2021, Folge 16–29

  • Folge 16
    „Sie sagen zwar immer, es kommt nicht darauf an, wo du herkommst, aber es kommt gerade drauf an, wo du herkommst“, sagt der 17-jährige Mert aus Berlin-Neukölln. Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf – mit denkbar schlechten Zukunftschancen. Das Problem ist seit Jahren bekannt – der Staat zahlt Milliarden für familienpolitische Leistungen – doch unsere Gesellschaft spaltet sich trotzdem immer mehr in arm und reich. Warum ändert sich nichts? Wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens hat, gilt als arm, das ist die Definition.
    Arm sein bedeutet in Deutschland vor allem soziale Ungleichheit. Es kann schnell gehen, dass jemand in finanzielle Not gerät: Krankheit, Jobverlust oder Trennung. Die alleinerziehende Tanja H. aus Köln verlor durch einen Hörsturz verbunden mit einem Burnout ihre Arbeit und lebt mit ihrer 15-jährigen Tochter Kilia von Arbeitslosengeld. Für Kino, Konzerte, Freibad oder Kilias Hobbys reicht das monatliche Budget nicht. Arme Kinder und Jugendliche sind auf kostenlose Freizeitangebote angewiesen.
    Doch viele Jugendzentren werden von Land und Kommunen nicht ausreichend ausgestattet. Im Kölner Don Bosco Club wurden z. B. Stellen gestrichen, sogar die Kirche schickt keine Mitarbeiter mehr. Der Kölner Pfarrer Hans Mörtter versucht, das Problem von armen Kindern abzufedern, indem er Spenden sammelt und an Familien verteilt. Er will sich an die Politik wenden. Denn soziale Ungleichheit ist ein strukturelles Problem. Die Politik wird es nicht alleine lösen können, aber sie könnte endlich einen Anfang machen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.08.2021Das ErsteDeutsche Online-PremiereFr 06.08.2021ARD Mediathek
  • Folge 17
    Er gab seinen Zuschauern stets Mut und hatte immer Zuversicht: Am 9. Juni 2021 ist der YouTuber Philipp Mickenbecker mit nur 23 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben. Bis zum Schluss waren seine Freunde und Familie bei ihm. Die Filmemacherinnen Domenica Berger und Stefanie Gromes hatten die Möglichkeit, Philipp und seine Freunde nach der Krebsdiagnose 2020 über mehrere Wochen zu begleiten. Sie gehen der Frage nach, wie junge Leute mit dem Thema Sterben umgehen und zeigen, wie Philipp und seine Freunde versuchen, mit der schwierigen Situation fertig zu werden, sich zu stützen und an dieser Erfahrung zu wachsen.
    „Es ist mir bewusst geworden, dass wirklich jede Minute im Leben kostbar ist. Und, dass Zeit etwas ist, was man nie zurückbekommen kann“, sagt Philipp. Trotz niederschmetternder Diagnose schaut er hoffnungsvoll auf das Leben und begeistert mit seiner unbeschwerten und fröhlichen Art seine Follower. Schon lange vor der Krebsdiagnose 2020 erreicht er mit seinem international erfolgreichen YouTube-Kanal „The Real Life Guys“ 1,25 Millionen Menschen. Auf dem Kanal baut er gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Johannes und Freunden die verrücktesten Konstruktionen: von der fliegenden Badewanne bis hin zur Wasserrutsche vom eigenen Hausdach.
    Die Videos finden überall Fans – sogar in China und Amerika. Den beiden Jungs aus einem kleinen 5000-Seelen-Dorf in Hessen scheint die ganze Welt zu Füßen zu liegen. Doch der Erfolg wird begleitet von schweren Schicksalsschlägen: Bei Philipp wird mit 16 Jahren zum ersten Mal Lymphdrüsenkrebs entdeckt. Er kann ein Jahr lang nicht in die Schule gehen, schafft es jedoch, den Krebs vorerst zu besiegen. Drei Jahre später der erneute Schock: wieder Krebs. Philipps Gesundheitszustand verschlechtert sich dramatisch, er liegt im Sterben.
