieren.
Über Träume von einer Zukunft in Deutschland, Enttäuschungen und Verträge, die nur für die Vermittler ein gutes Geschäft sind berichtet Jörg Pfeifer. (Text: MDR)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 02.10.2023 YouTube 93. Rechts und gewalttätig? Security ohne Kontrolle
Folge 93 (31 Min.)Ob im Flüchtlingsheim, im Club, auf dem Festival, vor Behörden oder beim Fußball im Stadion: Die Security-Branche boomt in Deutschland. Der Umsatz in der Security-Branche steigt. Er hat sich seit 2014 fast verdoppelt – von sechs auf über elf Milliarden Euro. Unter anderem hat die Bewachung von Unterkünften für Flüchtlinge das Wachstum beschleunigt.
Doch es gibt Vorwürfe gegen Mitarbeiter bei der Security: Rassismus gegen Flüchtlinge, Gewalt und rechtsextreme Ideologie. Wie viele Rechtsextremisten gibt es bei der Security, und was tut der Staat dagegen?
In manchen Regionen dominieren rechte Sicherheitsfirmen die gesamte Branche, zum Beispiel in Chemnitz in Sachsen. Ein gutes Beispiel für rechte Securities sei die Bewachung des Stadions des CFC. Im Fussball- und Kampfsport-Umfeld rekrutieren sie ihre Mitarbeiter. Ein Insider sagt uns dazu: „Das puscht das Selbstbewusstsein total: was wir sagen, ist Gesetz. Das ist ein Einstieg für junge Menschen zur Radikalisierung.“
Mit der Einführung des „Bewacherregisters“ 2019 sollte die Security-Branche transparenter werden, verfassungsfeindlich eingestellte Menschen keine sensiblen Jobs mehr machen dürfen. Aber funktioniert das? „Exactly“ wertet erstmals aus, wie häufig in Deutschland in den vergangenen vier Jahren Security-Mitarbeiter abgelehnt wurden, bei denen es laut Verfassungsschutz Hinweise auf einen rechtsextremen Hintergrund gab. Die Verfahren scheinen kaum zu greifen. Kontrolle findet selten statt.
Ein Film von Marcel Siepmann und Tobias Sylvan. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 18.10.2023 MDR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 16.10.2023 YouTube 94. Antisemitismus-Eklat: Hat Gil Ofarim gelogen?
Folge 94 (26 Min.)Am 7. November 2023 beginnt am Leipziger Landgericht der Prozess gegen den jüdischen Musiker und Schauspieler Gil Ofarim. Vor dem Hintergrund des Nahostkonfliktes sind die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.
Ofarim hatte am 4. Oktober 2021 in einem Instagram-Video sehr emotional geschildert, dass ein Mitarbeiter des Hotels Westin in Leipzig ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, bevor er ihn eincheckt. Das Video ging viral, wurde millionenfach geklickt und schon am nächsten Abend protestierten hunderte vor dem Hotel gegen Antisemitismus und Judenhass in Deutschland. Medien und Politiker sprangen auf. Die internationale Presse berichtete.
Es folgten Anzeigen vom Hotel und von Ofarim. Die Polizei ermittelte, Überwachungsvideos wurden ausgewertet und zahlreiche Zeugen befragt. Die Ermittlungen gegen den Hotelmitarbeiter wurden eingestellt. Der 41-jährige jüdische Musiker aber muss sich jetzt wegen falscher Verdächtigung, Verleumdung und Betrug vor Gericht verantworten.
Für Philip Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen steht bereits jetzt eines fest: „Es wird bei der Geschichte nur Verlierer geben, keine Gewinner. ( …) Ja, es ist ein immenser Schaden für die jüdische Gemeinschaft.“ (Text: MDR)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.10.2023 YouTube 95. Rechtsextreme Nachbarn: Völkische Siedler im Harz
Folge 95 (26 Min.)Völkische Siedler sind im Harz aktiv. Unsere Beobachtung vor Ort: Die rechtsextreme Gruppierung versucht an Einfluss zu gewinnen. Die völkischen Siedler berufen sich auf die Anastasia-Buchreihe. Mittlerweile hat der Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt „Weda Elysia“ als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
In Wienrode im Harz ist seit Jahren die völkische Gruppierung „Weda Elysia“ aktiv. Die Anwesenheit der rechtsextremen Nachbarn spaltet offenbar den Ort in Sachsen-Anhalt. Und nun drängen die völkischen Siedler auch in die Lokalpolitik.
