2024, Folge 1–17

Episodenführer und Sendedaten unvollständig
  • Folge 1
    Trümmerbergung im KatastrophenfallWas, wenn ein Dorf von einer Schlammlawine überrollt wird und Häuser begräbt. Das Katastrophenhilfe Beretischaftsbatalion der Schweizer Armee kann bei Naturkatastrophen im In- und Ausland zum Einsatz kommen. Um einsatzbereit zu sein, müssen die Rekruten üben, Menschen auch aus Trümmern zu bergen. Mit dabei bei einer solchen Übung für einmal Moderatorin Kathrin Hönegger. Sie wird von den jungen Durchdienern aus der Tiefe gerettet.
    Schlammlawine von Schwanden GLAm 29. August 2023 ging in Schwanden im Kanton Glarus eine Schlammlawine runter und begrub Teile des Dorfes. Und kurz vor Weihnachten 2023 kam nochmals eine Rutschung den Hang hinunter. Um die Rutschung stabilisieren zu können, müssen die Experten vor Ort wissen, wo sich unterirdisch das Wasser staut. Denn dieses drückt auf die Erdmasse und es drohen weitere Rutschungen. Einer als Erster vor Ort im August 2023 war Ruedi Stüssi. Er hat zusammen mit der anrückenden Feuerwehr erste Evakuierungen vorgenommen.
    Naturgefahrenberaterin Irene Kallen beobachtet jede Veränderung in der NaturIn Kandersteg BE ist die Naturgefahrenberaterin Irene Kallen zu Hause. Sie ist eine von mehr als 500 Menschen in der Schweiz, die ihre eigene Umgebung neben ihrem Job immer auf Veränderungen beobachten. Die 36-Jährige ist ein kleiner, aber wichtiger Teil des Alarmsystems der Schweiz. Stets mit offenen Augen und Ohren unterwegs nimmt sie ganz nebenbei Signale aus der Natur wahr.
    Dem Jahrhundert-Hochwasser standhaltenBei Dauerregen steigen auch die Pegel der Gewässer stark an. Oft sind dann auch Infrastruktur-Bauten gefährdet. Wie kann man Brücken und Strassen vor Jahrhunderthochwasser schützen? An der ETH Zürich testen Umweltingenieurin Barbara Stocker und ihre Kollegin mit einem Modell, ob eine Brücke in Andermatt im Kanton Uri künftigem Hochwasser standhalten kann.
    Schutz vor HagelGrosse Schäden entstehen durch Hageleinschlag vor allem an Gebäuden. In Oberkirch LU testet Martin Jordi, ob beispielsweise Photovoltaik-Anlagen dem heftigen Hagelschlag standhält. und in Bern im Mobiliar Lab sucht Klimatologin Olivia Romppainen, wie das Hagel-Warnsystem in der Schweiz verfeinert werden kann. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 11.01.2024 SRF 1
  • Folge 2
    Bergkristalle sind wahre Schätze. Über Jahrtausende gewachsen, teils seit Millionen Jahren im Fels verborgen. Die Schweizer Alpen beherbergen noch unzählige von ihnen. Doch die Suche wird nicht einfacher. Viele Quarzbänder, also die Orte, wo man sie findet, sind bereits ausgeräumt. Das zwingt die Strahlerinnen und Strahler, an immer heiklere Stellen. Immer tiefer hinein in Felsspalten und Höhlen, auch Öfen genannt.
    Handwerk par excellence im Hochgebirge
    In der Schweiz ist das Strahlen nur mit Genehmigung erlaubt. Und nur mit archaischem Werkzeug. Keine Maschinen, keine Technologie – alles verboten. Für die mineralische Schatzsuche sind einzig Spitzhacke, Hammer, Meissel und Brecheisen zugelassen. Zum Handwerk gehört auch das richtige Gespür für die Natur, den Fels und für jene Orte, wo die Kristalle gewachsen sind.
    Die Suche macht süchtig
    Trotz Risiko und schwieriger Suche sind auch heute noch etliche Strahlerinnen und Strahler in den Schweizer Alpen unterwegs. Knapp ein Dutzend macht es beruflich. Und sie sind nicht selten dem Kristallrausch verfallen. Der ständigen Hoffnung auf den einen grossen Fund, für den leidenschaftliche Sammlerinnen und Sammler gut und gerne mehrere tausend Franken ausgeben. Bei Ausnahmefunden wurden gar schon sechsstellige Beträge geboten.
    Ja, ich will!
    Kristalle sind nicht nur beliebte Ausstellungsobjekte, sondern werden auch gerne zu Schmuckstücken verarbeitet. Beispielsweise als Teil von Verlobungs- oder Eheringen. Doch für den perfekten Schliff braucht es viel Können. Der Bergkristall, ist besonders komplex, denn er hat verschiedene Wachstumsrichtungen und reagiert empfindlich auf Hitze. Und nur wenn man ihm die richtigen Facetten gibt, bringt man das transparente Stück Stein zum Funkeln. «Einstein» zeigt, wie es geht.
    Wie sie entstehen
    Die Sendung nimmt sich der Faszination für die sechseckigen Mineralien an und geht ihrer Entstehung auf den Grund. Wie wächst die reinste und transparenteste Form, der Bergkristall? Wie kommen Rauchquarz oder Amethyst zu ihrer Färbung? Ausserdem begleitet «Einstein» mehrere Strahler bei ihrer täglichen Arbeit. Mit dabei auch Moderator Tobias Müller. Er will seinen ersten Bergkristall finden, merkt aber schnell: Die Suche ist knallhart. Und der Traum des grossen Bergkristalls viel einfacher geträumt, als in der Realität tatsächlich umgesetzt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 18.01.2024 SRF 1
  • Folge 3
    Der Boom und seine Versprechen
    Die Berichte von Eisbadenden könnten euphorischer nicht sein. Eisbaden mache sie weniger gestresst und glücklicher, sie seien kaum mehr krank oder hätten Gewicht verloren. Doch was kann die Wissenschaft dem Eisbaden zuschreiben und was ist Hoffnung, Placebo oder Einbildung? Klar ist: Das Bad im kalten Wasser löst diverse Hormonausschüttungen aus. Glückshormone gehören dazu genauso wie Süchtigmacher. Euphorie schreibt also auch die Wissenschaft dem Eisbaden zu. Zumindest kurzfristig.