    „Da habe ich das erste Mal in meinem Leben so eine richtig krasse Angst verspürt“, so Philipp. Kurz darauf verunglückt seine 18-jährige Schwester bei einem Sportflugzeugunfall tödlich. Für die Familie und Freunde bricht eine Welt zusammen. „Wir sind in unserer Gesellschaft gar nicht darauf vorbereitet mit dem Tod umzugehen. Man hört es. Aber es ist immer weit weg. Und man denkt, ja, okay, das trifft die, aber es wird mich eh nicht treffen. Und wenn es dann eben doch kommt, dann sind wir komplett überfordert mit dem Tod.“ so Johannes, Philipps Zwillingsbruder.
    Doch die Familie erlebt einen Lichtblick: Philipp wird wieder gesund, die Ärzte bezeichnen es als medizinisches Wunder. Im Sommer 2020 bricht der Krebs erneut aus. Diesmal besteht keine Hoffnung, die Ärzte geben ihm maximal zwei Monate zu leben. Doch Philipp möchte seine Zeit nicht damit verbringen, auf seinen Tod zu warten: Er macht weiter wie bisher, dreht Videos für den YouTube-Kanal, geht auf Reisen, trifft Freunde. Die größte Kraft zieht er aus seinem Glauben an Gott: „Ich glaube, dass es wirklich jemanden gibt, der einen Plan mit mir hat. Das gibt mir eine so unglaubliche Hoffnung.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.08.2021Das Erste
  • Folge 18
    Ob Maskendeals, nicht angemeldete Nebeneinkünfte oder Plagiatsvorwürfe. Wenn Politiker*innen in Schlagzeilen geraten sind es selten positive. Die Folge: gerade einmal 16 Prozent der Bürger*innen sprechen Politiker*innen noch ein hohes oder sehr hohes Ansehen zu. Dabei nehmen Politiker*innen eine wichtige Aufgabe für unsere Demokratie war. Viele arbeiten bis an den Rand der Erschöpfung. Sind sie also wirklich so schlecht wie ihr Ruf? Oder haben wir auch ein falsches Bild von Politik, in der die eigentliche Arbeit oft in Gremien erfolgt und nur durch mühsame Kompromisse kleine Fortschritte erzielt werden? In der Reihe „Echtes Leben“ geht Philipp Engel der Frage nach, was Politiker*innen antreibt? Wie mächtig oder ohnmächtig erleben sie sich, wie viel können Sie tatsächlich bewegen und gestalten? Ist Politik am Ende des Tages ein undankbarer Höllenjob, um den man niemanden beneiden sollte? Für die Reihe „Echtes Leben“ macht sich Philipp Engel auf die Suche nach Antworten und trifft auf Polit-Neulinge, genauso wie auf „alte Hasen“ und auf Lobbyisten, die früher selber Politiker waren. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.08.2021Das Erste
  • Folge 19
    Alexander und Stefan Knappe müssen eine Entscheidung treffen. Vor zwei Jahren starb ihr Vater Mario Kahl, ein erfolgreicher Stunt- und Horseman. Wie es mit seinem Hof, den Pferden, den Engagements weitergehen soll, hängt von den Söhnen ab. Werden sie das Erbe annehmen? Zeit, Kraft und Geld, aber vor allem Herzblut steckt in dem Lebenswerk von Mario Kahl. Er musste Niederlagen verkraften und hat viele Erfolge gefeiert – sein ganzes Leben dem Beruf gewidmet. Seine Söhne sind mit all dem aufgewachsen und nun stellt sich die Frage: Alles weiterführen oder lieber Abschied nehmen? Alexander und Stefan haben sich Zeit genommen und lange überlegt.
    Nun steht fest: Die Brüder möchten mit dem Erbe ihre eigene Stuntfirma gründen. Ihr Entschluss verspricht Abenteuer, aber birgt auch Risiken und große Verantwortung. Unterstützung bekommen sie im Freundeskreis und von der Familie. Stefans Frau Juliane führt mit der Gastwirtschaft ihres Vaters selbst ein Familienunternehmen fort. Die nächste Generation steht vor zahlreichen Aufgaben. Das Erbe annehmen und ein Familienunternehmen weiterführen, das ist – besonders in Zeiten der Pandemie – ein schönes, aber auch schweres Erbe. Die Reportage begleitet Stefan, Alex und Juliane ein halbes Jahr lang auf ihrem Weg. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.08.2021Das ErsteDeutsche Online-PremiereDi 24.08.2021ARD Mediathek
  • Folge 20
    Zahra ist eine Powerfrau. Vor ein paar Jahren lernt sie über ein Praktikum in einem Pforzheimer Café die Geschäftsführerin und junge Modedesignerin Cina kennen. Cina möchte mit ihrem sogenannten „Handarbeitskreis“ Frauen wie Zahra helfen, die in Afghanistan Teppiche geknüpft und kunstvolle Häkelarbeiten angefertigt haben. Nach der Flucht kümmert sie sich als Mutter und Hausfrau um die große Familie und kommt nicht raus aus ihrer Community. Zahra holt ihr altes Leben immer wieder ein. Die Taliban töten in ihrem Heimatland ein Familienmitglied, Zahras Trauer und die Wut sind groß.
