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  • 45 Min.
    In keinem Land Europas leben mehr Bären als in Rumänien. Es sind wohl mehr als 6000! Besonders in Transsilvanien kommen sie den Menschen oft gefährlich nahe. Das führt unweigerlich zu Konflikten. Viele fragen sich: ist eine friedliche Koexistenz überhaupt möglich? Trotzdem ist die Faszination für das größte Landraubtier Europas bei den Bewohnern der Region ungebrochen. Jedes Jahr um Neujahr ziehen bizarre Wesen, halb Mensch, halb Bär, tanzend und brummend durch die Gassen. Ein uralter Kult, der für Neugeburt steht. Unter dem kommunistischen Herrscher Ceausescu erreichte diese Begeisterung für Bären ihren Höhepunkt mit einem perfiden Zuchtprogramm.
    Hunderte Jungtiere wurden ausgesetzt, um die Jagdlust des Diktators zu befriedigen. Es ist Frühling. In den rumänischen Karpaten haben im Schutz einer Höhle drei kleine Braunbären das Licht der Welt erblickt. Der Film begleitet sie in ihrem ersten Lebensjahr. An der Seite ihrer Mutter erkunden sie spielerisch die weitgehend unberührte Natur Transsilvaniens. Sobald sie alt genug sind, nimmt ihre Mutter sie mit in die Welt der Menschen.
    In diesem Moment ändert sich alles für sie. Die Suche der Bären nach Nahrung und einem geeigneten Lebensraum zeigt, mit welchen Herausforderungen Bären im Rumänien von heute zu kämpfen haben. Parallele Erzählstränge zeigen Einheimische, die alle ihren eigenen Weg gefunden haben, mit den Bären in ihrer Nachbarschaft zu leben. An ihrem Beispiel wird das ambivalente Verhältnis der Rumänen zu den Raubtieren deutlich. Da ist der Schäfer Petre Clem, für den der Bär Konkurrent und Teil der Natur zugleich ist.
    Die Aktivistin Laura Niculescu glaubt an eine friedliche Koexistenz von Menschen und Bären und setzt sich unermüdlich dafür ein. Schließlich der Ranger Bogdan Sulica, der unermüdlich im Einsatz ist, um die Menschen vor den Bären und die Bären vor den Menschen zu schützen. Anhand des dramatischen Schicksals einer Bärenfamilie zeigt der Film, welche Konflikte entstehen, wenn Bären und Menschen aufeinandertreffen. Zugleich vermittelt er Hoffnung: Wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, ist ein Leben mit Bären möglich. (Text: WDR)
  • 40 Min.
    Der Waschbär, Nachfahr von ausgebüxten Pelztieren, erobert langsam aber stetig ganz Deutschland.
    Kaum irgendwo sonst in Deutschland regnet es so viel wie im Bergischen Land. Ein Geschenk des Himmels: Wasser versorgt Tier und Mensch, kurbelt die Wirtschaft an, einst wie heute. Wasser schuf auch vor Jahrmillionen eine wundersame Welt im Verborgenen. Sie wurde bis vor Kurzem noch nie von Menschen betreten. Die Höhlenforscher des Arbeitskreises Kluterhöhle fühlten sich wie die ersten Menschen auf dem Mond. Schon lange vermuteten sie, dass sich unter dem Mühlenberg bei Engelskirchen mehr verbirgt. Doch erst 2019 gelang es einigen von ihnen, einen kleinen Spalt so zu erweitern, dass sie sich Eintritt verschaffen konnten – und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    Das „Windloch“ ist die größte Höhle Nordrheinwestfalens und zählt zu den Top Ten in Europa. Gigantische Eisenblüten – Kristalle aus Aragonit – breiten sich an den Wänden aus, selbst für die erfahrenen Forscher eine Sensation. Doch nicht nur die Unterwelt des Bergischen Landes ist eine Erkundung wert. Sanfte Hügel prägen die Landschaft, deren Name sich aber nicht von den Bergen ableitet, sondern von den Grafen von Berg. Schloss Burg an der Wupper nahe Solingen war vom 12. bis 14. Jahrhundert ihre Residenz.
    Geblieben sind das Schloss als beliebtes Ausflugsziel und die Wupper als bekanntester unter rund 2.000 Flüssen und Bächen. An einigen hat sich ein Neubürger aus Amerika angesiedelt: Der Waschbär, Nachfahr von ausgebüxten Pelztieren, erobert langsam aber stetig ganz Deutschland. Auch der Biber entdeckt die Region gerade wieder für sich. Der Uhu dagegen besiedelt gern, was der Mensch zuvor umgestaltet hat: die Kalksteinbrüche bei Wülfrath. Über 100 Jahre lang waren Schwarzstörche im gesamten Nordrheinwestfalen ausgestorben – nun sind sie zurückgekehrt in die weiten Wälder des Bergischen Landes, wo sie ungestört brüten können.
    In den 13 Talsperren der Region finden außer den Langbeinen viele andere Wasservögel ideale Jagdreviere. Alte Kupfermühlen künden davon, dass Wasser schon seit Jahrhunderten die Wirtschaft im Bergischen Land ankurbelt. Rund 90 Prozent der deutschen Schneidwaren sind allein in Solingen ansässig, der Heimatstadt des Produzenten dieses Films: Sigurd Tesche, insbesondere für seine Unterwasser-Naturdokumentationen bekannt. Sigurd Tesche starb im Januar 2020 im Alter von 79 Jahren – das „Das Bergische Land – Wasser, Wälder, Wunderwelten“ wurde nach über 600 Dokumentationen sein letzter Film. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Er war ein König. 13 Jahre lang hat er in seiner Heimat in Afrika regiert. Er war der Beschützer seines Rudels, der Vater einer neuen Generation. Er wurde für viele zu einem Helden, einem Symbol. Man nannte ihn Cecil. Als ihn der Pfeil eines Trophäenjägers niederstreckte, ging die Nachricht um die ganze Welt und löste Wut und Kummer aus. Es war das Ende eines beeindruckenden Löwenlebens, eines geborenen Herrschers. Cecil wird in Jahr 2002 im Hwange Nationalpark in Simbabwe geboren, der bekannt ist für seine reiche Tierwelt.
    Von Anfang an zeigt sich Cecils ausgeprägte Persönlichkeit. Er ist rein kleiner furchtloser Löwe, bereit, die Welt zu erobern. Selbst vor seinem Vater zeigt er keine Scheu und fordert ihn immer wieder keck zum Spielen heraus. Schon früh schließt er sich mit seinem etwas kleineren Bruder namens Leander aus demselben Wurf zusammen. Die beiden sind unzertrennlich. Als der Vater sie nicht mehr im Rudel duldet, wandern sie gemeinsam fort. Die erste Zeit ist schwer – plötzlich müssen sie ganz für sich allein sorgen und so manches Mal rettet sie nur ein Kadaver vor dem Verhungern.