    Forschung im Eisbad
    Tatsächlich kursieren einige Studien und Berichte zu den Vorteilen des Eisbadens. Doch diese erfüllen selten wissenschaftliche Standards. Der Kälteforscher Erich Hohenauer sagt es so: «Es ist meist eine anekdotische Berichtslage, das heisst: von Einzelpersonen oder sehr kleinen Studienpopulationen.» Er selbst hat bereits Studien durchgeführt und konnte dabei keinen Einfluss auf das Immunsystem feststellen. Ein Ergebnis, das Übersichtsstudien stützen. Doch das spreche nicht gegen das Eisbaden. Wenn es subjektiv guttue, dann sei das auch bereits ein Gewinn für das Wohlbefinden.
    Wenn Fett schlank und gesund macht
    Säuglinge verfügen über viel aktives braunes Fett. Sie brauchen es als Heizung, weil bei ihnen das Muskelzittern noch nicht funktioniert. Erst seit wenigen Jahren weiss man: Auch beim Erwachsenen aktiviert Kälte wie beim Eisbad das noch vorhandene braune Fett. Der dadurch entstehende Energieverbrauch kann bei der Gewichtskontrolle helfen und der Zuckerverbrauch der Fettzellen senkt das Risiko für Diabetes Typ 3.
    Gefahr im Eiswasser
    Der Kälteschock kann den Körper derart belasten, dass er bei Menschen mit Vorerkrankungen bis zum Tod führen kann. Darum ist eine Abklärung beim Arzt oder bei der Ärztin zwingend. Doch auch Routiniers müssen aufpassen. Der Körper gewöhnt sich an den Kältereiz. So kann es passieren, dass Routiniers in eine Unterkühlung rutschen, obwohl es sich nicht danach anfühlt. Doch wer sich abklären lässt, nie allein und nicht zu lange badet, muss keine Angst haben.
    Alternative Kältekammer?
    In einer Kältekammer ist es minus 110 Grad kalt. Und doch ist die Wirkung auf den Körper ähnlich wie beim Eisbaden? Das rührt daher, dass Luft die Kälte 25-mal schlechter leitet als Wasser. In der Kältekammer dringt die Kälte darum weniger tief in die Muskulatur ein. Das machen sich insbesondere Sportlerinnen und Sportler zu Nutzen. Denn Studien zeigen: Werden Muskeln regelmässig gekühlt, hemmt das ihr Wachstum. Doch das Naturerlebnis fehlt bei der Kältekammer. Und dieses trägt wohl seinen Teil zum Wohlfühleffekt bei beim Eisbaden. Und: Eisbaden ist erst noch gratis. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 25.01.2024 SRF 1
  • Folge 4
    Von Elektromobilität bis Energiewende: Welche Batterie braucht die Strom-Zukunft? Was soll sie leisten, wie kann sie noch sicherer und nachhaltiger werden und wie steht es ums Recycling? «Einstein» blickt in die Batterieforschungslabore der Empa und resümiert den aktuellen Stand der Wissenschaft.
    Der Batterieroboter
    KI und Roboter beschleunigen die aktuelle Batterieforschung bei Lithium-Ionen-Batterien. «Einstein» zeigt, was das bedeutet und wie damit Akkus immer mehr Leistung erzielen sollen, bei gleichzeitig weniger verbauten, kritischen Materialien. In der EU wird die Batterieforschung zur Schlüsseltechnologie.
    Verzweifelt gesucht: Speicher für die Energiewende
    Welchen Speicher braucht es, um wirklich grosse Mengen an Energie aus nachhaltigen Quellen zu speichern. Ideen für stationäre Batterien sind gefragt – die schon länger bekannte Redox-Flow-Batterie steht dafür in den Startlöchern.
    Schlüsselthema Recycling
    In den nächsten Jahren werden wir von Batterien und Akkus überflutet werden. Es gilt, die heiklen Rohstoffe aus den Batterien zurückzuholen und überhaupt einen Kreislauf wertvoller Metalle und Materialien zu etablieren. Recycling-Methoden werden immer wichtiger.
    Tobias Müller besucht einen Forscher, der nachhaltige und biologisch abbaubare Batterien baut, die sogar auf dem 3D-Drucker entstehen. Ein neues Forschungsfeld mit Zukunft? (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 01.02.2024 SRF 1
  • Folge 5
    Was bringt welches Training
    Kathrin Hönegger trainiert mit dem aufstrebenden Aurumtraining. Sechs Minuten pro Woche soll Muskelmasse, Kraft und Kondition gleichermassen aufgebaut werden. Tobias Müller trainiert mit EMS. Dank Stromimpulsen sollen hier mit 20 Minuten Training pro Woche Resultate erzielt werden, wie normalerweise mehrere Stunden im Gym. Und Produzent Anatol Hug trainiert drei Mal pro Woche 60 Minuten funktionales Training, auch als Crossfit bekannt. Bringt mehr tatsächlich mehr? Nach drei Monaten Training misst die Universität die Fortschritte des «Einstein»-Teams. Wie haben sich Kraft, Ausdauer, Muskelmasse und Gewicht verändert. Und wie beurteilt die Wissenschaft die drei Trainings in puncto Effektivität, Gesundheizrisiken und Verletzungshäufigkeit?
    Wie man den inneren Schweinehund überwindet
    Dass Sport gesund ist, wissen alle. Trotzdem bewegen sich die meisten Schweizer zu wenig. Der innere Schweinehund hält einen immer wieder davon ab, die Fitnessziele in Tat umzusetzen. Die Sportpsychologin Julia Schüler erforscht, wie das Gehirn auf Anstrengung reagiert, wie man den inneren Schweinehund austricksen kann und ob sich bei intensivem Training nicht nur der Körper anpasst, sondern auch das Gehirn.