    Doch von all dem lässt sie sich nicht unterkriegen. Vor fünf Jahren kam sie mit ihrer Familie von Afghanistan nach Deutschland, hochschwanger legte sie einen Teil des Weges zu Fuß zurück. Heute lebt sie mit ihrem Mann, drei Kindern und ihren Schwiegereltern in einer gemeinsamen Wohnung in der Nähe von Pforzheim. Zwischen Kinderbetreuung, Haushalt und den Sprachkursen bleibt ihr kaum Zeit für sich selbst. Sie fühlt sich nicht frei. Alles was sie jetzt möchte ist ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen.
    Das nächste Ziel: eine eigene Wohnung für ihren Mann, ihre drei Kinder und sich. Pflichtmäßig besucht Zahra alle Deutschkurse, aber die finden in so großen, unregelmäßigen Abständen statt, dass das Gelernte schnell wieder in Vergessenheit gerät. Weil es geflüchteten Frauen in der Zwischenzeit verboten ist, arbeiten zu gehen, findet Zahra auch kaum Anschluss an das gesellschaftliche Leben. So hat sie wenig Chancen, im Alltag Deutsch zu lernen, um sich für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren.
    Design auf Augenhöhe, das ist es, was Cina fesselt. Viele Frauen wie Zahra haben ein großes Wissen über traditionelle Handarbeit. Diese Fähigkeiten greift Cina auf und erarbeitete gemeinsam mit Zahra ein paar Teile ihrer letzten Mode-Kollektion. Über den Austausch textiler Handarbeit entsteht eine Art Dialog. So werden Sprachbarrieren umgangen und eine andere Form von Kommunikation und Integration möglich. Cina möchte ihre Idee von „Social Design“ nun als offizielles Integrationsprojekt fördern lassen. Sie stellt beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen Antrag. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.09.2021Das Erste
  • Folge 21
    Vielen Israelis macht es ihr Land nicht leicht: Hin- und hergerissen zwischen ihrer Kultur und dem andauernden Konflikt samt Begleiterscheinungen, suchen sie ihr Glück in der Fremde. Auch in Berlin. Doch finden sie es hier? Welche Rolle spielt die Geschichte? Und was macht das Leben in der Diaspora mit ihrer Identität? Der Film begleitet ein gewerbetreibendes Ehepaar, das seit zehn Jahren hier lebt, eine Stadtführerin, die inzwischen 34 Jahre in Berlin zu Hause ist und ein schwules Literaten-Paar, das gerade ankommt.
    So verschieden sie sind, eines eint sie: die Suche nach Heimat. Mehr als acht Millionen Juden leben über den Globus verstreut in der Diaspora. Etwa so viele wie im heutigen Israel. Auch aus dem Gelobten Land selbst zieht es viele in die Fremde. Ihnen ist ihr kleines Land keine einfache Heimat: Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu ihrer Kultur und dem andauernden Nahostkonflikt mit seinen Begleiterscheinungen, suchen sie ihr Glück woanders. Auch in Berlin. Doch finden sie es hier? Welche Rolle spielt die Geschichte? Und was macht die Fremde mit ihrer Identität? Bekommt das Jüdische hier vielleicht eine andere Bedeutung? Der Film begleitet Israelis, die zu ganz unterschiedlichen Zeiten, aus ganz unterschiedlichen Gründen nach Berlin gekommen sind: Ein gewerbetreibendes Ehepaar, eine Stadtführerin und zwei Literaten, die neu in der Stadt sind.
    Bei allen Unterschieden, eines eint sie: die Suche nach einem friedlichen und toleranten Ort zum Leben. Shahar und Noam sind vor zehn Jahren nach Berlin gezogen.