    Schließlich aber wagen sie es, einen alten Löwen herauszufordern und dessen Rudel zu erobern. Doch schon bald werden sie von einer Vierergang junger Löwen angegriffen. Ihren Anführer nennt man Jericho. Leander verliert bei diesem ungleichen Kampf sein Leben, Cecil muss flüchten. Allein und verletzt hat er kaum eine Chance. Doch eines Morgens kehrt er zurück. Und er ist nicht allein. Entgegen allen Erwartungen folgt ihm: Jericho. Dessen Glück hatte nur kurz gewährt.
    Zwei seiner Brüder wurden von Jägern aus dem Reservat gelockt und erlegt. Jericho musste das Rudel aufgeben. So wurden aus Rivalen Schicksalsgefährten. Mehr noch: Alliierte. Die beiden erobern ihr Rudel zurück und werden Vater von vielen jungen Löwen. Cecil steht in der Blüte seines Lebens und ist möglicherweise der größte Löwe in ganz Afrika. Aber genau diese stattliche Statur wird ihm zum Verhängnis. Zwar ist in dem Naturreservat die Jagd verboten, aber Cecils stolze Schönheit weckt Begehrlichkeiten.
    Im Juni 2015 wird er zum letzten Mal lebend gesehen. Vergeblich ruft Jericho tagelang nach seinem Gefährten. Entgegen allen Widrigkeiten schafft Jericho es, Cecils Jungen zu beschützen und durchzubringen – bis sie auf eigenen vier Pfoten ein selbständiges Leben beginnen können. In seinen Kindern und Enkeln lebt das Erbe eines ganz besonderen Löwen fort. Cecils Schicksal hat die Notlage der Löwen auf der ganzen Welt bekannt gemacht. Vielleicht führt seine Geschichte dazu, sich mehr für den Schutz der bedrohten Raubkatzen einzusetzen. Das ist Cecils Vermächtnis. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Wels in der Lippe zwischen Bork und Olfen.
    Viel Natur „An den Ufern der Lippe“ – Aufwendige Tierdoku zeigt einen überraschend prächtigen Fluss Die Lippe ist als „Flusslandschaft der Jahre 2018/​19“ vom Beirat für Gewässerökologie ausgezeichnet worden. Da waren die zweijährigen Dreharbeiten für die Sendung Abenteuer Erde schon in vollem Gange. Entstanden ist ein umfassendes Portrait der Lippe voller opulenter Bilder und beeindruckender Tieraufnahmen, sowohl Über- als auch Unterwasser. Der Zuschauer erlebt eine Reise die gesamten 220 Kilometer der Lippe entlang, von der Quelle in Bad Lippspringe bis zur Mündung bei Wesel in den Rhein.
    Auf dem Weg dorthin präsentiert sich der Fluss als wertvoller Naturraum, in dem seltene Tiere wie Biber und Storch leben und in dem in den vergangenen Jahrzehnten auch viele Fischarten wieder heimisch geworden sind. Ein Paradebeispiel für gelungenen Naturschutz ist ein Gebiet namens „Disselmersch“ oberhalb zwischen Lippstadt und Hamm. Sobald der dortige Teich Wasser führt, besuchen ihn zahlreiche Wasservögel – an manchen Tagen hunderte. Aber was geschah in der Disselmersch während der Dürre des vergangenen Sommers? Der Film wird es zeigen. Aber auch über Wasser geizten die Filmemacher nicht mit technischem Aufwand: Kameradrohnen ermöglichten beeindruckende Luftaufnahmen.
    Motorisierte Schienen sorgten für kinoreife Kamerafahrten. Zeitlupenkameras zeigen die Flugkünste der Libellen mit 2000 Bildern pro Sekunde. Zeitrafferkameras lichteten sogar die nächtliche Milchstraße ab, die sich im Wasser der Lippe spiegelt. Und für die vielen Tierbeobachtungen konnten die Objektive nicht lang genug sein. Dabei lag die Idee für einen Film über die Lippe nicht gerade auf der Straße. „Ich bin ja an der Lippe aufgewachsen. Als Kinder sind wir zum Baden in jeden Kanal gesprungen, aber nie in die eklig-braune Lippe“, erzählt Ulf Marquardt.
    „Als ich 2014 für eine andere Dokumentation an der Lippe in Hamm drehte, war ich völlig verblüfft, wie klar das Wasser war und wie viele Fische darin schwammen.“ Kurze Zeit später wünschte sich der WDR mehr Tierfilme aus NRW, und die Idee zu der Doku „An den Ufern der Lippe“ war geboren. Viele Zuschauer werden über so viel Natur mitten im dicht besiedelten NRW überrascht sein. „Aber das ist typisch für die Lippe“, erklärt Marquardt. „Man muss oft zweimal hinschauen, um ihre wahre Schönheit zu entdecken. Aber dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.“ (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Seit 2002 durchstreifen Koniks die Geltinger Birk im Norden Schleswig-Holsteins. Die ursprüngliche, kleine Pferderasse lebt das ganze Jahr über draußen.
    Wer mit Schleswig-Holstein nur Badeurlaub am Meer verbindet, liegt falsch. Denn abseits der Küste gibt es ungeahnte Naturschätze. Deutschlands nördlichstes Bundesland ist dicht besiedelt und stark von der Landwirtschaft geprägt, überrascht dennoch mit einer unerwarteten Artenvielfalt. In der Nähe von Neumünster wird im Herbst eine Waldlichtung zum Turnierplatz der Rothirsche. Dort kommt es zu dramatischen Kämpfen, untermalt vom tiefen Röhren der Hirsche und dem Geräusch aufeinanderprallender Geweihstangen. Die Westseite Schleswig-Holsteins hingegen besteht aus Land, das der Mensch seit Jahrhunderten dem Meer abgetrotzt hat, den Kögen.
    Die Marschböden dort sind fruchtbar und werden intensiv beackert. Es gibt auch zahlreiche Windräder, so bleibt nicht viel Platz für die Natur. Bisweilen taucht hier ein Weltenbummler auf: die seltene Sumpfohreule. Sie ist ein eleganter Flieger, doch brütet sie nur, wenn es viele Mäuse gibt. Die Euleneltern sind extrem wachsam und vertreiben Feinde mit spektakulären Angriffsflügen. Weites, offenes Land ist ihr Lebensraum, so wie ihn die Köge oder auch die Flussauen in Nordfriesland und Dithmarschen bieten. Die seltenen Zauneidechsen und scheuen Kreuzottern hingegen bevorzugen Heide und Moore, aber auch „Natur aus zweiter Hand“ wie das Naturschutzgebiet Geltinger Birk ganz im Norden Schleswig-Holsteins oder das Stiftungsland Schäferhaus, einem Naturschutzgebiet westlich von Flensburg.