    Muskelkult, Bodybuilding und Sucht
    Was steckt hinter dem Muskelkult im Bodybuilding. Der Kunstwissenschaftler Jörg Scheller erforscht die Entwicklung des Bodybuildings und vergleicht das Bodybuilding mit einem Bildhauer, der an seinem eigenen Körper arbeitet. Sind Bodybuilder also Künstler und Kunstwerk in Personalunion? Und was treibt sie an, ihr ganzes Leben dem Training unterzuordnen? Und wann kippt das Streben nach mehr Muskeln zur Sucht? Psychologe Roland Müller arbeitet mit Muskelsüchtigen. Werbung und Social Media befeuern den Trend. Vor allem Männer seien betroffen. Etwa 20 Prozent der Männer in Fitessstudios seien gefährdet. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 08.02.2024 SRF 1
  • Folge 6
    Blinddarm – Von wegen überflüssig
    Seinen Blinddarm ist Tobias Müller schon länger los. Wozu dieses vermeintlich überflüssige Organ dienen könnte, darüber rätselt die Forschung schon seit langem. Um das Geheimnis zu entschlüsseln, hat sich ein Team aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen zusammengetan. Erkenntnisse aus der Tierwelt werden mit medizinischem Wissen kombiniert. Und plötzlich wird aus dem «blinden» Darm eine wahre Wunderfabrik.
    Unsere Hände: Schon seit Jahrmillionen perfekt?
    Die Entwicklungslinien von Menschen und Walen haben sich vor rund 70 Millionen Jahren getrennt. Und doch lässt ein Blick auf die Anatomie der «Hände» erstaunliche Ähnlichkeiten erkennen. Unsere Hände sind womöglich schon älter, als die Forschung lange gedacht hat. Als sie mit dem aufrechten Gang plötzlich frei wurden, haben sie dafür eine ganz andere Entwicklung befeuert – jene des Gehirns.
    Kauen oder Hören?
    Noch unglaublicher ist die Entwicklung des Ohrs: Womit man heute hört, hat man früher gekaut. Die filigranen Mittelohrknöchelchen waren ursprünglich Teil des Kiefers. Und das Erstaunlichste: Diese Entwicklung lässt sich noch heute an ganz bestimmten Säugetieren nachvollziehen.
    Der Mensch der Zukunft
    Der Mensch ist nicht perfekt, sondern optimal, weiss Evolutionsmediziner Frank Rühli: Optimal in Bezug auf Umweltbedingungen. Und weil sich die Umwelt ständig ändert, ist auch die Evolution des Menschen nicht abgeschlossen. Bekommen künftige Generationen also einen Smartphone-Daumen? Oder verändert eine nächste Pandemie den menschlichen Genpool dramatisch? Der Blick in die Zukunft bleibt natürlich spekulativ – aber mit der heutigen genetischen Vielfalt scheint die Menschheit gut gerüstet, um in die Zukunft zu gehen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 15.02.2024 SRF 1
  • Folge 7
    Schmetterlinge haben die Dinosaurier überlebt und bewohnen diesen Planeten schon weit länger als die Menschen. Sie sind also wahre Überlebenskünstler, dank unzähliger herausragender Eigenschaften, die auch die Menschen zur Verbesserung und Verlängerung ihrer Leben nutzen. Man findet eine dieser Eigenschaften beispielsweise bei der Seide des Maulbeerseidenspinners.
    Implantate auf Basis von Raupenseide?
    Forschende haben entdeckt, dass dieser Faden nur aus zwei Proteinen besteht. Eines davon: das Faserprotein Fibroin. Es könnte ein Schlüssel für neue Materialien der Zukunft sein. Materialien, die flexibel oder aber auch stark wie Kevlar sein können. Konkret wird an medizinischen Anwendungen geforscht. Darunter in der rekonstruktiven Chirurgie. Statt Metall- könnten bei Implantaten künftig Fibroin-Schrauben verwendet werden. Der Vorteil: Der menschliche Körper reagiert sehr gut auf dieses Material. Und mehr noch: Die Fibroin-Schrauben könnten zusätzlich mit Wirkstoffen angereichert werden, die die Knochenrekonstruktion unterstützen.
    Solarpanels und Smartphone-Bildschirme – Vom Schmetterling inspiriert
    Die Forschung interessiert sich auch sehr für die Eigenschaften der Schmetterlingsflügel. Der Morpho-Falter leuchtet in einem schillernden Blau. Und zwar ohne ein einziges Farbpigment zu besitzen. Das Rezept: Nanostrukturen, die das Licht so brechen, dass die Flügel in diesen starken Farben erscheinen. Diese Strukturen sind die Basis mehrerer Forschungsprojekte mit dem Ziel, eine neue Generation von Hochleistungs-Solarmodulen zu entwickeln. Die Nanostrukturen verfügen aber noch über eine andere Eigenschaft: Sie sind wasserabweisend. Wenn man diese Nanostrukturen auf Metall übertragen könnte, wäre unsinkbares Metall vorstellbar. Forschende denken jetzt schon über schwimmende Städte nach.
    Ausserdem könnten die transparenten Flügel des Glasflügelfalters eine Blaupause für neue Smartphone-Bilderschirme darstellen. Denn die Flügel dieses Falters reflektieren keinerlei Licht. Liesse sich das auf ein Bildschirm-Glas übertragen, würden mühsame Spiegelungen der Vergangenheit angehören.
    Länger leben dank dem Schmetterling?
    Schmetterlinge leben eigentlich nur wenige Tage bis Wochen. Doch eine Gattung sticht heraus. Heliconius. Diese Arten leben bis zu sechs Monaten, weil sie Protein verdauen können. Der Schlüssel dazu: Das sogenannte Cocoonase-Enzym. Darauf hat es nun auch die Forschung abgesehen. Denn sie hat herausgefunden, dass dieses Enzym auch ein Wundermittel bei der Thrombose-Behandlung sowie zahlreichen weiteren Krankheiten sein könnte. Also vielleicht ein Heilmittel der Zukunft, dass das Leben vieler Menschen verbessern oder gar verlängern könnte – inspiriert vom Schmetterling. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 29.02.2024 SRF 1
  • Folge 8
    Unberechenbarer Blutzuckerspiegel?
    Studien zeigen, dass sich die Blutzuckerwerte nach Konsum des gleichen Lebensmittels von Mensch zu Mensch unterscheiden können.