    Ohne deutschen Pass und finanzielle Unterstützung haben sie ein kleines Label für nachhaltige (upcycling) Leder- und Mode-Accessoires etabliert. Sie entwerfen ihre Produkte selbst und verkaufen sie auf Kunstgewerbe- und Weihnachtsmärkten in verschiedenen deutschen Städten. Vor zwei Jahren kam eine kleine Berlinerin zur Welt, was ihr Leben ziemlich auf den Kopf gestellt hat. Nirit und der 22-jährige Joel sind Mutter und Sohn. Sie kam 1987 nach Berlin, lange bevor Berlin unter Israelis „populär“ wurde.
    Nachdem sie Deutsch gelernt und studiert hatte, zog sie (zunächst mit ihrem deutschen Mann) zwei Söhne groß. Seit Jahren ist sie vielleicht die versierteste Stadtführerin für jüdische Themen. Darüber hinaus recherchiert sie für einen Dokumentarfilm zum Judentum in der DDR. Joel studiert Philosophie und versteht sich, obwohl auch israelischer Staatsbürger, als jüdischer Deutscher. Neben seinem Studium arbeitet er im Bundestag als hebräisch-sprachiger Besucherbetreuer.
    Dory und Moshe sind Autoren und unter interessierten Israelis durchaus bekannt. Während sich Dory als Übersetzer und Dichter betätigt, schreibt Moshe Romane. Vor gut anderthalb Jahren kam das schwule Paar aus Tel Aviv nach Berlin. Davor lebten sie in Paris. Während Moshe an einem Roman arbeitet, der in Berlin spielt, forscht Dory u.a. nach seiner aus Berlin stammenden Familie. Er hat Anfragen an Archive gestellt und eine Grabstätte auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee entdeckt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.09.2021Das Erste
  • Folge 22
    Ernst Hannawald verbringt seine Kindheit in Waisenhäusern und Erziehungsheimen. Von seinen Eltern und Geschwistern getrennt, fühlt er sich oft einsam und alleingelassen, ist verzweifelt. Im Alter von 17 Jahren wird er zufällig für den Film entdeckt. Unter der Regie von Wolfgang Petersen und an der Seite von Jürgen Prochnow spielt er im Film ‚Die Konsequenz‘. Das macht ihn zum ‚Bravo‘-Posterboy, und er gilt als Hoffnung des deutschen Films. Als seine Karriere bereits gut läuft, sterben bei einem Autounfall seine Verlobte und zwei enge Freunde.
    Er selbst überlebt nur knapp mit schwersten Verletzungen. Dieses Ereignis wirft ihn völlig aus der Bahn. Er gerät in den Strudel aus Alkohol und Drogen und landet nach zwei aus Verzweiflung verübten Banküberfällen im Gefängnis und in der Psychiatrie. Dort verbringt er zweieinhalb Jahre. Noch im Gefängnis nimmt er sein Leben wieder in die Hand. Er wird clean, fasst neuen Mut und überwindet die Lebenskrise dank seines Glaubens und der Hilfe seiner heutigen Frau Maria. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.09.2021Das Erste
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 20.04.2021 angekündigt
  • Folge 23
    Die Windböe fährt mit aller Kraft in die weißen Segel, Wasser spritzt über das Deck. Das Segelschiff hat beachtliche Schräglage, aber Sebastian hat das Steuer fest im Griff. Skipper Rollo verteilt klare Anweisungen zur Halse und zum Wenden. Währenddessen sitzt Charlotte unbeeindruckt vom Wellengang unter Deck. Wenn sich die Ostsee von ihrer rauen Seite zeigt, müssen alle Kommandos sitzen, ansonsten wird es für Schiff und Crew schnell gefährlich. Doch es ist keine gewöhnliche Mannschaft, auf die sich Skipper Rollo Beckmann verlassen muss: Alle Mitglieder seiner fünfköpfigen Crew sind junge Menschen mit Autismus! Bevor das große Segelabenteuer mit dieser ungewöhnlichen Crew beginnt, begleitet der Film zwei der Mitglieder in ihrem Alltag auf dem steinigen Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
    Sebastian ist 25 Jahre alt und lebt bei seinen Eltern in Hamburg. Bevor er die Diagnose Autismus erhielt, wurde er jahrelang in der Schule gemobbt. Der lebenslustige Junge mit dem feinen Gehör verfällt in schwere Depressionen und hat Suizidgedanken. Erst nach vielen Therapien und mithilfe seiner Eltern und seinem Coach Tael kommt er wieder auf die Beine. Seine Karriere als DJ nimmt rasch Fahrt auf, bis die Coronakrise ihn radikal stoppt.