    In ihnen halten Galloway-Rinder und Konik-Pferde die Landschaft offen. Über zwei Jahre war Tierfilmer Uwe Anders für seine Dokumentation in Schleswig-Holstein unterwegs. Entstanden ist ein überraschendes Naturporträt von Deutschlands wildem Norden. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/​Bremen mbH. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Schleier-Eulen sind nachtaktive Vögel.
    Die ersten Tage im Leben von Jungtieren: Gerade erst geboren und ein Neuling in der Tierwelt zu sein, ist für die vielen verschiedenen Arten, die in diesem Dokumentarfilm vorgestellt werden, eine fortwährende Herausforderung. Bedrohungen, sei es durch ein hungriges Raubtier, ein schikanierendes Geschwisterkind oder andere Gefahren, denen sie sich ohne elterliche Unterstützung stellen müssen, sind für Jungtiere in ihren ersten Lebenstagen ständig präsent. Es ist die Zeit, in der sie lernen müssen, durch Beobachten, Staunen und Spielen zu überleben. Eine Zeit, die sie stärkt und auf das Erwachsensein vorbereitet. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Aufnahme eines Hurrikans aus dem Weltall.
    Wie überleben Tiere und Pflanzen Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, Feuer, Erdbeben? Einige spüren, was kommt, und können rechtzeitig fliehen. Andere müssen bleiben und zusehen, wie sie zurechtkommen. Viele Erzählungen von Naturvölkern handeln davon, wie geschickt die Natur mit solchen Situationen umgeht. Jetzt beginnen sich auch Wissenschaftler dafür zu interessieren, wie Tiere und Pflanzen auf die Launen des Planeten reagieren, welch faszinierende Überlebensstrategien sie entwickeln und wie es manchen sogar gelingt, von der Katastrophe zu profitieren.
    So etwa ein seltsamer Vogel auf Neubritannien in Papua-Neuguinea. Immer wieder wird die Insel von heftigen Ausbrüchen des Vulkans Tavurvur erschüttert. Nicht gerade das, was man sich als ideale Kinderstube vorstellt. Und doch hat ein Grußfußhuhn genau diese, von Menschen verlassenen Gebiete ausgesucht, um hier für Nachwuchs zu sorgen. Normalerweise bedecken diese Vögel ihr Gelege mit verrottenden Pflanzen, um die Hitze, die bei der Zersetzung entsteht, zum Ausbrüten zu nutzen. Auf Neubritannien graben die Großfußhühner ihr Ei einfach in die heiße Vulkanasche und überlassen ihr alles Weitere.
    Das geschlüpfte Küken muss sich allerdings selbst den Weg ins Freie graben und ist auch danach ganz auf sich allein gestellt. Möglicherweise haben Schwarzmilane schon vor dem Menschen gelernt, Feuer zu entfachen. Von australischen Ureinwohnern überlieferte Erzählungen berichten von „Feuervögeln“, die sich brennende Stöcke schnappen und anderswo wieder fallen lassen. Sie profitieren von den Bränden, weil sie dann leicht in Panik fliehende Kleintiere erbeuten können.
    Manche Lebewesen brauchen sogar Katastrophen, um zu überleben. Einige Eukalyptusbäume können sich nur verbreiten, wenn glühende Hitze die Schalen ihrer Samen knackt. Und selbst wenn der Brand ihre Blätter und Stämme verkohlt, sprießen ihnen rasch überall neue Triebe aus Astachseln, so dass der Baum mithilfe der neuen Blätter eine Überlebenschance hat. Die Antilleninsel Puerto Rico liegt direkt in der Schneise heftiger Wirbelstürme, die vom Atlantik über die Karibik ziehen.
    Treffen sie auf Land, entladen sich in kurzer Zeit heftige Regenmengen. Die Wassermassen reißen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellt – und zerstören auch die Nester von Feuerameisen. Die retten sich, in dem sie im wahrsten Wortsinn zusammenhalten. Sie verhaken ihre Füße ineinander und bilden so ein lebendes Floß. Ihre Königin und ihre Brut nehmen sie in die geschützte Mitte. So können sie wochenlang auf dem Wasser treiben, bis sie irgendwo anlanden und sich ein neues Nest bauen können. Die Beispiele zeigen, wie es das Leben auf unserer Erde immer wieder schafft, mit Naturkatastrophen umzugehen und manchmal sogar aus der Not eine Tugend zu machen.
    Doch wie lange noch? Wie wird die Natur damit fertig, dass im Zeitalter des Klimawandels Katastrophen wie Feuer, Fluten und Wirbelstürme immer häufiger werden? Wir Menschen werden den von uns ausgelösten Wandel vielleicht abschwächen, aber kaum mehr verhindern können. Unser Überleben wird davon abhängen, ob wir mit der Anpassungsfähigkeit vieler Tiere und Pflanzen mithalten können. Inspirierende Vorbilder, dies zeigt dieser Film, gibt es genug. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere 2020 Das Erste
  • 45 Min.
    Blühende Streuobstwiesen im Ermstal.
    Der Frühling ist die Zeit des Neuanfangs und frischen Lebens. Nie ist die Kraft der Natur so greifbar, wie in dieser Jahreszeit. Doch die scheinbare Wonnezeit ist für die Tier- und Pflanzenwelt enorm anstrengend, denn jetzt gilt es für die Fortpflanzung zu sorgen. Wilde Hasenkämpfe bestimmen, wer Vater werden darf. Frösche unternehmen gefährliche Wanderungen zu ihren Laichplätzen. Schwangere Eichhörnchen richten sich eine sichere Höhle ein, um zu gebären. Noch aufreibender geht es bei der Vogelwelt zu: Ob Stare, Meisen, Wasseramseln oder Blässhühner – sie alle müssen jetzt in kurzer Zeit Paarungspartner finden, Reviere sichern, Nistplätze errichten, Eier ausbrüten und die Nachkommenschaft aufziehen.
    Die Pflanzen stehen ebenfalls vor großen Herausforderungen. Mit den länger werdenden Tagen beginnt der Wettlauf um den sprichwörtlichen Platz an der Sonne. Bevor die Blätter den Waldboden beschatten, nutzen Blütenpflanzen und Keimlinge das lebensspendende Licht um zu blühen und zu wachsen. Die üppige Blütenpracht beschert Bienen und anderen Insekten dann viel Nahrung, aber auch eine unglaublich arbeitsame Zeit.