    Die «Einstein»-Moderatoren Kathrin Hönegger und Tobias Müller wollen herausfinden, wie ihr Glukosespiegel auf unterschiedliche Lebensmittel reagiert. Deshalb tracken die beiden 14 Tage lang alles, was sie essen und trinken und messen anschliessend ihren Blutzuckerspiegel. Auf welche Lebensmittel reagiert ihr Blutzuckerspiegel mit hohen Spitzen? Und was bedeutet das? Gibt es Überraschungen? Epidemiologe und Studienleiter Marcel Salathé von der EPFL begleitet die beiden bei diesem Experiment.
    Blutzucker messen statt Kalorien zählen?
    Ein extremes Auf und Ab des Blutzuckerspiegels kann zu Heisshungerattacken, Stimmungstiefs und ungewollten Fettpolstern führen. Dies behauptet zumindest Jessie Inchauspé, bekannt in den sozialen Medien als «Glucose Goddess». Gleichzeitig gibt sie auf ihren Kanälen Tipps, wie man der Achterbahn des Blutzuckerspiegels entkommt. Lia Bally, Ernährungsmedizinerin und Diabetologin des Inselspitals ordnet für «Einstein» ein, was die Tipps taugen und wie ernst man Blutzuckerspitzen wirklich nehmen sollte.
    Personalisierte Ernährung im Spitzensport
    Gute Regeneration und genügend Energie, wenn es drauf ankommt: Mit aufwendigen Messungen ermitteln die Ernährungswissenschaftlerinnen und Ernährungswissenschaftler am OYM, zu welcher Zeit ein Sportler seine individuelle Nährstoffmenge zu sich nehmen soll. So machen sie auch aus jungen Eishockeytalenten Profiathleten auf dem Eis.
    Ein neuer Lehrstuhl für personalisierte Ernährung
    Menschen sind einzigartig und ihre Ernährungsbedürfnisse sind es auch, deshalb reichen allgemeine Ernährungsempfehlungen künftig nicht mehr aus. Ernährungsexpertin Katja Lotz sieht die personalisierte Ernährung als Zukunftsmodell. Die Digitalisierung ermögliche ganz neue Messmethoden – deshalb sei das individualisierte Essen eines der ganz grossen Trends im Ernährungssektor. Ganz neu bietet nun die Duale Hochschule Baden-Württemberg sogar einen Studiengang für personalisierte Ernährung an.
    Fettabbau über die Atemluft messen
    Forschende an der ETH Zürich haben gemeinsam mit dem Universitätsspital Zürich einen Sensor entwickelt, der anhand der Atemluft einer Person anzeigt, ob ihr Körper Fett verbrennt. Das eröffnet neue Möglichkeiten, denn die Messung erfolgt in Echtzeit und ist vollkommen schmerzfrei. Messungen mit dem Gerät haben gezeigt, dass auch hier Menschen völlig unterschiedlich reagieren. Während bei den einen schon nach zehn Minuten Sport die Fettverbrennung einsetzt, brauchen andere dafür über 40 Minuten. Das Messgerät kann schon bald eingesetzt werden – sei es bei einer Diät oder auch für das Training. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 07.03.2024 SRF 1
  • Folge 9
    Alle wollen weniger Bildschirmzeit
    86 «Einstein»-Zuschauerinnen und -Zuschauer wollen eine Woche lang weniger Zeit am Handy verbringen. Als erstes sollen sie aus vier Strategien auswählen, die ihren Smartphone-Konsum beschränken sollen. Diese werden sie eine Woche lang anwenden. Die Königsdisziplin: alle vier Strategien zusammen anwenden. Und tatsächlich will das die Hälfte der Nutzenden wagen. Ob das klappt?
    Warum Apps süchtig machen
    Aber warum kann man nicht anders, als ständig zum Handy zu greifen? Insbesondere Social Media Apps fesseln die Menschen mit ausgeklügelten psychologischen Tricks. Über die Vergabe von Belohnungen wird das Belohnungssystem im Hirn aktiviert. Dabei wird Dopamin ausgeschüttet. Ein süchtig machendes Wohlfühl-Molekül.
    Die unberechenbare Belohnung
    Viele Apps sind zudem so programmiert, dass man nicht immer eine Belohnung erhält. Oder ein tolles Video in der Timeline auftaucht. Die Folge: Die App-Besuchenden greifen noch häufiger zum Handy, weil sie gespannt sind, ob sie etwas Tolles erwartet – oder nicht. So machen auch Glücksspiele süchtig.
    Eine halbe Woche der Herausforderungen und Belohnungen
    Mitte Woche ziehen die Teilnehmenden am «Einstein»-Handy-Experiment eine Zwischenbilanz. Vielen fällt es immer wieder schwer, das Handy beiseitezulegen. Gleichzeitig schwärmen sie davon, wie sie plötzlich mehr Zeit finden, wie sie beim Essen ohne Handy bewusster geniessen, wie sie früher einschlafen. Doch wie wird sich das nach einer Woche auf ihre Bildschirmzeit auswirken?
    Gute Zeit, schlechte Zeit
    Die Bildschirmzeit allein ist allerding keine eindeutige Messgrösse, um eine Handy-Abhängigkeit beurteilen zu können. Fachpersonen unterscheiden zwischen aktiver und passiver Nutzung. Erste verleiht meist ein positives Gefühl, zweite ein negatives.
    Ungesunder Aufwärtsvergleich
    Die Forschung weiss auch, dass in den Apps Bilder von nackten, ergo oft gutaussehenden Menschen, bevorzugt werden. Und man meist nur scheinbar erfolgreichere und schönere Menschen zu sehen bekommt. Doch genau da liegt das Problem: Sogenannte Aufwärtsvergleiche schaden der psychischen Gesundheit.