    Wie geht es jetzt für ihn weiter? Und schafft er es, endlich von Hause auszuziehen? Charlotte ist 26 Jahre alt und lebt bei ihren Eltern in Frankfurt am Main. Nach langer Suche hatte sie endlich einen Job auf dem Arbeitsmarkt gefunden, der zu ihr passt. Sie ist sehr intelligent, aber sie sagt, was sie denkt und redet fast ununterbrochen. Damit eckt sie oft an. Nach nur wenigen Monaten verliert sie ihren Job aufgrund der Coronakrise wieder. Halt gibt ihr in dieser schweren Zeit ihr Freund Patrick. Mit ihm will sie zusammenziehen und auf eigenen Beinen stehen.
    Aber wie soll das gehen ohne Job? Der Segeltörn ist für die fünf das Highlight, zugleich aber auch die Herausforderung des Jahres. An Bord ist es eng, Konflikten kann man nicht aus dem Weg gehen. Und neben Segeln und Baden gehören Deck schrubben, Ordnung halten und Kochen selbstverständlich mit dazu. Menschen mit Autismus sind oft Außenseiter, werden von der Gesellschaft missverstanden. Hier an Bord ist das anders. Jeder kann so sein wie er ist. Es wird gelacht, getanzt, gestritten und einander zugehört. „Leinen los“ in ein selbstbestimmtes Leben! (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.10.2021Das Erste
  • Folge 24
    Der 2005 geborene Carl Josef leidet an einer Erbkrankheit, die ihn wahrscheinlich nicht älter als 30 werden lässt. Der junge Mann tritt dieser Zukunftsaussicht mit seinem Talent als Komiker entgegen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.10.2021Das Erste
  • Folge 25
    Die Sache mit dem Meldeportal für Steuerhinterziehung in Baden-Württemberg hat für viel Aufregung gesorgt. Klar, schon in der Schule lernen wir, dass „petzen“ unsozial ist. Aber gilt das in jedem Fall? Ist es nicht viel unsozialer, der Allgemeinheit Steuern vorzuenthalten? Oder sind die Melde-Portale der Finanzämter doch eher Anstiftung zum Denunziantentum und sorgen für ein schlechtes Klima in der Bevölkerung? Und was ist von Apps zu halten, mit denen wir Falschparker dem Ordnungsamt melden können? Sind Bürgerinnen und Bürger, die davon Gebrauch machen, selbstgerechte „Hilfs-Sheriffs“ oder besonders soziale Mitbürger? Und was ist mit größeren Missständen – wie Fleischskandalen oder der Dieselaffäre? Wann ist das Melden von Fehlverhalten eine gute, wann eine schlechte Tat? Und in welchen Fällen stehen diese Personen als Helden, oder als Denunziant da? Für die Reihe „Engel fragt …“ sucht Philipp Engel Menschen auf, die wegen ihrer Tat von den einen gefeiert und von anderen an den Pranger gestellt wurden.
    Was war der Grund, warum sie mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit gegangen sind und was waren die Konsequenzen? (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.10.2021Das Erste
  • Folge 26
    Sie sind vier von 850: Männer und Frauen, die bei der OTTO-Tochter Hermes gerade ihren Job verlieren. Obwohl der Konzern zuletzt seinen Gewinn durch die Corona-Krise erheblich steigern konnte, wird die Retourenstelle in Hamburg dichtgemacht. In Polen und Tschechien kann die Arbeit billiger erledigt werden. Silvia F., Marc S., Anastasia B. und Sylvia M. werden arbeitslos. Warum muss das so kommen, wie erklärt das Unternehmen seinen Schritt? Gäbe es keine bessere, menschlichere Alternative? Wie weit geht soziale Verantwortung, wo stößt sie an Grenzen? Und was macht das mit Menschen, die viele Jahre für die Firma gearbeitet haben und nun ihre Lebensgrundlage verlieren? Silvia F. ist seit zehn Jahren in der Spätschicht.
    Sie steigt jeden Mittag in Schwerin in den OTTO-Firmenbus. Schichtbeginn in Hamburg ist um 15:00 Uhr, nach Schichtende um 23:30 Uhr geht es wieder zurück. „Hauptsache Arbeit finden“, dachte sie schon einmal, als nach der Wiedervereinigung ihr Werk dichtgemacht wurde. Nun erlebt sie das ein zweites Mal.