Die Mitglieder von „Weda Elysia“ wollen einen verfallenen Gasthof zum „kulturellen Zentrum“ ausbauen, wie die Gruppe sagt. Nach außen präsentiert man sich nachhaltig und traditionsbewusst. Allerdings beruft sich „Weda Elysia“ auf die russische Anastasia-Buchreihe. Und in der stecken neben Anleitungen zur Selbstversorgung und Naturromantik auch Esoterik, Verschwörungserzählungen und Antisemitismus.
Schon 2022 berichtete exactly in einer Doku über die Situation in Wienrode. Damals herrschte eine angespannte Stimmung in dem Ortsteil von Blankenburg. Was hat sich seitdem in Wienrode getan? Dort findet am 12. November die Wahl zum Ortschaftsrat statt. Und zu der kandidieren auch Mitglieder von „Weda Elysia“.
Der Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt beobachtet das Engagement der rechtsextremen Siedler: „Für uns gehört das mit zur Strategie, dort Raum zu besetzen und Raum zu ergreifen“, so Jochen Hollmann, Leiter der Behörde.
Recherchen von exactly zeigen außerdem: Personen aus dem Umfeld der rechtsextremen Gruppierung waren auch in einem Kleingartenverein aktiv und wollten dort laut einigen Gärtnern versuchen, ihre Ideologie zu verbreiten.
Wie hat sich die Situation in Wienrode entwickelt? Wie gehen die Menschen im Ort heute mit den völkischen Siedlern um? Diesen Fragen die Reportage von exactly nach. Sie sprechen in der Doku mit den Menschen im Ort, reden mit dem Verfassungsschutz und haken bei den Entscheidungsträgern in der Kommunalpolitik nach. (Text: MDR)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 06.11.2023 YouTube 96. Rechtsextremismus beim Fußball – Wie der Chemnitzer FC sich gegen rechte Fans wehrt
Folge 96 (20 Min.)Ob Dynamo Dresden, Rot-Weiß Erfurt, Lok Leipzig oder Erzgebirge Aue: Rechtsextreme Fans gibt es in vielen Vereinen. Seit Jahrzehnten dominieren sie die Kurve im Stadion des Chemnitzer FC. Aber die Vereinsführung des CFC wehrt sich inzwischen. (Text: MDR)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 13.11.2023 YouTube 97. Gewalt durch den Partner – wie der Staat Frauen alleine lässt
Folge 97 (34 Min.)Schläge, Schmerzen, Angst: Gewalt in Deutschland durch Partner oder Ex-Partner ist für viele Frauen alltäglicher Horror. Gewaltbetroffene Frauen erleben jedoch immer wieder, dass Strafanzeigen, die sie gegen die mutmaßlichen Täter stellen, aus mangelndem öffentlichen Interesse eingestellt werden – es bleibt dann lediglich der Weg einer Privatklage.
In Deutschland gab es im Jahr 2022 knapp 160.000 Fälle von Gewalt durch den Partner, über 9 Prozent mehr als im Vorjahr. 80 Prozent der Betroffenen sind weiblich, so das „Bundeslagebild Häusliche Gewalt“ des Bundeskriminalamts, BKA. Auch die Zahl der Femizide ist erschreckend: 126 Frauen wurden von ihren (Ex-)Partnern getötet. In Deutschland gibt es eklatante Lücken im Gewaltschutz für Frauen.
Wenn eine Familie Kinder hat und sich die Eltern nach der Trennung nicht über den Umgang einigen können, muss der vor Gericht und beim Jugendamt geregelt werden. Wenn die Frauen in der Beziehung Gewalt erfahren haben, ist die Angst der Frauen nach der Trennung oft groß, denn durch das Umgangsrecht der Väter wird die Frau immer wieder mit dem gewalttätigen Ex konfrontiert.
Exactly-Reporterin Julia Cruschwitz zeigt anhand der Geschichten von drei Frauen, welche Lücken es beim Gewaltschutz von Frauen gibt: im Strafrecht, im Familienrecht und bei der Finanzierung von Frauenhäusern. Drei betroffene Frauen erzählen anonym ihre Geschichte und berichten von den katastrophalen Folgen, die der mangelnde Gewaltschutz für sie hatte. Außerdem dürfen wir in einem Frauenhaus drehen. Diese Unterkunft für gewaltbetroffene Frauen ist ein sehr sensibler Schutzraum, in dem sie Unterstützung und Beratung bekommen können. Doch der Bedarf an Plätzen ist dort viel höher als die Verfügbarkeit.
Ein Film von Julia Cruschwitz. (Text: MDR)Deutsche Streaming-Premiere Mi. 22.11.2023 YouTube 98. Erbe – Wie fair ist das?