    Erfolg und Misserfolg
    Die Resultate des «Einstein»-Experiments nach einer Woche erstaunen. Insgesamt können die Teilnehmenden ihre Bildschirmzeit um 20 Prozent reduzieren. Und am erfolgreichsten waren die Ehrgeizigsten mit allen vier Strategien zusammen. Gleichzeitig haben aber auch zwei Drittel der Teilnehmenden keine Daten geliefert. Möglich, dass sie aufgegeben haben. Smartphone-Detox hat viele Hürden. Doch wer sie nimmt, kann viel gewinnen. Nicht nur Zeit. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 14.03.2024 SRF 1
  • Folge 10
    800 Jahre lang war Ruhe. Doch nun hat es seit 2021 bereits sieben Vulkanausbrüche gegeben, der letzte brach am 16. März 2024 aus. Die Halbinsel Reykjanes, südlich der Hauptstadt Reykjavik gelegen, ist zu einer aktiven Vulkanzone geworden. Experten erwarten, dass das ganze Gebiet nun wieder in eine Eruptionsphase getreten ist, die 300 bis 400 Jahre andauern kann.
    Herausforderung für das ganze Land
    Island ist sich Vulkan-Aktivität eigentlich gewohnt. Alle vier bis fünf Jahre bricht dort normalerweise ein Vulkan aus. Meist geschieht dies in einem der vielen dünnbesiedelten Gebiete, mit geringen Folgen für die Menschen. Doch auf der Halbinsel Reykjanes ist dies anders: Dort leben zwei Drittel der gesamten Bevölkerung Islands und es gibt wichtige Infrastruktur wie Kraftwerke oder der einzige internationale Flughafen.
    Kleinstadt vor dem Aus?
    Besonders betroffen sind derzeit die 4000 Bewohnerinnen und Bewohner der Fischerstadt Grindavik. Die Stadt musste vollständig evakuiert werden. Ein kleiner Lavastrom zerstörte bereits erste Häuser – und es drohen weitere Ausbrüche. Viele Gebäude wurden zudem durch die Bodenbewegungen stark beschädigt. «Einstein» besuchte Grindavik, zeigt die Folgen und sprach mit Betroffenen. Es ist derzeit unklar, ob die Menschen wieder zurückkehren können oder die Stadt aufgegeben werden muss.
    Schwierige Prognosen
    Forscherinnen und Forscher überwachen das Gebiet mit allen möglichen Mitteln. Doch genaue Prognosen sind schwierig. Niemand weiss genau, was sich im Untergrund wirklich abspielt. Man ist auf Daten von der Oberfläche angewiesen und versucht daraus abzuleiten, welche Vorgänge sich in einigen Kilometern Tiefe ereignen, wo die Magma aufsteigt. Wie «Einstein» zeigt, ist das für die Verantwortlichen beim meteorologischen Dienst, der für die Risikoeinschätzung und Warnungen zuständig ist, keine einfache Situation.
    Innovationen für besseren Schutz
    Doch in Island begegnet man der Herausforderung auch mit viel Innovationskraft. So werden die wichtigen Anlagen vor drohenden Lava-Strömen mit riesigen Schutzwällen geschützt. Ein neuer Ansatz, von dem auch andere Vulkangebiete der Welt profitieren können. Zudem gibt es Pläne, direkt eine Magmakammer in der Tiefe anzubohren, um mehr über die Vorgänge im Untergrund zu erfahren und die Prävention zu verbessern. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 21.03.2024 SRF 1
  • Folge 11
    Spektakulärer Fund des Schiffswracks «Mercedes» im Lago Maggiore
    Das seit dem 9. Juli 1928 verschollene Wrack «Mercedes» konnte kürzlich erstmals im Lago Maggiore geortet und dokumentiert werden. Das tödliche Drama beschäftigte seinerzeit das ganze Tessin. Vor Brissago, bei schönstem Sommerwetter und nur wenige Meter vom Ufer entfernt, rammte die «Mercedes» mit ihrem Bug ein anderes Passagierschiff, brach auseinander und ging unter. Acht Passagiere konnten lebend aus dem Wasser gerettet werden, der junge Maschinist und Bootsführer verschwand mit dem Schiff in die Tiefe.
    Zufallsentdeckung auf der Suche nach einem anderen Wrack
    Entdeckt wurde die «Mercedes» von den Wrackjägern und Schatzsucher des «Nautic Discovery Team». Erstaunlicherweise kam das Wrack mehr als einen Kilometer von der Unglücksstelle entfernt auf dem Seegrund zu liegen. Die Tiefe beträgt dort mit 270 Meter wesentlich mehr als bislang angenommen. Es war ein Zufallsfund. Er gelang auf einer Suchexpedition nach einem anderen Schiff. Die Wrackjäger versuchen seit vier Jahren ein italienisches Torpedoboot zu finden. Die Torpediniera «T19» war 1896 im selben Seegebiet während eines Sturms mit zwölf Mann Besatzung spurlos verschwunden.
    Erste Filmaufnahmen der «Mercedes» in 270 Meter Tiefe
    Nur Wochen nach dem Fund der «Mercedes» befand sich das U-Boot «P-63» des Luzerner Unternehmens «Subspirit» für Tiefentests im Lago Maggiore. Die Gelegenheit für die Wrackjäger, das Wrack erstmals detailliert zu dokumentieren und filmen. «Einstein» konnte die Mission in 270 Meter Tiefe exklusiv begleiten. Die spektakulären Kamerabilder zeigen: Ausser ihrem zerfetzten Bug ist die «Mercedes» auch 96 Jahre nach ihrem Untergang in sehr gutem Zustand.
    Mysteriöse Wracks und Schätze unter Wasser
    In den Weltmeeren werden rund drei Millionen Schiffswracks vermutet. Und auch in Schweizer Seen schlummern hunderte von ihnen – viele noch unentdeckt – in grosser Tiefe. Wracks faszinieren, geben Einblick in die Epochen ihrer Zeit und sehr oft ranken sich Geheimnisse um sie. Wrackjägerinnen und -jäger träumen aber immer auch vom grossen Schatz. Um verschollene Schiffswracks zu finden, setzen sie in den Suchgebieten hochauflösende Sonartechniken und Unterwasser-Roboter ein. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 04.04.2024 SRF 1
  • Folge 12
    Kann man sich mit einer künstlichen Intelligenz befreunden? «Einstein» macht das Experiment: Ausgesuchte Teilnehmerinnen und Moderatorin Kathrin Hönegger lassen für drei Wochen einen KI-Chatbot-Avatar in ihr Leben. Taugt die Maschine auch als WG-Gspänli, Therapeut oder Freundin? Das Experiment sagt viel über die Menschen aus.