    Denn jetzt muss möglichst schnell und möglichst viel gehortet werden. Es ist eine rastlose Zeit, in der die meisten Tiere und Pflanzen ihre Fortpflanzung sichern. Die Strategien, die sie dabei nutzen, sind ebenso faszinierend wie vielfältig. Die Magie des Frühlings in all seiner Pracht, das steht im Fokus dieses Films. Außergewöhnliche Tiergeschichten, mal heiter, mal dramatisch, lassen eine ganz besondere Frühlingsatmosphäre entstehen. Fröhlich, amüsant und spannend zugleich, verdeutlicht der Film auf eindrucksvolle Weise, dass der Frühling in Deutschland die schönste Jahreszeit ist. (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere 2015 Das Erste
  • 45 Min.
    Die Dokumentation „Die Geheimnisse der Delfine“ lässt den Zuschauer in nie dagewesener Weise am Leben von wilden Delfinen im Roten Meer teilhaben. Eine Gruppe Delfine ist in diesem Film keine anonyme Masse, sondern der Zuschauer erkennt einzelne Tiere und begleitet sie über einen Zeitraum von drei Jahren. Delfine lösen bei vielen Menschen eine beispiellose Begeisterung und Faszination aus – einmal mit Delfinen schwimmen, das ist der große Traum von vielen. Wer das Glück hat, tatsächlich im Meer Besuch von diesen eleganten Tieren zu bekommen, der erlebt meist eine intensive, aber häufig recht kurze Begegnung: Die Tiere schwimmen vorbei, kommen vielleicht auch einmal näher, verschwinden aber schon bald im unendlichen Blau.
    Dem Filmteam von „Die Geheimnisse der Delfine“ genügten solche Zufallsbegegnungen nicht. Mit der Hilfe örtlicher Delfin-Expertinnen gelang es der Crew, mehrere Gruppen Indopazifischer Tümmler über einen längeren Zeitraum zu beobachten, einzelne Individuen ausführlich zu portraitieren und dabei Verhaltensweisen zu filmen, die noch nie zuvor dokumentiert wurden.
    „Hunderte von Tauchgängen waren nötig, um diesen Film zu drehen“, berichtet Regisseur Ulf Marquardt, „denn Delfine sind zwar wunderbare Tiere, aber nicht immer tun sie etwas Interessantes. Oft schlafen sie nur und legen längere Strecken zurück, ohne dass etwas passiert. Wir müssen in solchen Fällen einfach mit dem hohen Tempo mithalten, mit filmbereiten Kameras. Denn theoretisch kann ja immer etwas Spannendes passieren.“ Zu solchen aufregenden Erlebnissen gehört jener Tag, an dem das Team eine Gruppe von 30 Tieren begleitet.
    Unter den Tieren befinden sich zwei Exemplare, die den Tauchern merkwürdig vorkommen, weil sie völlig anders aussehen als die anderen. Es stellt sich heraus, dass die Tümmler Besuch von zwei Buckeldelfinen haben – eine kleine Sensation, denn Buckelwale sind fast nie unter Wasser zu sehen und konnten bisher nur sehr selten gefilmt werden. Einige der gezeigten Delfine kennt das Team schon seit fast 20 Jahren. So war die Delfin-Kuh Laura dafür bekannt, dass sie sehr gern mit Schnorchlern und Tauchern spielte.
    Das änderte sich erst mit der Geburt ihres ersten Kalbes, das von der Biologin Angela Ziltener Lia getauft wurde. „Das war ein sehr bewegender Moment“, erzählt Ulf Marquardt, „als uns Laura im August vor drei Jahren ihr Neugeborenes präsentierte. Lia war noch winzig klein und trug noch die hellgrauen Streifen am Körper, an denen man neugeborene Delfine erkennen kann. Heute ist Lia schon fast so groß wie ihre Mutter. Ich kenne keinen Film, der einzelne wilde Delfine, die frei im Meer leben, über einen so langen Zeitraum beobachten konnte. Das ist etwas ganz Besonderes.“ (Text: WDR)
    Deutsche TV-Premiere 2025 WDR
  • 45 Min.
    Die Körperoberseite von Keas ist dem Grün ihrer Umgebung angepasst, aber wenn sie fliegen, dann zeigen sie die ganze Pracht ihres Gefieders.
    Neuseeland ist, oder besser war, ein „Planet“ der Vögel. Über Jahrmillionen gaben sie den Ton an. Neuseeland ist bis heute eine Welt für sich, auch wenn der Mensch und seine Mitbringsel vieles verändert haben. Heute kämpfen die Neuseeländer darum, wenigstens einige der Papageien- und Vogelarten von damals zu retten. Die Keas, die heimlichen Helden Neuseelands, haben eine gute Chance! Das raue, alpine Bergland Neuseelands gehörte immer den Keas. Eis und Schnee, extreme Wetterlagen, keine gesicherte Ernährung: Ausgerechnet die Keas verstanden es, sich durchzubeißen.
    Dann kamen die ersten Siedler, rodeten die Wälder und brachten Säugetiere mit, die mit den Vögeln um Nahrung und Lebensraum konkurrierten. Aber dort, wo Keas leben, sind sie automatisch Teil des Soziallebens der Neuseeländer geworden. Sie brechen in Häuser und Mülltonnen ein, öffnen Schlösser und verschleppen Werkzeug. Geöffnete Autofenster verstehen sie als Einladung. Nur die Plätze, an denen Keas ihre Eier ablegen und die Küken aufziehen, sind weit weg von menschlichen Ansiedlungen in dunklen Höhlen in der Wildnis.
    Doch selbst dahin sind Nesträuber eingedrungen; den Marder- und Rattenattacken stehen die Keas fassungslos gegenüber. Die Zahl der Keas ist dramatisch gesunken. Die Neuseeländer suchen nach Abhilfe. Corey Mosen ist ein Ranger, der sich den Keas an die Fersen heftet. Vor allem ist er aber Experte für schmale Felsspalten, in denen Keas brüten. Nur indem er ausatmet, kann er sie passieren. Es sind abenteuerliche Bilder, die jedem den Atem stocken lassen, die Belohnung sind vorher nie gesehene Bilder von Kea Küken, frisch geschlüpft.
    Drei Monate werden Keas in Höhlen verborgen von den Eltern versorgt, dann geht es zum ersten Mal raus ins Abenteuer. Von Natur aus sind die Keas angepasst an eine ganz andere Welt – ohne Menschen, ohne gefährliche Vierbeiner. Das einzige, was sie dagegensetzen können, ist offensichtlich die Intelligenz und ihre ungeheure Lernfähigkeit. Wie klug diese Bergpapageien wirklich sind, wird in dieser Dokumentation deutlich. In mehr als vier Jahren Drehzeit wurden die Geheimnisse der Keas gelüftet. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Walhai: Er ist der größte Fisch der Welt und kann ausgewachsen bis zu 20 Metern lang und 34 Tonnen schwer werden.