Folge 98 (33 Min.)Ist Erben unfair? Brauchen wir ein Grunderbe oder neue Gesetze zu Erbschaftssteuer, Freibeträgen und Vermögenssteuer? Was kann man sich ohne eine Erbschaft aufbauen?
In dieser Doku geht es ums Geld. Die Schere zwischen Arm und Reich geht weit auseinander. In Deutschland besitzen die reichsten zehn Prozent der Menschen über die Hälfte vom gesamten Vermögen. Und auch der Unterschied zwischen ostdeutschen Bundesländern und westdeutschen Bundelsändern ist groß: In den ostdeutschen Bundesländern wird verhältnismäßig wenig geerbt. Durchschnittliches Erbe laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung: ostdeutsche Bundesländer: etwa 52.000 Euro, westdeutsche Bundesländer: etwa 92.000 Euro.
Kann ein sogenanntes Grunderbe das verändern? Die Jugendorganisation der SPD will beispielsweise, dass 60.000 Euro an alle ausgezahlt werden, die 18 Jahre alt werden.
Wir besuchen Marcel, der in Thüringen ohne Erbe ein Haus baut. Er steckt für den Vermögensaufbau sehr viel Kraft in das eigene Haus. Seine Kinder sollen die Immobilie später erben. Marcel findet das System Erbe fair.
Eric aus Sachsen hat von seinen Eltern eine Schenkung erhalten. Darauf pflanzt er einen Wald, weil ihm Naturschutz wichtig ist. Er stellt mit seinem geschenkten Erbe was Nachhaltiges an. Für ihn gibt es im Erbrecht zu viele Freibeträge für die Erbschaftssteuer.
Christian Blüthner-Haessler hat ein Unternehmen geerbt. Zusammen mit seinem Bruder ist er Unternehmenserbe in fünfter Generation. Der Flügel- und Klavierhersteller Blüthner verkauft in die ganze Welt. Christian Blüthner-Haessler sieht die Gerechtigkeitsfrage ums Erbe kritisch. Er sieht darin eine ideologisierte Neiddiskussion, die nicht zielführend sei, um einen Wohlstand zu erhalten, der auf mittelständischen Betrieben basiere. Wir zeigen ihn in der Dokumentation.
Die Initiative für Steuergerechtigkeit ,,taxmenow“ betont dagegen, dass einige Erbschaftssteuergesetze in Deutschland verfassungswidrig seien und plädiert für die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer. Diese war 1997 in Deutschland ausgesetzt worden.
Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich kein Erbe habe? Und wäre ein sogenanntes Grunderbe, eine Art Erbe für alle, eine Option? Dem geht diese Doku nach. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.11.2023 MDR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 27.11.2023 YouTube 99. Illegal nach Deutschland – halten Grenzkontrollen Schleuser auf?
- Alternativtitel: Jagd auf Schleuser – wirken Grenzkontrollen?
Folge 99 (26 Min.)Illegal nach Deutschland – im Sommer und im Herbst 2023 vergeht kein Tag, an dem die Bundespolizei an den Grenzen zu Polen und Tschechien keine Migranten aufgreift. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Verfolgungsfahrten mit Schleusern- die Bundespolizei macht Jagd auf Schlepper. Im Oktober führt Bundesinnenministerin Nancy Faeser stationäre Grenzkontrollen ein. Ist das Problem damit gelöst?
Dieses Jahr haben bis Ende Oktober 267.000 Flüchtlinge zum ersten Mal in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Das sind schon mehr als im gesamten Jahr 2022. Viele von ihnen wurden über Polen oder Tschechien nach Deutschland geschleust. Die meisten kommen in Transportern nach Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Für die Schlepper ist das Geschäft lukrativ. Je mehr Personen sie in ein Auto pferchen, desto ertragreicher ihr Geschäft. Um die 10.000 Euro zahlen die Flüchtlinge für die illegale Reise über die Balkanroute, die meisten kommen aus Syrien und Afghanistan, oft über die Türkei.
Vor allem an den Grenzen zu Polen und Tschechien wird das im Sommer und Herbst dieses Jahres zu einem immer größeren Problem: Mehrere tausend unerlaubt Eingereiste greift die Bundespolizei jeden Monat im Grenzgebiet auf. Immer wieder liefern sich Schleuser gefährliche Verfolgungsjagden mit der Polizei. Mehrmals kommt es zu Unfällen. In Sachsen stirbt dabei sogar eine Geschleuste, in Bayern geht die Fahrt für sieben Passagiere eines Kleinbusses tödlich aus.