    Generative (Text-)KI kann heute täuschend echt agieren und im besten Fall einen Nutzen generieren. Was passiert, wenn Menschen solche KI in ihr soziales Leben lassen?
    Was geschieht in der Kommunikation, wenn man einen KI-Chatbot ganz intensiv in den Alltag einbaut? Wird es stets die Beziehung zwischen Meister und Diener sein, wie bei digitalen Assistenten? Oder vergisst man, dass man es mit einer Maschine zu tun hat, die Ratschläge gibt, tröstet oder mit einem lacht? Was, wenn sie uns plötzlich herausfordert oder täuscht? Könnte das überhaupt passieren? «Einstein» testet die intensive Mensch-Maschinen-Kommunikation in einem grossen Experiment.
    «Einstein» macht das Bot-Experiment
    Probandinnen und Probanden lassen im Rahmen eines «Einstein»-Experimentes eine «Replika» in ihr Leben: als beste Freundin, Therapeuten, WG-Gspänli oder möglichen Sexualpartner.
    «Replika» ist eine spezialisierte Plattform, auf der man sich sozial agierende Chatbot-Avatare nach den eigenen Bedürfnissen bauen und trainieren kann. Kathrin Hönegger führt durch diese Sendung – und auch sie macht mit beim Experiment.
    Wissenschaftliche Begleitung und Einordnung
    Das Experiment begleitet Marisa Tschopp, Psychologin und KI-Expertin. Sie ist spezialisiert auf Mensch-Maschine-Interaktion.
    Sie hilft den Probandinnen und Probanden, ihren Bot einzurichten, gibt Tipps im Umgang, schätzt ein, wie sich die Kommunikation im Verlauf des Experiments entwickelt und zieht qualitative Fazits am Erfahrungswert jedes und jeder Einzelnen. Nach drei Wochen Experiment treffen sich alle Beteiligten zum abschliessenden Austausch und Fazit.
    Wie kann künstliche Intelligenz richtig schlau werden?
    «Einstein» geht als zusätzlichen Fokus dieser Frage nach und erlebt das Forschungsfeld des Neuroinformatikers Benjamin Grewe. Er forscht an der ETH, wie KI noch mehr über ihre Umwelt erfahren und so immer mehr auch zum lernenden Algorithmus werden könnte. Dabei orientiert er sich an der Funktionsweise des menschlichen Gehirns.
    Der heilige Gral in der KI-Forschung ist die Schaffung sogenannter «AGI» – «Artificial General Intelligence». Also, so etwas wie generelle synthetische Intelligenz, die derjenigen des Menschen nahekommen könnte. Die Zuschauenden erleben, wie Grewe und sein Team auf diesen Forschungsweg gehen, was es braucht und wo sie dabei heute stehen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 11.04.2024 SRF 1
  • Folge 13
    Eine qualitative Befragung von Lehrpersonen der Pädagogischen Hochschule Zürich hat gezeigt, dass über 50 Prozent der Kinder zwischen vier und acht Jahren keine altersgerechte Spielentwicklung zeigen. Kinder Spielen also zu wenig, das hat Folgen für ihre Entwicklung. Denn Spielen ist Lernen und für den späteren Schulerfolg zentral.
    Kinder lernen im Kindergarten Verantwortung zu übernehmen
    Die Stadt Zug hat reagiert und setzt in allen Kindergärten auf das Programm «Spielen Plus», entwickelt von der Pädagogischen Hochschule Zürich. Moderatorin Kathrin Hönegger lernt im Kindergarten Letzi ein sogenanntes Spielprojekt kennen. Die Kinder haben gemeinsam entschieden, dass sie ein Frühlingsdorf bauen wollen, denn Selbstbestimmung, Eigenantrieb und Freude fördert das Spiel. Die Kinder sollen Eigeninitiative entwickeln, selbst ausprobieren und das Dorf so bauen, wie es ihnen gefällt. Indem sie Verantwortung übernehmen, wird auch ihr Selbstvertrauen gestärkt. Im Kindergarten gibt es kaum Spielsachen im herkömmlichen Sinn, sondern vielfältig einsetzbares Baumaterial, um Ideen umzusetzen. Aber auch sinnliche Spiele werden angeboten, denn diese kommen bei vielen Kindern im Alltag zu kurz.
    «Viele Eltern trauen ihren Kindern nichts mehr zu»
    Aber weshalb gibt es Kinder, die in ihrer Spielentwicklung zurückbleiben? Generationenforscher Rüdiger Maas sieht die Überbehütung der Eltern als einen wichtigen Faktor: «Viele Eltern trauen den Kindern nichts mehr zu, nehmen ihnen im Alltag zu viel ab, wodurch den Kindern wichtige Erfahrungen fehlen.» Aber viele Kinder sind auch so stark durchgetaktet mit Freizeitaktivitäten, dass nur wenig Zeit zum Spielen bleibt.
    Ein weiterer Faktor: Die Kinder heute kommen schon sehr früh in Kontakt mit digitalen Medien. Social Media, Google und Netflix sind für sie selbstverständlich und natürlich eine willkommene Ablenkung. Langeweile kommt gar nicht erst auf. Ein Filmchen auf dem iPad oder ein Handy zur Ablenkung ist schnell zur Hand. Für das Spiel ist das nicht förderlich, denn gerade aus der Langeweile, Zeit und Musse entstehen die besten Ideen.
    Lehrpersonen Kindergarten werden zu Spielexpertinnen und -experten
    Deshalb werden Lehrpersonen Kindergarten nun zu Spielexpertinnen und -experten ausgebildet. Sie sollen Kinder wieder ans Spiel heranführen, Neugierde und Eigeninitiative wecken. Studien zeigen, dass Kinder zwischen vier und acht Jahren am besten über das Spielen lernen. Die Bandbreite der Kinder, die sie im Kindergarten antreffen, werde immer grösser, berichten Lehrpersonen. Im Extremfall kämen Kinder noch mit Schnuller und Windeln in den Kindergarten, während andere schon Lesen und Schreiben können. Indem die Lehrpersonen unterschiedliche Spielformen anbieten, können sie jedes Kind in seinem Entwicklungsstadium abholen und unterstützen. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 18.04.2024 SRF 1
  • Folge 14
    Labor-Schokolade anstatt von Plantagen
    Das Schweizer Start-up «Food Brewer» aus Horgen ZH stellt Kakaopulver im Bioreaktor her. Der traditionelle Kakao-Anbau soll revolutioniert und so umwelt- und sozialverträglich gemacht werden. Noch findet alles im Labormassstab statt. Doch die nächste Skalierungsstufe steht schon bereit. Moderator Tobias Müller ist dabei, wie das Kakaopulver gezüchtet wird. Er macht aus dem Pulver Schokolade, erzählt, wie gut die Labor-Schoggi schmeckt und wo das Start-up noch nachbessern muss.