    Wie betäubt sitzt sie nachts um zwei auf ihrem kleinen Balkon, versucht runterzukommen, trinkt noch einen Tee, raucht eine Zigarette. Sie ist todmüde, kann trotzdem nicht schlafen. Wie soll es weitergehen? Hermes steht in diesem Film von Rita Knobel-Ulrich stellvertretend für viele Firmen, die ihre Ausgaben auf Kosten der Mitarbeiter senken. Werner Otto, der Firmengründer, hatte einst gesagt: „Menschen sind wichtiger als Bilanzen“. Gilt das nicht mehr? „Die Firma steht in hartem Wettbewerb“, erklärt der Unternehmenssprecher, „Große Versandhäuser wie Quelle und Neckermann gibt es nicht mehr.
    OTTO muss [ …] sich auf die Bedingungen im Weltmarkt einstellen“. 69 verschiedene Nationalitäten haben beim Hermes Retourenservice gearbeitet. Auch viele Flüchtlinge und Migranten. Zum Beispiel Anastasia. Die gelernte Schneiderin aus Ghana hat vier Kinder, steht seit zehn Jahren am Paketband und schwärmte von ihrem Job. „Wir waren wie eine Familie. Die Kollegen haben immer zusammengehalten.
    Herkunft oder Hautfarbe spielten keine Rolle. Ich werde das vermissen.“ OTTO war für sie ein Anker im fremden Land. Ihr Kollege Marc erinnert sich verärgert, wie die Belegschaft auf Lohn verzichtet hatte: „auf Weihnachtsgeld, das 13. Monatsgehalt – weil man uns sagte, dann könne es hier weitergehen …“ Nun hoffen viele auf die Transfergesellschaft, die von OTTO beauftragt wurde. Sie soll die Entlassenen fit machen, soll bei Bewerbungen, Praktika und der Jobsuche helfen. Die Reportage „Mein Job wandert aus“ beobachtet nah an den Menschen, ob das gelingt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.10.2021Das Erste
  • Folge 27 (30 Min.)
    Ingo Bajerke steht vor der verschlossenen Kirchentür in Keyenberg. „Es tut nicht so weh, sein Elternhaus zu verlieren, wie diese Kirche, weil hier wurde ich getauft. Das war immer der Mittelpunkt vom Ort. Das ist Heimat, das darf man nicht aufgeben.“ Ingo Bajerkes Heimatort gehört zu den letzten fünf Dörfern am Tagebau Garzweiler im rheinischen Braunkohlerevier, die trotz des Kohleausstiegs noch abgerissen werden sollen. Ingo Bajerke tut sich schwer damit, umsiedeln zu müssen. Er möchte nicht, dass sein Heimatdorf mitsamt der historischen Kirche Heilig Kreuz dem Erdboden gleichgemacht wird. Gemeinsam mit anderen Anwohnern setzt er sich gegen den Abriss der Kirche ein.
    Sie wünschen sich Unterstützung durch die Kirchengemeinde und das Bistum. Im Nachbardorf Kuckum lebt Marita Dresen mit ihren Eltern und Kindern unter einem Dach. Sie weigert sich, ihren Hof an den Bergbaubetreiber RWE zu verkaufen und fordert von der Politik, dass keine weiteren Dörfer wegen klimaschädlicher Kohle abgebaggert werden. Echtes Leben begleitet über ein halbes Jahr Menschen in den Dörfern und zeigt den Riss, der durch die Gemeinden geht. Die Rettung des Hambacher Forstes 2018 hat dem Konflikt um die Umsiedlungen eine neue Dynamik verliehen.
    Während die Hälfte der Dorfbewohner aus Keyenberg bereits nach Neu-Keyenberg umgesiedelt ist und dort die neue St. Petrus-Kapelle mit Gemeindezentrum baut, haben Ingo Bajerke und seine Mitstreiter wieder Hoffnung geschöpft: Können sie die Kirche Heilig Kreuz im alten Dorf Keyenberg doch noch erhalten? Doch der Kapellenvorstand, dessen Vorsitzende Agnes Maibaum und Pfarrer Werner Rombach, wollen nicht mehr zurück: Heilig Kreuz ist bereits an den Energiekonzern RWE verkauft und der Bau des neuen Gemeindezentrums mit der St. Petrus-Kapelle in vollem Gang. Zur Grundsteinlegung der neuen Kirche wollen sie die Entwidmung der alten Kirche.