Wenn Schlepper gefasst werden, drohen ihnen mehrere Jahre Gefängnis. Aber wieviele von ihnen werden geschnappt und wie werden sie verurteilt?
Die Innenminister von Sachsen und Brandenburg, Armin Schuster (CDU) und Michael Stübgen (CDU), fordern deshalb seit Mai vorübergehende Grenzkontrollen zu Polen und
Tschechien. Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser wartet lange ab. Im Oktober entschließt sie sich endlich.
Was hat sich jetzt an den Grenzen verändert? Es scheint so, als sei die illegale Migration tatsächlich deutlich zurückgegangen. Immer weniger Schleuser werden festgenommen. Weniger Flüchtlinge kommen in den Erstaufnahme-Einrichtungen an. Zeigen die Grenzkontrollen Wirkung und ist das Thema illegale Migration damit „vom Tisch“?
Exactly-Reporter Jörg Winterbauer ist vor und nach Einführung der Grenzkontrollen unterwegs mit Polizeibeamten, beobachtet Fahndungsfahrten, Aufgriffe und ein Gerichtsverfahren, in dem Schleuser abgeurteilt werden. (Text: MDR)Deutsche Streaming-Premiere Mo. 11.12.2023 YouTube 100. Raus aus der Drogensucht – Warum Substitution in Deutschland so schwierig ist
Folge 100 (32 Min.)Maxim aus Halle ist erst 28 aber schon ganz unten. Heroinabhängig und obdachlos – jeden Tag auf der Jagd nach Stoff. Aber er will weg von der Droge und in die Substitution. Findet er einen Arzt, der ihn behandelt?
Drogenkonsum kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen, zerstört Familien, drängt Abhängige in die Kriminalität. Gefängnis droht oder sogar ein früher Tod durch eine Überdosis. Wer einmal körperlich abhängig ist, kommt nicht mehr so schnell von der Droge weg. Heroinsüchtige aber können durch sogenannte Substitutionsmittel die Droge ersetzen. (Crystal kann nicht substituiert werden). Zu den bekanntesten Ersatzdrogen gehören Methadon und Polamidon (kurz Pola). Die Substitution ermöglicht es drogenabhängigen Menschen, wieder ein normales Leben zu führen – mit Arbeit, Familie und ohne Suchtdruck, Beschaffungskriminalität und Gefahr durch infizierte Spritzen.
In Deutschland konsumieren ungefähr 166.000 Menschen Opioide wie Heroin. Doch nur etwa die Hälfte davon wird in entsprechenden Programmen behandelt. Das hat verschiedene Gründe. In Deutschland fehlt es derzeit sowohl an Arztpraxen, die sich an den Substitutionsprogrammen beteiligen, als auch auch an Suchtmedizinern und Psychotherapeuten, die die Abgewöhnung begleiten. Der Zugang zur Substitution ist schwierig.
exactly-Reporter Thomas Kasper hat den 28-jährigen Maxim aus Halle begleitet. Der Traum des jungen Manns war es eigentlich, zu modeln. Doch anstatt Jetlag und Blitzlichtgewitter dominieren Heroin und Kriminalität sein Leben. Er ist heroinabhängig, und die Suche nach neuem Stoff kontrolliert seinen Alltag. Die Drogensucht führte sogar zu einem Schlaganfall. Seitdem ist er körperlich eingeschränkt. Jetzt will Maxim in ein Substitutionsprogramm aufgenommen werden. Doch die Suche nach einem Therapieplatz ist schwierig, die Wartezeit lang. Im Laufe der Drehzeit absolviert Maxim mehrere Termine bei der Suchtberatung. Es verstreichen Monate. In der Zwischenzeit ist er obdachlos und der einzige Lichtblick ist eine anstehende Entgiftung in einer Klinik. Bis dahin kann ihn auch eine Polizei-Razzia auf dem illegalen Drogenbasar von Halle nicht vom Konsum abhalten.
Patrick, auch abhängig, hatte mehr Glück und einen Platz im Programm. Es gehe ihm gut, er müsse nicht mehr klauen. Bier und immer mal ein Joint sind OK für ihn.
Doch insgesamt ist die Versorgungslage in der Substitution bescheiden. Dirk Schäffer von der Deutschen Aidshilfe erläutert in dem Video, warum es in Deutschland so kompliziert ist, Menschen in die Substitution zu bekommen, obwohl auch der Rest der Gesellschaft davon profitieren würde. Das System sei bürokratisch verkrustet und viel zu kompliziert. Es fehlt an Ärzten und einfachem Zugang zu Substituten.
Ein Film von Thomas Kasper. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Mi. 10.01.2024 MDR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.01.2024 YouTube
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