    Irland ist weltweit bekannt für seine üppigen grünen Landschaften und seine wilde Atlantikküste, aber einer der größten Naturschätze ist eine Wüste aus grauem Stein, die einige der bezauberndsten Tiere Irlands beheimatet. Der Burren, der sich an die unerbittliche Küste des wilden Atlantiks schmiegt, ist eine raue Landschaft wie kaum eine andere. Rollende graue Hügel aus rohem Kalkstein zeigen der Welt ein karges Gesicht, doch kratzt man unter der Oberfläche, offenbart sich ein Naturparadies. Das irische Wort Boireann bedeutet „felsiger Ort“. Charakteristisch für den Burren ist seine Karstlandschaft – Ebenen und Berge aus silbrigem Kalkstein, durchzogen von unzähligen Spalten und unterirdischen Höhlen – eine mystische Landschaft, von der viele behaupten, dass sie die Inspiration für „Mittelerde“ war, da der „Herr der Ringe“-Autor J.R.R. Tolkien hier zu Besuch war.
    Auf den ersten Blick scheint es im Burren kein Leben zu geben. Doch hier gedeiht das Leben in einem Reichtum, der nirgendwo sonst in Irland zu finden ist. Seltene arktische und mediterrane Blumen blühen nebeneinander in den Felsspalten, prächtige Raubvögel nisten in den Ruinen mittelalterlicher Abteien, Singschwäne aus Island überwintern auf geheimnisvollen, verschwindenden Seen, und die riesige Unterwelt des Burren mit ihren Höhlen und Schwalbenlöchern ist ein perfektes Versteck für zahllose bedrohte Tierarten.
    Direkt vor der Küste gibt es außergewöhnliche Massenansammlungen von Riesenhaien, die nur selten bei der Balz dieser sanften Riesen beobachtet werden können. Der Burren birgt auch viele Geheimnisse der alten Vergangenheit und der Naturgeschichte Irlands. Mit mehr Schmetterlingsarten als irgendwo sonst im Land und einigen der gesündesten Populationen von Irlands beliebtesten Säugetieren – dem roten Eichhörnchen und dem schwer zu fassenden Baummarder – ist der Burren ein wahres Paradies für Tierliebhaber. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Eine Serie wie „Ein Jahr auf unserer Erde“, die über drei Jahre an mehr als 60 Orten gedreht wurde, wäre ohne die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Naturschützern und Einheimischen nicht möglich gewesen. Sie arbeiten an den entlegensten Orten der Welt. Yaniu Mohamed, Malediven: „Ich sehe jeden Tag die großen Mantas. Ich lebe meinen Traum.“ Mithilfe bahnbrechender Technologien entdecken sie nie zuvor gesehene Verhaltensweisen. Danielle Keys, Südafrika: „Es ist, als ob man mit den Augen eines Pinguins sehen würde“.
    Sie verwenden äußerst unkonventionellere Methoden. Zhang Hemin, China: „Wir haben uns verkleidet und uns mit Urin der Panda-Mutter bespritzt., damit die Jungen nicht merken, dass wir Menschen sind.“ Aber sie erkennen auch, wie stark der Mensch die Natur beeinflusst. Danielle Keys, Südafrika: „Wenn sich die Ozeane weiter erwärmen, werden wir am Ende des Jahrhunderts vielleicht keine Königspinguine mehr haben.“ Sie setzen sogar ihr Leben aufs Spiel, etwa, um Elefanten vor der Wilderei zu beschützen.
    Amos Gwema, Simbabwe: „Man muss so tun, als ob man ein Verbrecher wäre, um mit den Wilderern in Kontakt zu kommen.“ Sie denken dabei auch an künftige Generationen. Deon Mceachnie Grande Riviere: „Ich möchte mein Wissen an die nächste Generation weitergeben, denn diese Meeresschildkröten sind wunderbare Geschöpfe. Wir sollten uns um sie kümmern.“ Durch ihre Arbeit erleben die Wissenschaftler aus erster Hand die Herausforderungen des Wechsels der Jahreszeiten, die Höhen und Tiefen von „Ein Jahr auf unserer Erde“. Diese Folge erzählt ihre Geschichten. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Die ewige Reise unserer Erde um die Sonne bestimmt alles Leben auf unserem Planeten. Auf keinem anderen gibt es Jahreszeiten. Sie sind eine Folge der leichten Neigung der Erdachse. Jeder erlebt sie anders, je nachdem, wann er sich wo gerade befindet. Die sechsteilige Serie „Ein Jahr auf unserer Erde“, gedreht an 60 verschiedenen Orten, begleitet 12 Monate lang mehrere ausgesuchte Tierfamilien. Christoph Maria Herbst, bekannt als Stromberg in der gleichnamigen TV-Comedy-Serie, erzählt zu den atemberaubenden Bildern, wie sie den ständigen Wechsel von Wetter, Klima und Tageslänge meistern.
    Mit dem neuen Jahr beginnt ein neues Leben. Nach zweimonatiger Brutzeit schlüpft ein kleiner Königspinguin aus dem Ei. Er muss sich auf eine sehr wechselvolle Welt einstellen, in der nur eines konstant bleibt: der Wandel. Das Europäische Eichhörnchen hat gut für den Winter vorgesorgt und über 3.000 Nüsse versteckt. Das erfordert eine sorgfältige Planung und ein gutes Gedächtnis. Kürzlich fanden Wissenschaftler heraus, dass der Hippocampus der Eichhörnchen im Herbst um 15 Prozent wächst – jener Teil des Gehirns, der unter anderem für Lernen und Orientierung zuständig ist.
    Und hat es dann sein Versteck gefunden, muss es die kostbare Nuss auch noch gegen Konkurrenten aus den eigenen Reihen verteidigen. Besonders heftige Konkurrenz herrscht zwischen den Riesenseeadlern an der Ostküste Japans, die zu den mächtigsten Greifvögeln der Welt zählen. Wenn die Buchten größtenteils zugefroren sind, ist Beute rar – selbst um den kleinsten Fisch entbrennen heftige Kämpfe zwischen den Giganten. Erst mit der Eisschmelze wird wieder Ruhe einkehren. Im Frühling wird das Leben auf der Nordhalbkugel wieder leichter und überall sprießt neues Leben.