    Keine toten Tiere mehr dank Fleisch aus dem Bioreaktor
    «Wenn wir ein Steak machen können, ohne dabei ein Tier töten zu müssen, dann müssen wir es machen», sagt Urs Angst, Grossmetzger aus Zürich. Der Patron der Angst AG handelte und übernahm ein Start-up, dessen Ziel ein Steak aus dem Bioreaktor ist. Weltweit wird seit Jahren in diese Technologie investiert, bislang ist noch keinem der Durchbruch gelungen. Wo steht das Laborfleisch zurzeit und welche Hürden müssen noch genommen werden? Eine Trendforscherin des Gottlieb Duttweiler Institut, dem Thinktank der Migros, gibt Antworten und erläutert, was die Schweizer Konsumierenden von Labor-Fleisch halten.
    Frische Fische aus dem Labor
    Der weltweite Fischkonsum hat sich in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. Fisch und Meeresfrüchte sind die am häufigsten verzehrte tierische Eiweissquelle. Die Folgen: Viele Fischarten sind vom Aussterben bedroht und das Ökosystem Meer akut gefährdet. Meeresbiologe Sebastian Rakers hat eine Alternative. Sein Start-up Bluu Seafood züchtet als erstes Unternehmen in Europa Fischzellen. Der Laborfisch hat gegenüber Zuchtfisch zwei entscheidende Vorteile. Fischzellen können bei Raumtemperatur gezüchtet werden und Fleisch ist viel schwieriger zu imitieren als Fisch, weil es viel einfacher aufgebaut ist. Erste Produkte sind Fischstäbchen und Fischbällchen. Bald sollen aber auch Sashimi und sogar ganze Fischfilets gezüchtet werden. Noch dieses Jahr rechnet das Unternehmen mit einer ersten Zulassung als Lebensmittel in Singapur. Danach sollen die USA und Europa folgen.
    Bauer der Zukunft – Labor-Fleisch frisch ab Hof
    Der Bauernhof von Leon Moonen in den Niederlanden dient als Modell, wie ein zellulärer Bauernhof aussehen könnte. Vor zehn Jahren hörte der Biobauer erstmals von kultiviertem Fleisch. Die Idee, mit weniger Kühen mehr Fleisch zu produzieren – und das, ohne die Tiere zu schlachten – liess ihn nicht mehr los. Bei Workshops zum Thema kam er in Kontakt mit «Respect Farms». Ein Projekt, das am ersten zellulären Bauernhof der Welt arbeitet, und beweisen will, dass kultiviertes Fleisch auf konventionellen Bauernhöfen produziert werden kann. «Es ist wichtig, die Landwirte bei dieser Transformation nicht auf die Rolle von Rohstofflieferanten für die Nährmedien zu reduzieren, sondern ihnen echte Alternativen zur konventionellen Fleischproduktion zu bieten», meint Florentine Zieglowski, Mitgründerin von «Respect Farms. Auch Fenaco ist am Projekt beteiligt. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 25.04.2024 SRF 1
  • Folge 15
    Einstein Stau – was hilft gegen den Verkehrskollaps? Tobias Müller versucht in einem Experiment herauszufinden, wie Stau entsteht – und was dagegen hilft.
    39’863 Stunden. So lange standen Verkehrsteilnehmende laut den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Strassen Astra 2022 im Stau. Die Blechlawine dürfte in der Zwischenzeit weiter angeschwollen sein, ein Ende des Staus nicht in Sicht. Aber was tun? Wie kann Stau auf dem bestehenden Strassennetz vermieden werden? Was ist das ideale Tempo auf der Autobahn und mit welchen technologischen Hilfsmitteln kann der Verkehr in Zukunft flüssiger gemacht werden?
    Dies versucht Tobias Müller gemeinsam mit «Einstein»-Zuschauenden in einem Experiment herauszufinden. Ein gutes Dutzend Autofahrende rollen auf dem TCS-Testgelände in Derendingen SO minutenlang im Kreis – und erleben live, wie Stau aus dem Nichts entsteht. Sogenannter Phantomstau. Danach wiederholen sie das Experiment, nur diesmal mit eingeschalteten Fahrassistenz-Systemen. Das Ergebnis: Der Verkehr läuft plötzlich viel flüssiger.
    Die Wächter über den Schweizer Verkehr
    Auch in der Verkehrsmanagementzentrale des Astra in Emmenbrücke LU dreht sich alles darum, den Verkehr flüssig zu halten. Rund um die Uhr sitzen die Operatorinnen und Operatoren vor ihren Bildschirmen und überwachen das Schweizer Nationalstrassennetz. Sobald es anfängt zu stocken, reagieren sie mit Verkehrsmeldungen, Umleitungen und sogenannten Geschwindigkeitsharmonisierungen. Denn nichts hilft bei hohem Verkehrsaufkommen so gut gegen den Stau wie Tempo 80.
    Das Nadelöhr Gotthard
    Auch am Gotthard kämpfen die Verantwortlichen gegen den Verkehrskollaps. Zu Feiertagen und über die Sommerferienmonate sind kilometerlange Staus praktisch vorprogrammiert. Die Kantonspolizei Uri stellt dies vor eine schier unlösbare Aufgabe. Mit einem Tropfenzähler-, sowie Ein- und Ausfahrtsdosierungen, versucht sie, die Blechlawine in Bewegung zu halten. Weil viele Ortsunkundige blind auf ihre Navigationsgeräte vertrauen, schwappt die Stauwelle aber regelmässig von der Autobahn auf Nebenstrassen über. Ein grosses Problem für das enge Urnerland.
