Folge 164

  • Unbekanntes Afrika – Sahara

    Folge 164 (45 Min.)
    Schnee in Afrika? Hoch oben im Norden keine Seltenheit. Frierend hocken Berberaffen in den eisigen Wipfeln der Zedern in Marokkos Atlasgebirge. So beginnt die letzte Folge der spektakulären Serie über das „Unbekannte Afrika“ – und erstaunt von Anfang an. Denn was hat Schnee mit dem zu tun, was der Folgentitel ankündigt: Sahara! Da denkt doch jeder Zuschauer an Bilder von riesigen Sanddünen. Er wird im weiteren Verlauf des Films nicht enttäuscht: Zeitrafferaufnahmen enthüllen deren Wanderung auf nie zuvor gezeigte Weise, enträtseln das Geheimnis der „singenden Dünen“ und lassen den Betrachter einen Sandsturm so erleben, als sei er selbst mitten drin.
    Auch in dieser Folge erwarten den Zuschauer selten oder sogar noch nie erzählte Geschichten. So etwa, dass die Vorfahren der frierenden Affen in Marokkos Bergen Vertriebene sind – geflohen vor dem unerbittlichen Vormarsch der größten Wüste der der Welt. Lieber im Schnee frieren als in der heißesten Wüste der Welt verbrennen. Ebenso fliehen mussten einst die Grevy-Zebras in angrenzende Trockensteppen, wo das Leben zumindest etwas erträglicher ist.
    Dort harren nun die Hengste in ihren Territorien aus und wartet auf Stuten – mit mehr oder weniger Erfolg. Andere höchst skurrile Geschöpfe flüchten vor der Sonne einfach in die Tiefe. Nacktmulle verbringen nahezu ihr ganzes Leben unter der Erde – wo es mit knapp 30 Grad im Vergleich zu draußen schon sehr erträglich ist. Sie sind die einzigen Säugetiere, die wie Bienen und Ameisen Staaten bilden mit einer recht tyrannischen Königin und einem ganzen Stab an Arbeitern. Der Film begleitet eine Prinzessin auf der Suche nach ihrem Prinzen, die das nackte Würstchen mit den riesigen Schneidezähnen mitten in der Nacht in die gefährliche Oberwelt führt.
    Im Zentrum der Sahara jedoch vermag kaum jemand zu überleben. Denn die Wüste, die heute eine Fläche so groß wie die USA einnimmt, hat sich erst vor etwa 5000 bis 6000 Jahren gebildet. Durch eine leichte Verschiebung der Erdachse und der Erdumlaufbahn blieben die Regenfälle aus. Die Wüste ist noch so jung, dass den Tieren keine Zeit blieb, sich an die veränderte Situation
    anzupassen.
    Selbst Kamele, gern Wüstenschiffe genannt, sind auf ihre menschlichen Begleiter angewiesen, um Oasen zu finden. Mit eigener Leistung schafft das jedoch ein gerade mal 20 Gramm schwerer Vogel, der uns allen sehr gut bekannt ist. Die Rauchschwalbe muss auf ihrem Weg von ihrem Winterquartier in Nigeria zurück nach Europa die Sahara überqueren – ohne einen ausgezeichneten Navigationssinn wäre das ein hoffnungsloses Unterfangen. Der einzige Halt ist eine Oase namens Umm al Maa – doch statt frischem Wasser erwartet die Schwalben dort eine ätzende Sodabrühe und eine riesige Fliegenplage.
    Doch genau diese Insekten erweisen sich auf den zweiten Blick als ihre Rettung. Aber – wie kann das sein? Das vielleicht spektakulärste Beispiel, wie sich auch kleine Tiere meisterhaft in Szene setzen lassen, bildet die letzte Geschichte der Serie: der Wettlauf der Silberameisen gegen die Zeit. Sie erscheinen erst mittags, genau dann, wenn ihr größter Feind, die Fransenfingereidechse, unter die Erde fliehen muss. Es herrschen bereits über 46 Grad – und den Ameisen bleiben gerade mal zehn Minuten, dann wird die Temperatur 53 Grad erreicht haben.
    Und mehr halten selbst sie nicht aus, trotz ihrer silbrigen, Hitze reflektierenden „Astronautenanzügen“. Vier Minuten bevor sie wieder unter die Erde müssen, finden sie eine Fliege – ein Hitzeopfer. Doch es in den Bau zu schleifen, ist ein immenser Kraftakt. Schon liegen einige der Arbeiter sterbend in der sengenden Sonne. Wie sollen die kleinen Tiere es schaffen, die für sie riesige Beute rechtzeitig in den Bau zu bringen? Müssen sie aufgeben? Den Abschluss der Folge und damit der gesamten Serie bildet schließlich ein Blick auf den riesigen Einfluss, den Afrika auf die gesamte Erde hat – anhand eines eindrucksvollen Beispiels.
    In den Wintermonaten trägt der Wind jeden Tag 700.000 Tonnen Mineralstaub von einem riesigen, ausgetrockneten See inmitten der Sahara bis nach Südamerika. Dort düngt er den Regenwald am Amazonas – einen der reichhaltigsten Lebensräume der Erde. In Afrika stand auch die Wiege von erstaunlich vielen Lebewesen, die von hier aus die Welt eroberten. Nicht zuletzt gehörten auch unsere Vorfahren dazu. Alles begann in Afrika. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.11.2013Das Erste

Sendetermine

Mo 11.11.2013
20:15–21:00
20:15–
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