    Jetzt wird es Zeit, eine Familie zu gründen. Manche Tiere allerdings brauchen ihre Zeit, um richtig durchstarten zu können. In den französischen Alpen hält sich der Schnee auf 2000 Meter Höhe noch lange. Zwar erweckt die Sonne das Grasfroschmännchen aus seiner Winterstarre. Doch als typischer Kaltblüter, dessen Körpertemperatur von der Außentemperatur abhängig ist, fällt es dem Frosch schwer, den Weg zum Laichtümpel zurückzulegen. Immer wieder wollen seine Muskeln nicht so, wie er will. Wie soll er da für Nachwuchs sorgen? Im Sommer verwandelt die sonst so lebensspendende Sonne die Erde mancherorts in eine Hölle.
    Kaum irgendwo toben so viele Buschbrände wie in Nordaustralien. Ein Colettsittichpaar zieht seine Jungen in einem Termitenbau groß. Als die Küken kurz vor dem Ausfliegen stehen, umzingeln Flammen den Bau. Es gibt kein Entkommen. Wenn sich die Erde auf dem letzten Viertel ihrer Jahresrundreise befindet, geht es für die Moschusochsen auf dem Dovrefjell in Norwegen um alles oder nichts. Nur die mächtigsten Bullen können einen Harem um sich scharen. Immer wieder müssen sie ihn gegen Konkurrenten verteidigen.
    Dann knallen ihre mächtigen Dickschädel mit 50 Kilometern pro Stunde frontal gegeneinander – eines der beeindruckendsten Naturschauspiele des Nordens. Im Süden ist das Königspinguinküken inzwischen so weit, den Erwachsenen ins Meer zu folgen und eigenständig zu jagen. Doch wird es den lauernden Schwertwalen entkommen können, unerfahren wie es noch ist? Am 21. Dezember beendet die Erde ihre Reise um die Sonne – und beginnt sie sofort wieder von vorn. Und so werden auch all ihre Bewohner wieder vor alten und neuen Herausforderungen stehen – im nächsten Jahr auf unserer Erde. (Text: WDR)
  • 45 Min.
    Ein Imker auf dem Dach des Hotels Pullmann.
    Das Kölner Motto „weltoffene Metropole am Rhein“ gilt auch für Tiere und Pflanzen. In der reich strukturierten Stadt finden sie genügend Futterquellen, Schutz vor der Jagd und vor allem im Winter ein angenehmes Klima mit wärmeren Temperaturen. Straßenschluchten, Asphaltdschungel und Betonmassive bieten gut geeignete Brutplätze und Jagdreviere für quietschende Halsbandsittiche, heimliche Waschbären und bizarre Wollhandkrabben. Der Dom ähnelt einem riesigen Vogelfelsen, bemooste Dächer gleichen Almen, Garagen sind Höhlen und Parkteiche ersetzen Wasserlöcher.
    Nur Kölns Natur hat fünf Jahreszeiten. Wenn die Karnevalshochburg sechs Tage lang zum Feuchtbiotop wird, kostümieren sich viele Bewohner auch als Tiere. Bunt- und Schluckspechte beherrschen das Straßenbild, bunte Spaßvögel wie die Sittiche staunen dann über die zweibeinigen „Froschkönige“ am Boden. Dem Film „Jeck auf wildes Köln“ hat der Kölner Kabarettist Jürgen Becker seine Stimme gegeben. In seinem typischen rheinischen Dialekt gibt Becker dem Film eine ganz besondere Note. Gespickt mit kleinen Anspielungen und viel Witz führt der Gastgeber der WDR Mitternachtsspitzen 45 Minuten durch seine wilde Heimatstadt.
    Dabei lässt Becker an einigen Stellen die Tiere sprechen – spontan und lustig, wie es ihm in der Vertonung über die kölsche Zunge kam. Der Lebensraum Köln, dreimal größer als der nahe gelegene Nationalpark Eifel, ist besonders für Wärme liebende Arten auch aus der Ferne attraktiv. Am Rande des tosenden Autoverkehrs kämpfen Schwäne mit Nilgänsen um ihr Revier, Eichhörnchen streiten vor Hausfassaden mit Papageien um die Baumhöhlen. Füchse und Bussarde nutzen die Parkanlagen und Friedhöfe als Jagdrevier.
    Viele Tiere haben gelernt, den Menschen zu ignorieren und arrangieren sich mit der künstlichen Umwelt. Vögel singen immer früher und lauter, um dem Motorenlärm auszuweichen und Partner anzulocken. Und nur fünfzehn Kilometer vom Stadtkern buhlen im Wald mächtige Rothirsche um die Weibchen. Besonders ist auch die Beziehung der Kölner zu ihren Wildtieren. Sie füttern im Winter und sie bieten Nistkästen im Sommer. Manche pflegen verletzte Vögel, andere beobachten seltene Arten oder beringen Falkenküken. Zu allen Jahreszeiten hat die Domstadt ihren Reiz für die Tierwelt .
    Im Sommer suchen Mauersegler Unterkünfte an Fassaden, im Winter sammeln sich Möwen an den innerstädtischen Teichen. Aber es gibt auch Arten, die zunehmend Schwierigkeiten haben, in der dicht bebauten und befahrenen Stadt zu überleben. Immer seltener finden Amphibien Laichtümpel oder werden bei ihren Wanderungen häufig Verkehrsopfer. Die Fauna der Rheinmetropole spiegelt wider, wofür Köln steht: Lebensfreude, Gelassenheit und Internationalität. Der Film beleuchtet unterhaltsam und informativ, wie die Tiere als freche und scheue Bewohner mit den besonderen Herausforderungen der größten Stadt am Rhein fertig werden. (Text: WDR)
  • 45 Min.
  • 45 Min.
    Rita Schlamberger beim Fotografieren.
    Einst nannte man sie die „Inseln am Rande der Welt“. Als der antike Geograf Ptolemäus die erste Landkarte der Erde erstellte, waren die Kanaren noch genau das: das Ende der alten Welt. Heute sind die sieben Kanarischen Inseln ein exotisches Paradies für zwölf Millionen Touristen, die jedes Jahr, vor allem aus Europa, hierher kommen, um Sonne, Meer und ein mildes, frühlingshaftes Klima zu genießen. Eine zweiteilige Naturdokumentation zeigt die wilde, unbekannte Seite des Archipels abseits besuchter Touristenpfade.
    Bis heute haben sich die Kanarischen Inseln ihre wilde Schönheit bewahrt. Jede von ihnen gleicht einem Kontinent im Kleinen. Subtropische Nebelwälder treffen auf karge Vulkanlandschaften und schneebedeckte Gipfel. Unzugängliche Schluchten münden in rauen, zerklüfteten Steilküsten und ausgedehnten Wüsten. Die Kanarischen Inseln entstanden vor 20 Millionen Jahren, als es in den Tiefen des Atlantiks gewaltig brodelte. Vulkane brachen am Meeresboden aus, nacheinander tauchten die Inseln aus dem Meer auf.