    Ein Plan, zu dem der Aachener Bischof Helmut Dieser überraschend seine Zustimmung verweigert. Er wartet die Leitentscheidung der Landesregierung NRW ab. Doch diese bringt im März 2021 keine Klarheit für die Menschen vor Ort. Die Entscheidung, ob die Dörfer abgerissen werden oder nicht, wird auf 2026 vertagt. Bischof Dieser Kurs nimmt eine erneute Wende: Er macht den Neu-Keyenbergern ein Zugeständnis und stimmt der Entwidmung der Kirche Heilig Kreuz im alten Dorf schließlich doch zu. Gleichzeitig fordert er von der Politik, die Dörfer zu erhalten. Ingo Bajerke fühlt sich von der Kirche im Stich gelassen. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.11.2021Das Erste
  • Folge 28
    Mit seiner Sendung „Willi will’s wissen“ hat er Millionen von Kindern und Eltern die Welt erklärt. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges steigt Willi Weitzel aus. Er meint, dass er nicht ewig der naiv anmutende Kinderunterhalter sein kann. Sein Umfeld ist schockiert. Als auch noch seine Ehe zerbricht, stürzt er in eine Lebenskrise. Die Frage „Wer bin ich eigentlich?“ treibt ihn um. „Jahrelang“, gesteht er, „war ich der Willi. Doch dann fing ich an, den Willi zu spielen“. Willi, der eigentlich Helmar heißt und Theologie studiert hat, zieht sich in ein Benediktinerkloster zurück und gewinnt mehr Klarheit über sich.
    Als er das Angebot bekommt, zusammen mit seiner neuen Frau Lena für die Sternsinger-Aktion die Vorbereitungsfilme zu realisieren, findet er eine neue Herausforderung. Er reist durch die Welt, besucht Kinder in Slums oder in Fabriken, wo sie ausgebeutet werden. Mit seinen Filmen versucht er hier auf die missliche Lage der Kinder in Afrika und Lateinamerika aufmerksam zu machen. Auch das „Erwachsenenfernsehen“ zeigt nach einiger Zeit Interesse. Als Moderator einer Wissensendung steht Willi Weitzel wieder vor der Fernsehkamera. Mit der Hauptrolle in „Willi und die Wunderkröte“ kehrt er nun ins Kino zurück.
    Seine Leidenschaft für Kinder ist ungebrochen. Doch er hat sich verändert. Mehr und mehr wird er sich seiner Verantwortung bewusst. Er macht sich zum Anwalt für Kinderrechte, wirbt für einen positiven Umgang mit der Natur. Mit dem moralischen Zeigefinger haben seine Appelle nichts zu tun. Wo immer Willi auftaucht, versprüht er gute Laune, Witz und Optimismus. Der Autor Max Kronawitter hat Willi Weitzel in Deutschland und Panama begleitet. Er zeichnet das Portrait des Kinderstars, der neue Wege geht und trotzdem darum kämpft, sein „Kindsein“ zu bewahren. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.11.2021Das Erste
  • Folge 29
    Gerd Schönfelder beendet gerade seine Ausbildung als Elekroniker, als er 1989 mit 19 Jahren unter einen Zug gerät und dabei den rechten Arm und vier Finger der linken Hand verliert. Zunächst fällt der leidenschaftliche Sportler in ein tiefes Loch. Er ist auf fremde Hilfe angewiesen und sieht kaum eine Perspektive für seine Zukunft. Doch schon bald fasst er neuen Mut, kämpft sich entschlossen zurück ins Leben und arbeitet hart an seinem Erfolg als Skirennfahrer. Im Laufe seiner Karriere gewinnt er 16 Goldmedaillen bei den Paralympics und wird 14-mal Weltmeister.
    Bis heute ist er der international erfolgreichste Athlet in der Geschichte der Winter-Paralympics. Doch ungeachtet all seiner sportlichen Erfolge sieht er seinen größten persönlichen Sieg bis heute darin, nach dem Unfall wieder aus seinem Tief herausgekommen zu sein und das Selbstvertrauen erlangt zu haben, sich so zu zeigen, wie er ist. Glaube und Zuversicht helfen ihm und seiner Frau auch, gemeinsam durch eine schwere Zeit zu kommen, als ihr Sohn mit einem Gehirnödem zur Welt kommt und sein Überleben ungewiss ist. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.11.2021Das Erste

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