    Die Zukunft des Staus
    Stau wird es wohl auch in Zukunft geben. Automatisierte, teilautonome Fahrzeuge könnten das Problem aber zumindest abschwächen. Verschiedene Forschungsergebnisse zeigen: Wenn nur schon jedes zehnte Fahrzeug mit ausgeklügelten Fahrassistenzsystemen unterwegs ist, hat dies eine dämpfende Wirkung auf die sogenannten Phantomstaus. Dass Stau deshalb bald der Vergangenheit angehören wird, ist trotzdem nicht sicher. Im Gegenteil. Weil es möglicherweise in Zukunft mehr Leerfahrten geben wird, nimmt der Stau vielleicht sogar zu. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 02.05.2024 SRF 1
  • Folge 16
    Vor einem Jahr ist Brienz GR evakuiert worden. Medien aus der ganzen Welt berichteten. 23 Tage später verfehlte der Bergsturz das Dorf nur um Meter. Noch einmal lieferte Brienz GR Schlagzeilen. Doch dann wurde es still um das Bergdorf. Brienz GR selber kam jedoch nicht zur Ruhe. Im Gegenteil.
    Das grosse Glück
    Warum Brienz GR ein mehrfaches Glück beanspruchen musste, um nicht verschüttet zu werden, haben Forschende erst in den vergangenen Monaten rekonstruieren können. Wäre der Bergsturz zum Beispiel im Winter passiert, wären die Folgen wohl verheerend gewesen. Das Glück zeigt auch, wie fragil die Situation ist. Es braucht nicht viel, und Brienz GR muss sich wieder vor den Naturgefahren fürchten. Und genau das ist passiert.
    Zu viel Schnee und Regen
    So haben ein überdurchschnittlich nasser Herbst und ein schneereicher Winter Brienz GR erneut unberechenbare Gefahren beschert. Ab August regnete und schneite es teils mehr als doppelt so viel wie im monatlichen Durchschnitt. Und das hatte Folgen. Um diese zu verstehen, muss man folgendes wissen: Brienz GR rutsch seit 25 Jahren immer schneller talwärts. Grund sind hohe Wasserdrücke im Boden unter dem Dorfplateau. Rutscht unten das Dorf weg, verliert oben der Berg den Halt. Die Niederschläge haben den Wasserdruck derart erhöht, dass das Dorf nun so schnell wie nie rutscht. Und damit auch der Berg.
    Die neue Gefahr
    So drohen nun neue Bereiche am Berg abzustürzen. Noch sind die Prognosen nicht dramatisch. Doch wie die Gefahr in 10 Jahren aussehen wird, ist schwer zu beurteilen. Denn je schneller die Bewegungen sind, umso schneller können Gefahren entstehen. Eine Befürchtung: Ein neuer Bergsturz könnte gar den Nachbarort Vazerol gefährden.
    Der Stollen der Hoffnung
    Doch noch glauben die Verantwortlichen an die Rettung durch einen Entwässerungsstollen. Der Teststollen, der anfänglich Dorf und Berg beruhigt hat, wird bis 2026 auf 2,5 Kilometer Länge ausgebaut. Er wurde gar noch leicht in der Linienführung angepasst, weil die Geologen eine Art Wasserbecken entdeckt haben hinter dem Dorf, das sie möglichst rasch entleeren wollen. Ob der Wettlauf gegen die Zeit gelingt? (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 16.05.2024 SRF 1
  • Folge 17
    Der Tierintelligenz auf der Spur
    Sie machen Kunststücke, benutzen Werkzeuge, erkennen sich selbst im Spiegel. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben in den letzten Jahren bei den verschiedensten Tierarten erstaunliche Fähigkeiten entdeckt.
    Aber sind Mäuse, die sich vor der Katze totstellen, oder Hunde, die sich unterschiedliche Kommandos merken können, gleich intelligent?
    Forschende glauben, mit dem sogenannten G-Faktor, kurz «G», herausfinden zu können, ob ein Tier eine sogenannte allgemeine oder generelle Intelligenz besitzt, vergleichbar mit der Intelligenz eines Menschen, die mit einem IQ-Test gemessen werden kann.
    IQ-Test für Tiere
    Um herauszufinden, ob das Tier ein «G» besitzt, haben die Forschenden eine Reihe von ausgeklügelten Tests entwickelt, die unterschiedlichste Problemlösungsaufgaben beinhalten und die geistige Flexibilität der Tiere fordern. Aufgaben, die die Tiere weder mit Routine noch mit ihrem Instinkt lösen können.
    Bis heute konnten die Forschenden generelle Intelligenz, oder eben «G», bei Affen, aber auch bei Mäusen, Ratten, Hunden und einigen Vogelarten nachweisen. Dabei gilt, je grösser das Hirn, wie zum Beispiel bei Menschenaffen wie Gorillas oder Orang-Utans, desto mehr «G».
    Der Spiegeltest
    Seit rund 50 Jahren machen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit unterschiedlichsten Tierarten, insbesondere Säugetieren, den sogenannten Spiegeltest. Forschende markieren das Tier dabei an einer Stelle, die es nicht sehen kann – zum Beispiel auf der Stirn. Das Tier, das vor dem Spiegel versucht die Markierung zu entfernen oder zu untersuchen – so heisst es – hat bestanden. Bis heute konnte man dieses Ich-Bewusstsein nur bei wenigen Tierarten beweisen: Menschenaffen, Elefanten, Schweine, Delfine und Elstern.
    Instinkt oder Intelligenz?
    Über die Intelligenz von Geckos weiss die Wissenschaft noch so gut wie gar nichts. Dies wollen Forschende der Universität Bern ändern. Mit viel Geduld und Know-how erforschen sie das intelligente Verhalten unter anderem von Tokeh Geckos. Dies ist eine grosse Herausforderung, denn die Experimente, die bei anderen Tierarten durchgeführt werden, können nicht auf die Geckos übertragen werden. Ihre Biologie ist komplett anders als die von Säugetieren. Unter anderem spielt der Geruch bei ihnen eine viel grössere Rolle als die visuelle Wahrnehmung. (Text: SRF)
    Original-TV-Premiere Do. 23.05.2024 SRF 1

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