    Lanzarote und Fuerteventura sind die ältesten der Kanaren. Vor zwölf Millionen Jahren entstanden Gran Canaria, La Gomera und Teneriffa. La Palma und El Hierro, ganz im Westen gelegen, sind ein bis zwei Millionen Jahre jung. Bis heute ist der Archipel nicht zur Ruhe gekommen. „Isla de fuego y agua“, Insel des Feuers und des Wassers, wird Lanzarote von den Einheimischen genannt. Vor 280 Jahren lag auf Lanzarote das Epizentrum einer Naturkatastrophe, die eine der dramatischsten Vulkanlandschaften der Erde geschaffen hat: die Feuerberge von Timanfaya.
    Momentan ruht der Vulkan und gibt dem Leben wieder eine Chance. Timanfaya wurde zum Nationalpark erklärt. 4.000 Meter ragt die beeindruckende Silhouette des Pico de Teide über den Meeresspiegel. Er ist der dritthöchste Inselvulkan der Welt und nicht nur die höchste Erhebung der Kanaren, sondern ganz Spaniens. Der Teide ist ein schlafender Gigant. Rund um seine Caldera hat er eine riesige, außerirdisch wirkende Landschaft geschaffen.
    Dichte Dampfschwaden hüllen den Krater ein, schwefelhaltige, flimmernd heiße Gase aus dem Erdinneren, die an die Oberfläche drängen. In dieser Vulkanwüste wächst eine Pflanze, deren purpurfarbene Blüten drei Meter in den Himmel ragen: die rote Tajinaste. Sie erträgt Kälte, Hitze, starke UV-Strahlung und lang anhaltende Trockenzeiten. Nur ein einziges Mal blüht sie in ihrem Leben, doch dann entfaltet sie eine große Pracht. Auch unter Wasser macht ihr vulkanischer Ursprung die Kanaren zu einem spektakulären Naturparadies.
    „Vier Wochen haben wir im Meer verbracht“, erinnert sich Michael Schlamberger „jedes Mal, wenn uns die Pilotwale erlaubt haben, mit ihnen zu schwimmen, war es ein atemberaubendes Erlebnis. Sie sind ständig miteinander in Kontakt und kümmern sich rührend um ihre Jungen. Dabei haben wir den ergreifendsten Moment dieser Dreharbeiten erlebt, als ein Macho ein totes Neugeborenes tagelang an der Oberfläche hielt, weil er es nicht aufgeben wollte.“ Im Laufe von zwei Jahren sind mehr als 100 Stunden Bildmaterial entstanden.
    Einer der Höhepunkte war ein Wintereinbruch am Teide. Im März 2016 erreichte eine mächtige Schlechtwetterfront Teneriffa. „Auf diesen Moment haben wir lange gewartet“, erzählt der Regisseur, „als es so weit war, traf uns der Wintereinbruch mit voller Wucht. Bis zu zwei Meter tief steckten wir im Schnee. Unser Geländefahrzeug versank, und wir konnten uns nur noch mit Mühe zu Fuß vorwärts kämpfen, um diesen einmaligen Moment zu filmen.“ (Text: WDR)
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    Grindwale (Pilotwale).
    Einst nannte man sie die „Inseln am Rande der Welt“. Als der antike Geograf Ptolemäus die erste Landkarte der Erde erstellte, waren die Kanaren noch genau das: das Ende der alten Welt. Heute sind die sieben Kanarischen Inseln ein exotisches Paradies für zwölf Millionen Touristen, die jedes Jahr, vor allem aus Europa, hierher kommen, um Sonne, Meer und ein mildes, frühlingshaftes Klima zu genießen. Eine zweiteilige Naturdokumentation zeigt die wilde, unbekannte Seite des Archipels abseits besuchter Touristenpfade. Bis heute haben sich die Kanarischen Inseln ihre wilde Schönheit bewahrt.
    Jede von ihnen gleicht einem Kontinent im Kleinen. Subtropische Nebelwälder treffen auf karge Vulkanlandschaften und schneebedeckte Gipfel. Unzugängliche Schluchten münden in rauen, zerklüfteten Steilküsten und ausgedehnten Wüsten. Warum aber trägt der Archipel nahe der nordwestafrikanischen Küste den Beinamen „Inseln des Frühlings“? Wo doch auf derselben geografischen Breite kaum mehr als 100 Kilometer weiter östlich die trockene, heiße Wüste Sahara liegt? Warum gibt es gerade auf den Kanaren dichte, subtropische Urwälder und schneebedeckte Gipfel? Eine Antwort heißt „vientos alisios“.
    So nennen die Einheimischen die Passatwinde. Beständig wehen sie von Nordost und sind für die Inseln im Atlantik die Grundlage vielfältigen Lebens. Der Passatwind bringt Wasser, selbst im trockenen Sommer. Auf seiner langen Reise über das Meer nimmt der Alisio große Mengen an Feuchtigkeit auf. Trifft er auf die Inseln, stauen sich mächtige Wolkenbänke an steilen Bergflanken. Die in der Luft gespeicherte Feuchtigkeit kondensiert und nährt ein einmaliges Naturjuwel: subtropische Lorbeerwälder.
    Das Wasser fällt hier nicht als Regen, die mächtigen Lorbeerbäume „melken“ die Wolken und sorgen dafür, dass es in dicken Tropfen von ihren Blättern auf den Boden fällt. Auf den flacheren Inseln bietet sich ein anderes Bild. Hier gibt es keine hohen Berge, an denen sich die Wolken stauen und ihre feuchte Last abladen. Hier herrscht Trockenheit. In der Wüste Fuerteventuras lebt die Kragentrappe. Wenn es doch einmal regnet, präsentieren die Hähne ihre weißen Schmuckfedern am Hals und stolzieren durch die Wüste, um den Hennen zu imponieren.
    Auch unter Wasser sind die Kanarischen Inseln ein spektakuläres Naturparadies. Die Landschaft ist bizarr und geheimnisvoll. Seltsam aussehende Kreaturen wie Schmetterlingsrochen gleiten durch unterseeische Lavahöhlen, seltene Engelshaie lauern im schwarzen Vulkansand auf Beute. Aufgrund seiner geografischen Lage vermischen kräftige Meeresströmungen warmes Wasser der Tropen mit kaltem aus dem Nordatlantik, während aus der Tiefsee unentwegt Plankton an die Oberfläche geschwemmt wird.
    Das macht diese Gewässer zu einem der besten Orte auf der Welt, um Meeressäuger zu beobachten. Bis zu acht Meter und drei Tonnen schwer sind die Pilotwale. Sie brauchen täglich 50 Kilogramm Nahrung. Sie jagen meist nachts. Dabei tauchen sie bis zu 1.000 Meter tief, um an ihre bevorzugte Beute, Riesen-Kopffüßer, zu kommen. Tagsüber verbringen sie meist an der Oberfläche und widmen sich ihrem hoch entwickelten Familienleben. Sie leben in Schulen bis zu 30 Tieren und folgen einem Weibchen.
    Die großen Männchen, die „Machos“, verteidigen die Familie gegen Eindringlinge. Winde und Meeresströmungen haben Tiere und Pflanzen zu den abgeschiedenen Inseln gebracht. Viele sind geblieben und haben sich im Laufe der Jahrtausende spezialisiert und an ein abgeschiedenes Inselleben angepasst. Neue Arten sind entstanden, die nirgendwo sonst auf der Welt existieren. Andere kommen von weither, um nur einen Teil des Jahres auf den Inseln zu verbringen. Darunter sind die Gelbschnabel-Sturmtaucher, die aus Südamerika kommen, oder die Eleonorenfalken aus Madagaskar.
    Sie unternehmen jedes Jahr weite Wanderungen und ziehen gut geschützt in den schroffen Vulkanklippen ihre Jungen auf. Die Kanarischen Inseln sind eine faszinierende Welt mit einer erstaunlichen Vielfalt an Klimazonen, Landschaften und Arten. Doch sie sind vor allem ein kleiner, begrenzter Kosmos, in dem alles voneinander abhängig ist. Blieben die Passatwinde aus oder würde sich die Temperatur um nur wenige Grade verändern, würden die Wälder trockenfallen und für immer verschwinden. Was dann bliebe, wäre nur noch das, womit es vor Urzeiten begonnen hat: eine kahle Vulkanwüste. (Text: WDR)
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    Der Osten Kolumbiens wird von zwei gigantischen Flüssen beherrscht: dem Orinoco und dem Amazonas. Im Reich des Amazonas steht dichter Regenwald, während der Orinoco und seine Nebenflüsse durch weites Grasland, die Llanos, fließen. Die Feuchtsavannen am Orinoco erstrecken sich allein in Kolumbien über 380.000 Quadratkilometer. Das Grasland ist eine der größten Weideflächen der Erde, aber dennoch Wildnis. Millionen Rinder leben hier in Nachbarschaft mit Raubkatzen und Kaimanen. Rund um die fischreichen Gewässer versammeln sich besonders in der Trockenzeit unzählige Vogelarten und Säugetiere, wie Ameisenbären, Wasserschweine und Weißwedelhirsche.
    Und das, obwohl an den schrumpfenden Wasserstellen Kaimane, Krokodile, Jaguare und Riesenschlagen lauern. Im Einzugsgebiet des Amazonas breitet sich in Kolumbien eine der spektakulärsten Wasserlandschaften der Erde aus – der Várzea-Auwald. Ein Regenwald, der über viele Monate immer wieder überflutet wird und bis zu den Baumkronen unter Wasser steht. Die tierischen Stars dieser Region sind Zwergseidenäffchen, eine der kleinsten Affenarten der Welt, Faultiere und ein ganz besonderer Vogel, der Fadenpipra. Kaum ein anderer Vogel tanzt wie er. Am Nebenfluss Rio Caquetá lebt das Volk der Muinane fern jeder Zivilisation.
    Es pflegt seine uralte Kultur. Die Cocapflanze spielt darin eine wichtige Rolle. Für die Muinane ist Coca Heilpflanze und ein Teil der Natur, von der und in der sie leben und die ihnen alles schenkt: Früchte, Fisch, Fleisch, Medizin. Hier, in der Nachbarschaft großer Schutzgebiete, haben Goldwäscher und Holzfäller ihr Werk noch nicht begonnen. Wohl auch, weil ihnen mächtige Stromschnellen den Wasserweg versperren. Die Indigenen schützen die Natur, zusammen mit staatlichen Naturschützern und mit der Unterstützung der ZGF, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. (Text: WDR)
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    Die kleinen Steinkauz-Küken in Geäst des alten Apfelbaumes bei Bad Lippspringe trauen dem Frieden nicht – sie schlüpfen eilig in ihren Nistkasten. Aus gutem Grund: Ein Waschbär klettert den Baum hinauf, auf der Suche nach Beute. Doch in ihrem Nistkasten sind die Küken sicher, der Waschbär zieht unverrichteter Dinge wieder ab. Eine Szene, die typisch ist für den Film „Lebenskünstler und Eroberer“, den Tierfilmer Ulf Marquardt vorwiegend im Osten Nordrhein-Westfalens gedreht hat. Denn der Film zeigt, wie die Natur sich in unserer von der Landwirtschaft geprägten, von Straßen und begradigten Flüssen durchzogenen Landschaft ihre Nischen zum Überleben sucht.
    Da sind Uhus zu sehen, die einen alten Steinbruch genauso zum Brüten und Aufziehen der Jungen nutzen wie eine Kirche im Stadtzentrum von Warburg. Der Zuschauer erlebt faszinierende Aufnahmen von Fledermäusen, die sich ausgerechnet das Innere einer Autobahnbrücke als Kinderstube ausgesucht haben. Und wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Feldhasen die härtesten Kerle in unserer Natur sind? „Manchmal ist es absolut verblüffend, welche Orte sich Tiere als ihren natürlichen Lebensraum aussuchen“ erzählt Filmemacher Marquardt.
    „Zum Beispiel ist die Innenstadt von Paderborn in eine wunderschöne Natur-Oase verwandelt worden. Und es ist auch schön zu sehen, wie viele Menschen sich für die Natur einsetzen.“ Auch dafür zeigt der Film spannende Beispiele, etwa wenn die Nester von Kiebitzen, die oft bei der Feldarbeit zerstört werden, von aufmerksamen Landwirten gerettet werden. Die Dreharbeiten für „Lebenskünstler und Eroberer“ dauerten – zum Teil durch die Pandemie mit ihren Lockdowns, Fahrverboten und Betretungsverboten für Naturschutzgebiete verzögert – über zwei Jahre.
    Zum Einsatz kamen die modernsten Kameras, zum Beispiel Unterwasser- und Zeitlupenkameras. Diese filmten den Flug des prächtigen Uhus mit über 2.000 Bildern pro Sekunde. Was war denn die überraschendste Geschichte, die Marquardt und sein Team filmen konnten? „Ehrlich gesagt, wir haben so viele tolle Geschichten gefilmt, da kann ich mich schlecht für eine einige entscheiden – aber dass es möglich ist, mitten im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands überhaupt derartig tolle Tiergeschichten drehen zu können, das war für uns alle das Verblüffendste an unseren Dreharbeiten.“ (Text: WDR)

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